Varroaentwicklung 2015

Heute, also am 4. Tag der Windeleinlage war große Kontrolle angesagt, Milben wurden in allen Völkern gefunden, vorerst besteht keine akute Gefahr, hat doch kein einziges Volk mehr als 5 Milben pro Tag. Dies bedeutet also ein ersten aufatmen und wundert mich auch etwas, denn es wurde keine Drohnenbrut geschnitten, zudem begann die heurige Reizfütterung schon sehr rasch ab Mitte Feber.

Vermutlich wird nun Ende nächster Woche abgeschleudert, Kristallzucker wurde schon eingelagert, also steht nach der Schleuderung einer ersten Futtergabe schon nichts mehr im Wege. einige Tage vorher wird die zweite 5-B Serie gestartet, auch hier liegen MW und ASG schon griffbereit. Allerdings, "Mich wundert, dass ich so fröhlich bin", war doch das heurige Erntejahr infolge der Trockenheit eines der schlechtesten der letzten Jahrzehnte, aber dies ist bekanntlich ein anderes Thema.

Josef
 
Gestern hat mir mein Gastimker vom vergangenen Jahr die ausgeschnittenen und tiefgefrorenen Drohnenwaben zum Einschmelzen gebracht. Da ich ihm geraten habe, nach dem längsten Tag die Drohnenrahmen grundsätzlich zu entfernen, war auch ein neu erstellter Drohnenbau mit ein paar gut genährten Rundlarven und frischgelegten Eiern dabei. Auf seinem Bergstand (1400m) herrschen hervorragende Trachtverhältnissse.
Drohnenlarven.jpg

Diese Wabe war natürlich ein gefundenes Fressen für meine Dokumentensammlung. "Wie steht es mit den Milben?" fragte ich ihn. Gut, ich habe noch keine gesehen, war seine Antwort. "Dann will ich dir die ersten zeigen" und ich drehte die Wabe ins Gegenlicht.
Den armen Mann hat es fast aus den Socken gehauen. Für mich war das keine Ueberraschung aber die Bestätigung, dass viele Imker nicht erkennen, wie bedrohlich sich in den vergangenen 5 Monaten die Milbenbelastung entwickelt hat.
Im Gegenlicht sehen wir unter die noch unverdeckelten Rundmaden. Das sind also alles Muttermilben und auffällig ist die Mehrfachinfektion.

Varroen im Durchlicht.jpg

Chrigel
 
Wahnsinn Christian, nicht nur den Mann, auch jeden von uns hätte es da aus den Socken gehaut!

Kompliment für die Idee eine (Drohnen)Wabe ins Gegenlicht zu halten, darauf muss man erst einmal kommen! :daumenhoch:

Josef
 
Ich hatte jetzt auch für 7 Tage die Windeln eingeschoben und war überrascht, dass so gut wie keine Milben zu sehen waren. Trügrisch kann man nur sagen. Die Ameisen haben wohl sehr gute Arbeit geleistet, da selbst in meinen sehr starken Völkern, die seit etwa Februar durchgebrütet haben, keine Varroen zu finden waren. Mal sehen, was bei einer Behandlung alles so fällt...

Viele Grüße
Markus
 
.... Die Ameisen haben wohl sehr gute Arbeit geleistet, ...

Guten Abend Markus,
das kannst Du perfekt vermeiden, wenn du deine Windeln einölst. Einfach ein wenig Speiseöl auf ein Stück Küchenrolle und dann einreiben. Oder einen dünnen Film mittels eines Spühers draufbringen.

Gute Nacht
DOMMY
 
Hallo Dommy,

ich hatte längere Zeit meine Windeln eingeölt (Rapsöl). Das hat die Ameisen aber nicht davon zurückgehalten, darauf rumzuturnen. Nach ein paar Tagen, scheinen sie auch nicht mehr kleben zu bleiben, da das Öl offensichtlich etwas antrocknet. Wenn dann genug Gemüll auf der Windel ist, haben sie scheinbar leichtes Spiel ...

Viele Grüße
Markus
 
Das mit dem Öl funktioniert bei mir meist nur 3 bis 4 Tage, danach sind Ameisen wieder da. Am Außenstand scheint es mit dem Öl gar nicht zu gehen, dort sind recht große schwarze Ameisen die rennen fast sofort auf den eingeölten Windeln rum, da werde ich mir noch etwas anderes einfallen lassen.
 
Wir streichen relativ satt Melkfett (Vaseline) auf die Unterlagen. Ist zwar eine ordentliche Schmiererei aber wirksam gegen grosse und kleine Ameisen.
Chrigel
 
Bin ich froh, dass wir hier nur so nomale, kleine Ameisen haben! :)

Schönen Sonntag Euch Allen
DOMMY
 
Das mit Melkfett habe ich auch schon probiert, aber wegen der Watzerei wieder aufgegeben. Als ich noch meine TBHs laufen hatte, habe ich in Öl getränkte Wattebäuschen genommen und in die Drähte gehängt. Das hatte auch einige Tage ganz gut funktioniert. Aber irgendwie kommen die Ameisen dann doch an die Beute und die Varroen. Deswegen darf man sich in meinen Augen nicht der trügerischen Sicherheit hingeben ...

Habe meute mal mit der 5B-Methode begonnen. Mal sehen, wie sich das macht. Auch Königinnen-Ableger sollen noch einmal zur Varroareduzierung beitragen, indem die verdeckelte Brut im Ursprungvolk bleibt und dann nach komplettem Schlupf mit MS behandelt wird.

Viele Grüße
Markus
 
Apropos Melkfett ...
ich hab immer eine Küchenrolle zur Hand. Damit kann man den ganzen Schmand relativ gut abwischen und für die nächste Verwendung bleibt noch genug "Rest" drauf. Wenn die Sache beendet werden soll, muß man allerdings in den sauren Apfel des Aufwaschens mit Fit oder ähnlichem Fettlöser beißen.
Bis jetzt klappt die beschriebene Methodik aber recht gut.

Viele Grüße aus dem gewittrigen Rußchamtz
 
Ich streiche die Kunststoffwindel mit Pflanzenöl ein (mit Pinsel) und kontrolliere dann alle 2-3 Tage. Dabei wird die Windel mit einer breiten Spachtel abgestrichen, es bleibt kein Gemüll drauf. Dann wird bei Bedarf nachgeölt, was meist bei jeder zweiten Kontrolle nötig ist. Hartnäckige Ameisen geben manchmal erst nach einer Woche auf, dann bleiben auch sie weg.

Heute startete ich eine neue Ölung, da ich die letzten Tage nicht dazu kam die Windeln zu säubern. Ich sah so gut wie keine Milbe im ungeölten Gemüll!!! Was ist da los? Ich trau dem Ganzen nicht.

Nils
 
Hallo Nils,

habe gestern meine Sommerbehandlung begonnen. Die Neugierde trieb mich, heute mal ein paar Windeln anzusehen. Nicht eine Milbe darauf. Ich tippe auf Ameisenvertrag. Habe die Windeln nun eingeölt.
Wenn gar nichts kommt, dann ist wohl meine Behandlung fehlgeschlagen, wobei ich die noch dreimal alle 4 Tage wiederholen werde.

Ohne Behandlung kam ja auch nichts, da ist wohl was faul.

Bis bald, Christian
 
....4 mal innert gut 2 Wochen , sprühst du Milchsäure?
Gruß
Rudi
 
Die Milben wurden allen vom Beutenkäfer gefressen.

Nein im Ernst.
Habe das gleiche Ergebnis.
Ich werd jetzt auch alles einschmieren, bedampfen und dann muss da was fallen.
 
Na endlich eine Milbe, möchte ich fast sagen!
Am Sonntag habe ich die Windel eingeölt, heute (3 Tage) gezählt und erneut geölt.
So ganz milbenfrei bin ich dann doch nicht, aber der tägliche Milbenfall liegt demnach nur bei 0 bis 2,7 Milben/Tag. Das ist - verglichen mit 2014 zur selben Zeit - minimal! Bei einem Drittel der Völker in 3 Tagen keine einzige Milbe.

Am Lehrbienenstand sah ich gestern jedoch, daß es auch anders geht: 150 Milben auf der Windel in 1 Woche. Das sind gut 20 am Tag.

Es gibt sie also noch, die Varroa-Milbe. Und wir dürfen uns von diesen äußerst erfreulichen Zahlen nicht blenden lassen! Ich glaube erst daran, wenn bis Weihnachten nicht mehr fallen :)

Wie ist das möglich? Wieso gibt es heuer weniger Milben?
Gut, meine Bedampfungsstrategie war schon ein wenig "barbarisch", aber scheinbar wirkungsvoll. Aber es scheint allgemein so zu sein, daß wenig Milben auf der Windel liegen. Was bedeutet das? Dass jetzt nicht mehr nur 80% der Milben in der Brut sind - sondern 99% ??? Ich verstehe es nicht und trau dem nicht.

Mit der Behandlung warte ich aber noch, denn bei dieser Diagnose wäre es übertrieben, auf die Bienen loszudampfen. Außerdem habe ich auch noch nicht abgeräumt ;) Den Milbenfall werde ich weiterhin 1-2tägig kontrollieren und aufschreiben.

Es geht also wieder los,frei nach dem unvergessenen Peter Alexander


... ich zähle täglich meine Milben, denn ich milb mich sehr......


Servus,

Nils,
der ja auch Alex heisst.... ;)
 
Meine (nicht ganz ernstzunehmende) Theorie: wir haben heuer eine "natürliche" Hyperthermie, Lufttemperatur von 38 Grad und mehr, da muss es ja im Bienenstock noch wärmer sein?
Hätt ma uns die 2000 Euronen für'n VC sparen können ;)

Lg Marion
 
Marion,

deine Theorie ist gar nicht so von der Hand zu weisen, die Temperaturen dürften zeitweise wirklich in Varroaschädliche Höhen gewesen sein, dazu kommt die schlechte Frühjahrsentwicklung dazu, zeitweise sind die Bienen durch die kalte Frühjahrszeit nochmal Total aus der Brut gegangen, das dürfte den Milben auch noch geschadet haben, zumindest in meiner Region - ich hab auch sehr wenig Milben zu vermelden...

Leider kann sich das Schlagartig ändern, ich traue dem Frieden nicht so recht..

Gruß Franz
 
...deine Theorie ist gar nicht so von der Hand zu weisen, die Temperaturen dürften zeitweise wirklich in Varroaschädliche Höhen gewesen sein...

Dennoch werden sie in den Beuten sein. Und beim Schlupf von Bienen hätten dementsprechend auch Milben fallen müssen. Ich bin da etwas beängstigt, da ich fürchte, dass der richtige Hammer kommen wird. Ich bin derzeit absolut unschlüssig, was ich tun soll...

Viele Grüße
Markus
 
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