Melizitose 2015 - und seine Folgen

Das diese Honige total schnell kristallisieren und dadurch sehr schwer schleuderbar sind, das wurde mir inzwischen von einigen deutschen Imkern bestätigt. Und ist der dann geschleudert, kristallisiert der sehr schnell im Glas?

Der ist so gemein, der kann Dir dann schon im Honigeimer kristallisieren, den musst Du dann herausschneiden und mit dem Melitherm wieder auflösen. Dummerweise kann es passieren, dass Du den auf 70°C aufheizen musst damit er schmilzt, das ist nicht optimal.
 
Wenn ich Dich richtig verstehe Chrigel, dann ist das, was die Bienen als Ausscheidungen der Schildläuse eintragen, absolut nicht vergleichbar mit einem Blütennektar. Damit meinte ich, dass die Konsistenz viel dickflüssiger ist. Bei der Lavendeltracht müssen die Bienen sicherlich mehr als 2 kg Nektar eintragen, um daraus 1 kg Honig zu machen.

Aber unter welcher Sortenbezeichnung würde denn z.B. ein Lecanien-Honig verkauft?

Der Honigtau hat einen sehr hohen Mineralienanteil, so dass diese als Kristallisationskeime wirken. Der Honig ist daher eigentlich sehr wertvoll und wird mit der Sortenbezeichnung "Waldhonig" verkauft. Der Kunde erfährt nicht direkt, dass es Ausscheidungen von Läusen sind. Den meisten macht es nicht aus, da er so gut schmeckt.
Waldhonig kann manchmal wegen der Kristalle zwischen den Zähnen knirschen, was manche Kunden gerne mögen.

In meiner Gegend haben wir nur in Ausnahmefällen einen reinen Waldhonig. Aus meinem Wohnort schmeckt der Honig heuer sehr blumig, was von den Sommerblüten (auch Lavendel) in den Gärten kommt. Beim Bienenhaus hat er den typischen Waldhonig-Geschmack, da dort sehr viel Nadelwald steht. Ich habe die Standorte getrennt geschleudert, da ich den Unterschied wissen wollte. Es ist schon auffällig.

Gruss, Christian
 
.....möglichst schnell rauf, siebzig fünfundsiebzig Grad und möglichst schnell auch wieder runter,
vierzig, achtunddreissig dann soll sich das mit dem HMF in Grenzen halten.
(Laut der Labordame beim DIB)

Gruß
Rudi
 
Hallo,
Jeffrey, es sind halt einfach zu viele Waben und Jungvölker haben wir nun keine mehr. Wenn der Wald mal startet, dann kann es bis Mitte September dauern und der Melizitosehonig kommt rein. Leider ist das mit dem Behandeln nicht vereinbar. Mit der heute kommenden Regenphase wird der Melizitose-Eintrag endgültig vorbei sein.
Der Melizitose-Honig kommt hauptsächlich von einer speziellen Fichtenlaus, die braucht es SEHR warm und kommt lt. den älteren Imkern nur alle 5 Jahre vor. Scheinbar hat sich das auf alle 2 Jahre verkürzt.
Wir haben hier in der Gegend aber auch Imker, nur 4 km von mir weg, die haben keinen Melihonig. Deren Stände liegen in einem Laubwaldgebiet. Dort wird Honigtau von anderen Läusen eingetragen.

Wenn Du etwa 60%-80% des Honig in den Waben lassen musst, dann überlegst Du Dir dann doch, ob Du den Aufwand mit wässern, etc. wieder schleudern usw. doch treibst. Ganz besonders Imker mit Erwerbshintergrund sind auf Ertrag angewiesen.

Gruss, Christian
gerade bei mErwerbsimkern kann ich mir nicht vorstellen, dass sich der Arbeitsaufwand rechnet. Ich weiß ja nicht wie viele Waben du hast, aber mal angenommen du hast je Wirtschaftsvolk 5 Waben und im Laufe des Jahres ein Jungvolk je Wirtschaftsvolk erstellt, wie es immer wieder vorgeschlagen wird. Dann hänge halt die 5 Waben in das jungvolk, das wird vorm Winter noch gefressen, und wenn nicht, wird eben Zucker drüber eingelagert, was auch kein Problem dartsellt. So wird das Zeug auch verbraucht.
Außerdem können diese Waben auch super verwendet werden, wenn ein Brutentnahme als Varroabehandlung gemacht wird, dann kommen eben die Meliwaben rein an Stelle der Brutwaben. So verwerte ich immer meine ausgebauten Honigwaben vom Vorjahr, um jedes Jahr bauen zu lassen. Alternative wenn andere BVerfahren der Varroabehandlung gemacht werden, werden ja auch jedes Jahr mindestens 10 Waben je Volk erneuert, dann kannst du dafür auch die Meliwaben nehmen.
Aber jeder wie er mag, aber der Aufwand muss auch im verhältnis zum Nutze stehen und wie du bereits geschrieben hast, ist die Weiterverarbeitung auch nervig.
Gruß Jeffrey
 
Habe mir gestern mal so eine Meliwabe, die ich nicht aufgeweicht sondern nur zum Ausschlecken eingehängt hatte, angesehen.
Der Meli-Zucker (ein sog. Dreifachzucker) ist in allen Zellen, den haben die Bienen nicht ausräumen wollen /können. Die Waben kann ich unmöglich wieder einem Volk einhängen,
die werden ich einschmelzen.
 
...........und von dem Karamell, Malz schmelzwasser machst ein lecker Honigbier :)
Gruß
Rudi
 
Siehe zu den Punkten ab Bericht 14 zur Melihonigauswaschung:

Ich habe heute ein Volk geöffnet das ich mit dieser Melibrühe gefüttert habe, es sind 3 voll gefüllte Halbrähmchen mit Waldhonig drin und ein halb volles, sie fangen jedoch gerade erst an ihn zu verdeckeln, das kann wohl noch mind. eine Woche dauern. Wieviele Liter ich eingefüttert habe, schrieb ich leider nicht auf, oder doch, ich muss den Papierkram nochmal durchsuchen :)

Die ganze Prozedur dauert also, scheint aber ganz gut zu funktioieren wenn man den hohen Arbeitsaufwand nicht scheut und Auswaschmöglichkeiten und andere Arbeitsgänge stetig optimiert, denn es ist noch kein Meliauswasch-Meister vom Himmel geflogen - und sich vor allem von den erhobenen Zeigefingern anderer Imker, die einem sofort Fehler unter die Nase reiben nicht bremsen läßt!!!!
 
Ich habe im August eine Melizitosewabe hinten in eine Beute gehängt die mit einem Schaufenster bestückt ist, sie ist jetzt bis auf einen kleinen Rest leer, also die Wabe, nicht die Beute :)

In diesen warmen November-Tagen arbeiten sogar einige Bienen daran diesen Zementhonig aus den Zellen zu bringen, ich denke sie tragen den nicht um, sondern verfüttern ihn sofort, weil sie sehr wenig holen.
 
Zum vorigen Bericht (49):

Selbst als es schon dunkel war arbeiteten noch einige Bienen an dieser Wabe, ich habe sie gezählt, es waren 17 Bienen, sie arbeiten sehr emsig, der Meli geht wohl sehr schwer aus den Zellen, warum müssen gerade diese 17 Bienen diese Steinbrucharbeiten erledigen? Haben sie die Königin nicht gegrüßt oder sind sie sonst irgendwie in Ungnade gefallen oder sie haben sich schlicht und einfach freiwillig gemeldet.

Meine philosophischen und andere Erkenntnisse erspare ich mir lieber oder besser gesagt dem Forum ....... :)
 
Zum vorigen Bericht (49):

Selbst als es schon dunkel war arbeiteten noch einige Bienen an dieser Wabe, ich habe sie gezählt, es waren 17 Bienen, sie arbeiten sehr emsig, der Meli geht wohl sehr schwer aus den Zellen, warum müssen gerade diese 17 Bienen diese Steinbrucharbeiten erledigen? Haben sie die Königin nicht gegrüßt oder sind sie sonst irgendwie in Ungnade gefallen oder sie haben sich schlicht und einfach freiwillig gemeldet.

Meine philosophischen und andere Erkenntnisse erspare ich mir lieber oder besser gesagt dem Forum ....... :)

Bei mir lag der Melizucker dann auf der Windel und die Waben waren pikobello geputzt.
 
Hat jemand Erfahrung mit dem Rühren von Melihonig?

Ich rühre seit 6 Tagen zeimal pro Tag je 5 - 10 Minuten einen Eimer mit 2015er Melizitosehonig, die Farbe änderte sich in helles braun, es sieht aus wie Kaffeebraun, er ist feinkristallinier geworden, aber von cremig noch keine Spur, dauert dies solange oder wird er überhaupt nicht cremig?
 
....bei mir ist das "NIX" geworden, und davon sehr viel. !!!
 
....bei mir ist das "NIX" geworden, und davon sehr viel. !!!
Weil sich in Richtung cremig nichts rührt beim Rühren lasse ich ihn nun so stehen und harre der Dinge die da festwerden oder nicht. Vielleicht bleibt er so schön zähflüssig wie jetzt, schön streichfähig und wenn das Brot schnell gegessen wird rinnt er nicht runter :) Geschmacklich ist er hervorragend.

Wie wars bei dir Rudi?
Als du das Rühren aufgehört hast, ist er wieder kristallisiert?
 
Ja, und ich bin der Meinung noch gröber als vorher.
Ich habe allerdings den zähfliessenden super leckeren Teil von den Kristallen getrennt
und dann angefangen mit dem Thema "Wärme" die Kristalle zu bearbeiten.
Was mir allerdings selbst bei einer Temperatur von 90 Grad nicht zufrieden stellend gelang.
Der ganze Quatsch ging dann mit viel Wasser in die Kanalisation - Fischfutter :)
 
Mit dem Melitherm geht das hervorragend. Jedoch Arbeit macht er jede Menge, ich habe dieses Jahr eine ganze Reihe von Waben ausgewaschen, eingefüttert und wieder geschleudert, das funktionierte nach anfänglichen Erfahrungsammeln hervorragend, wichtig ist die Meliwaben frühzeitig entnehmen sonst lassen sie sich nicht auswaschen, ich habe es in diesem Thread irgendwo dokumentiert.

Alle Waben optimal zu erwischen haut jedoch nicht immer hin, deshalb habe ich die richtig festen Betonwaben gestapelt (nur neue helle Waben) in Zargen und diese werden im späten Frühjahr, evtl. auch in einer Trachtlücke wieder in die Völker gehängt, 2013 überwinterten diese Meliwaben ausgezeichntet und bisher habe ich an den 2015er auch noch keine Schäden.
 
Habe meine Meliwaben am Wochenende eingeschmolzen. Es waren nicht so viele.

Könnte man Meliwaben eigentlich als Kauwaben an den Kunden bringen? Weiß das jemand?
 
Ich habe hier berichtet das ich einen Eimer mit Melihonig zu rühren versucht habe (Rührmaschine 50 U/min, Doppelflügler), er jedoch nicht cremig wurde, deshalb habe ich ihn ein paar Tage stehen lassen und als ich heute den Eimer öffnete, staunte ich über alle Maßen, bester Cremehonig. Wegen der niedrigen Temperatur von 12 Grad im Honigraum läßt er sich jedoch nicht abfüllen.

Deshalb habe ich ihn mit dem Rapido kurz durch gerührt (Bohrmaschine 850 Watt, 1000 U/min), bei dieser Methode muss der Eimer fest zentriert werden sonst propellert er davon, der Honig ist danach cremig weich und leicht in Gläser abfüllbar, er bleibt trotz kühlem Raum dauerhaft so, braucht also zum weitern Abfüllen nicht erwärmt werden, zumindest war es beim Blütenhonig bisher der Fall.

Traue nie einem Honig den du nicht selbst probiert hast, deshalb füllte ich heute einige Gläser ab und diese werden mind. eine Woche stehen gelassen und dann überprüft ob die Konsistenz des Honig so geblieben ist, danach wird sich herausstellen ob die Kundschaft den Honig annimmt, geschmacklich ist er absolut hervorragend, nur ob die hellbraune Melihonig-Farbe gut ankommt muss sich erst zeigen, das Auge kauft mit.

Die Kundschaft ist bisher den herrlich goldgelben Löwenzahn-Cremehonig gewohnt, dieser ist jedoch schon wieder fast ausverkauft, die heurige Ernte war nicht gerade rekordverdächtig.
 
Die Folgen des Melizitosehonigs 2015 hängen bei mir noch in Form von Betonwaben in zwei Zargentürmen herum. Nun ist die Frage wann hängt man diese in die Völker? Ich hatte vor sie erst bei Trachtbeginn beim Aufsetzen des zweiten Brutraums zuzuhängen, so habe ich es im Melizitosejahr 2013 gemacht.

Jedoch drängen mehrere Imker bei der etwas knappen Futtersituation in diesem Jahr, ob man die Meliwaben nicht jetzt schon zuhängen könnte? Ich denke nicht das die Bienen sie jetzt schon verwerten können? Was sagt ihr dazu?
 
Eine Frage zum Meli.
Wenn die Bienen das umtragen was passiert dann?
Ist es dann kein Meli mehr?
 
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