Melizitose 2015 - und seine Folgen

Um diese Jahreszeit wird wohl kaum umgetragen, es wird überwiegend verbraucht.
Zum Abkoten können die Bienen jetzt immer wieder raus, von daher sehe ich keine Probleme die Meli's zuzuhängen (bei passendem Wetter)

Die Frage ist wie...!?
Nur Entdeckeln... Entdeckeln und in Wasser tauchen, oder sogar kurz in heißes Wasser...!?

Was meinen die Experten...

Gruß Franz
 
Eine Frage zum Meli.
Wenn die Bienen das umtragen was passiert dann?
Ist es dann kein Meli mehr?

Hallo Honeyworld!

Was beim Umtragen des Melihonigs genau geschieht kann ich dir auch nicht sagen. Sicher ist aber, dass er danach schleuderbar ist. Ich vermute, dass durch weitere Fermentation die Zuckermoleküle weiter gespalten werden. Es könnte aber auch genau so gut sein, dass er lediglich mit frisch eingetragenem Nektar vermengt und auf diese Weise schleuderbar wird.

Sicher ist aber auch, dass alles was mit Meli zu tun hat, viel Arbeit bedeutet und dass beim Umtragen mit einem erheblichen Verlust zu rechnen ist. Ich schätze auf 30 % aufwärts.

MfG
Honigmaul
 
Die Frage ist wie...!?
Nur Entdeckeln... Entdeckeln und in Wasser tauchen, oder sogar kurz in heißes Wasser...!?
Ich habe im Melijahr 2013 gar nichts gemacht, die Waben so belassen wie sie waren und bei Trachtbeginn 2014 in den neu aufgesetzten zweiten Brutraum an den Rand gehängt, so werde ich es dieses Jahr (2016) mit den Waben von 2015 auch wieder machen.
 
Ich habe im Melijahr 2013 gar nichts gemacht, die Waben so belassen wie sie waren und bei Trachtbeginn 2014 in den neu aufgesetzten zweiten Brutraum an den Rand gehängt, so werde ich es dieses Jahr (2016) mit den Waben von 2015 auch wieder machen.

Hallo Max

Schade um den guten Honig.
Warum hast Du die Waben bzw. den Honig nicht 2015 umtragen lassen???
gruß
Berthold
 
Warum hast Du die Waben bzw. den Honig nicht 2015 umtragen lassen???
Servus Berthold!

Eine gute Frage:
2013 wars so:
Während der Tracht trugen sie nicht um, danach ging es nicht mehr wegen der Behandlung, die Meliwaben werden bei guter Lagerung nicht schlecht, Voraussetzung es sind nur helle Waben also keine Brutwaben, denn diese fressen die Wachsmotten schneller als man schauen kann. Alle Meliwaben kamen bei mir völlig problemlos über den Winter.

Der Honig war nicht verloren, er wurde 2014 als Futter genutzt weil die Blütentracht sehr spärlich ausfiel, bei guter Tracht wäre er wieder schleuderbarer Honig geworden. 2015 habe ich die Vorgehensweise hier in diesem Thread beschrieben. Von der Auswaschmethode hatte ich 2013 noch keine Kenntnis und ist sehr viel Arbeit und die Waben die ich 2015 zeitmäßig nicht mehr schaffte, stehen jetzt in Zargen im Lager.
 
Um diese Jahreszeit wird wohl kaum umgetragen, es wird überwiegend verbraucht.
Zum Abkoten können die Bienen jetzt immer wieder raus, von daher sehe ich keine Probleme die Meli's zuzuhängen (bei passendem Wetter)

Die Frage ist wie...!?
Nur Entdeckeln... Entdeckeln und in Wasser tauchen, oder sogar kurz in heißes Wasser...!?

Was meinen die Experten...

Gruß Franz


Hallo Franz

Ich hänge, wenn ich welche übrig habe, den Ablegern als Futterwabe zu.
Für die Melizitose wird viel Wasser gebraucht, das gibt Bienenverlust in dieser Jahreszeit, wenn die Bienen überhaupt
an die Waben gehen, solange sie noch Futter am oder über dem Brutnest haben.

Gruß. Berthold
 
Hallo Berthold,
als Tettnanger bist ja fast mein Nachbar... :n99:

Natürlich kann man Meliwaben auch an Ableger verfüttern, aber die haben genauso die Probleme wie du es beschreibst, von daher würd ich sie doch eher einem Wirtschaftsvolk geben, entweder demnächst in warmen Wasser getränkt zugeben oder später (Trachtlücke) separat zum Umtragen - die Ableger sollen doch auch in die Pusche kommen.

Gruß Franz
 
Hallo Franz

Die Ableger werden im Mai gebildet, da ist es warm, die Bienen können Wasser holen und den Melizitose verarbeiten und das Brutnest ausdehnen.Daß sie deshalb nicht in die Puschen kommen, habe ich bis jetzt noch nicht feststellen können.
Jetzt in den Völkern herumzuwursteln finde ich unverantwortlich, der Winter ist noch nicht herum und wir können noch leicht 2stellige Minusgrade bekommen.
1.) Vor mitte März lass die Bienen in Ruhe, sie haben noch genug zu tun, wenn die Tage wärmer werden!
Übrigens, die Bienen die jetzt im Kasten sind, sind überwiegend, noch bis in den März hinein, Winterbienen. Diese sollen für die kommende Brut sorgen und nicht zum Honigumtragen.
2.) was machst Du, wenn keine Trachtlücke da ist? Wie lange willst Du die Waben dann aufheben???

Melizitosewaben lässt Du am besten direkt nach der Tracht umtragen, es ist zwar viel Arbeit, aber es lohnt sich und Du hast einen vorzüglichen Honig.
Ich hatte letztes Jahr an allen meinen Ständen mit Ausnahme des Wanderstandes im Allgäu (Weißtanne) nur Melizitose. Zunahmen von 4-6 kg waren keine Seltenheit. Allein den im Mai gebildeten Ablegern musste ich bis zu 2 Waben entnehmen. Zum Schluss hatte ich mehr als 56 Zargen a 9 Waben im Honiglager stehen, die nicht schleuderbar waren, trotz einer teuren Honiglösmaschine!
all diese Waben habe ich nach der Tracht von 15 Völkern umtragen lassen. Es war zwar eine Mords Arbeit, aber es hat sich gelohnt, über 700kg besten Honig konnte ich einlagern.
Ich habe gerade mal in meinen Aufzeichnissen nachgesehen, von 2001-2015 hatte ich 7x Melizitoseeintrag.
So das wars fürs erste.

Gruß. Berthold
 
Hallo Berthold,

danke für deinen letzten Beitrag. Könntest du das einmal genauer erklären, wie du den Melizitosehonig umtragen lässt?

Gruß Tom
 
Melizitosewaben lässt Du am besten direkt nach der Tracht umtragen
Ich habe dazu auch eine Frage, nämlich ist die Zeit dazu da?

Das umtragen dauert, bis der Honig in den neuen Zellen reif zum schleudern ist auch wieder, nach der Tracht umtragen fehlt sie bei mir, denn es liegt die Milbenbehandlung an.
 
Hallo Berthold,

danke für deinen letzten Beitrag. Könntest du das einmal genauer erklären, wie du den Melizitosehonig umtragen lässt?

Gruß Tom

Hallo Tom

über dem Brutraum ein Honigraum, dann eine Folie, die etwa 2-3cm an der Rückseite zurückgeschlagen wird. Darauf kommt eine Leerzarge die nicht bestückt wird!!! In die darüber liegende Zarge kommen 5-6 Meliwaben, die zuvor entdeckelt und etwa 15min gewässert werden.
Nach 2-3 Tagen die leer getragen Waben entnehmen. Oftmals tragen die Bienen nur einen Tei des Honigs um und verdeckeln den Rest. Diese Waben wiederum entdeckeln, 10-15 min wässern und mit neuen Waben zuhängen.
Es ist zwar viel Arbeit, aber es lohnt sich und der Honig ist von außerordentlicher Qualität.

Gruß. Berthold
 
Wenn die oberste Zarge dann noch mit Plexiglas abgedeckt wird, geht es noch besser...

Gruß Franz
 
Ich habe dazu auch eine Frage, nämlich ist die Zeit dazu da?

Das umtragen dauert, bis der Honig in den neuen Zellen reif zum schleudern ist auch wieder, nach der Tracht umtragen fehlt sie bei mir, denn es liegt die Milbenbehandlung an.

Hallo Max

vom 15.-18. Juli war je nach Außenstand Trachtende. Am 19.7. räumte ich alle Außenstände, gab eine Futtergabe ca 5 ltr.
behandelte mit As und fütterte die Völker auf. 15 Völker bekamen jeweils 10ltr. mehr Futter, warum wohl??
Am Heimstand hatte ich zur Zeit 15 Völker, die für das Umtragen der Meliwaben vorgesehen waren. Vorgangsweise siehe vorherigen Beitrag Nr.71
Am 20.7. abends kamen die ersten Waben in die Völker, am 26.07 ein 2. Ho-Raum. Am 30.7.wurde der 1.Ho-Raum geschleudert,
Nach einer weiteren Zwischenschleuderung wurde am 14. 8. morgens abgeräumt, sofort eine Futtergabe (4ltr)gegeben und am 16. 8. mit der As nach Liebig begonnen. Am 20.8. fütterte ich weitere 8 ltr. Am 30.8. kam wieder der Liebigdispenser zum Einsatz, am 1.9. war ich bereits unterwegs in den wohlverdienten jährlichen Urlaub.
Die Dispenser abräumen, überließ ich meinem Sohn.
Am 7.10. bekamen alle Völker noch einmal eine Schwammtuch Behandlung und am 25.12. eine Oxalsäure Träufel Behandlung.
Alle Völker, bis auf eines (weisellos) erfreuen sich bester Gesundheit.

viele Grüße Berthold
 
Wenn die oberste Zarge dann noch mit Plexiglas abgedeckt wird, geht es noch besser...

Gruß Franz

Bei der damaligen Temperatur jenseits 30 Grad ??? Meine Völker stehen im Freien und haben meist keinen Schatten.


Gruß. Berthold
 
Bei der damaligen Temperatur jenseits 30 Grad ??? Meine Völker stehen im Freien und haben meist keinen Schatten.

Berthold...!? der Hinweis mit der Plexiglasscheibe sollte als Hinweis dienen, wie das Umtragen evtl. noch mehr angekurbelt werden kann.
Wenn bei dir die Beuten in der prallen Sonne stehen, wird das ganze natürlich zu einem Gewächshaus - solch ein Szenario wird wohl jeder vernünftige Imker zu verhindern wissen.

Gruß Franz
 
Franz

ist einem Jungimker 2005 passiert, außer der Wachsschmelze hatte er die schönste Räuberei auf dem Stand.
Was machst Du jetzt mit Deinen übrig gebliebenen Meliwaben??

Gruß. Berthold
 
Was machst Du jetzt mit Deinen übrig gebliebenen Meliwaben

Wenn ich so viele hätte, dass ich sie nicht bei mir verwerten kann, würde ich sie dem Hardy Gerster anbieten, der hat ein Verfahren um diesen Zementhonig zu knacken, hab ich bisher aber noch nicht gebraucht - ich hab die Meliwaben meist zügig Geschleudert, so sind mir nicht viele geblieben - zudem kannst aus dem Zeug zur Not auch noch einen sehr guten Met kreieren... nurmalso

Irgendwann bringst mir einen Hopfenkräuterschnaps aus Tettnag, dann trinken wir einen auf deinen Melihonig... :sauf:

Gruß Franz
 
Um welches Verfahren von Hardy Gerster handelt es sich?
 
Um welches Verfahren von Hardy Gerster handelt es sich?

Ein Imkerkollege hat mir das zugetragen, selber weiß ich es leider auch nicht - wenn ich das nächste mal in der Goldimkerei in Aulendorf bin, frage ich den Hardy.

Gruß Franz
 
Um welches Verfahren von Hardy Gerster handelt es sich?

Hallo Peter

Hardy Gerster, Inhaber eines Imkereibedarf Handels, mit einer der Deutschlandweit wohl modernsten Wachsverarbeitungs Anlage, ist zu finden in Aulendorf (Baden Württemberg).
Gerster reagierte 2015 auf die zunehmende Häufigkeit der Melizitose Trachten in der Region, mit der Anschaffung einer ziemlich teuren Maschine, die es auch Kleinimkern ermöglicht, ihre Melizitosewaben abzuernten.
Der Imker bringt die zuvor ausgeschnittenen Waben (ohne Spanndraht) in einem Behältnis z.b. Hobbock zu Gerster.
Diese werden über Nacht in einem großen Wärmeschrank (200 kg. Fassungsvermögen) erwärmt. Am nächsten Morgen werden die warmen Waben mittels einer Schnecke durch eine Lochtrommel gepresst und dadurch das Wachs von Honig getrennt.
Den Presshonig kann der Imker in zuvor mitgebrachte, oder bei Gerster gekaufte Eimer abholen. Das Wachs bleibt als Bezahlung dieser Dienstleistung bei Gerster. Weitere Kosten fallen bis dato nicht an.
Zur Weiterverarbeitung sollte der Honig noch durchs Melitherm laufen.
Ich kenne Hardy Gerster seit 6Jahren, beziehe mein Einwinterungsfutter von ihm und lasse mein Wachs zu MW umarbeiten.

viele Grüße. Berthold
 
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