Bayvarol, Perizin und ähnliches

Sollen die Mittel aus dem 1. Beitrag zugelassen werden oder nicht?

  • Ja

    Stimmen: 3 6,3%
  • Nein

    Stimmen: 46 95,8%

  • Umfrageteilnehmer
    48
  • Umfrage geschlossen .
Hallo zusammen,

darf ich fragen, welche Mittels in AT gegen Varroa genehmigt sind und ob der Imker einen Pflicht hat die starke Chemii - z.B.Apistan zuverwenden. In CZ ist jeder Imker verpflichtet 3x Amitraz im Herbst zu benutzen. Aussnahme sind BIO Imkers-die dürfen ofiziell AS verwenden aber genehmigt ist nur FORMIDOL von BEEDOL (unserer BAYER).

Danke voraus

GRUSS

Pavel
 
Servus Hans Peter,

für mich geht es hier nicht um die Frage, ob Bayer jetzt das Recht hat dieses Mittel auf dem Markt zu bringen, sondern darum, daß der Präsident des steirischen Landesverbandes dies offen vorschlägt.
So gesehen hätte ich dagegen auch keinen Einwand, nur lautet der Titel der Umfrage "Sollen die Mittel aus dem 1. Beitrag (Bayvarol) zugelassen werden oder nicht?"

Die Imkervertretung hat in Fragen der Zulassung jedoch keine Parteienstellung - und das ist gut so. Das, was der Chef der steirischen Imkerschule da vorschlägt kann also nur sein, ob die Imkereivertreter bei der Firma Bayer vorstellig werden sollen und darum bitten Bayvarol in Österreich zuzulassen. Das hielte ich für etwas übertrieben, denn den von Marek angedeuteten Behandlungsnotstand sehe ich nicht - aber dafür fehlt mir ehrlicherweise auch das Datenmaterial um darüber eine objektive Aussage zu treffen.

Grundsätzlich ist aber jede Erweiterung des Behandlungsspektrums zu begrüßen, da sie die Optionen, die Wahlfreiheit für die Imker erweitert.

Eine gänzlich andere Sache ist, was die Imkerschulen zur Behandlung empfehlen. Das generelle Einschwören auf Bio klingt gut - allerdings würde ich mir gerne ansehen, welchen Behandlungserfolg bzw. welche Verluste Anfänger mit den Bio-tauglichen Behandlungskonzepten haben. Da sollte man bevor man eine Empfehlung abgibt einmal Daten erheben denn ich würde es nicht a priori ausschliessen, dass Imkereieinsteiger mit den relativ anspruchsvollen AS&OS-Behandlungskonzepten leicht überfordert sein können und in den ersten Imkerjahren möglicherweise ein "idiotensicheres" Konzept vorzuziehen ist das man sobald die wesentlichen Handgriffe sitzen und Vorgänge im Bienenvolk auch in der Praxis verstanden werden durch ein biotaugliches System ersetzt. Aber bevor man sich da festlegt sollte man einmal ansehen, wie es den Anfängerjahrgängen bisher mig AS/OS ergangen ist.


PS: Die Pharmaindustrie unterliegt genauso wirtschaftlichen Zwängen, sie entwickeln Medikamente nicht, weil sie die "Guten" sind
Ganz meine Rede. "Die Pharmaindustrie" ist per se weder altruistisch noch dämonisch.

@Josel
Hier geht es um derzeit in Österreich nicht zugelassene Mittel (Perizin und Bayvarol) und um die Frage, ob man dazu positiv Stellung beziehen sollte, um eine kurzfristige Zulassung zu erreichen.
Perizin ist in Österreich seit langem zugelassen. Der Wille von Imkerorganisationen kann keinen Einfluss auf Zulassungsverfahren haben, bestenfalls auf die Motivation von Bayer eine solche anzustreben!

Rückstände im Wachs hinterlassen (ich erinnere mich an eine Literaturquelle, die besagt, dass für Bienen letale Mengen im Wachs gefunden wurden!)
Keine Sorge - genau diese Prüfung ist zentraler Gegenstand des Zulassungsverfahrens. Wenn die Sicherheit für Mensch und Tier nicht gewährleistet ist wird keine Zulassung erteilt.

lg,
Sebastian
 
Servus Pavel,

darf ich fragen, welche Mittels in AT gegen Varroa genehmigt sind und ob der Imker einen Pflicht hat die starke Chemii - z.B.Apistan zuverwenden.
In Österreich sind nur Apiguard (Thymol), Apistan (Fluvalinat) und Perizin (Coumafos) zugelassen. Amitraz gibt es legal nicht, obwohl es von der Rückstandssituation viele Vorteile bietet (wird sehr rasch abgebaut).

Eine verpflichtende Behandlung gibt es nicht und wäre auch schwer durchzusetzen.

lg,
Sebastian
 
Keine Sorge - genau diese Prüfung ist zentraler Gegenstand des Zulassungsverfahrens. Wenn die Sicherheit für Mensch und Tier nicht gewährleistet ist wird keine Zulassung erteilt.

lg,
Sebastian

Eine mutige Aussage. Warum wurde es dann überhaupt erst zugelassen, wenn es eine Rückstandsproblematik gibt? Das dürfte doch nach dieser Prüfung gar nicht passiert sein. Doch, ich mache mir Sorgen, auch wenn ich in Deutschland wohne. Es wurden schon viele Mittel zugelassen, die sich - trotz Prüfverfahren - hinterher als recht tödlich erwiesen haben. Die Liste der Beispiele ist wirklich ziemlich endlos und einiges davon dürfte jedem bekannt sein.
 
Keine Sorge - genau diese Prüfung ist zentraler Gegenstand des Zulassungsverfahrens. Wenn die Sicherheit für Mensch und Tier nicht gewährleistet ist wird keine Zulassung erteilt.

lg,
Sebastian
Wie passt dann da der u.a. der Hinweis von Bayer dazu? von hier: http://www.tiergesundheit.bayervital.de/servlet/DirectPdfServlet?type=gi&&filename=29_bayvarol

So "ohne" ist das Mittel ja nicht und Propolis sowie Wabenhonig dürfen (wahrscheinlich wegen der Rückstandsproblematik!) nicht verzehrt werden. Also - Anreicherung im Wachs??!!

Scheibenhonig, sowie Honig mit Wabenstücken darf als
Nahrungsmittel nicht in den Verkehr
gebracht werden.


und:

Bayvarol® ist für den äußerlichen Gebrauch als Akarizid
bestimmt und darf weder von Tieren noch Menschen
innerlich eingenommen
werden. Der Wirkstoff
Flumethrin ist für Fische toxisch. Nach einer Behandlung
mit Bayvarol® darf Kittharz für den menschlichen Verzehr
nicht verwendet werden.
 
Hallo Sebastian,

ich sehe einfach die Schwierigkeiten bei der Behandlung mit AS und OS nicht.

Wenn ich jetzt z.B. den Universalverdunster hernehme, gibt es eine Gebrauchsanleitung dazu. Da ich sie nicht im Netz gefunden habe, habe ich die Anleitung dafür ins Netz gestellt

http://www.imkerei-muellner.at/anleitunguniversalverdunster.pdf

Da generell die Gebrauchsanweisung so einzuhalten ist, wie sie im Zuge der Meldung beim Gesundheitsministerium eingereicht worden ist, hat der Imker keinerlei eigenen Spielraum für Abwandlungen in der Behandlung, um auf der "legalen" Seite zu bleiben.

Wenn ein Mensch lesen kann und Anweisungen folgt, sehe ich da kein Problem bei der Behandlung. Und Imker, die erst im September mit der Behandlung beginnen, sind selber Schuld am eingegangenen Risiko. Die Behandlung mit Oxalsäure (ich behandle mit dem Varroxverdampfer) sehe ich noch bedeutend einfacher.

Idiotensicher ist leider kein Behandlungskonzept, da es ja viele DAU`s gibt.

Meiner Meinung nach sollte eher eine gleichzeitige und flächendeckende Behandlung aller Imker propagiert werden, als ein neues Mittel zu forcieren, wo bekannt ist, das Rückstände zu erwarten sind.

Wenn nun keiner das Mittel kauft, ist diese Diskussion sinnlos, und diente nur zur Kontrolle der Wachsamkeit kritischer Imker.

Gruß
Hans Peter
 
In Österreich sind nur Apiguard (Thymol), Apistan (Fluvalinat) und Perizin (Coumafos) zugelassen. Amitraz gibt es legal nicht, obwohl es von der Rückstandssituation viele Vorteile bietet (wird sehr rasch abgebaut).

Eine verpflichtende Behandlung gibt es nicht und wäre auch schwer durchzusetzen.

Hallo Sebastian,

danke für die Info, sind Dir irgendwelche Info bekannt, welche Gründe dazu sind, dass Amitraz in AT nicht zugelassen ist ? Ich wurde sagen,in CZ,SK und Poland ist es Hauptmedizine gegen Varoa. Bayer ist doch nicht dum, kann er statt Bayvarol mit Amitraz seine Bemühung machen, neue Mittels gegen Varroa anzubieten.
Könnte man abschätzen wieviele Imker prozentuell nur AS und OS in AT gegen Varroa benutzen ? In CZ ist es max. 2-3 %, die nur AS oder OS benutzen.

Gruss

Pavel
 
Servus Josel & "King":

Warum wurde es dann überhaupt erst zugelassen, wenn es eine Rückstandsproblematik gibt?
Die Frage ist nicht ob es Rückstände gibt oder nicht. So blauäugig darf man auch nicht sein zu verlangen das gar keine Rückstände vorhanden sein dürfen. Jede Behandlung mit einem Stoff macht Rückstände - selbst bei Staubzucker ist das so.

Die Frage ist daher nur wie hoch diese Rückstände sind, wie sich sich im Verlauf der Zeit nach der Behandlung abbauen und ab welchem Rückstandniveau kein Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier besteht.

Alle Substanzen die für Arzneimittel für lebensmittelliefernde Tiere in Frage kommen werden toxikologisch in sehr umfangreichen Tierversuchen auf Herz und Nieren geprüft. Das höchstzulässige Rückstandsniveau von Lebensmitteln die von behandelten Tiere gewonnen wurden entspricht idR weniger als einem Hundertstel der Konzentration die im Tierversuch überhaupt keinen Effekt mehr zeigte.

So "ohne" ist das Mittel ja nicht und Propolis sowie Wabenhonig dürfen (wahrscheinlich wegen der Rückstandsproblematik!) nicht verzehrt werden. Also - Anreicherung im Wachs??!!
Ganz genau. Auf Grund des lipophilen (=fettlöslichen) Charakters der Pyrethroide findet man Rückstände praktisch nicht im Honig, aber sehrwohl im Wachs und Propolis.

Es ist schon etwas weltfremd zu verlangen, dass ein Arzneimittel die Milbe killen soll und sich dann in Luft auflösen. Das schafft nicht einmal Aspirin (schon wieder so eine Bayer-Produkt...)
Wenn es Rückstände über dem Unbedenklichkeitslimit im Lebensmittel macht gibt es keine Zulassung bzw. eine ausreichend lange Wartezeit. Wachs und Propolis gelten nicht als Lebensmittel, werden aber in manchen Fällen doch verzehrt. Daher wurde auch der entsprechende Warnhinweis in die Gebrauchsinformation aufgenommen. Ist doch ein gutes Zeichen und zeigt, dass sich sowohl Bayer als auch die Zulassungsbehörden recht detailliert mit dem Thema auseinandergesetzt haben und alle Maßnahmen ergriffen wurden um die Sicherheit der Konsumenten zu gewährleisten.

Ich verstehe die Hysterie bezüglich Varroabekämpfung mit echten Akariziden nicht, denn bei allen anderen Lebensmitteln verlangen wir das ja auch nicht. Selbstverständlich wird die Kuh wenn sie eine Euterentzündung hat mit Antibiotika behandelt und selbstverständlich erhält ein Schwein mit Bronchitis entsprechende Arzneimittel. Wichtig ist, dass erst dann Lebensmittel von diesen Tieren in Verkehr gebracht werden dürfen, wenn sichergestellt ist dass die Rückstände derart gering sind, dass eine Gefährdung des Konsumenten ausgeschlossen ist.

Übrigens: im Vergleich zu Obst&Gemüse ist die Menge an Arzneimittelrückständen die man über tiersiche Lebensmittel zu sich nimmt praktisch Null. Wirf einmal einen Blick in den Rückstandskontrollbericht für Tierarzneimittel: Beanstandungen im Promillebereich. Die Beanstandungen im Obst&Gemüsebereich liegen mehr als 10mal höher.

lg,
Sebastian
 
Servus Pavel,

danke für die Info, sind Dir irgendwelche Info bekannt, welche Gründe dazu sind, dass Amitraz in AT nicht zugelassen ist ?
Nein, ist mir nicht bekannt. Ich nehme an dass noch nie ein Zulassungsantrag gestellt wurde.

Ich wurde sagen,in CZ,SK und Poland ist es Hauptmedizine gegen Varoa.
Das ist interessant. In welcher Form wird Amitraz eingesetzt (Streifen?)? Wie sieht das Behandungsschema aus?

Könnte man abschätzen wieviele Imker prozentuell nur AS und OS in AT gegen Varroa benutzen ? In CZ ist es max. 2-3 %, die nur AS oder OS benutzen.
Wenn man alle Varianten von OS (Bienenwohl,...) dazuzählt würde ich meinen deutlich über 50%. Thymol wird auch noch verbreitet eingesetzt. Es gibt meines Wissens keine einzige Imkerschule die andere Verfahren als AS/OS/Thymol empfiehlt.
Also nehme ich an dass >90% der Imker mit diesen Substanzen behandeln. Ich habe im Hobbyimkerbereich noch keinen getroffen, der mit Coumafos oder Flavulinat behandelt.

lg,
Sebastian
 
Wenn es Rückstände über dem Unbedenklichkeitslimit im Lebensmittel macht gibt es keine Zulassung bzw. eine ausreichend lange Wartezeit. Wachs und Propolis gelten nicht als Lebensmittel, werden aber in manchen Fällen doch verzehrt. Daher wurde auch der entsprechende Warnhinweis in die Gebrauchsinformation aufgenommen. Ist doch ein gutes Zeichen und zeigt, dass sich sowohl Bayer als auch die Zulassungsbehörden recht detailliert mit dem Thema auseinandergesetzt haben und alle Maßnahmen ergriffen wurden um die Sicherheit der Konsumenten zu gewährleisten.

Das stimmt, solange sich Coumaphos tatsächlich nur in Wachs und Propolis ansammelt und keinerlei Möglichkeiten hat, in den Honig zu gelangen. Dem ist aber leider nicht so, dem Wirkstoff sind in der Bienenbeute wenig Grenzen gesetzt, da er sich im Winterfutter, in den Bienen, im Wachs, im Propolis... überall ansammelt. Wenn die Bienen sich nun daran halten würden und den Honig, den wir ernten wollen, ordnungsgemäß nur im dafür vorgesehenen Honigraum (mit den rückstandsfreien Waben, die wir extra dafür besorgt haben) ein- und umlagern würden, wäre das alles kein Problem.

Entspricht das der Realität? Ich glaube nicht.

Und schon wenn Firma Bayer davon abrät, Wabenhonig zu konsumieren, sollten die ersten Zweifel aufkommen. Denn die (verunreinigten) Waben beinhalten ja den Honig.
 
Servus Josel,

Coumaphos ... da er sich im Winterfutter, ... ansammelt.
Auf Coumafos wird Honig amtlicherseits regelmäßig untersucht. Wenn Deine Sorgen berechtigt sind müsste es da ja massenhaft Beanstandungen geben. Gibt es aber nicht.

Oder hast Du da andere Informationen?

Wenn es in der Gebrauchsinformation heisst: Honig in Ordnung - Wachs bitte nicht essen! interpretiere ich das so wie es dasteht. Ich ess ja auch Bananen und Orangen obwohl mir bekannt ist, dass die Schale Biozide enthalten kann.

lg,
Sebastian
 
Servus Josel,


Wenn es in der Gebrauchsinformation heisst: Honig in Ordnung - Wachs bitte nicht essen! interpretiere ich das so wie es dasteht. Ich ess ja auch Bananen und Orangen obwohl mir bekannt ist, dass die Schale Biozide enthalten kann.

Ach so. Ich nehme aber mal an, dass du das tust, weil du es nicht vermeiden kannst? Rückstände im Honig lassen sich aber als Imker sehr leicht vermeiden, und daher halte ich es für mich persönlich für völlig unsinnig, mich mit noch mehr Pestiziden zu belasten.

Für mich gilt: So wenig Gift wie irgend nötig. Ich schlucke nicht bei jedem Zipperlein sofort Aspirin (von Bayer oder wem auch immer) und lasse mir auch nicht sofort Antibiotika verschreiben, nur weil ich mal huste, und ich mute sogar meiner Katze nicht sofort Cortison zu, nur weil meine Tierärztin meint, das hilft gegen Juckreiz, wenn ich dem Problem auch anders begegnen kann.

Und da liegt für mich der Hase im Pfeffer: Was ist gut an Gift, wenn es auch anders geht?
 
Und da liegt für mich der Hase im Pfeffer: Was ist gut an Gift, wenn es auch anders geht?
Nichts. Ich verwende auch nur AS/OS. Aber hier ging es ja eigentlich nicht darum was jeder einzelne macht, sondern ob z.B Du dem Imker X aus Y vorschreiben willst, dass er kein Bayvarol verwenden darf. Da sage ich: das geht Dich und mich nichts an.

Aber zurück zu den Coumafos-Rückständen im Honig: wie kommst Du zu dem Schluss dass der Honig belastet sein könnte? Wo wurden Coumafosrückstände im Honig gefunden?

lg,
Sebastian
 
Servus Hans-Peter,

ich sehe einfach die Schwierigkeiten bei der Behandlung mit AS und OS nicht.
Ich sehe die auch nicht - ich komme damit sehr gut zurecht. Aber wenn ich mir den Brief von Herrn Marek ansehe so scheint unsere Erfahrung nicht 1:1 auf die Gesamtheit der Bienenhalter übertragbar zu sein.
Wir lesen ja auch hier im Forum immer wieder von Problemen mit der AS oder auch OS Behandlung. Da wimmelts im Herbst vor Milben und dann stellst sich heraus: OS im Sommer, AS falsch dosiert, etc.
Da sind einige der "chemischen" Akarizide pflegeleichter in der Anwendung.

Wenn die Fragestellung wäre "sollen wir den Einsatz von Bayvarol forcieren" würde ich mich auch dagegen aussprechen. Wir sollen gar nichts forcieren. Wir sollen funktionierende und erprobte Konzepte austauschen und so für jeden Interessierten verfügbar machen. Was der Einzelne tut muss er im Rahmen der legalen Methoden selbst entscheiden und entscheiden dürfen!

Meiner Meinung nach sollte eher eine gleichzeitige und flächendeckende Behandlung aller Imker propagiert werden,
In der Theorie wär das sicher sehr effizient - aber wie ich die Imker kenne fürchte ich, dass es bei der Utopie bleiben wird. Vielleicht ist es ein Weg die Völker beim Einfüttern derart vollzutanken dass jegliche Raubmotivation dahin ist. Gegen Infektion durch fremde Räuber kann ich mich ja schützen - nur durch Infektion durch meine eigenen Räuber bin ich machtlos.

lg,
Sebastian
 
Hallo Sebastian,

Gegen Infektion durch fremde Räuber kann ich mich ja schützen - nur durch Infektion durch meine eigenen Räuber bin ich machtlos.

Aus meiner kurzen imkerlichen Erfahrung kann ich berichten, daß ein Volk durch Infektion der eigenen Räuber nicht eingeht. Bei einem solchen Räubervolk hast Honig ohne Ende drinnen, dadurch ist die Königin in Ihrer Bruttätigkeit eingeschränkt und in den 2. Monaten, wo ich nicht behandle (Oktober, November) kann sich keine lethale Varroapopulation bilden. Bei der Restentmilbung erlebt man dann zwar einen Schock (mein Rekord liegt bei ca 2500 Milben) aber das Volk überlebt. Persönlich komme ich mit dem Konzept (3x Drohnenbrut schneiden, Hauptbehandlung Mitte - Ende Juli, Schwammtuch im September und Restenmilbung im Dezember ) ohne Probleme durch.

Um noch zum Thema zurück zu kommen

Wir könnten in Österreich dazu positiv Stellung nehmen um eine kurzfristige Bewilligung dafür zu erreichen.

Wie man an der Umfrage sieht, ist die absolute Mehrheit der Imker anderer Meinung. Solche Diskussionen beleben aber ein Forum und sind für die Meinungsbildung extrem wichtig.

Gruß
Hans Peter
 
Aber zurück zu den Coumafos-Rückständen im Honig: wie kommst Du zu dem Schluss dass der Honig belastet sein könnte? Wo wurden Coumafosrückstände im Honig gefunden?

Ich komme zu dem Schluss, weil die untersuchenden Institute zu dem Schluss kommen.

http://www.diebiene.de/sro.php?redid=113612

http://www.landlive.de/blogs/entries/3345/


und hier aus dieser Quelle: http://bzv-asbach.de/imkerei/archiv/monatsbetrachtung-oktober/

"In Deutschland sind aktuell etwa 33% aller Wachsproben in Mengen bis zu 10mg/kg mit Perizin-Rückständen versehen. Ab nur etwa einem Zehntel dieser Menge beginnt der Wirkstoff Coumaphos in den Honig zu diffundieren und gefährdet damit die Honigqualität. Genau dieses Zehntel an Wirkstoffmenge hatten die Bienen zwei Jahre nach einer EINmaligen Perizin-Behandlung bis in den Honigraum verschleppt (Daten Dr. Klaus Wallner, LAB Hohenheim)"

Das ist gut 1/3 allen Wachses. Eine ganze Menge


Und ums noch mal zu sagen: ich will niemandem vorschreiben, was er wie zu machen hat, ich habe nur auf die Frage des Eingangspostes reagiert, die da lautete, ob man dem zustimmen sollte oder nicht, und ich finde: Nein! Die Freiheit ist zwar immer auch die Freiheit des Andersdenkenden, aber ich kann - nach meiner Meinung gefragt - nicht guten Gewissens einem Mittel zustimmen, was ich (nach eingehender Recherche, siehe oben) für giftig erachte.
 
Servus Josel,

Ich komme zu dem Schluss, weil die untersuchenden Institute zu dem Schluss kommen.
Dann lies Deine Links mal genau durch: kein einziges Institut kommt zu dem Schluss, dass die sachgemäße Anwendung von Coumafos zu beanstandungswürdigen Rückständen im Honig führt.

Der zulässige Höchstwert von Coumafos im Honig liegt bei 100µg/kg (ppb).
Uni Hohenheim selbst räumt ein, dass bei sachgemäßer Anwendung niemals Rückstände über 10µg/kg erreicht werden können. Es wurde auch keine einzige Honigprobe gefunden, die den zulässigen Höchstwert überschreitet. Und das selbst wenn er aus Coumafos-belastetem Wachs stammt.

Fakt ist, dass Coumafos im Honig derart geringe Rückstände verursacht, dass er bedenkenlos für Ernährungszwecke genutzt werden kann.

Und ums noch mal zu sagen: ich will niemandem vorschreiben, was er wie zu machen hat, ich habe nur auf die Frage des Eingangspostes reagiert, die da lautete, ob man dem zustimmen sollte oder nicht, und ich finde: Nein!
Hier widersprichst Du Dich im selben Satz. Die Eingangsfrage lautet ob Bayvarol zugelassen werden soll oder nicht. Die Zulassung ist nun einmal eine für alle geltende Vorschrift. Wer sich gegen eine Zulassung ausspricht (so irrelevant das in Wirklichkeit sein mag), der will seinen Imkerkollegen vorschreiben, wie sie die Milbe bekämpfen und wie nicht. Und dieses Recht kannst Dir weder Du noch ein Forum oder ein Vereinspräsident herausnehmen.

lg,
Sebastian
 
Hier widersprichst Du Dich im selben Satz. Die Eingangsfrage lautet ob Bayvarol zugelassen werden soll oder nicht. Die Zulassung ist nun einmal eine für alle geltende Vorschrift. Wer sich gegen eine Zulassung ausspricht (so irrelevant das in Wirklichkeit sein mag), der will seinen Imkerkollegen vorschreiben, wie sie die Milbe bekämpfen und wie nicht. Und dieses Recht kannst Dir weder Du noch ein Forum oder ein Vereinspräsident herausnehmen.

Aha, aha... Und wer darf entscheiden, welche Mittel zugelassen werden und welche nicht? Wer hat die Frechheit besessen, einfach anderen vorzuschreiben, dass sie kein DDT mehr verwenden dürfen? Welches Recht nehmen wir Imker uns heraus, den Landwirten vorzuschreiben, welche Pestizide sie anwenden dürfen?

Wer ist denn für die Zukunft unseres Planeten verantwortlich? Ist das nicht jeder von uns, oder kann ich mich aus der Verantwortung stehlen und sagen, ach naja, "die da oben", die machen das schon ganz richtig so? Ich glaub nicht! Es gab schon viele Bürgerinitiativen, Volksentscheide, etc, die viel Gutes bewirkt haben.

Und was die unbedenklichen Rückstände im Honig angeht: Ich will keine unbedenkliche Menge von Rückständen im Honig, ich will in dem Honig, den ICH esse, ÜBERHAUPT keine Rückstände von Coumaphos vorfinden. Coumaphos ist nämlich kein Honigbestandteil, und soweit ich weiß, darf in den Honig nur das rein, was auch in den Honig natürlicherweise reingehört, wenn man ihn als Honig verkaufen will.

Stehe ich mit dieser Meinung wirklich alleine da? Wenn ich mir das Umfrageergebnis angucke, auch hier: Ein klares Nein.
 
Mag jemand anders von den 34 (!) Neinstimmern weiter diskutieren? Ich hab nämlich alles gesagt, was ich zu sagen habe, aber ich glaube nicht, dass die Diskussion damit beendet ist. :)
 
Hallo Imkers,

ich habe die ersten Beiträge gelesen gehabt. Für mich gab es nur zwei Fragen:

-Wie kann man dem Obmann aus der Steiermark verdeutlichen, dass er weich geworden ist?

-Wann sind die nächsten Wahlen zum Obmann und wie kann man einen neuen Obmann installieren?

Der jetzige Obmann springt auf einen Zug auf, der in die Vergangenheit führt. Als interessierter Imker sollte man sich der Zukunft hinwenden.


Viele Grüße

Tim
 
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