Aha,
die Jungmilben kommen also schon begattet aus der Zelle.
Jetzt, wo ich das so lese, kann ich mich errinnern auch schon mal etwas davon gelesen zu haben, dass das erste Ei der Muttermlibe immer ein Männchen hervorbringt, dann folgen nur noch Weibchen.
Aber stimmt denn dann folgende Aussage nicht? "Ca. 11 Tage vermehrt sich die Milbe in der Brutzelle. In den nächsten 4-13 Tagen klammert sie sich ständig blutsaugend an eine Jung- bzw. Ammenbienen, um die Reifung bis zur Eiablage zu erlangen. (aus www.Bienenwohl.com)"
DOMMY
Hallo Dommy,
hier noch einmal der Zyklus der Milbe in Abhängigkeit des
Brutzyklus der Biene:
Am achten Tag des Bienenstadiums (Strecklarve) schlüpft die Milbe von der Ammenbiene
in die Zelle.
Sie legt sich zumeist rücklinks am Boden in den Futtersaft unter der Larve.
Dort verharrt sie, bis die Zelle verschlossen wurde.
Danach entsteht die Vorpuppe der Larve.
Nach 48 Stunden (bei Drohnenbrut), etwas kürzer bei Arbeiterinnenbrut, wandert die Milbe nach
oben an den Zellendeckel und legt dort einen Kothaufen ab, zumeist in eine "Ecke".
Dies dient als Geruchspol zur Orientierung für die Nachkommen.
In unmittelbarer Nähe wird sie nun ein männliches Ei ablegen.
Alle zwei bis 2,5 Tage folgen nun immer befruchtete, also weibliche Eier.
Das letzte Ei wird immer am 17. oder 18. Tag gelegt.
Am 17. Tag ist das Mänchen geschlechtsreif (blauer Pfeil).
Das erste Weibchen wird am 19. Tag geschlechtsreif (roter Pfeil) und wird in der Nähe
des Kothäufchens der Muttermilbe vom Männchen begattet.
Am 21 Tag (Arbeiterinnenbrut) kann noch ein weiteres Weibchen begattet werden.
Dies ist aber schon unsicher.
Daher ist der Vermehrungsfaktor in der Arbeiterinnenbrut nur 1,5.
In der Drohnenbrut wird das 2. Weibchen noch sicher begattet und es kann auch noch ein drittes
begattet werden (gestrichelter roter Pfeil).
Damit ist der Vermehrungsfaktor in der Drohnenbrut etwa 2,5.
Wird nun die Brutnesttemperatur gesenkt, verlängert sich der Brutzyklus der Biene
und es ist möglich, dass alle geschlüpften Weibchen begattet werden, womit der
Vermehrungsfaktor bis auf 4 ansteigen kann.
Unbegattete Weibchen der Milbe sterben nach dem Schlupf ab, ebenso das Männchen, welches
zumeist von einer Putzbiene gefressen wird.
Es folgt nun eine so genannte phoretische Phase der jungen Milben, die meines Wissens
4 Tage dauert.
Danach schlüpfen die Milben wieder in Brutzellen und der Zyklus beginnt von vorne.
Damit ist der Zyklus in der Arbeiterinnenbrut 13 Tage (im Normalfall) und in der Drohnenbrut 16 Tage.
Hier noch ein mitgeschriebener Temperaturverlauf eines Brutnestes, aus dem der Temperatureinbruch
durch die Ameisensäure hervor geht.Der blaue und rote Pfeil zeigen den Start der Behandlung.
Bei der 2. Behandlung ist die Außentemperatur deutlich angestiegen, und dadurch auch genug Ameisensäure verdampft,
so dass eine Wirkung zu erwarten ist.
Es ist dann auch der Temperatureinbruch des Brutnestes auf 24°C deutlich.
Damit verlängert sich nun der Brutzyklus der Bienenbrut entsprechend, und es können mehr Milben
begattet werden.
Die Wirkung der Ameisensäure in die Brut, wie wir es uns wünschten und wünschen, kann stark in Frage gestellt werden.
VG
Hagen