Varroa 2014 - Erste Verluste

Hi Christian,

ahja, das ist der Oxamat vom Alfranseder. Eigentlich ein super Gerät, ich habe 2 davon. Bei mir ist noch nie was blockiert. Ich suche jedoch während des Betriebs stets das Weite und trage eine Staubmaske.

Schon erstaunlich, wie viele dieses Gerät nutzen!
Was sagt der Imker dazu weil er so oft bedampfen muß?

Servus,

Nils

Der ist total genervt.
 
ich habe einen weiteren Nachbarn, der bedampft derzeit mit OS auf Teufel komm' raus,
Servus Christian!

Wie oft und in welchem Abstand hat dieser Nachbar bisher bedampft?

Das Bedampfen als alleinige Behandlungsmethode steckt noch ziemlich in den Kinderschuhen und deshalb wären diese Anhaltspunkte sehr wichtig.
 
Also, ich habe mit Bienenwohl noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Auch nicht, wenn ich Schwärme mit Bienenwohl vom Vorjahr behandelt habe. Aber vielleicht hätte ich beim Russischen Roulette auch vier mal hintereinander Glück...

Im ersten Imkerjahr Restentmilbung mit Bienenwohl (ok ein Volk ist mir verhungert - aber Bienenwohl hat nicht geschadet) dann die Schwärme der eigenen Völker mit Bienenwohl behandelt. Wieder Restentmilbung mit Bienenwohl und heuer wieder Schwärme behandelt. Auf die Lagertemperatur hatte ich nie geachtet (war sicher manchmal um die 20 Grad oder höher).

In 10 Jahren kann ich mehr über Bienenwohl sagen...

Hallo Florian,

ich kann Dir sagen, selber verwende ich Bienenwohl auch schon über 10 Jahre (Lagerung bei Kellertemperatur etc.) und kann auch nach 10 Jahren nichts schlechtes darüber sagen. Auch bei der Wirkungsweise habe ich zum Verdampfen keinen Unterschied bemerkt, wichtig ist doch nur dass die Milben runterfallen und das ist definitiv der Fall. Ich gestehe dass ich die Warnungen vor dem HMF auch nicht ganz verstehe, dieser Hinweis ist ja nett und gut, aber ich glaube dies wird völlig überbewertet bei den kleinen Mengen die hier zur Anwendung kommen...
Bin mir sicher die Varroa schädigt x-Mal mehr die Bienen als die paar ml Bienenwohl. Da die Oxalsäurekristalle sowieso sehr stabil sind und sich nicht in Luft auflösen können, gehe ich davon aus dass diese sowieso von den Bienen egal wie diese eingebracht wurden - verdampft oder Beträufelt - aufgenommen werden. Bienen putzen mal sehr gerne...

OX immer nur im brutfreien Zustand anwenden um effizient zu behandeln, dann passt das schon...


lg
Gerhard
 
Ich gestehe dass ich die Warnungen vor dem HMF auch nicht ganz verstehe, dieser Hinweis ist ja nett und gut, aber ich glaube dies wird völlig überbewertet bei den kleinen Mengen die hier zur Anwendung kommen...

Eben, ist wichtig, dass auch das einmal erwähnt wurde, HMF bei solch lächerlich kleinen Mengen ist doch sicherlich vernachlässigbar!

Josef
 
OX immer nur im brutfreien Zustand anwenden um effizient zu behandeln, dann passt das schon...

Hallo Gerhard,

ja, genau das ist der springende Punkt.
Im Brutfreien Zustand sind die Wirkungsgrade von OS
gleich wie appliziert deutlich höher.


Eben, ist wichtig, dass auch das einmal erwähnt wurde, HMF bei solch lächerlich kleinen Mengen ist doch sicherlich vernachlässigbar!

Das kann sein, dass Du da Recht hast.
Ich habe die stark verminderte Legeleistung der Königinen
dieser Völker auf das Bienenwohl zurückgeführt.

Ein alter Imker erwähnte darüber auch einmal, wörtlich:
"nein, das nehme ich nicht mehr, da legt die Königin hinterher nicht mehr
g´scheit".

Vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, dass hier mehrfach BW zum Einsatz kam.

VG
Hagen
 
Ich gestehe dass ich die Warnungen vor dem HMF auch nicht ganz verstehe, dieser Hinweis ist ja nett und gut, aber ich glaube dies wird völlig überbewertet bei den kleinen Mengen die hier zur Anwendung kommen...
Absolut Deiner Meinung, ich habe extra mein edlBeeFit (OS) von den ersten Mischungen zurückbehalten, und jetzt nach 3 Jahren angewendet, absolut noch in Ordnung, gute Wirkung und keine Bienenschäden festgestellt
 
3 Jahren angewendet, absolut noch in Ordnung, gute Wirkung und keine Bienenschäden festgestellt

Richtig, die Oxalsäure ist ja auch noch da :) ... Aber wir werfen hier alle mit Nebelkerzen bzgl. HMF. Das sauberste wäre einfach mal eine Probe 3 jähriges Bienenwohl oder was auch immer für ein Zucker/Oxalsäuregemisch ins Labor zu schicken.

Bzgl. Glycerin und Oxalsäure wäre ich besorgter - je nach Konzentration und Umwandlungsgeschwindigkeit entsteht mehr oder minder Ameisensäure - unschön (auch wenn diese verdünnt ist).

gruss,
christian.
 
Um wieder auf das Ursprungsthema zurück zu kommen. War gestern in der Zentralschweiz. Dort habe ich mit einigen Imkern gesprochen. Also es scheint auch schon massive Verluste in der CH/Luzern gegeben habe. Einer hat von seinen 10 Völkern 6 schon verloren. Und es geht das Gerücht um das ein grosser Wanderimker massive Schäden an seinen 120 Völkern eritten hat (aber, wie gesagt, dass ist wohl eher etwas dramatisiert, aber er wird sicherlich Probleme haben).

Gestern haben aber alle bestätigt, dass sie z.T. noch massive Varroalast in einigen Völkern haben - trotz mehrmaliger AS Behandlung. Ich habe auch das Gefühl, dass viele Imker absolut ratlos sind, teilweise wie ein Reh im Scheinwerferlicht stehen - einer sagte sogar: 'habe 3x behandelt, teilweise fallen noch >30 Milben/T/Volk, aber bei 3x AS habe ich schon so viele Milben erwischt, dass wird schon gehen, letztes Jahr hats auch funktioniert'. Übel. Diese Imker sind auch komplett Beratungsrenitent, alles was aus dem/ihrem Schema X der letzten Jahre läuft wird einfach ignoriert. Es wird ein spannendes Auswintern...

Grüsse,
christian.
 
Hallo,

mein dreimalig - nein viermal!- behandeltes Volk hat mir gestern auch 17 Milben / 24 Stunden vor die Füße geworfen. Ich bin ebenso wie der Ochs vorm Berg, weil ich jetzt auch nicht mehr so recht weiss, was ich noch machen soll.

Besagtes Volk ist iÜ massiv geteilt worden, wieder und wieder und wieder und wieder. Die Ableger daraus sind milbentechnisch o.k.

Beratungsresistent würde ich nicht sagen, eher überfordert. Aus dem LK kommen jetzt auch vermehrt Infos über zusammenbrechende Völker. Ich bin froh, wenn ich sie alle erst mal in den Winter rein bekomme und wenn zumindest eines wieder raus kommt, bin ich glücklich. Rechne mit dem Schlimmsten.


LG


Kathrin
 
Diese Imker sind auch komplett Beratungsrenitent, alles was aus dem/ihrem Schema X der letzten Jahre läuft wird einfach ignoriert.

Da frage ich gleich mal mach - bist du Betriebsberater des VDRB? Dann wäre es für alle Leser interessant:
Wie hast du sie denn beraten bezw. was hast du ihnen denn geraten, dass du zu dieser Feststellung kommst?

Christian
 
mein dreimalig - nein viermal!- behandeltes Volk hat mir gestern auch 17 Milben / 24 Stunden
Das sehe ich nicht so krass, wird halt noch Nachwirkung von den 4 x liegen behandeln sein, und dann sind 17 Milben fast nichts
Es schlüpft ja noch Brut, und da kommen dann tote Milben mit raus

Wenn das aber normaler totenfall ist, ja dann ist es zuviel
 
Hallo Ihr beiden,

die letzte Behandlung war am 31.08 mit Schwammtuch von oben. Es ist also leider natürlicher Fall. Ich weiss jetzt definitiv nicht, was ich machen soll, das ist nämlich (ad "unbelehrbar") ein echter Spagat zwischen "zu viel" und "zu wenig".

Liebe Grüße


Kathrin
 
die letzte Behandlung war am 31.08 mit Schwammtuch von oben. Es ist also leider natürlicher Fall
Das ist ganz sicher kein natürlicher Milbenfall, ist ja erst 20 Tage her, da fällt natürlich noch einiges runter, Die Brut schlüpft und die Milben fallen :zustimm:

Ende Monat kannst anfangen von natürlichen Milbenfall zu sprechen
 
Chrigel,

danke für Deine sehr kritischen Fragen. Ich versuche Sie zu beantworten

Da frage ich gleich mal mach - bist du Betriebsberater des VDRB?

Betriebsberater: Noch nicht, aber ich bin auf dem Ausbildungsweg dazu ;). Was aber hier in diesem Forum m.M. (auch bzgl. der Fragen) komplett irrelevant ist, da es Mitglieder gibt (z.B. Dich) die soviel praktisches Wissen haben, da werde ich, auch rein alterstechnisch nie ran kommen. Darum neige ich mit Respekt den Kopf...

Wie hast du sie denn beraten bezw. was hast du ihnen denn geraten, dass du zu dieser Feststellung kommst?

Ohne überheblich klingen zu wollen, kann ich als promovierter Biologe von mir sagen, dass ich in der Lage bin die klaren, vom VRDB mit den Vereinen abgestimmten Vorgehensweisen durchzuführen und kann auch ihre Logik dahinter verstehen. Die Vorgehensweise wurde klar kommuniziert (auch auf kantonaler Ebene). Wenn gestern mir die langjährigen Imker erzählen, dass sie

- keine AS Behandlung, geschweige denn Varroakontrolle gemacht haben vor dem Auffüttern ("Hani no nie gmacht")
- die AS Behandlung nicht funktioniert hat "S'Fläschli isch no ziemlich voll gsi, hani usgleert - aber ha kei Süri meh gha ums nomol zmache" (wir stehen vor einem Imkereiladen mit AS!)
- erst die Windel bei den verbleibenden Völkern eingelegt haben, nachdem 6 von 10 Völkern abgegangen sind (vorher hat es sie nicht interessiert)
- sagen, "Jo es keie scho a paar Chäfer: I leg jetzt mol es Thymolstreifli ine, denn luegi im Oktober und denn machi no Oxalsüri, das chunnt scho guet"

bin ich sprachlos oder auf Baseldeutsch "Do hauts mr dr Nuggi use".

Ich würde mir nie anmassen hier irgendwelche schlauen Behandlungs-Tipps zu geben was man wie alles besser hätte machen können (das ist auch nicht der Sinn von diesem Thread UND sonst hätte ich auch nicht Mitte August hier im Forum gefragt, dass ich ein Problem mit der AS habe und wie ich weiter behandeln soll). Es geht darum, wie die vielen Beiträge von Hilfesuchenden zeigt - verantwortungsvoll mit unseren Bienen umzugehen, die Situation zu verstehen und v.a. zu verstehen warum überhaupt behandelt wird (und für die Zukunft zu lernen).

Hierbei möchte ich bewusst nochmals auf die (Beratungs-) Renitenz (und nicht Resistenz) hinweisen (der kleine aber feine Unterschied) -> diese Imker wollen einfach nicht, oder es ist ihnen egal - es wird mit dem Kopf genickt aber nie gemacht (ACHTUNG: das bezieht sich nicht auf unsere Forumsmitglieder!).

Wir leisten einen Beitrag zu Landwirtschaft, würde einem Bauer von 20 Kühen im Herbst 10 Sterben - meinst Du wie schnell das VetAmt vor der Tür steht?

In diesem Sinne.

Gruss,
Christian.
 
Das ist ganz sicher kein natürlicher Milbenfall, ist ja erst 20 Tage her, da fällt natürlich noch einiges runter, Die Brut schlüpft und die Milben fallen

Hallo Kurt,

ähm.... jetzt versteh ich's leider nicht ganz. Nach 21 Tagen (oder 24 bei Drohnenbrut) ist doch alles raus - oder?
Wieso sollten die Milben dann länger fallen als diese 21/24 Tage? Das Schwammtuch dampft ja nur recht kurz (1-2 Tage?).

Danke ;)

Nils
 
ähm.... jetzt versteh ich's leider nicht ganz. Nach 21 Tagen (oder 24 bei Drohnenbrut) ist doch alles raus - oder?
Ja und was ist da nicht zu verstehen, als sie kontrolliert hat waren es nicht mal 20 Tagen, und es wirkt halt immer einige Tage nach, 24 und einige Tage da ist dann schon ende September...
 
Ist doch ganz einfach Nils
die Milben beim Kurt befallen schon die Eier direkt nach dem Legen.

OK war ein Spass

Jetzt Ernst
Windel nochmal einlegen
wegen einem Tag so kurz nach der Verdeckelungszeit, keine Panik schieben,
es könnten Milben sein aus geputzten Zellen.
Und Milben fallen nicht regelmäßig, du könntest also einen Außreiser erwischt haben,
ist umgekehrt aber viel gefährlicher

Gruß Milb
 
Moin,

hier ein kleines Update:
Ich konnte erst Ende Juli behandeln - das war viel zu spät, das ist mir auch klar. Durch den diesjährigen Naturbau hatte ich über das Jahr viel Drohnenbrut. Das verschärfte die Situation.
- 2 Königinnen gingen bei der AmS Behandlung mit der Medizinflasche drauf, die Völker wurden vereinigt. Für die Nachzucht war meiner Meinung kein Spielraum mehr. Wegen anderen Verpflichtungen hatte ich auch keine Zeit für Experimente. Für die zweite Behandlung legte ich mir für alle verbleibenden Völker Liebig Dispenser zu. Es kam wieder zur Einstellung der Legetätigkeit aber nicht mehr zu Königinnen-Verlusten.
- 3 Völker wurden von der Varroa dahingerafft, die verbleibenden 7 werden es aber mit großer Wahrscheinlichkeit schaffen. Solche Verluste hatte ich seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr.

Aus der Nachbarschaft ist mir auch ein Imker mit Totalverlust bekannt.

Gruß,
Hermann
 
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