Chrigel,
danke für Deine sehr kritischen Fragen. Ich versuche Sie zu beantworten
Da frage ich gleich mal mach - bist du Betriebsberater des VDRB?
Betriebsberater: Noch nicht, aber ich bin auf dem Ausbildungsweg dazu
. Was aber hier in diesem Forum m.M. (auch bzgl. der Fragen) komplett irrelevant ist, da es Mitglieder gibt (z.B. Dich) die soviel praktisches Wissen haben, da werde ich, auch rein alterstechnisch nie ran kommen. Darum neige ich mit Respekt den Kopf...
Wie hast du sie denn beraten bezw. was hast du ihnen denn geraten, dass du zu dieser Feststellung kommst?
Ohne überheblich klingen zu wollen, kann ich als promovierter Biologe von mir sagen, dass ich in der Lage bin die klaren, vom VRDB mit den Vereinen abgestimmten Vorgehensweisen durchzuführen und kann auch ihre Logik dahinter verstehen. Die Vorgehensweise wurde klar kommuniziert (auch auf kantonaler Ebene). Wenn gestern mir die langjährigen Imker erzählen, dass sie
- keine AS Behandlung, geschweige denn Varroakontrolle gemacht haben vor dem Auffüttern ("Hani no nie gmacht")
- die AS Behandlung nicht funktioniert hat "S'Fläschli isch no ziemlich voll gsi, hani usgleert - aber ha kei Süri meh gha ums nomol zmache" (wir stehen vor einem Imkereiladen mit AS!)
- erst die Windel bei den verbleibenden Völkern eingelegt haben, nachdem 6 von 10 Völkern abgegangen sind (vorher hat es sie nicht interessiert)
- sagen, "Jo es keie scho a paar Chäfer: I leg jetzt mol es Thymolstreifli ine, denn luegi im Oktober und denn machi no Oxalsüri, das chunnt scho guet"
bin ich sprachlos oder auf Baseldeutsch "Do hauts mr dr Nuggi use".
Ich würde mir nie anmassen hier irgendwelche schlauen Behandlungs-Tipps zu geben was man wie alles besser hätte machen können (das ist auch nicht der Sinn von diesem Thread UND sonst hätte ich auch nicht Mitte August hier im Forum gefragt, dass ich ein Problem mit der AS habe und wie ich weiter behandeln soll). Es geht darum, wie die vielen Beiträge von Hilfesuchenden zeigt - verantwortungsvoll mit unseren Bienen umzugehen, die Situation zu verstehen und v.a. zu verstehen warum überhaupt behandelt wird (und für die Zukunft zu lernen).
Hierbei möchte ich bewusst nochmals auf die (Beratungs-) Renitenz (und nicht Resistenz) hinweisen (der kleine aber feine Unterschied) -> diese Imker wollen einfach nicht, oder es ist ihnen egal - es wird mit dem Kopf genickt aber nie gemacht (ACHTUNG: das bezieht sich nicht auf unsere Forumsmitglieder!).
Wir leisten einen Beitrag zu Landwirtschaft, würde einem Bauer von 20 Kühen im Herbst 10 Sterben - meinst Du wie schnell das VetAmt vor der Tür steht?
In diesem Sinne.
Gruss,
Christian.