Varroa 2014 - Erste Verluste

Zwei Dinge.

1: Habe ich es mir (heuer) abgewöhnt, eine Krankenstation für Bienen zu betreiben. Jahre lang war es mein Bestreben, Schwäch- und Kümmerlinge über den Winter zu bringen. Teilweise mit so gutem Erfolg, dass ich die Völker auch überwintern konnte.
Im folgenden Jahr aufgepäppelt bis zum Herbst, eingefüttert und wieder über den Winter gezerrt. Ein Jahr Gschisti-Gschasti ohne Erfolg.
Wie so oft im Leben....man muss sich auch trennen können.

2.Zwei Kranke ergeben nicht einen Gesunden. Aber die Wespen erkennen oft solche Pappenheimer und machen Schluss damit.

Im Frühjahr habe ich noch einigen schwächeren Völkern den Sommer gegönnt, in der Hoffnung, dass sie sich bis zur Waldtracht stärken werden.
Irgglaube. Diese haben ohne wesentlichen Ertrag die Sommerfrische am Wanderstand genossen.

Ich hoffe, dass ich nun nach 26 Jahren einigermassen zur Vernunft komme und diese Doktorspiele der Vergangenheit gehören.

Fritz
 
Hallo,
in diesem Zusammenhang würde ich gerne ein paar Dinge zur Varrose wissen.

Ich fand in den entnommen Brutwaben, es waren davon drei, folgendes Bild vor: Alle Zellen in der Endphase des Schlupfes, ich fand KEINE offene Brut und KEINE Stifte.
Beim Öffnen der Brutzellen fand ich aber auch noch einzelne weiße Larven, das Sterben hätte somit vermutlich noch etwas gedauert.

Wer hat so ein Endstadium der Varrose schon gehabt?
Kann es sein, dass die Königin die Legetätigkeit einstellt, da zu wenig Pflegebienen vorhanden sind?
Oder hat die Kö evtl. bereits auch die Varrose und kann einfach nicht mehr legen? Das würde dann für mich bedeuten, dass selbst wenn man wollte, sog. lebenserhaltende Massnahmen für
die Kö bzw. das Volk nicht sinnvoll sind.

Viele Grüße, Christian
 
ich fand KEINE offene Brut und KEINE Stifte

Moin Christian,

bei der Langzeitbehandlung mit dem Dispenser geht die Königin aus der Brut - vor allem bei schwächeren Völkern. Das bemerke ich die letzten beiden Jahre in denen ich auf den vermeindlich fortschrittlicheren Dispenser umgestiegen bin. Ich liebäugele derzeit mit dem Gedanken zur Schockbehandlung mit dem Schwammtuch zurück zu kehren.
Aber zurück zu Deiner Frage: Hast du gerade eine Langzeitbehandlung mit einem Dispenser hinter Dir bzw. Deinen Bienen?

Gruß,
Hermann
 
Hallo Hermann,

es war KEINE AS-Behandlung im Spiel. AS-Behandlungen mache ich nicht mehr. Auch dabei hatte ich zu viele Verluste. Bei der heurigen Witterung ist die ohnehin nicht immer wirkungsvoll.

Ich habe mehrfache OS - Behandlung in Kombination mit Thymolbehandlung nach der Honigernte durchgeführt.

Da dies ein Honigvolk war konnte ich nicht rechtzeitig beginnen. Die Anzeichen, dass etwas nicht passt, hatte ich schon VOR der Honigernte, allerdings dem nicht zugeordnet. Z
uerst dachte ich, wegen der geringen Bienenzahl, die wären geschwärmt und konnte auch die Kö nicht finden. Es war zu diesem Zeitpunkt aber jede Menge Brut und Stifte vorhanden. Da tut man ja erst mal nichts, außer behandeln.
Im Nachhinein habe ich aber festgestellt, dass die Ursprungskönigin (ROT) noch da war. Somit war der Varrosefall schon vorher vorhanden, auch war der Milbenfall während der Honigzeit schon höher als bei den anderen.
Das passt wohl zu den frühzeitigen Varroawarnungen der Verbände und Institute bereits im Juni. Bereits Ende Juli habe ich ein anderes Honigvolk verloren, das allerdings schon letztes Jahr in Sachen Varroa an der kritischen Marke war.
Die beiden Königinnen waren übrigens Geschwister. Da ist wohl auch die Frage zu stellen, ob diese Linie weiterzuverfolgen ist. Aus dieser Linie habe ich nun nur noch ein Volk.
Die Auslese schlägt zu, ist wohl auch positiv zu sehen.
Gruss, Christian
 
Der befreundete Imker hat in einem Stand fünf Völker stehen, alle davon haben trotz dreimaliger 'AS60 von oben - Behandlung', immer noch hohen Milbenfall und sehr wenig Bienen, er hat dies erst heute bemerkt. Alle fünf Völker waren heuer Wirtschaftsvölker!

Hallo Christian,

wie Du aus unserem Thread Reinvasion 2014 entnehmen kannst/konntest, ist mir das gleiche mit der AS Behandlung passiert ... nach 2maliger Behandlung von oben waren diverse Völker noch immer stark befallen, ich hatte das Gefühl die AS hat gar nicht gewirkt? Danach wurde mir eine OxS 4x4 Behandlung empfohlen. Die ich auch durchgeführt habe -> Diese hat sehr gut angeschlagen. Nur noch ein Volk hat erhöhten Fall (hier bedampfe ich noch weiter) - die anderen sind auf 0 bis max 2 Milben pro Tag runter!

Leider hat aber auch die Ameisensäurebehandlung (die 2te) dazu geführt, dass eine Königin wortwörtlich abgeraucht ist... das Volk war danach etwas schwach -> habe ich nach MS Behandlung einem starken aufgesetzt.

Ich wage die Prognose, dass hier in der Gegend einige alteingesessene Imker massive Völkerverluste erleiden werden, da einfach nach dem Schema X wie jedes Jahr behandelt wird/wurde. Zufälligerweise habe ich gestern mit 2 lokalen Imkern gesprochen, die einen durchschnittlichen Milbenfall von 15-20/Tag hatten (!!!) und das auch nach 2x AS Behandlung. Jetzt soll es Thymol richten ...

Gruss,
Christian.
 
Ich liebäugele derzeit mit dem Gedanken zur Schockbehandlung mit dem Schwammtuch zurück zu kehren.

ev. Könnte die AS Behandlung nach Liebig: Medizinflasche mit Küchentuch ohne Teller was für Dich sein. Dauert einen Tag ist aber nicht so brutal wie das Schwammtuch!

Gruss,
Christian.
 
Hallo Beehouser,

Ich habe mehrfache OS - Behandlung in Kombination mit Thymolbehandlung nach der Honigernte durchgeführt.

Wie oft und in welchen Abständen hast du bedampft? Wie viele Milben sind dann jeweils gefallen (geschätzt oder gezählt)?


Die Anzeichen, dass etwas nicht passt, hatte ich schon VOR der Honigernte, allerdings dem nicht zugeordnet
Weisst du noch wie hoch der natürliche Milbenfall vor Behandlungsbeginn war?

Alles Gute,

Nils
 
Hallo Christian,

ich hab genau das gegenteilige Bild vorgefunden: ausgeräumte Brut und zig Stifte und Rundmaden.

Liebe Grüße


Kathrin
 
Rundlarven....
 
Hallo Christian,

ich hab genau das gegenteilige Bild vorgefunden: ausgeräumte Brut und zig Stifte und Rundmaden.

Liebe Grüße


Kathrin

Hallo Kathrin,

alarmiert durch hohen Milbenfall habe ich am Montag ein weiteres Honig-Volk analysiert. Der Milbenfall war bei 40 Milben/Tag, allerdings während der Behandlung.
Bei dem Volk fielen bei meiner OS-Behandlung (3xTräufeln, alle 7 Tage) ca. 4000 Milben raus.
Es sind noch viele Bienen da, und die Thymolbehandlung läuft.
Ich fand vor: 7 mehr oder weniger volle Futterwaben inkl. Pollenbretter, 2 Waben mit auslaufender Brut, 3 Waben mit Brut in allen Stadien aber noch NICHT verdeckelt. Alle Waben mit guten Pollenkränzen, eigentlich ein gutes Bild.
Ich habe aber dann trotzdem eine außerordentliche Milchsäurebehandlung 15%tig durchgeführt. Ich möchte keine Überraschung erleben.
Also zuerst Königin entnommen, dann alle Bienen auf den Waben eingesprüht, dann die Königin wieder zugesetzt. Eine Brutwabe mit verdeckelter Brut habe ich entnommen, die zweite ließ ich drin, da ja eigentlich die Thymolbehandlung
läuft, also nicht mehr schief gehen sollte. Den Milbenfall kann ich erst sehen, wenn ich wieder zum Stand komme.

Ein paar Tage noch, dann hätte ich dasselbe Bild gehabt, wie Du.

Das krasse ist, es sind nur die Honigvölker, die NICHT geschwärmt haben, so durch die Milben belastet. Das gute, es waren nur diese beiden, die nicht geschwärmt haben.
Bei den anderen kontrolliere ich laufend, der Milbenfall ist unter 10 Milben/Tag. Ich hoffe das bleibt so.

Gruss, Christian
 
Hallo Beehouser,

Wie oft und in welchen Abständen hast du bedampft? Wie viele Milben sind dann jeweils gefallen (geschätzt oder gezählt)?

Weisst du noch wie hoch der natürliche Milbenfall vor Behandlungsbeginn war?

Alles Gute,

Nils

Hallo Nils,
ich bedampfe nicht. Ich träufle, dabei fielen von dem nunmehrigen Mickervolk in etwa 3000 Milben raus.
Zyklus: 3xTräufeln alle 7 Tage, beim 3. Mal legte ich Thymol mit ein.
Das ganze habe ich heuer erstmalig ausprobiert.
3 Wochen nach der Thymolbehandlung fielen ca. 10 Milben am Tag, es war kein Problem ersichtlich. Ich habe es erst gemerkt, da sich der Flugbetrieb immer mehr einstellte.
Der Milbenfall vor der Behandlung lag schon bei 40-50 Milben/Tag, aber wie gesagt, das Honigvolk wollte ich nicht behandeln, habe wohl zu lange gewartet.
Die Behandlung startete bei mir ca. Mitte Juli, gleich nach dem Schleudern.

Gruss, Christian
 
Interessant Christian.

Meine 2 ALV Behandlung ist jetzt knappe 4 Wochen her. Sprich die ALV Behandlung ist nun fertig.

Im Moment fallen von meinem stärksten befallenen Volk ca. 60 Milben/Tag. Ich habe jedoch die ALV Plättchen drinnen, sprich eine gewisse Vorroabehandlung findet noch statt.
Ich denke bis zur Restentmilbung kann ich nicht warten, wie sollte ich weiterbehandeln? Ich habe AS und den Liebig Dispenser auf Lager und OS.

Danke und lg,
Clemens
 
hahaaaaa. Das ist unfair, den Josef auf seinen Lieblingsausdruck anzusetzen.
 
Interessant Christian.

Meine 2 ALV Behandlung ist jetzt knappe 4 Wochen her. Sprich die ALV Behandlung ist nun fertig.

Im Moment fallen von meinem stärksten befallenen Volk ca. 60 Milben/Tag. Ich habe jedoch die ALV Plättchen drinnen, sprich eine gewisse Vorroabehandlung findet noch statt.
Ich denke bis zur Restentmilbung kann ich nicht warten, wie sollte ich weiterbehandeln? Ich habe AS und den Liebig Dispenser auf Lager und OS.

Danke und lg,
Clemens

Hallo Clemens,

das geht scheinbar vielen so. Ich kann Dir keinen wirklichen Rat geben, da ich außerhalb des Lehrbuchs arbeite.
Ich möchte allerdings AS nicht mehr verwenden, da ich die Nützlinge in den Beuten halten will.
Evtl. könntest Du mit Milchsäure die aufsitzenden Milben behandeln.
Ich habe OS-geträufelt, weil zu diesem Zeitpunkt Mitte Juli noch keine oder wenig Winterbienen vorhanden sind. Diese sollen OS nur einmal erhalten, da sie sonst geschwächt in den Winter gehen. Im Moment würde ich das nicht mehr tun, es ist zu spät.
Gruss, Christian
 
Zyklus: 3xTräufeln alle 7 Tage, beim 3. Mal legte ich Thymol mit ein.
Das ganze habe ich heuer erstmalig ausprobiert.

Hallo Christian,

woa, ich möchte Dir jetzt nicht zu nahe treten, aber 3x träufeln könnte ggf. etwas viel sein?

Woher hast Du denn das 3x7 OxS Träufel-Protokoll für die Herbstbehandlung?

Bedenke bitte, dass die Wirkungsweise von Träufeln und Verdampfen 'leicht' unterschiedlich ist. Des Weiteren ist träufeln im Sommer/Herbst weniger wirksam, da die Bienen nicht in der Kugel sitzen.

Grüsse,
Christian.
 
Ich habe OS-geträufelt, weil zu diesem Zeitpunkt Mitte Juli noch keine oder wenig Winterbienen vorhanden sind. Diese sollen OS nur einmal erhalten, da sie sonst geschwächt in den Winter gehen. Im Moment würde ich das nicht mehr tun, es ist zu spät.
Gruss, Christian

Hallo Christian!

Bei meinen Jungvölkern mach ich's genauso, kurz nach der Bildung in der brutfreien Zeit bekommen sie das erste mal Bienenwohl.
Ca alle 2-3 Wochen geb ich ein paar ml Bienenwohl in die Wabengassen, dass mach ich bis Anfang September.
In dieser Zeit entwicklen sich die Miniableger gut (erstellt mit 1-2 Brutwaben) und füllen Mitte August zumindest eine
Zanderzarge und oft sogar zwei.
Erst dann wird an den Einsatz von Ameisensäure gedacht und vielfach wär sie heuer wieder nicht
notwendig gewesen.

Bei den Wirtschaftsvölkern geht's wahrscheinlich nicht, Mitte - Ende Juli ist der Milbendruck so groß,
dass ich dieses Experiment noch nicht gewagt habe.
Hab heuer versucht nach der AS Behandlung im Juli 2mal im Abstand von 2Wochen Bienenwohl zu träufeln.
Damit kann ich die zweite AS Behandlung auf Mitte September verschieben oder sie wird gar nicht
notwendig. In einigen Wochen kann ich mehr berichten

Gruß Sepp
 
Hallo Christian,

woa, ich möchte Dir jetzt nicht zu nahe treten, aber 3x träufeln könnte ggf. etwas viel sein?

Woher hast Du denn das 3x7 OxS Träufel-Protokoll für die Herbstbehandlung?

Bedenke bitte, dass die Wirkungsweise von Träufeln und Verdampfen 'leicht' unterschiedlich ist. Des Weiteren ist träufeln im Sommer/Herbst weniger wirksam, da die Bienen nicht in der Kugel sitzen.

Grüsse,
Christian.

Hallo Christian,
das Rezept habe ich von einem Imker bei Salzburg, der dies schon jahrelang macht. Deine Bedenken kann ich nicht zerstreuen, da fehlt die langjährige Erfahrung und
auch die Lehrbücher sagen das. Aber was machen die Bienenwohl-Verwender? Das ist ja auch nichts anderes, allerdings ist in Bienenwohl Glycerin enthalten, das wollte ich
nicht haben.

Ich hatte Verluste durch AS, so dass ich dagegen eine tiefe Abneigung habe. Außerdem werden nur bei der AS die Nützlinge getötet.

Der Milbenfall nach den Behandlungen bestätigt mich bisher. Der erste Verlust war bereits VOR den Behandlungen. Der zweite Verlust weil es evtl. bereits zu spät war,
da die Völker letzten Winter durchgebrütet haben, insbesondere dieses. Den halben Winter ist das Schwitzwasser rausgetropft.

Es ist nun ein Versuch, den muss ich nun durchziehen. Allerdings habe ich bei einem Volk von 18 vorsichtshalber mit Milchsäure eingegrifffen.

Schönen Gruß,
Christian
 
Ich habe nur theoretisches Wissen diesbezüglich, doch so weit ich weiß ist Bienenwohl nicht gleich Oxalsäure (geträufelt).
Da in Bienenwohl noch ätherische Öle enthalten sind, wird der Putztrieb stark angeregt. Dadurch verteilt sich das Mittel schneller unter den Bienen und die Belastung der einzelnen Biene wird - im Vergleich zum OX-träufeln - reduziert.
Hat mir zumindest mal ein Imker erklärt, der schon lange BW verwendet....
Obs stimmt?
 
Zurück
Oben