Milben 2018

Eine sehr gute Frage Christian!

Man müsste sie selber fragen, ich weiß nur daß immer mehr Imker im Spätherbst bedampfen, weil es eben oft gemacht werden kann ohne die Bienen zu schädigen und damit die Milben auch wirklich rauszubringen sind. Das Behandeln insgesamt, egal mit welchen Mitteln, ist mittlerweile zu einem Stress geworden und viele haben bereits die Schnauze gestrichen voll, ohne Milben wäre die Imkerei etwas entspannendes schönes und eine intensive naturnahe Beschäftigung, aber dauernd mit diesen chemischen Mitteln rumzuwerken.......bääääähhhh.

Ich kann dazu nur sagen, dass ich mittlerweile wieder sehr entspannt imkere - mit meiner Strategie, die an Biene und Umwelt angepasst ist und mit einem einmaligen Bedampfen zurechtkommt.
Ich verstehe aber die Unlust, wenn 20mal Bedampfen zur guten imkerlichen Praxis wird.https://www.bienenforum.com/core/showthread.php?16063-Warum-man-20-mal-bedampfen-mu%DF-(Oxals%E4ure)&highlight=bedampfen

Chrigel
 
Ich sehe es mittlerweile ähnlich wie Chrigel, ich habe dieses Jahr wieder eine komplette Brutentnahme gemacht, die brutfreien Völker sofort mit MS behandelt. 2 Sammelbrutablegen sind dabei entstanden, einer hat das zeitliche gesegnet, was da nach der Behandlung runter kam, kann man kaum beschreiben, dieser Ableger war wohl schon so stark geschädigt, das er es nicht gepackt hat. (Hatte ich fast befürchtet, Milben waren nach der Behandlung fast keine mehr drin, aber ich denke der Druck durch Viren war einfach zu hoch, man konnte einige Bienen mit verkrüppelten Flügeln und anderen Deformationen sehen,kurzer Hintern usw). Der 2. Brutableger erfreut sich guter Gesundheit ist auch recht stark, auch dort kamen nach der Behandlung Unmengen an Milben runter. Da sieht man wirklich erst wie viele Milben in der Brut sitzen im Spätsommer. Ich behandele im Winter noch einmal, und das war es dann. Wenn es für den Imker Stress wird, wird es auch Stress für die Bienen, das ist der Punkt wo ich über meine Betriebsweise nachdenken würde. Schema F gibt es eh nicht. Jedes Jahr ist anders. Und freuen tue ich mich erst im Frühjahr wenn alle Völker fliegen, nach der Erfahrung im letzten Winter bin ich da vorsichtig mit Aussagen, ob ich alles richtig gemacht habe, werde ich dann sehen. Das erste Jahr ohne AS Einsatz.
 
Ein Gesundheitswart in unserer Region gab Anfang Januar auf einer Versammlung sein Statement zum Milbenjahr 2018 ab, es war ein außergewöhnlich mildes Milbenjahr, die Ausfälle sind entspechend gering, jedoch gibt es sie und auch Totalausfälle, also Imker die sämtliche Völker wegen der Milbe verloren haben.

Er wies darauf hin dass der Befallsgrad ständig kontrolliert werden muss und es kann Behandlungen geben bei der keine Milben fallen oder sehr wenig, was nicht unbedingt heißt dass keine im Volk sind, manchmal kann eine Behandlung wenig oder keine Wirkung zeigen wenn die Bedingungen dazu nicht stimmen und das kann sich dann fatal auswirken.

Ein Punkt an dem die Meinungen weit ausandergingen war die Vermehrungberechnung der Milbe, welchen Zeitraum nimmt man dafür her, nimmt man die 21 Tage eines Brutzyklus her (Drohnen 24 Tage) oder nimmt man nur die Verdeckelungszeit der Brut her, also ca. 14 Tage?

Ich selber nehme letzteres her bei den Berechnungen, denn die Milbe schlüpft kurz vor der Verdeckelung in die Zelle und dann schlüpft sie mitsamt der Nachkommenschaft nach ca. 12 - 14 Tagen. Somit ergibt sich eine wesentlich höhere Vermehrungsrate. Ich bin aber jederzeit offen für andere Thesen und Beobachtungen.
 
Servus Max,

einige Imker hatten sehr geringen natürlichen Milbenfall bis etwa Ende September und dann explodierte die Milbenzahl.
Und da waren auch Imker mit Verdampfungsbehandlung vier Mal alle 4 Tage dabei -> oft 50% Verlust vor Weihnachten.
Ich frage mich damit, ob es schon Resistenzen bei OS gibt.

Verschwörungstheoretiker reden aber auch von Greeningflächen, die das PSM aus dem Boden saugen und an die Bienen weitergeben. Bei dem langen warmen Herbst leicht möglich.
Beweisen kann man wie immer ..... NIIICHTS.
 
Verschwörungstheoretiker reden aber auch von Greeningflächen, die das PSM aus dem Boden saugen und an die Bienen weitergeben. Bei dem langen warmen Herbst leicht möglich.
Beweisen kann man wie immer ..... NIIICHTS.
Warum sind das Verschwörungstheoretiker? Ohne es wissenschaftlich beweisen zu können ist es für mich so, zumal die Grenningflächen die meist eh erst im Spätherbst blühen für die Bienen kaum mehr von Nutzen sind, eher schaden da nur Pollen eingetragen wird und dieser zu völlig unnötigem Brutanreiz führt, wir brauchen Blühflächen im Frühjahr.

Nicht nur Bedampfer waren erstaunt über den hohen Abfall in diesem Herbst, eigentlich am wenigsten die Bedampfer weil sie wissen das es nicht in die Brut wirkt und deshalb wird der Besatz permanent kontrolliert, und eine stete Milbenkontrolle ist sowieso stets erforderlich um einen Anstieg sofort zu bemerken und darauf zu reagieren.

Leider wird dieses Kontrollieren noch viel zuwenig beachtet, es erfordert natürlich sehr viel Zeit und Arbeitsaufwand, was sich letztendlich doch wieder lohnt indem daß die Milbe keine Chance hat die Völker zu schädigen oder gar über den Jordan zu befördern.
 
Servus Christian,

Verschwörungstheoretiker reden aber auch von Greeningflächen, die das PSM aus dem Boden saugen und an die Bienen weitergeben. Bei dem langen warmen Herbst leicht möglich.
Beweisen kann man wie immer ..... NIIICHTS.
Was bitte hat das mit einer Verschöwrungstheorie zu tun?
Laut Definition ist eine Verschwörung etwas, das sich einige ausdenken um sich gegen andere zu verbünden. Hier liegt also eine Absicht dahinter.
Daß PSM durch die Greeningflächen nach oben gebracht werden ist erstens: nicht geheim, zweitens bewiesen und Tatsache und ohne Absicht.

Eine Verschwörungstheorie wäre es, wenn man unterstellt, jemand hat "all das" die letzten 30 Jahre absichtlich so gesteuert, damit die Bienen sterben.
Aber das ist sogar mir zuviel an Verfolgungswahn... ;)



Und da waren auch Imker mit Verdampfungsbehandlung vier Mal alle 4 Tage dabei -> oft 50% Verlust vor Weihnachten.
Ich frage mich damit, ob es schon Resistenzen bei OS gibt.
Wie haben diese Imker verdampft? Als Blockbehandlung mit langer Pause zwischen den Blöcken? Dann wundert es mich nicht...


Servus,

Nils
 
... einige Imker hatten sehr geringen natürlichen Milbenfall bis etwa Ende September und dann explodierte die Milbenzahl.

Nein Beehouser, ein Bienenvolk ist doch keine Milbenvermehrungswundermaschine, solche Aussagen sollte man mit größter Vorsicht zur Kenntnis nehmen, auch sollte man deren imkerliche Fähigkeiten infrage stellen

Und da waren auch Imker mit Verdampfungsbehandlung vier Mal alle 4 Tage dabei -> oft 50% Verlust vor Weihnachten.
Ich frage mich damit, ob es schon Resistenzen bei OS gibt.

Auch hier, es ist z. B. nicht egal ob jemand mit offenem, oder geschlossenem Boden von unten,oder von oben behandelt. Selber frage ich da immer wieder ganz naiv an, na wie hast dies gemacht, mit welchem Gerät usw. usf. Es ist oft erheiternd bis spannend, auf welche Ideen so manche "Behandler" kommen.

Ist auch bei AmS Behandlungen nicht anders, um Dosierungsspritzen zu sparen wird einfach aus dem Flascherl ausgeleert und dies nicht exakt dosiert, sondern eher nach dem Motto, "viel wirkt viel" und geht die Kö hops so ist die AmS schuld.

Ich frage mich damit, ob es schon Resistenzen bei OS gibt.

Diese Frage gibt es schon seit es bei uns Milben gibt. Glaub mir bitte, geb ich 15 ml 85 %ige AmS aus Schwammtuch direkt über die Rähmchenträger kannst jedwede Resistenz vergessen, da liegen Milben wie Mohnbröserl auf dem Boden.

Verschwörungstheoretiker reden aber auch von Greeningflächen, die das PSM aus dem Boden saugen und an die Bienen weitergeben. Bei dem langen warmen Herbst leicht möglich.
Beweisen kann man wie immer ..... NIIICHTS.

Kann man leicht beweisen, guck doch einen vor den Fluglöchern befestigten Boden nach einem starken Bienenflug in der Phacelia/Senf-Brache an, deine Augen werden Augen machen.

Josef
 
Wie haben diese Imker verdampft? Als Blockbehandlung mit langer Pause zwischen den Blöcken? Dann wundert es mich nicht...
Servus,

Nils
Habe ich diesen Imker auch gefragt und habe ich auch geschrieben. 5-6mal alle 4 Tage ist doch reichlich.
Naja, einige Kollegen haben unendlich Zeit und machen auch 20 oder mehr Behandlungen.
 
Servus Christian,

Habe ich diesen Imker auch gefragt und habe ich auch geschrieben. 5-6mal alle 4 Tage ist doch reichlich.
Das ist reichlich zu wenig, wenn noch Brut vorhanden ist.
Wer nur 6mal bedampft (bei vorhandener Brut) hat nicht verstanden wie die Bedampfung funktioniert und hat auch nicht kontrolliert wie sich der Milbenfall entwickelt.

Naja, einige Kollegen haben unendlich Zeit und machen auch 20 oder mehr Behandlungen.
Nenn du es meinetwegen "unendlich Zeit" haben.
Ich nenne es "sich kümmern". Und wer sich nicht kümmer hat halt dann Kummer.
Mir derbarmt kein Imker der glaubt mit 6 Bedampfungen eine ausreichende Sommerbehandlung machen zu können und dann Verluste hat.


Nils
 
Servus Christian,


Das ist reichlich zu wenig, wenn noch Brut vorhanden ist.
Wer nur 6mal bedampft (bei vorhandener Brut) hat nicht verstanden wie die Bedampfung funktioniert und hat auch nicht kontrolliert wie sich der Milbenfall entwickelt.


Nenn du es meinetwegen "unendlich Zeit" haben.
Ich nenne es "sich kümmern". Und wer sich nicht kümmer hat halt dann Kummer.
Mir derbarmt kein Imker der glaubt mit 6 Bedampfungen eine ausreichende Sommerbehandlung machen zu können und dann Verluste hat.


Nils

Danke Nils, saubere Breitseite, Treffer versenkt.:-k

Ich kümmere mich auch nicht.
Ich bedampfe aus Zeitgründen und aus gesundheitlicher Vorsicht nicht.
Wenn es Pflicht würde, müsste ich die Segel streichen.

Rein rechnerisch bei 12 Verdeckelungstagen, würde ich diese lange Behandlungszeit als ausreichend sehen.
Somit ist der Wirkungsgrad einer Verdampfung nicht ganz so hoch wie angenommen, oder?
 
Rein rechnerisch dürfte dann bei AS Behandlung keine Milbe überleben. Rein rechnerisch sterbe ich mit.... k.Ahnung. Man kann halt nicht alles ausrechnen. Beim Verdampfen gibt es genauso wie bei der AS-Behandlung viele äußere Faktoren, die du in deiner Rechnung eben nicht berücksichtigt hast. Deshalb ständige Kontrolle und bei Bedarf einfach weiter verdampfen.
Wenn du die Zeit nicht hast oder aufbringen möchtest gibt es ja andere Möglichkeiten. Gute und Schlechte. Für einen gehört das Verdampfen eben zu den Guten, weil es den Bienen nicht schadet. Für die anderen eben zu den Schlechten, weil es so oft gemacht werden muss. Hab ich viel oder wenig Völker? Hab ich Zeit oder nicht? Ist es warm oder kalt?...... Läßt sich beliebig fortsetzen. Tatsache ist doch aber, dass etwas gemacht werden muss, sonst sterben die Bienen. Und von jedem, der darüber ehrlich schreibt, kann man lernen. Wobei ich " ehrlich" wirklich auch so meine. Trotzdem kann doch für den einen auf Grund der äußeren Umstande diese Bandlung Erfolg haben, beim Anderen jedoch gar nicht. Lieber Beehouser, gib mir deine Formel, mit der wir das ausrechnen können. Wieviel x oder y Kompenenten sind da dabei?
LG Doris
 
Die Zahlen der Onlineumfrage vom Bieneninstitut in Mayen / Deutschland liegen in Kürze vor, also über die Ausfälle (meist milbenbedingt) der Überwinterung 2018 / 19. In unserer Region dürften sie laut dieser Statistik bei 14 % liegen. Meine Meinung dazu ist, die Dunkelziffer ist ziemlich hoch, denn es melden sich meist nur Imker die wenig Ausfälle haben oder keine, was meint ihr dazu?
 
Ist bei uns nicht anders, obwohl ich bereits ausverkauft bin, melden sich immernoch Leute die dringend Völker benötigen.

Nicht anders geht es Verena und Thomas, auch die bekommen zahlreiche Mails und Anrufe. Auch deren Ableger sind weg, Wirtschaftsvölker mit aufgesetzten Honigräumen kommen ohnehin nicht in den Verkauf.

Josef
 
Hallo zusammen, ich denke eigentlich das die Erhebung recht nahe der tatsächlichen verluste liegt. Da die Befragung anonym sind macht es doch keinen Sinn falsche Angaben zu machen. Eher sehe ich die Fehlerquelle in mangelder Teilnahme und somit wenig brauchbare Zahlen für ein repräsentatives Ergebnis. Meist sprechen die Diebstahlfälle von Bienenvölkern eine deutlichere Sprache!
Gruß Olaf
 
Habe auch teilgenommen und treibe den Schnitt ordentich hoch egal ob Ableger oder Volk Verlust ist Verlust und wurde angegeben. Danke für die Info das die Erhebung erst erscheint dachte hätte es verpasst.
 
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