Milben 2018

Hoi Leute,

so war heute es letztes mal bei meinen Bienenständen bis ins Frühjahr. Leider haben die kleineren Völker und spät umgeweiselten anscheinend trotz richtig kalten Wetter noch min. Brut (Handflächengroß), deswegen musste ich einen bekannten Imker bitten für mich die Winterbehandlung auch im Dezember zu machen, da ich bezweifle meine Verdampfung vor 5 Tagen war bei allen Völkern so effektiv wie ich es möchte.

Habe heute, also 5 Tage nach Verdampfung, die Milben ausgezählt und auf durchschnittlichen Tagesabfall ausgerechnet. Wie bei euch, gab es auch bei mir großen Unterschied am Stand, zwischen den Ständen gar nicht so. Für mich ein Zeichen ich muss mehr Varroa Laden bauen um wirklich bei jedem einzelnen Stock den Abfall zu beobachten um besser individuell Entscheidungen zu treffen.

Der Boxplot zeigt der Schnitt liegt unter 3, dh. es waren ca. 12 Milben auf der Lade.


Bildschirmfoto 2018-11-06 um 13.25.32.png
Rplot.jpeg

Cheers
Hannes
 
Hallo Hannes,
Blöde Frage: Verstehe ich dein Diagramm richtig? Die Zuchtmutter hat den höchsten Milbenfall? Die würde bei mir sofort rausfallen...
lg Michael
 
Hoi Michael,

meine Vermutung ist, dass die noch viel und lange Brut gemacht hat. Da ich die erst am 15.09 eingeweiselt habe und die meisten anderen alle 1 Monat früher am 12.08 umgeweiselt habe.

Trotzdem wundert es mich auch ein wenig, muss ich beobachten weil im Prinzip ist das Volk noch nicht ihre Genetik.

Habe hier mal es Datum des Einschlags der Königin im Text hinzugefügt, aber wirklich einen Unterschied erkennt man glaube ich nicht, da ich zuwenig alte Königinnen in der Probe habe.

Bildschirmfoto 2018-11-06 um 14.56.50.png

Cheers
Hannes
 
Hallo Hannes,
Blöde Frage: Verstehe ich dein Diagramm richtig? Die Zuchtmutter hat den höchsten Milbenfall? Die würde bei mir sofort rausfallen...
lg Michael

Was meinst Du mit "rausfallen"?


Es ist interessantm, wieviel Zeit fürs Milbenzählen da ist. Ich habe sie einfach nicht....
 
Danke Hannes,

für deine interessante Grafik zur Schlußbehandlung.
Du hast es bestimmt schon mal hier geschrieben.... aber wie hast du die Sommerbehandlung gemacht?? (Mein Gedächtnis war schon mal besser...)


Bei mir sind aktuell zwar relativ wenig Milben drin, aber dieser geringe Milbenfall hört einfach nicht auf. Es tröpfelt trotz laufender Bedampfung (in mittlerweile größeren Abständen) ständig dahin.

Nach meiner Interpretation liegt das nicht an "zäher" werdenden Milben sondern wohl daran, daß die Bienen immer noch (bzw. schon wieder) sehr viel Brut drin haben. Die nassen Windeln bestätigen diese Vermutung, ebenso wie das wieder zunehmende Gemüll auf der Windel.
Kein Wunder bei den Temperaturen. Es wird Pollen und Nektar eingetragen, einzelne Völker hatten die letzten Tage sogar leichte Zunahmen. Durch den Klimawandel wird das Durchbrüten immer mehr zum Problem werden, vor allem für diejenigen, die nicht bedampfen wollen. Ich bin heuer heilfroh, daß ich damit eine Behandlungsform habe, die ich beliebig oft anwenden kann, ohne den Bienen größeren Schaden zu zu fügen.

Dieses Jahr ist zwar kein besonders schlimmes Milbenjahr. Aber ich fürchte dennoch um hohe Völkerverluste im Winter, denn der Futterverbrauch wird enorm sein, wenn sie so weiter brüten. Im Februar/März gehen dann die Lichter aus...

Gestern wog ich einige Völker, alle haben durch die Bank in den ersten Novembertagen einen Verbrauch von 100-150g. Das sind hochgerechnet für den November um die 3-4 kg Verbrauch - eigentlich wäre 1 kg "normal".

Servus von der Milbenfront,

Nils
 
Ich kann mich Nils Aussage nur anschließen trotz Behandlung durch Internierung oder Brut und Flugling mit anschließendem Ox besprühen hab ich jede Menge Milben und bin nicht gerade zuversichtlich das hier etwas durch den Winter kommt in den warmen Tagen hab ich nochma eine Behandlung nachgeschoben. Dazu fressen sie mir die Haare vom Kopf gemessen mit der Kofferwaage hat ein Volk schon 4kg verputzt, gehen wir hier von einer Abweichung der Waage aus und es sind nur 2kg wäre es trotzdem genug.
Keine Ahnung wieviel Nektar der Senf bringt ich hoffe viel denn den haben wir hier zu Maßen.
 
bin nicht gerade zuversichtlich das hier etwas durch den Winter kommt in den warmen Tagen hab ich nochma eine Behandlung nachgeschoben.

Wirf die Flinte nicht ins Korn Tom!
Auch wenn jetzt noch viele Milben fallen wäre ich zuversichtlich daß sie es schaffen - wenn du jetzt konsequent dran bleibst.
Wenn du die Möglichkeit hast zu bedampfen, dann mach Dampf!
Hier ist das milde Wetter, das uns die Probleme verursacht, für uns von Vorteil: bedampfen geht noch länger...

Toi-toi-toi,

Nils
 
Hallo,

habe nun bei den Wirtschaftsvölkern die Milbenbehandlung abgeschlossen, die Milben sind ausgezählt. Die Völker haben nun Ruhe bis zum Frühjahr.
Insgesamt war heuer für mich ein sehr gutes (für die Milben schlechtes) Milbenjahr. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt erfreulicherweise in die richtige Richtung. Durch die gesetzten Maßnahmen haben die Milben kein leichtes Spiel. Den eingeschlagenen Weg werde ich nun beibehalten, es passt sehr gut. Ich bin auf alle Fälle sehr zufrieden.

lg
Gerhard
 
R.I.P. ....hab gestern einen zu Grabe getragen.
Weisellos ( 3 jährige Mum).....2 Tage geraubt und fertig war das Volk.

Gruß
Fritz

....die Varroa dürft ich im Griff haben. Schlußbehandlung in der Tauwetterperiode um Weihnachten. Noch viel dunkler Schrot auf der Windel.
 
R.I.P. ....hab gestern einen zu Grabe getragen.
Weisellos ( 3 jährige Mum).....2 Tage geraubt und fertig war das Volk.
Oje, zum Glück bin ich weit weg von meinen Völkern, so sehe ich das erst im März

Bin aber zuversichtlich, letztes Jahr keinen Winterverlust
 
Echt? Keine Winterbehandlung? Die waren unmöglich schon brutfrei!

Ja keine Winterbehandlung. Ganz einfach weil mich das nervt nicht zu wissen wann Brutfreiheit vorliegt. Daher überlass ich das nicht dem Zufall sondern mache 2 Mal im Jahr eine künstliche Brutfreiheit und behandle mit OX Dampf.

Lg
Gerhard
 
Du hast es bestimmt schon mal hier geschrieben.... aber wie hast du die Sommerbehandlung gemacht?? (Mein Gedächtnis war schon mal besser...)

Langzeitbehandlung mit AS und Nassenheid Prof. Anfang Juli, bei den Völkern mit neuer Königin. Die älteren Königinnen haben keine Sommer-Behandlung erfahren (also in dieser Statistik 5 Völker). Stimmt nicht 100%ig, da ich auch bei ein paar Völker die Königin getauscht habe nicht nur anhand vom erhöhten Varroa Befall sondern auch wenn sie aggressiv war oder was anderes nicht gestimmt hat. Diese haben auch keine Sommerbehandlung erhalten, haben aber eine neue Königin.
Müsste ich die Statistik nochmal machen, aber insgesamt habe ich von 35 Völkern bei 23 eine Sommerbehandlung gemacht und der Rest hat nur die Ox Verdampfung erhalten.

Cheers
Hannes
 
Man mag von der Dauerbedampfung halten was man will. Aber zumindest hat man ständig seinen Finger am Puls der Milbenlast, wenn man sich die Mühe macht den täglichen Milbenfall zu erheben. Egal ob es eine Reinvasion gibt oder nicht - sei sie von außen oder von innen - man erwischt diese Wellen sehr gut.

In diesem Jahr konnte ich wieder eine längere Zeit täglich zählen (dem schönen Wetter sei Dank) und interessante Grafiken dazu machen. Dabei ist mir stets der Max ein Vorbild, von dem ich diese Art der Milbenüberwachung abgeschaut habe :)

Unten stehende Grafik zeigt den täglichen Milbenfall pro Volk im Schnitt über alle Völker ab dem 24.07.
Die Behandlungen haben schon ein wenig vorher begonnen, jedoch nicht bei allen Völkern. Erst ab 24.07. wurden alle Völker regelmässig bedampft.

Beim Lesen der Grafik ist zu beachten, daß die Bedampfungen nicht alle an denselben Tagen stattgefunden haben und auch nicht alle Völker den gleichen zeitlichen Abstand hatten. Es wurden jeden Tag Völker bedampft.

Auffallend in diesem Jahr:
Um den 10.09. herum blieb der gleitende Durchscnitt (rote Linie) über eine Verdeckelungsperiode hinweg konstant, anstatt zu sinken (wie die Wochen vorher). Und ab den 10.10. herum gab es einen neuen Anstieg, der bei mir jedoch relativ moderat aus fiel.
Ein bekannter Imker verzeichnete in diesem Zeitraum einen gewaltigen Milbenanstieg!

Ebenfalls fällt auf, daß es in diesem Jahr "hinten raus" relativ konstant hoch bleibt, anstatt wie in den letzten Jahren gegen 0 zu fallen.
In diesem Jahr - so scheint es - hört der Milbenfall nicht auf. Kein Wunder, bei diesen lang anhaltenden warmen Temperaturen wurde bis vor kurzem gestiftelt auf Milbe komm raus!

Ich denke, erst jetzt, nachdem wir -4 Grad hatten in der Nacht, wird die Stiftelei reduziert.
Da es aber schon in 7 Tagen nochmal wärmer wird (kein Nachtfrost mehr, tagsüber um die 7 Grad), wird die Stiftelpause nur kurz anhalten. Die Zeit mit möglichst wenig verdeckelter Brut schätze ich daher auf den Zeitraum 03.12. bis 10.12. Ein guter Zeitpunkt zum bedampfen - wenn das Wetter mit macht.

milben2018ProVolkUndTag.jpg
 
Bei mir dürfte die Behandlung so ziemlich abgeschlossen sein, bisheriger Abfall 1149 Milben pro Volk (Jahr 2017 2300 pro Volk), also ein relativ mildes Milbenjahr, jedoch die Behandlung zog sich lange hin, von Ende Juni bis jetzt, im Herbst ein plötzlicher Anstieg, auf den schnell und intensiv mit Behandlungen reagiert wurde, dies zeigt wieder wie wichtig die permanente Überwachung des Milbenbestandes ist.

In unserer Gegend hört man bereits von Völkerverlusten milbenbedingt, einige Imker mit wenig Völkern haben angeblich schon Totalverlust.
 
In unserer Gegend hört man bereits von Völkerverlusten milbenbedingt, einige Imker mit wenig Völkern haben angeblich schon Totalverlust.

Das ist tatsächlich die Realität, ich habe derzeit vier Stände, an einem Stand hinkte ich mit der Behandlung ständig hinterher.... Fazit, an diesem Stand sind von 9 Völker gerade noch zwei am Leben, an den anderen drei Ständen ist gerade mal eines seit dem Sommer über den Jordan gegangen...

Durch die andauernde Wärme sind die Bienen ständig im Brutgeschäft gewesen, dadurch hat sich die Varroa auch sehr gut vermehren können, das rächt sich nun... wer schlampig bei der Behandlung war, der hat jetzt mit den Konsequenzen zu rechnen... ich war aus persönlichen Gründen dieses Jahr einfach am Limit, das rächt sich nun jetzt... im letzten Jahr hatte ich von 50zig eingewinterten Völker im Frühjahr gerade mal 3 Ausfälle, jetzt habe ich von weniger schon 8 Ausfälle und es ist noch nicht das Jahr 2019...

Gruß Franz
 
bisheriger Abfall 1149 Milben pro Volk (Jahr 2017 2300 pro Volk), also ein relativ mildes Milbenjahr,
Obige Zitat-Zahl wat vor 14 Tagen, mittlerweile zeigt die Statistik 1153 Milben pro Volk, also sehr erfreulich und die Völker sind vital und gut beisammen wie wir Oberbayern sagen.

In der Regionalzeitung war kürzlich ein Artikel der Gesundheitswarte hat man mir erzählt, mit einem Aufruf unbedingt die Winterbehandlung zu machen. Auch ein Bericht über das heurige Milbenjahr, im Herbst war ein Anstieg des Abfalls zu beobachten und die Behandlung zog sich sehr lange hinaus, bei mir dasselbe.
 
Eine sehr gute Frage Christian!

Man müsste sie selber fragen, ich weiß nur daß immer mehr Imker im Spätherbst bedampfen, weil es eben oft gemacht werden kann ohne die Bienen zu schädigen und damit die Milben auch wirklich rauszubringen sind. Das Behandeln insgesamt, egal mit welchen Mitteln, ist mittlerweile zu einem Stress geworden und viele haben bereits die Schnauze gestrichen voll, ohne Milben wäre die Imkerei etwas entspannendes schönes und eine intensive naturnahe Beschäftigung, aber dauernd mit diesen chemischen Mitteln rumzuwerken.......bääääähhhh.

Ich habe knapp 20 Jahre in einer Chemiefabrik gearbeitet und stellten Spezialplastikfolien her und wir standen 8 - 12 Stunden in der Maschinenhalle im Plastiknebel, dazu mussten wir an Düsen und Walzen hantieren die über 200 Grad aufgeheizt waren, wir mussten während des Betriebes schnelllaufende und sehr heiße Walzen säubern, da sagte keiner etwas von gefährlich (es sind leider auch schreckliche Unfälle passiert), dagegen ist das bedampfen engelsgleich, man muss eben auch etwas aufpassen.

Aufpassen muss man überall, mir hat zum Beispiel einmal eine Frisörin ins Ohr geschnitten :)
 
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