Milben 2018

Interessant, lass' es uns wissen.

So schlimme Bilder hatte ich schon öfter. Es gibt Völker, die das schaffen. Die sind vermehrungswürdig.
 
Servus Fritz,

ich schätze mal das dürften so in etwa 1.000 Milben sein?
Ist schlimm, aber nicht aussichtslos. Wenn du konsequent alle 3 Tage weiter bedampfst wäre ich vorsichtig optimistisch, daß es das Volk noch schafft. Es ist aber schon sehr spät im Jahr, das ist das Problem...
Aber aufgeben würde ich den Kandidaten noch lange nicht :)

Wie schon mal beschrieben hatte ich auch ein Volk, das am Ende in Summe über 10.000 Milben auf der Windel hatte. Ohne die 40 Bedampfungen wäre es hops gegangen. So war es im Frühling das stärkste und fitteste Volk.

Servus,

Nils
 
Ich bin jetzt im Schnitt bei 950 Milben Abfall pro Volk, Behandlungsbeginn Ende Juni. Im Vergleich zu den letzten Jahren kann man diese Zahl als "wenig" einstufen. 2017 zum Beispiel fielen während der gesamten Behandlungsdauer von Juli bis Dezember im Schnitt 2330 Milben pro Volk, diese Zahl wird heuer mit Sicherheit nicht erreicht, so wie es aussieht wesentlich darunter.
 
fix schrieb hier im Beitrag #709: https://www.bienenforum.com/core/sh...18-plus-Trachtbeobachtung&p=220611#post220611

"Die Milben gehen von Jahr zu Jahr zäher raus, wissenschaftlich ist das nicht erwiesen und interessiert anscheinend niemand, aber meiner Beobachtung nach ist das so!

Milbe oh Milbe,
warum verschwindest du nicht
ohne eine Silbe?"


Mich interessiert es sehr wohl und ich hab auch eine Hypothese parat.
Diese ständigen Behandlungen behindern die Bienen Abwehrmechanismen gegen die Milbe zu entwickeln. Jede Königin und jeder Drohn aus einem behandelten Volk schadet mehr als wir uns vorstellen können. Es ist für mich nicht begreifbar wie es so weit kommen konnte!? Seit viiiiiiieeeeelen Jahren haben es die Bienen geschafft mit neuen Herausforderungen zurecht zu kommen -> und wegen lächerlichen 30 Jahren Varroa wäre der Untergang dieser Art besiegelt? Wir Imker müssen umdenken, nicht die Bienen oder die Milbe...
lg Michael

P.S. Ich höre schon jetzt die Kritiken an meiner Aussage, es macht mir aber nichts aus
 
Wir Imker müssen umdenken, nicht die Bienen oder die Milbe...
lg Michael

Du hast schon recht, allerdings können wir nicht. Wir können unsere Bienen nicht nur aus rein wirtschaftlichen, sondern auch aus humanitären Gründen nicht einfach sich selbst überlassen.

P.S. Ich höre schon jetzt die Kritiken an meiner Aussage, es macht mir aber nichts aus

Nicht wie Du einer bist, sondern jene die nicht nur ihre Bienen, sondern auch ihre Tiere egal welcher Art auch immer verwahrlosen lassen müssen kritisiert werden.

Josef
 
Da hat er schon recht.
Wenn jeder eine gewisse Toleranzzucht betreibt dann geht was weiter.
Wir können das nicht nur ein paar wenigen Züchtern überlassen.
Die Milben belasten uns alle und daher sind wir alle aufgefordert.
 
Die Milben gehen von Jahr zu Jahr zäher raus, wissenschaftlich ist das nicht erwiesen und interessiert anscheinend niemand, aber meiner Beobachtung nach ist das so!
Najo ob sie wirklich zäher rausgeht. Ich sage mal die was drinnen sind machen halt mehr Probleme. Früher hatte man Völkern die schwarz vor Milben waren und haben Überlebt und jetzt Überleben sie bei viel "geringerem" Befall nicht mehr.

Wie du gesagt hast, dass Problem beim Behandeln ist natürlich die Selektion. Hier selektiert man alle Völker auch etwaige die nicht mit der Milbe zurecht kommen und Milben die etwas besser mit den Behandlungen zurecht kommen. Was sich natürlich in einer (für uns negativen) Spirale aufwärts bewegt.
Überhaupt, wie man auch hier liest - wo ich halt anderer Meinung bin - wenn man keine befallsorientierte Behandlungen macht und x-mal Behandelt (egal ob Ox-Sublimieren oder was anderes). Meiner Ansicht nach, kann es noch so viele Studien geben, eine übermäßige Behandlung in dieser Hinsicht kann in keinem Fall vom Vorteil sein, viele Dinge können / werden dabei gar nicht Untersucht. zB die Auswirkung der Behandlung auf die Chemischen Rezeptoren der Fühlern der Biene oder hormonelle Veränderungen.
Natürlich werden die Milben nicht Immun auf orgn. Säuren werden, aber trotzdem wird es Milben geben die sich bevorzugt vielleicht wo anders im Brutnest befinden oder etwas größer sind und dadurch mehr Vertragen. Aber Evolution ist ein laufender Prozess und mit dem Behandeln selektieren wir die Milben und nicht die Bienen.

Wir können das nicht nur ein paar wenigen Züchtern überlassen.
Es wurde auch schon öfters beschrieben, dass bereits tolerante Bienen beim Übersiedeln zu einer anderen Versuchsstätte auf einmal nicht mehr Tolerant waren. Hier zeigt sich, man braucht auf seine Gegebenheiten angepasste Bienen. Dadurch müssen einfach viel mehr Imker in einem Gebiet selber selektieren, sonst wird es mehr oder weniger nichts. Ist wie mit dem Impfen, wir brauchen einfach einen guten genetischen "Herdenschutz" sonst halten sich einzelne Völker nicht inmitten anderer obwohl sie geimpft sind.
Es ist aber ein sehr mühsamer und langer Weg, wenn ich meinen Nachbarn anschaue. Der betreibt das schon ewig auch mit enger Kooperation mit Unis und die machen auch sehr viel künstliche und ein-Drohn Besamungen gemeinsam --- aber es zahlt sich aus. Er muss heuer bei ca. 200 Völkern schon sehr viele nicht mehr im Sommer behandeln (hat mit CO2 Milben Proben gemacht), obwohl heuer konnte auch ich mir am Berg die Sommerbehandlung ersparen.


Es ist für mich nicht begreifbar wie es so weit kommen konnte!?
Des kann man nie so sagen, in 80 Jahren werden andere Leute hier vielleicht schreiben was wir alles falsch gemacht haben. Vom jetzigem Zeitpunkt in die Vergangenheit schauen ist immer leichter, aber in die Zukunft schauen ist etwas anderes.
Auch allgemein im Leben, denke ich mir hin und wieder, hätte ich das früher anders gemacht. Aber bereuen darf man halt nix. Das Leben ist ein ewiger Lern-Prozess und wichtig ist es halt nur gesammelte Informationen so gut wie möglich aufzubewahren und den Nachkommen zu hinterlassen. Die Entscheidungen und praktischen Erfahrungen müssen sie meiner Meinung selber treffen/machen ohne Vorurteile von uns. Dadurch kann es leicht passieren, dass gleiche Fehler gemacht werden aber auch Fehler, die was wir glauben keine Fehler sind, werden vielleicht nicht gemacht. Dadurch dauern gewisse Sachen etwas länger, aber mit der Zeit und mit gesammelten verifizierten Wissen werden immer weniger Fehler gemacht.

Seit viiiiiiieeeeelen Jahren haben es die Bienen geschafft mit neuen Herausforderungen zurecht zu kommen
Ich bin auch nicht der Meinung, dass die Biene damit nicht zurecht kommt. Ich glaube auch, dass bevor die Biene (das muss jetzt ja nicht unsere wirtschaftliche Honigbiene sein) ausstirbt wir schon längst ausgestorben sind oder zumindest ist die Erde dann ein Planet wo ich wahrscheinlich nicht mehr Leben möchte.

Cheers
Hannes
 
Ich bin jetzt im Schnitt bei 950 Milben Abfall pro Volk

Bei mir sind es exakt genau so viel Max. Naja, 2 mehr ;)
Im letzten Jahr lag der Schnitt (bis 31.12.) bei 979. Diese Zahl werden wir wohl ziemlich genau erreichen mit der kommenden Winterbehandlung. Somit haben wir 2 relativ milde Milbenjahre hintereinander.

Kein Vergleich zu 2016 (3.511 Milben pro Volk) oder 2014 (3.676).
Es dürfte also ein Winter mit eher geringeren Winterverlusten werden.

Das ist sehr erfreulich - wenngleich ich dann im Frühling Probleme bekommen werde, wenn die Nachfrage nach Völkern eher niedriger sein wird und ich meine Völker nicht los bekomme... ;)


Servus,

Nils
 
Passend zum Thema habe ich mir eine Antwort von einem fanatischen und erfolgreichen österr. Toleranzzüchter ausgeborgt:
"Es ist leider erschreckend, dass man viel Aufwand betreibt, um die Milben zu reduzieren. Brutscheunen, TBE, Königinnen absperren, Drohnenbrutentnahme, usw. werden mit vollster Hingabe gemacht, aber kaum jemand ist bereit mitzuarbeiten oder zu unterstützen"
...um an einer varroatoleranten Biene zu arbeiten.
lg Michael

Für interessierte gibt es hier einiges über die Erfolge der Toleranzzucht nachzulesen, es geht nicht nur um Amerika
aristabeeresearch.org/de/categ…e/arista-bee-research-de/

 
Bei mir sind es exakt genau so viel Max. Naja, 2 mehr ;)
Im letzten Jahr lag der Schnitt (bis 31.12.) bei 979. Diese Zahl werden wir wohl ziemlich genau erreichen mit der kommenden Winterbehandlung. Somit haben wir 2 relativ milde Milbenjahre hintereinander.
Das muss ich aktualisieren, das haut nämlich bei mir nicht mehr hin, bei mir sind es nun bereits 1050 Milben pro Volk, trotzdem ein sehr mildes Milbenjahr. Zur Toleranzzucht fällt mir eine tolle Idee ein, man spart sich die Zucht und selektiert einfach die milbenstarken Völker durch Verkauf aus :)
 
Hallo Bienenfreunde
Grau in grau ist alle Theorie!
Selber habe ich dieses Jahr wieder in meinem Bienenhaus auf AS verzichtet. Habe 10mal bedampft und am 7. Oktober mit der Auszählung der gefallenen Milben begonnen. Bis jetzt habe ich täglich 20mal bedampft und Unmengen an Milben ausgezählt. Ein Volk (Randvolk) hat bis heute über 8000 Milben gehabt. Der Versuch sollte zeigen wie Bienenvölker mit so großer Menge an Milben und täglich. Bedampfung überleben können. Werde im Frühjahr darüber berichten.
Meine Gedanken gehen schon in VSH aber mit diesen Milbenmengen hat ohne Eingriff kein Volk die Möglichkeit den Winter zu überleben.
mfg Walter
 
Hallo,

ich staune das bei einigen von euch viele Milben fallen. Laut meiner schriftlichen Zähleintragung (Zähle nur bei Völkern deren viele Milben fallen und das sind nur 3 von 18 Völkern) erschaunlich wenig Milben gefallen. Letztes Jahr war es fast der selbe wie dieses Jahr nur weniger Völker Die stärker belastet waren hatten durchschnittlich 107 Milben auf den Windeln und die weniger Milben haben sind durchschnittlich 26 Milben gefallen. Es wurde 3 - 5 x behandelt bis keine mehr auf den Winde.ln sind. Drohnen wurde dieses Jahr auch nicht geschnitten.
 
Hallo Bienenfreunde
Grau in grau ist alle Theorie!

Genau so ist es, Walter.
Ich kenne ein paar OS-Sommerbedampfer. Bedampft 5x alle 4 Tage - das sollte doch eigentlich reichen. Aber da fallen nun jede Menge Milben, Tausende!
Und wie der Max schon sagt, jedes Jahr wird es schwieriger und aufwändiger die Milben rauszukriegen. Wo soll das hinführen? Das muss kollabieren, ist ja wie eine Hyperinflation.

Abgerechnet wird im April - aber wie immer - werden viele nicht sagen, wie die Behandlungen von Erfolg oder Misserfolg gekrönt sind/waren.
 
Servus Walter,

Hallo Bienenfreunde
Bis jetzt habe ich täglich 20mal bedampft und Unmengen an Milben ausgezählt. Ein Volk (Randvolk) hat bis heute über 8000 Milben gehabt.
Der Versuch sollte zeigen wie Bienenvölker mit so großer Menge an Milben und täglich. Bedampfung überleben können. Werde im Frühjahr darüber berichten.

Das ist ein (für mich) äußerst interessantes Experiment! Zum täglichen Bedampfen habe ich mich noch nie durchringen können. Da ich deinen Bericht im Frühling nicht erwarten kann ;) gestatte mir die Frage: wie geht es diesen Völkern aktuell? Wie sind sie beieinander?
Wie viele Milben fallen nun nach 20 Bedampfungen noch in den ersten 24 Stunden nach einer Bedampfung?

Ich würde auf jeden Fall darauf wetten, daß diese täglich bedampften Völker im nächsten Jahr deine Besten sein werden!
Nichts schwächt die Bienen so sehr wie die Milben. Leider.
8.000 Milben ist enorm. Mein erstes Volk 2012 hatte 10.000 Milben. Die in Summe 40 Bedampfungen hat es sehr gut überstanden!

Servus,

Nils
 
Servus Christian,
Genau so ist es, Walter.
Bedampft 5x alle 4 Tage - das sollte doch eigentlich reichen.
Nein, das reicht absolut nicht!
Von der Blockbedampfung halte ich absolut nichts, auch wenn sie in der Theorie so schön klingt.

Zumindest bei mir ist es so, daß nach der 5ten Bedampfung der Milbenfall erst so richtig anfängt.
Mit einer Blockbedampfung kriegt man maximal die Hälfte der Milben raus - und gibt dann der anderen Hälfte die Chance, sich wieder hemmungslos zu vermehren. Einen Monat nach der Blockbedampfung hast du damit wieder genau so viele Milben im Stock wie vor der Blockbedampfung.


Beispiel: Volk 17 hatte nach 5 Bedampfungen in Summe ca. 1.600 Milben auf der Windel.
24 weitere Bedamfpungen später sind es (per gestern) in Summe 6.230 Milben.
(Volk 17 ist heuer mein heftigstes Volk).

Ein anderes Volk: nach 5 Bedampfungen 670, nach weiteren 14 Bedampfungen: 1.100.
Noch eines: erst 227 Milben und dann 565 - mit 19 Bedampfungen

Nils
 
Hallo Nils
Hier die Daten die bis jetzt gezählt wurde:
Bienen 1-2018.jpg
mfg Walter
 
Wau, Danke Walter, das ging ja schnell :)

Ich habe noch nie die Fallzahlen bei täglicher Bedampfung über eine so lange Zeit gesehen, das ist ja höchst interessant!
(Wobei der 13te und 19te fehlen?)

Eigentlich sollte man nach 12 Tagen, also ab ca. 19ten, einen deutlichen Rückgang erkennen - was nicht der Fall ist. Das überrascht mich. Ebenso der Anstieg nach ca. 20 Tagen (25ter). Einen derartigen Anstieg hatte ich auch (ab ca. Mitte Oktober). Aber bei täglicher Bedampfung hätte ich damit nicht gerechnet!

Mir stellt sich da schon die Frage, wo diese Milben alle her kommen. Man könnte Zweifel daran bekommen, ob die wirklich alle aus der Brut deiner Völker kommen - oder ob nicht doch eine Zuwanderung von Milben stattfindet?
Wenn nicht, dann muß der Wirkungsgrad einer Bedampfung noch schlechter sein, als ich bislang annahm...

Ich muß deine Daten mal später intensiver anschauen und ggfs. auch noch die Temperaturen mit dazu mischen, um eine Aussage über Flugwetter/nicht Flugwetter zu erhalten...

Schade, daß es so wenige gibt, die solch gute Daten liefern können!
Danke, daß du sie mit uns teilst!

Nils
 
Hallo Nils
Fehlende Tage sind einmal ein Sonntag mit Besuch und auch andere Verpflichtungen wo ich nicht zu Hause war. Bei Volk Nr. 80 hatte ich die gesamte Brut entnommen und trotzdem komme ich nur sehr langsam mit der Milbenzahl gegen 0 Abfall.
mfg Walter
 
Hallo,
Ich würde hier gerne mal mit einer Zwischenfrage reingrätschen. Folgendes, bisher hab ich einzargig überwintert und behandelt. Dieses Jahr überwintere ich erstmalig zweizargig und muss auch so behandeln. Es geht mir um die Menge Oxalsäure welche ich verdampfen muss. Verwendet wird der Oxamat von Alfranseder. Wie viel Oxalsäure Pulver nimmt man für 2 Zargen Deutsch Normal?

Schöne Grüße Ronny
 
So wenig bedampft/benebelt wie heuer hab ich noch nie.
So wenig Milben auf der Windel wie heuer hatte ich noch nie.
So wenig Verluste wie heuer (noch keine) hatte ich noch nie.
So viel Angst wie heuer hatte ich aber auch noch nie.
Vielleicht habe ich in 2 Wochen kein Volk mehr.

Das einzige was ich heuer zum ersten mal im Einsatz habe sind die polyvar yellow Streifen.
Und das bis auf eines bei allen Völkern.
Natürlich über den Einsatz kann man gut andere Meinung sein. Ist auch okay.
 
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