Honig aus bebrüteten Waben. No amoi!

Im Honigseminar bei Dr. Horn habe ich gelernt, dass die Bienen den eingetragenen Honig zwecks besserer Trocknung im BR 1-3 Tage zwischenlagern, und dann erst in den Honigraum umtragen. Sie brauchen somit auch immer genügend Platz dafür im BR. Nur bei eng gehaltenen Brutnestern in Dadant, wenn kein Platz im BR vorhanden ist, wird auf Zwischenlagerung verzichtet, dies hat aber Auswirkungen auf die Trocknung.
Prof. Tautz schreibt (S. 192), dass Bienen bevorzugt Nektar und Pollen in Zellen lagern, die bereits älter sind und nicht gerne in frisch gebaute Zellen. Eine besondere Bedeutung besitzt dabei auch eine dünne Tapete aus Propolis mit der die Zellwände vornehmlich im Brutnest überzogen werden. Seit ich meinen eigenen Wachskreislauf und keine nachweisbare chemische Rückstände habe, bei der Varroabekämpfung nur Säuren verwende, habe ich keine Bedenken, wenn auch mal einer Brutwabe Honig entnommen wird. Bei der Tauhonigernte ist dies angezeigt, da ich meinen Bienen ungern Melezitosehonig für den Winter überlassen möchte.
Gruß
winolf
 
Danke Winolf, mit dem mehrmaligen umtragen und zwischenlagern ist auch mein Kenntnisstand und ich mir sicher, dies passiert auch bei Großwaben ab ÖBW bis hin zu Dadant.

Warum, finden die Bienen keinen, oder zu wenig ausreichend Platz so werfen sie unverzüglich zuerst offene, folglich geschlossene Brut hinaus, Wanderimker erkennen und nennen dies verhonigen des Brutnests. . Der Grund dafür, Honig und das Honiglager ist die Schatzkammeer der Bienen.

Josef
 
Hallo,

wir sprachen von bebrüteten Waben aus der derzeitigen oder der vergangenen Saison. Das da jemand den Unterschied schmecken kann, halte ich auch für unmöglich. Wenn allerdings Jahrzehnte alte bebrütete Waben immer wieder eingesetzt werden und dann teilweise mit einem Entdeckelungs-schredder-gerät gearbeitet wird und dann das Entdeckelungswachs noch ausgepresst wird, könnte ich mir schon vorstellen, das Geschmackliche Veränderungen feststellbar sind.

Wir arbeiten ohnehin mit Flachzargen und daher stellt sich die Diskussion garnicht..

Mfg Malte Niemeyer
 
Hallo!

Fragen wir mal andersrum, welche Art der Wabenbehandlung wirkt sich auf den Geschmack des Honig's aus?

Nach meiner Erfahrung
- mehrmaliges Schwefeln des Wabenlagers
- schwefeln honigfeuchter Waben
- honigfeucht eingelagerte Waben, welche in Gärung geraten

Ich hab all diese Fehler gemacht und im Frühjahr das betroffene
Wabenmaterial dann doch eingeschmolzen.

Hab auch meine Zweifel an den biologischen Produkten Mellonex oder B401.
Der Vertrieb für Mellonex wurde eingestellt und auch auf Infoxgen sind
diese Produkte nicht mehr gelistet

Seit vier Jahren wird im Herbst fast alles eingeschmolzen.
Nur unbebrütete Waben mit Honig bzw. Futter werden aufgehoben
und im Frühjahr für Notfälle bzw. für die Bildung von Jungvölkern
verwendet.

Ansonsten hab ich kein Problem, wenn ein geringer Anteil
bebrüteter Waben mit geschleudert wird.
Zurück in die Völker kommen diese Waben jedoch nicht mehr.

Bezüglich den Ausscheidungen der Larve, betrachten wir dies nicht zu sehr aus menschlicher Sicht?
Liegt die Larve doch einige Tage im Futtersaft, und gäbe es Kot in unserem Sinne
würde sie diesen mit der Nahrung wieder aufnehmen. Oder gehen sie erst aufs Topferl
wenn der gesamte Futtersaft aufgefuttert ist?

Gruß Sepp
 
Bezüglich den Ausscheidungen der Larve, betrachten wir dies nicht zu sehr aus menschlicher Sicht?
Liegt die Larve doch einige Tage im Futtersaft, und gäbe es Kot in unserem Sinne
würde sie diesen mit der Nahrung wieder aufnehmen. Oder gehen sie erst aufs Topferl
wenn der gesamte Futtersaft aufgefuttert ist?


Ueber die tatsächlichen Abläufe musst du dich in einem Fachbuch kundig machen. Nur ganz kurz: Während der Fressphase der Larve sind der Mitteldarm und die Ausscheidungsorgane (Malpighische Gefässe) verschlossen. Erst mit dem Beginn der Spinnphase werden diese entleert und die Ausscheidungen in den Kokon eingewoben.

Chrigel
 
Danke Michael, so hat Prof. Pechhacker in eben diesem Bericht unter anderem auch erwähnt, hierzu wurden Jungfernwaben, Wildbau , helle Waben und ganz alte und schon sehr schwarze Waben zum Test herangezogen, bei keiner der vielen Proben war keinerlei Unterschied feststellbar.

Nachdem hier natürlich nicht alle diese BA-Berichte lesen können, wäre es sehr nett, Auszüge oder ähnliches hier in das Forum zu setzen. Vieleicht kann eine Erlaubnis des Verfassers dies ermöglichen.
 
Vieleicht kann eine Erlaubnis des Verfassers dies ermöglichen.

Eine gute Anregung, noch heute Abend werde ich Prof. Pechhacker bitten mir seine dies bezüglichen Arbeiten zu übermitteln.

Josef
 
;ein Schreiben an Prof. Pechhacker ist bereits draußen, als ehemaliger Schüler dieses überaus geschätzten Wissenschaftlers bin ich guter Dinge positive Rückmeldung zu bekommen. Sobald diese einlangt, werde ich dies hier vorzeigen.

Wenn allerdings Jahrzehnte alte bebrütete Waben immer wieder eingesetzt werden und dann teilweise mit einem Entdeckelungs-schredder-gerät gearbeitet wird und dann das Entdeckelungswachs noch ausgepresst wird, könnte ich mir schon vorstellen, das Geschmackliche Veränderungen feststellbar sind.

Tja Malte, ich kenne nahezu keine imkerlichen Betriebe die dermaßen vorgehen könnten, somit fällt auch diese Möglichkeit aus.

Nach meiner Erfahrung
- mehrmaliges Schwefeln des Wabenlagers
- schwefeln honigfeuchter Waben
- honigfeucht eingelagerte Waben, welche in Gärung geraten

Sag ich ja immer, im Wabenlager geht´s allemal unhygienischer -um hier ein bescheidenes Wort zu verwenden- zu als im Bienenvolk, aber auch das haben wir bereits besprochen.

Erst mit dem Beginn der Spinnphase werden diese entleert und die Ausscheidungen in den Kokon eingewoben.

Diese Tatsache in Verbindung der emsigen Putzbrigade und deren Propolisschicht versiegelt jedes Kotpatzerl für den folgenden Honig. Auch dies haben nur bereits durch und dies bestätigen auch die wissenschaftlichen Tests von Prof. Pechhacker, selbst uralte Schwarten beeinflussen den eingelagerten Honig in keinster Weise.

Ich stelle hier abermals fest, mein Wachsumtrieb ist einjährig, selbst Rähmchen werden niemals ausgekocht, sondern wandern stets in den Kachelofen. Möglicherweise ist die Hauptgrund dafür, dass es bei mir in all den vielen Jahrzehnten keine Brutkrankheiten gab.

Josef
 
Der Herr Prof. Dr. Hermann Pechhacker hat meinem Wunsche innert weniger Stunden entsprochen und mir alle seine wissenschatlichen Unterlagen übermittelt, dafür darf ich liebe Grüße und herzlichen Dank übermitteln.

Hier nun der erste Teil, dieser beschäftigt sich mit Honig, der zweite Teil ist in dieser Sache sekundär, wird dort Einfluss der Wabenzustand nach Rückstände von Varroabehandlungsmitteln und Mineralstoffgehalt erörtert

Hier nun der für uns primäre Teil

Einfluss des Wabenzustandes auf Honigmerkmale
Teil 1: die Honigfarbe

Pechhacker H., Panzenböck M.*, Wendelin Silvia**,
* ARGE Bienenforschung der Universität für Bodenkultur, Gregor Mendel-Straße 33, A-1180 Wien, bzw. Sulzbach 1, 3293 Lunz am See
** HBLABA für Wein- und Obstbau, Wienerstr. 74, 3400 Klosterneuburg
hc.pechhacker@aca.at

[h=2]Einleitung[/h]
In einem umfangreichen Versuch wurde der Einfluss des Wabenzustandes auf die Farbe, auf das Pollenspektrum, auf das Elementspektrum (Mineralstoffgehalt) und das Vorkommen von Varroazidrückständen untersucht. Der Zustand der Honigwaben reichte dabei von Wildbauwaben bis zu extrem alten, dunklen Waben. Im Teil 1 soll der Einfluss des Wabenzustandes auf die Farbe des Honigs behandelt werden.

Jeder Imker weiß, dass der Honig je nach seiner trachtmäßigen Herkunft eine bestimmte Farbe aufweist. Sehr häufig wird aber auch die Meinung vertreten, dass Honig aus braunen bis schwarzen Altwaben dunkler gefärbt ist als wenn er aus hellen, unbebrüteten Waben stammt. Aus hygienischen Gründen ist man in der Honigproduktion bemüht, mit möglichst jungem Bau in Brutraum und aus Qualitätsgründen mit möglichst unbebrüteten Waben im Honigraum zu imkern. In Imkerkreisen ist die Meinung weit verbreitet, dass alte Waben auch die Honigqualität negativ beeinflussen. Im internationalen Honighandel ist die Honigfarbe mitbestimmend für den Preis. Heller Honig wird am Weltmarkt in der Regel besser bezahlt. Eine Ausnahme bildet der Honigmarkt in Mitteleuropa. Hier ist der dunkle Waldhonig am beliebtesten.

Die Farbe des Honigs wird von der Tracht bestimmt. Blütenhonige und hier speziell Robinienhonige sind heller als Honigtauhonige oder Edelkastanienhonig. Bei ZANDER & MAURIZIO (1984). HORN&LÜLLMANN (1992) oder TOWNSEND (1984) und in vielen anderen Veröffentlichungen gibt es Hinweise zur Entstehung der Honigfarbe.

International wird zur Beurteilung der Honigfarbe meist die so genannte Pfundscala oder auch der „U.S.D.A. color comparator“ herangezogen (siehe z.B TOWNSEND, G.F., 1984 in The Hive and the Honey Bee, Dadant and Sons, Hamilton, Illinois, Seite 413-414; Helmut Horn, Cord Lüllmann: „Das große Honigbuch“, 1992, Ehrenwirth-Verlag, München; ISBN 3-431-03208-7). Diese Methoden vergleichen die Honigfarbe bei Kunst- oder Tageslicht mit speziell gefärbten Gläsern. Hier ist ein gewisser subjektiver Einfluss in der Beurteilung nicht auszuschließen. Wir suchten daher zur Beurteilung der Honigfarbe nach einer genaueren und nicht von der Beurteilung durch das menschliche Auge abhängigen Methode.

[h=2]Fragestellung im Teil 1:[/h]Hat der Wabenzustand (alte Waben oder Jungfernbau) einen Einfluss auf die Honigfarbe?

[h=2]Methode[/h]
In der ergiebigen Robinientracht (Robinia pseudacacia) im Nordosten Österreichs wurden zu Beginn der Blüte Versuchsvölker aufgestellt und am Ende der Tracht die Honigproben aus diesen Völkern entnommen.

[h=3]Versuchsvölker[/h]Je vier Kunstschwärme mit rund 1,5 kg Bienen wurden
- auf acht sehr alte, trockene und oftmals bebrütete, beziehungsweise mehrmals einer Apistanbehandlung (Fluvalinatbehandlung) ausgesetzten Waben gesetzt
- auf vier dunkle Waben und vier Vorbaustreifen (neue Rähmchen mit einem schmalen Mittelwandstreifen) jeweils abwechselnd eingehängt
- und auf acht Rähmchen mit Vorbaustreifen eingeschlagen

Für alle 12 Versuchsvölker wurden neue Beuten verwendet. Die Kunstschwärme wurden nicht gefüttert.

[h=3]Honigproben[/h]Am Ende der Robinienblüte hatten die Völker reichlich Honig eingetragen. Von jeder Wabe der Versuchsvölker wurde mit einem Plastikmesser ein Wabenstück mit verdeckeltem Honig ausgeschnitten, in einem Plastikbecher bis zur Analyse tiefgefroren (-18[SUP]o[/SUP]C) gelagert. Vor der Lagerung wurde noch getrachtet, dass möglichst viel Honig aus den Waben in den Becher ausfließt.
Alle Honigproben entsprachen in Farbe, Konsistenz und dem sensorischem Befund den Vorstellungen für Robinien-Sortenhonig.

[h=3]Pollenanalyse[/h]Von jeder Wabe der einzelnen Versuchsvölker wurde nach den Richtlinien der ICH International Honey Commission) ein Pollenpräparat angefertigt. Dabei wurde darauf geachtet, dass kein Pollen von Bienenbrot in das Präparat kommt.
Pro Präparat (Wabe) wurden mindestens 1000 Pollenkörner ausgezählt, um sicher zu gehen, dass alle Honigproben im Pollenspektrum und nicht nur sensorisch tatsächlich einem Robinien-Sortenhonig entsprachen. Die Ergebnisse der Pollenanalyse werden im nächsten Teil beschrieben.
[h=3][/h][h=3]Farbmessung[/h]Zur Messung der Honigfarbe wurde folgende Methode eingesetzt:
Die Farbe des Honigs wurde mit einem Farbmessgerät LICO 200 der Firma DR. LANGE gemessen. Dieses arbeitet nach der L*a*b-Farbendefinition bestehend aus einer Luminanz- oder Helligkeits-Komponente (L) und zwei chromatischen Komponenten. Der a-Komponente (Rot-Intensität) und der b-Komponente (Gelb-Intensität). Es wurde eine genau definiert Honiglösung mit destilliertem Wasser auf 50 % Zuckergehalt für die Messung gerichtet. Als Bezugsstandard wurde eine gleiche Küvette mit destilliertem Wasser benutzt.

Um die Eignung dieser Methode zu überprüfen, wurde durch systematisches Zusammenmischen eines dunklen Waldhonigs und sehr hellen Robinienhonig eine Farbreihe erstellt (siehe Abb. 1) und je fünfmal pro Probe durchgemessen. Die wiederholten fünf Messungen (insgesamt 66 Messungen) ergaben bei den einzelnen Honigproben nahezu identische Werte (siehe Abb. 2 und 3). Unmittelbar darnach wurden jeweils fünf zufällig ausgewählte Honigproben von dunklen Waben, von dunklen Waben aus Völkern mit je vier dunklen Wabern bzw. Vorbaustreifen, von Vorbaustreifen aus Völkern mit gemischten Waben und von Vorbaustreifen aus Völkern mit ausschließlich Wildbauwaben analysiert.

Ergebnisse
Alle Honigproben entsprachen in Farbe, Konsistenz und Geschmack den sensorischen Vorstellungen für Robinien-Sortenhonig.

Die Messungen an den Honigen der gezielt hergestellten Farbreihe zeigen, dass sich die Ergebnisse vor allem im Bereich „Helligkeit“ (L) und „gelb“ (b) sehr gut eignen, um Einflüsse auf die Honigfarbe zu dokumentieren.
Die Ergebnisse der Farbmessung an den Versuchsproben sind in Tab. 1 und Abb. 4 dargestellt. In allen drei Messbereichen (Helligkeit, gelb und grün) ist kein Einfluss des Wabenzustandes erkennbar.

Tab. 1:
Die Ergebnisse der Farbmessung (Mittelwert und Standardabweichung)


Helligkeit
grün
Gelb
Vorbaustreifen
89,4 ± 2,77
-0,45 ± 0,06
9,94 ± 2,04
dunkle Waben
90,58 ± 2,6
-0,37 ± 0,21
9,8 ± 2,54


erlag???beitet nach der ibung?hte dabei von Diskussion

Die Farbmessung der Versuchshonige zeigt klar, dass der Wabenzustand keinen Einfluss auf die Honigfarbe hat. Honige aus dunklen Waben unterscheiden sich nicht von jenen aus Jungfernwaben.

Im zweiten Teil dieses Beitrages wird der Einfluss des Wabenzustandes auf das Pollenspektrum des Honigs diskutiert.

Literaturhinweise:

TOWNSEND, G.F. (1984) in The Hive and the Honey Bee, Dadant and Sons, Hamilton, Illinois (Seite 413-414)
ZANDER E., MAURIZIO A. (1984): Der Honig. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
HORN H., LÜLLMANN C. (1992): Das große Honigbuch. Ehrenwirth Verlag, München, ISBN 3-431-03208-7
 
Hallo Josef!

Einfach klasse !
Es kann ja passieren, dass es nach dem Lesen dieser Untersuchungen immer noch einige gibt die
bei ihren "pseudo" Beobachtungen bleiben aber dann weiss man was man von ihnen zu halten hat !
Diese Ergebniss kann man auch eingestellten Bildern entgegenhalten !

Ganz herzlichen Dank für Deine Bemühungen !
 
Ganz herzlichen Dank für Deine Bemühungen !

Auch ich darf Dankeschön für Deine wertvolle Unterstützung sagen, alleine auf weiter Flur hätte ich mir da vermutlich doch sehr schwer getan.

Aber auch ein ganz wichtiges Danke an Moelli der mich auf die Fährte von Prof. Pechhacker setzte.

Nun sollte man "Honig aus unbebrüteten Waben" nicht nur völlig anders sehen, sondern dies sogar infrage stellen, auch sollten so manche HP´s umgeschrieben werden.

Ich möchte hier aber nicht weiter nachhaken, also solle jede/r arbeiten wie er/sie eben will, bitte aber das hochziehen von BrW nicht mehr negativ zu sehen.

Josef
 
Das Hochziehen von Brutwaben ist eine starke Störung des Brutnestes bzw. der Brutraumordnung.
Habe es zwar selbst gemacht, ich betrachte dies aber sehr kritisch und ich denke, man kann dies
nicht grundsätzlich gutheißen.
Gruß Zenz
 
Das Hochziehen von Brutwaben ist eine starke Störung des Brutnestes bzw. der Brutraumordnung.

Das stimmt doch in keinster Weise, quellen die Völker beim ersten Erweiterungsschritt bereits über, so muss Raum gegeben und Platz gemacht werden, ansonsten hast eine falsche Betriebsweise. Für mein Empfinden ist es allemal schonender BrW im Volk zu belassen, als frühzeitig Ableger erstellen zu müssen.

Aber bitte bleiben wie beim Thema, für Fragen der BrW hochziehen stehe ich gerne anderswo und von mir aus in einem neuen Thread zur Verfügung.

Josef
 
Untersucht wurde:

( Einfluss des Wabenzustandes auf Honigmerkmale
Teil 1: die Honigfarbe
Ergebnis:
Alle Honigproben entsprachen in Farbe, Konsistenz und
Geschmack den sensorischen Vorstellungen für Robinien-Sortenhonig. )
#
Hauptaugenmerk war die Farbe des Honig.
Ein einzelner Versuch ist wahrscheinlich nicht aussagekräftig was die Sensorische Beurteilung betrifft.
Ich glaube jedoch, das vereinzelt geschleuderte Brutwaben keinen Einfluss auf den Geschmack haben.
Anders wenn überwiegent bebrütete Waben geschleudert werden.

Lg Leopold
 
Anders wenn überwiegent bebrütete Waben geschleudert werden.

Diese Untersuchung wurde ausgesprochen clever durchgeführt, nämlich in der Robinientracht und somit exakt bei jener Honigsorte die sowohl farblich, als auch sensorisch überaus heikel ist. Beispiel: Honig aus der Ölweide die sehr oft gerade in der Robinienblüte blüht ist ein echter Bienenmagnet, Imker wünsche diese Tracht jedoch nicht, wird damit der Honig zu sehr gelb.

Bin mir sicher, wenn, dann funktionieren solche Tests eigentlich nur in der Robinientracht, dessen überaus milder Honig unverzüglich fremde Geschmacksrichtungen annimmt.

Auch kamen alle nur denkbare Waben zum Einsatz, auch dies finde ich überaus clever, man sollte deswegen diesen Versuch in keinster Weise anzweifeln.

Josef
 
Hier nun der erste Teil, dieser beschäftigt sich mit Honig, der zweite Teil ist in dieser Sache sekundär, wird dort Einfluss der Wabenzustand nach Rückstände von Varroabehandlungsmitteln und Mineralstoffgehalt erörtert

Ihr müßt das ganze Thema schon genauer erörtern, nicht nur was in eure Linie paßt.

Pechhacker 2. Teil: schrieb:
Obwohl der Honig nicht geschleudert wurde, sondern nur aus der Wabe ausgeflossen ist und damit die Einstäubung durch den Schleudervorgang ausblieb, ist der Anteil an Robinienpollen und Sonnenblumenpollen (nur bei Honigen aus den Völkern mit ausschließlich dunklen Waben) an der Gesamtzahl der gezählten Pollenkörner in den Honigen aus dunklen Waben signifikant geringer. ............ Das heißt, es ist von diesen Pflanzen prozentuell deutlich weniger Pollen im Pollenspektrum enthalten, als es den Nekatranteil entsprechen würde.

Sein Ergebnisse beruhen alle auf Tropfhonige aus den Waben und nicht Schleuderhonig, nichts desto trotz sehe ich ein, daß der Wabenzustand keinen klar feststellbaren Einfluß auf die Honigfarbe hat. Doch im unterschlagenen 2. Teil möchte ich doch auf das stark verzehrte Pollenbild hinweisen, ein Pollenbild ist immer Grundlage einer Sortenbestimmung und da kann es unter Umstände schon zu Problemen mit Sortenhonige kommen.

Ihr solltet auch deutlich unterscheiden, ob jetzt die bebrütete Wabe aus einem Reinbrüten der Königin in den Honigraum oder wie Josef beschrieben hat, vom Hochziehen im ersten Erweiterungsschritt stammt. In diesem Fall habt ihr die Gefahr der Kontamination des neuen Honigs mit Winterfutter bzw. mit Reste der letzten Varroabekämpfung.

Lügt Euch nicht selbst an, unsere Geschmacksgrenzen sind viel schlechter, als wir technisch messen können (googelt mal). Aber anscheinend traut sich keiner zu einer mahnenden Gegenstimme.

Gruß
Hans Peter
 
Teil 1 ist die Honigfarbe, Geruch und Geschmack, ganz genau darüber haben wir auch geredet

Teil 2 Einfluss des Wabenzustandes auf Honigmerkmale
, auch darüber haben wir bereits geredet

Teil 3 Rückstände von Varroabehandlungsmitteln und Mineralstoffgehalt, aber was bitte hat Teil 3 mit unserem Thema zu tun?

Wenn gewünscht, so könnte ich noch zahlreiche Statistiken, Tabellen, sowie Fotos einfügen, ich denke dies dürfte aber doch entbehrlich sein, zudem möchte ich mit fremden Fotos nicht unbedingt groß auf den Tisch hauen.

Einfluss des Wabenzustandes auf Honigmerkmale
(Teil 3: Rückstände von Varroabehandlungsmitteln und Mineralstoffgehalt)

Pechhacker H. und Panzenböck M., ARGE Bienenforschung der Universität für Bodenkultur, Gregor Mendel-Straße 33, A-1180 Wien; hc.pechhacker@eunet.at


Eigenschaften und Qualität des Honigs werden im Wesentlichen durch die Tracht und die Behandlung durch den Imker bei Ernte, Lagerung und Manipulation beeinflusst. Helle, wenig bebrütete Waben sind für den Brutbereich eines Bienenvolkes aus seuchenhygienischen Gründen eine Selbstverständlichkeit. In der Praxis wird aber auch immer wieder darauf hingewiesen, dass für die Honigeinheiten unbebrütete Waben verwendet werden sollen, um die Honigqualität zu optimieren. Die Auswirkung des Wabenzustandes auf die Honigeigenschaften ist aber noch weitgehend unbekannt.

In den beiden ersten Teilen zum Thema „Einfluß des Wabenzustandes auf die Honigmerkmale“ wurde der mögliche Einfluss dunkler, oftmals bebrüteter Waben auf die Honigfarbe und das Pollenspektrum beschrieben. Im dritten Teil wird auf Varroazidrückstände und den Mineralstoffgehalt eingegangen.

WALLNER K. (1992) stellte fest, dass ab einem bestimmten Rückstandsniveau im Wachs der Waben auch Rückstände im Honig feststellbar sind. Als Beispiel für fettlösliche Wirkstoffe ist besonders die Bekämpfung der Varroa mit Folbex VAneu (Wirkstoff Brompropylat), Apistan (Wirkstoff Fluvalinat) oder Perizin (Wirkstoff Coumaphos) zu erwähnen.
In Bezug auf den Einfluss des Wabenzustandes auf den Mineralstoffgehalt des Honigs konnten in der Literatur keine Hinweise gefunden werden.

Im dritten Teil werden folgende Fragen behandelt:
- entstehen Rückstände im Honig, wenn er zum Beispiel in Waben eingelagert wird, die bereits mehrmals während einer Fluvalinatbehandlung in einem Bienenvolk waren?
- beeinflussen dunkle Waben den Mineralstoffgehalt des Honigs?


[h=2]Die Methoden[/h]
In der ergiebigen Robinientracht (Robinia pseudacacia) bzw. Sonnenblumentracht (Helianthus annuus) im Nordosten Österreichs wurden jeweils zu Beginn der Blüte Versuchsvölker aufgestellt und am Ende der Tracht sofort die Honigproben aus diesen Völkern entnommen.

[h=3]Versuchsvölker[/h]Drei Gruppen zu je vier Kunstschwärme mit rund 1,5 kg Bienen wurden erstellt. Vier verschiedene Varianten des Wabenzustandes wurden gewählt.
Gruppe 1:
die vier Kunstschwärme wurden jeweils auf acht neue Rähmchen mit schmalen Mittelwandstreifen (Vorbaustreifen) eingeschlagen.
Gruppe 2 und 3:
Jeder der vier Kunstschwärme wurde mit vier dunklen, trockenen Waben (sehr alte, dunkle, oftmals bebrütete, wahrscheinlich mehrmals einer Apistanbehandlung = Fluvalinatbehandlung ausgesetzt und ohne Pollen oder Honigvorräte) und vier Vorbaustreifen jeweils abwechselnd ausgestattet. Gruppe 2 = Honigprobe aus den Vorbaustreifen.
Gruppe 3 = Probe aus den dunklen Waben dieser Völkergruppe.
Gruppe 4:
Diese vier Kunstschwärme wurden auf je acht möglichst dunkle, trockene Waben ohne Pollen oder Honigvorräte gesetzt.
Für alle 12 Versuchsvölker wurden neue Beuten verwendet. Die Versuchsvölker bekamen keinerlei Futter. Honigvorräte kamen ausschließlich von der Tracht am Aufstellungsort.

[h=3]Honigproben[/h]Am Ende der Robinien- bzw. Sonnenblumenblüte hatten die Völker reichlich Honig eingetragen. Von jeder Wabe der Versuchsvölker wurde für die Rückstands- und elementanalysen mit einem Plastikmesser ein Wabenstück mit verdeckeltem Honig ausgeschnitten, in einem Plastikbecher bis zur Analyse tiefgefroren (-18[SUP]o[/SUP]C) gelagert. Vor der Lagerung wurde noch getrachtet, dass möglichst viel Honig aus den Waben in den Becher ausfließt.
[h=3][/h][h=3]Pollenanalyse[/h]Von jeder Wabe der einzelnen Versuchsvölker wurde nach den Richtlinien der IHC (International Honey Commission) ein Pollenpräparat angefertigt. Dabei wurde darauf geachtet, dass kein Pollen von Bienenbrot in das Präparat gelangt.
Pro Präparat (Wabe) wurden mindestens 500 Pollenkörner ausgezählt. Dabei wurde aus arbeitstechnischen Gründen nur zwischen Pollen von der Haupttrachtpflanze (Robinie, Sonnenblume) und anderen Pollenformen unterschieden

[h=3]Rückstandsanalysen[/h]Die Untersuchung der Rückstände wurde mit Festphasenextraktion / GC-ECD vom Institut für Lebensmittelanalytik der AGES (Dr. A. Kräutler) durchgeführt.
Es war geplant, von einer repräsentativen Stichprobe der einzelnen Wabenzustände die Fluvalinatrückstände unter Einbeziehung der in Tab. 1 aufgelisteten Wirkstoffe zu messen, da im Betrieb, aus dem die dunklen Waben stammten, über 6 Jahre (1987 bis 1992) Apistan zur Varrobekämpfung eingesetzt wurde. Die Versuche fanden 10 Jahre später 2002 statt.
Es wurden nur die Honigproben aus den dunklen Waben untersucht. Da in den Honigproben aus diesen dunklen Waben keine messbaren Rückstände gefunden werden konnten, wurde aus Kostengründen auf die Analyse der Honige aus den Vorbaustreifen verzichtet, da mit Sicherheit anzunehmen ist, dass hier ebenfalls keine Rückstände zu finden sind, da auch die Rückstände im Wachs der Vorbaustreifen deutlich geringer waren als in den dunklen Waben.

Tab. 1:
Bestimmungsgrenze in mg/kg Wachs (ppm)




Bekämpfungsmittel
Wirkstoff
Bestimmungsgrenze
Folbex VA Neu
Brompropylat+Metabolit
0,5
Perizin/Asuntol
Coumaphos
0,5
Klartan/Apistan
Fluvalinat
0,5
Bayvarol
Flumethrin
1
Cekafix
Ph-Ester
0,5
Tedion
Tetradifon
0,5
Gabon PA
Acrinathrin
0,5
Imker-Globol/Styx
Paradichlorbenzol
0,5
Thymol
Thymol
1

Elementgehalt
Vom Kompetenzzentrum Elemente der AGES (Doz. Dr. Manfred Sager) wurde von einer Stichprobe an Honigproben der einzelnen Wabenzustände der Gehalt an verschiedenen Elementen gemessen. Bei den sehr mineralstoffarmen Blütenhonigen von Robinie oder Sonnenblume kann angenommen werden kann, dass hier am ehesten der Einfluss dunkler Waben erkennbar sei.
Die Messungen erfolgten auf einem Plasmaemissionsspektrometer PERKIN – elmer optima 3000 xl. Die Aufschlusslösungen konnten unverdünnt am ICP gemessen werden.
Die Elemente Blei, Cadmium, Chrom und Molybdän wurden am Graphitrohr (AAS, Perkin Elmer 3030 Z) bestimmt. Die Elemente Blei und Cd wurden mit Plattform analysiert, Chrom und Molybdän ohne Plattform.
Kalium wies am ICP eine zu hohe Konzentration auf und wurde daher nach entsprechender Verdünnung mittels Flammenemission (FES) auf dem Gerät Perkin Elmer 3030 AAS bestimmt.
Die Methode ist in SAGER M. et al (2002) ausführlich beschrieben.

[h=2]Ergebnisse[/h]
Pollenspektrum
Alle Honigproben entsprachen in Pollenspektrum, Farbe, Konsistenz und sensorischem Befund den Vorstellungen für einen Sortenhonig der Robinien- bzw. Sonnenblumentracht.

Rückstände im Honig
Im Honig der dunklen Waben wurden keine Rückstände gefunden!
Aufgrund der Rückstände im Wachs der Versuchsvölker wurde nicht angenommen, dass im Honig aus den Vorbaustreifen Rückstände zu finden wären. Aus Kostengründen wurde daher auf weitere Analysen verzichtet.

Tab. 2:
Rückstände Wachs (in ppm)




Prüfverfahren: Festphasenextraktion / GC-ECD;
V = Wachs von Vorbaustreifen = Wildbauwaben, D = Wachs von sehr dunklen Waben)









Bekämpfungs-mittel
Wirkstoff
Wachs von dunklen Waben
von V+D-dunkle Waben

Wachs von V+D-Vorbaustreifen

Vorbaustreifen
Folbex VA Neu
Brompropylat+
Metabolit
0,7
0,7
< 0,5
0,5
Perizin/Asuntol
Coumaphos
0,9
0,9
< 0,5
< 0,5
Klartan/Apistan
Fluvalinat
2,8
1,7
1
1,3
Bayvarol
Flumethrin
< 1,0
< 1,0
< 1,0
< 1,0
Cekafix
Ph-Ester
< 0,5
< 0,5
< 0,5
< 0,5
Tedion
Tetradifon
< 0,5
< 0,5
< 0,5
< 0,5
Gabon PA
Acrinathrin
< 0,5
< 0,5
< 0,5
< 0,5
Imker-Globol/Styx
Paradichlorbenzol
Keine Analyse
keine Analyse
keine Analyse
keine Analyse
Thymol
Thymol
Keine Analyse
keine Analyse
keine Analyse
keine Analyse

Bezüglich der Rückstände im Wachs muss erwähnt werden, dass im geschlossenen Wachskreislauf des Institutes Folbex VA Neu nur 1986 bei 50 % der Völker und Perzin nur 1986 (bei 50 % der Völker) und 1987 bei allen Völkern in der Varroabekämpfung eingesetzt wurde. Apistan wurde bis 1992 verwendet In den Folgejahren (bis 1998) wurden Perizin oder Apistan nur fallweise bei kleinen Völkergruppen zur Überprüfung der Wirksamkeit anderer Varroabekämpfungsmittel eingesetzt.

Es ist bedenklich, dass nach vielen Jahren (nach mehr als einem Jahrzehnt!) der Nichtanwendung eines (wachslöslichen) Mittels – wie bei Folbex VA neu – immer noch nachweisbare Spuren an Rückständen im Wachs zu finden sind! Fast erschreckend – und eigentlich kaum erklärbar – ist, dass auch im Wachs der Wildbauwaben nachweisbare Rückstände von Folbex und Apistan gefunden wurden!


Mineralstoffgehalt des Honig
Die durchschnittliche elektrische Leitfähigkeit der Robinienhonige lag bei 113 + 8 mcs.cm[SUP]-1[/SUP] und der Sonnenblumenhonige 324 + 56 mcs.cm[SUP]-1[/SUP]. Diese Einheitlichkeit der Leitfähigkeit zeigte keinen Unterschied zwischen den Honigen aus den verschiedenen Wabenzuständen.

Tab. 3:
Der Gehalt verschiedener Elemente in Abhängigkeit vom Zustand der Honigwaben aus der Robinientracht. Wabenzustand 1 = Honig aus Völkern mit ausschließlich Vorbaustreifen, 2 = Honig aus Vorbaustreifen =Wildbauwaben aus Völkern mit abwechselnd dunklen Waben und Vorbaustreifen, 3 = Honig aus dunklen Waben aus Völkern mit abwechselnd dunklen Waben und Vorbaustreifen, Wabenzustand 4 = Honig aus Völkern mit ausschließlich dunklen Waben.
Vanadium war immer unter der Nachweisgrenze von 0,011 mg/kg und Beryllium immer unter der Nachweisgrenze von 0,001 mg/kg. MW = Mittelwert, Stabw. = Standardabweichung.





Al
B
Ca
Mg
K-
Cu
Fe
Mn
Mo
Zn
Pb
Cd

n
Waben-zustand
ppm ICP
ppm ICP
ppm ICP
ppm ICP
ppm FES
ppm ICP
ppm ICP
ppm ICP
ppb-AAS
ppm ICP
ppb-AAS
ppb-AAS
MW
7
1
1,04
3,94
39,67
13,14
254,71
0,13
0,35
0,14
4,43
0,62
11,69
0,32
Stabw

1
0,73
1,5
28,09
7,67
137,32
0,08
0,17
0,06
2,5
0,34
9,49
0,38















MW
11
2
0,82
4,11
36,23
13,36
274,36
0,12
0,27
0,15
3,71
0,42
8,96
0,28
Stabw

2
0,7
1,54
26,36
8,52
158,57
0,09
0,08
0,07
5,15
0,25
7,51
0,13















MW
14
3
1,27
4,4
41,05
16,28
361,3
0,16
0,59
0,22
5,17
0,71
11,78
0,58
Stabw

3
1,94
1,44
28,07
9,37
249,21
0,12
0,46
0,14
6,46
0,61
9,99
0,73















MW
7
4
1,32
4,59
44,93
20,03
513,93
0,22
0,57
0,31
7,25
0,69
10,95
0,73
Stabw

4
1,41
2,07
33,23
15,09
384,81
0,18
0,28
0,23
8,36
0,38
8,15
0,47


Diskussion

Obwohl das Wachs der dunklen Waben mit 2,8 ppm Fluvalinat deutlich über der Nachweisgrenze belastet war, waren die Honige aus diesen alten Waben rückstandsfrei. Es ist aber erstaunlich, dass auch im Wachs der Völker mit ausschließlich Vorbaustreifen Brompropylat+Metabolit an der Nachweisgrenze und Fluvalinat doch deutlich über der Nachweisgrenze (1,3 ppm) gefunden wurde. Dies ist umso erstaunlicher, weil der Wirkstoff Brompropylyat nur 1986 und 1987 und dann nie wieder in der Varroabehandlung der Völker des Betriebes, aus dem die Versuchsvölker stammten, eingesetzt wurde. Lediglich Perizin (Wirkstoff Coumaphos) oder Apistan (Wirkstoff Fluvalinat) wurde noch bis rund 1998 bei einigen wenigen Versuchsvölkern (aus insgesamt durchschnittlich >150 Völkern) im Rahmen von Kontrollbehandlungen angewandt. Trotzdem wurden Rückstande dieser Wirkstoffe in den Wachsproben nicht nur der dunklen Waben sondern zum Teil (besonders Apistan) auch im Wachs der Wildbauwaben gefunden. Die Frage zu diesen Ergebnissen: Werden solch geringe Mengen Wirkstoffe durch den Verflug der Bienen übertragen? Die schmalen Mittelwandstreifen der Waben aus den Vorbaustreifen scheiden als Ursache aus, da rückstandsfreies Wachs aus der Zeit vor der Varroainvasion verwendet wurde.
Die Gehalte an den meisten Haupt- und Spurenelementen sind bei Honigen aus dunklen Waben tendenziell, aber nicht signifikant höher, wie bei K-Mg-B-Cu-Fe-Zn-Co bei Sonnenblumen, oder bei den Robinienhonigen, während sich bei den Spurenelementen Pb -Cr-Ni-Li-Sr kein Effekt zeigte. (Tabelle 3).

Literatur

SAGER M., PECHHACKER H., PECHHACKER M. (2002) „Trace Elements in Honey“ („Zawartość pierwiastków śladowych w miodach“), Chem. Inz. Ekol - Ecol. Chem Eng., 9(4), 461 - 472.

WALLNER K. (1992) „Diffusion varroazider Wirkstoffe aus dem Wachs in den Honig“; Apidologie 23: 387 – 389.


Zusammenfassung aus den drei Beiträgen
Es wurde der Einfluss dunkler Waben auf die Honigeigenschaften und die Inhaltsstoffe im Vergleich zu Honigen aus unbebrüteten Wildbauwaben untersucht.

  1. die Honigfarbe wird durch dunkle (schwarze, oftmals bebrütete) Waben nicht beeinflusst.
  2. das Pollenspektrum der Honige aus dunklen Waben enthält Pollenformen, die nichts mit der Tracht während der Versuche zu tun haben. Das heißt, das Pollenbild der Honige aus dunklen Waben kann durch Pollenformen aus frühern Trachten, in denen diese Waben verwendet wurden, verändert werden.
  3. Rückstände von Varroabekämpfungsmitteln konnten in Honigen aus den dunklen Waben nicht festgestellt werden. Das Wachs dieser dunklen Waben ist aber sehr wohl nachweisbar belastet. Im Wachs der dunklen Waben wurden Rückstände von Folbexs VA neu gefunden obwohl dieses Bekampfungsmittel schon 16 Jahre nicht mehr verwendet wurde. Auch im Wachs der Wildbauwaben konnten zum Teil noch Spuren von Folbex und vor allem von Apistan festgestellt werden.
  4. der Mineralstoffgehalt der Honige aus den dunklen Waben ist bei dem meisten untersuchten Elementen (Ausnahme z.B. Blei, Chrom, Nickel u.a.) tendenziell höher als bei Honigen aus den Wildbauwaben.
 
Lügt Euch nicht selbst an, unsere Geschmacksgrenzen sind viel schlechter, als wir technisch messen können

Moin Hans Peter,

die Behauptungen/Anschuldigungen, die gegen Honig aus bebrüteten Waben vorgebracht werden basieren allesamt auf eben diesen Geschmacks-Einschätzungen ohne Angaben unter welchen genauen Umständen diese zustande gekommen sind. Mir ist weder eine Untersuchung bekannt, welche diese Geschmacks-Einschätzungen stützen noch hat hier irgendein Verfechter der "Honig aus unbebrüteten Waben is besser" - Fraktion hier auf solche Untersuchungen verwiesen.
Stattdessen werden Untersuchungen, die nahelegen dass Honig aus bebrüteten Waben dem Honig aus unbebrüteten Waben ebenbürtig ist bemängelt.

In unserem Rechtssystem gilt, dass ein Angeklagter - hier der Honig aus unbebrüteten Waben ;) - nicht seine Unschuld beweisen muss. Seine Schuld muss ihm nachgewiesen werden.
Und so lange gilt die Unschuldsvermutung.

Wo sind also die Beweise, die wissenschaftlichen Untersuchungen, welche die mindere Qualität bzw. Verunreingung von Honig aus bebrüteten Waben nachweisen?

Ich lasse mich hier gerne eines Besseren belehren, bis dies soweit ist bitte ich aber mit der üblen Nachrede aufzuhören und sich auf Fakten zu beschränken.

Gruß,
Hermann
 
Ich lasse mich hier gerne eines Besseren belehren, bis dies soweit ist bitte ich aber mit der üblen Nachrede aufzuhören und sich auf Fakten zu beschränken.

Vor allem könnten hier Berufsimker sehr schnell sehr zornig werden, ich würde mir da sehr gut überlegen andere Imker mit solchen Auslobungen durch Schmutz zu ziehen.

Josef
 
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