Honig aus bebrüteten Waben. No amoi!

Hallo !

Da hier bis jetzt keiner auf gestellte Fragen eingehen will, möchte ich für mich, ähnlich wie es Josef getan hat,
abschließend noch mal den Extrakt meiner Einwendungen deutlich machen:

Ich habe mich an einer Diskussion zu diesem Thema schon mehrfach beteiligt. An dieser hier noch einmal weil ich nach wie vor hoffe, dass man endlich
mal auf Konkretes stößt und nicht nur auf mehr oder wenig inhaltslose Behauptungen.
Das war aber hier leider auch eine vergebliche Hoffnung.
Stattdessen eine Diskussion ohne Substanz !

Keine Bilder, keine Gefühle, keine Mutmaßungen , keine nichtbelegten Vergleiche usw. können Fakten ersetzen. Und nicht ein einziger solcher Fakt als
Untermauerung der These, dass Honig aus MW eine höhere Qualitativ hätte wurde hier vorgelegt.
Eine solche „Strömung“ grenzt an mittelalterliche Denkweisen, schon damals besonders zu finden in der Medizin.
Diese Oberflächlichkeit kann auch ganz schnell zu einem fatalen Irrtum führen.

Worin kann aus meiner Sicht dieser Irrtum bestehen ?
Honig hat eine Unmenge von wirksamen Substanzen. Von den verschiedenen Zuckerarten mal abgesehen, sind da u.a. zu nennen : Verschiedene Vitamine,
viele Mineralstoffe und Spurenelemente, etwa 20 verschiedene Aminosäuren, Fermente und Enzyme wie Saccharase, Oxydase, Phosphatase, Amylase,
verschiedene Aromastoffe und sogar Hormone.
Das ist ja eigentlich bekannt.

Nicht wirklich bekannt ist die Herkunft vieler dieser Inhaltsstoffe. Und hier kann es zu diesem fatalen Irrtum kommen.
Seit vielen tausend Jahren ist Honig als hochwirksame, medizinische Substanz anerkannt. In diesen zurückliegenden Jahrtausenden wurde dieses wertvolle Gut
aus bebrüteten Waben gewonnen. Damals und heute noch in Naturvölkern, werden sogar Waben mit Brut verzehrt und als Delikatesse erkannt.
Die Herkunft und die Zusammensetzung eines solchen bewährten Gutes verändert man nicht ohne wirklich begründeten Sachverhalt.

Und nun kommt seit einigen Jahren diese nicht unterlegte „Modeerscheinung“ : Honig ist wervoller aus unbebrüteten Waben.

Also liebe Verfechter dieses Trends, helft der allgemeinen Imkerschaft auf den richtigen Weg und legt uns vor :

- Welche dieser unzähligen, qualitativ bedeutsamen Inhaltsstoffe kommen ausschließlich aus dem Nektar oder der Umarbeitung im Honigmagen,
welche aus den von den Bienen aufbereiteten Waben?

- Welche weniger guten oder sogar schädlichen bzw. den Geschmack negativ beeinflussenden Bestandteile kommen aus den bebrüteten Waben ?

Ich sagte ja bereits, dass ich in beide Richtungen offen bin, vielleicht gelingt es einem von Euch, Fakten zu liefern, das würde sicher nicht nur mir weiterhelfen!
 
Gab es da nicht vor einiger Zeit einen Artikel in der Bienenaktuell dazu? ich kann mich nur erinnern das da auch nichts belegbares rausgekommen ist.
Seit ich mit Dadant arbeite hat sich dieses Thema erledigt und ich finde es schon angenehm gar nicht in die Verlegenheit zu kommen Brutwaben in den Honigraum zu bekommen. Während meiner Zeit in Neuseeland hab ich da natürlich das krasse Gegenteil mitbekommen. Hier waren teilweise sehr alte Waben auch im Honigraum im einsatz. Wie hat John dann gesagt "The bees are good in cleaning up". Ich denke schon das die Bienen über Jahrmillionen hier ein ausgeklügelstes System haben um den Honig sich nicht selbst zu verunreinigen. Wenn ich aber einfach die Möglichkeit habe nur neue Waben zu nutzen nutze ich das auch. Schimmeln tum mir die hellen Waben auch nciht über Winter, daher top wie ich finde
 
Gab es da nicht vor einiger Zeit einen Artikel in der Bienenaktuell dazu? ich kann mich nur erinnern das da auch nichts belegbares rausgekommen ist.

Ich kenne diesen Artikel nicht, könnte aber die letzten Jahren durchblättern. Möglicherweise hat dies jemand zur Hand, wichtig zu wissen wäre allerdings wer der Autor ist, dies um endlich Klarheit über dieses Mysterium zu haben.

Josef
 
Hallo Moelli,
nimm es mir nicht übel, das Folgende ist nicht als Kritik gemeint !

Du schreibst :
... ich finde es schon angenehm gar nicht in die Verlegenheit zu kommen Brutwaben in den Honigraum zu bekommen.

Damit drückst Du doch aus, dass Du "die schlechtere Qualität des Brutwabenhonig" zwangsläufig, durch Deine Betriebsweise umgehen kannst
und glaubst also, mit der Vermeidung desselben eine höhere Qualität zu erreichen. Im selben Atemzug unterstellst Du den Imkern,
die das anders handhaben, zumindest Nachlässigkeit.

Woher nimmst Du diesen Glauben ?

Ich bin mir sicher, dass eine Mehrzahl der Imker die diese Forderung an sich und andere erheben dies genau wie Du glauben
Vielleicht stimmt das gar nicht und Du erzielst einen Honig dem es an bestimmten wirksamen Bestandteilen fehlt ?!
 
Hallo,

ich denke man sollte sich nicht so viele Gedanken darum machen ob die Waben jetzt einmal bebrütet wurde oder nicht. Die Biene hinterlässt bei schlüpfen ihren Kokon in der Zelle und der dichtet den Honig gegen das dunkle Wachs ab.

Allerdings denke ich das der Weg der Mittelwand vom Honigraum zu Brutraum und anschließend in den Schmelzer gehen sollte. Lediglich beim Hochhängen von Brutwaben oder beim Hochhängen von Futterwaben aus dem Brutraum sollten bebrütete Waben in den Honigraum gelangen. Die Praxis schwarze Waben aus dem Lager zargenweise als Honigraum aufzusetzen, sollte man sich abgewöhnen. Diese bergen mitunter das Risiko von Krankheiten und enthalten im schlimmsten Fall Wachsmottenlarven.

Mfg Malte Niemeyer
 
Ich denke alle hier diskutierenden unterscheiden sich nur gering in ihren Ansichten. Hartmut, du hast recht, bei mir ist es nur glauben und hat sich durch die Betriebsweise ergeben. Meine ersten "Lehrmeister" haben mir beigebracht das Mittelwände nur im Brutraum asuzubauen sind, im Honigraum geht das nicht (warum auch immer). Somit wanderten dann auch zwangsläufig bebrütete nach oben. Ich perönlich hatte dann immer wieder Probleme die dunklen Waben aus dem Volk zu kriegen während meine DNM Zeit. Bin mir sicher das funktioniert, nur ich konnte das nicht gut genug und hatte immer wieder mal schnell schwarze im Volk. Ich war damit nie zufrieden und diese Themen sind mit Dadant viel leichter zu händeln. Das ist nur für mich persönlich gültig, schätze mein jetztiges System aber daher umso mehr.

Ich denk ich hab jetzt die Ausgabe gefunden. Evtl hat die wer noch in Papierform zu Hause und kann dann mal das Fazit rausziehen http://www.bienenaktuell.com/news/aktuelle-ausgabe?page=4 , Die Juni 2011 Ausgabe müsste es sein. Ich weiß nicht mehr was da wirklich drin steht und von wem das kommt.

Ich werde nie jemanden "verurteilen" wenn er dunkle schleudert, da ich das auch schon getan habe und keinen geschmacklichen Unterschied erkenne.

Gruß
Thomas
 
alles was einmal im HoR war wird beim Abschleudern im Spätsommer restlos eingeschmolzen

Wenn es nur im HoR war und NICHT bebrütet: Was ist der Grund diese Wabe einzuschmelzen?

Ich lasse diese Waben nach dem Schleudern endgültig leerfressen und habe dann eine wunderbar ausgebaute Wabe für Ableger oder schnellen Start eines (Kunst-) schwarms im nächsten Jahr.
 
Danke Thomas, ich hab die Zeitschrift bereits in Händen, es handelt sich hier um die Ausgabe Mai 2011 bis Juni 2001. Unter anderen Autoren ist Prof. Dr Herrmann Pechhacker dabei, er (sie)sagen unter Diskussion

Die Farbmessung der Versuchshonig zeigt klar, dass der Wabenzustand keinen Einfluss auf die Honigfarbe hat. Honige aus dunklen Waben unterscheiden sich nicht von jenen aus Jungfernwaben.

Dies ist eine Serie, ich werde alles lesen und bin nun glücklich damit, habe ich nun doch endlich etwas schriftliches in Händen.

Josef
 
Ganz ehrlich,..bei den Bienenaktuell Berichten muß man schon ein bissl vorsichtig sein.

Bitte bleiben wir beim Thema, auch kenne ich Prof. Dr. Hermann Pechhacker sehr gut, im Rahmen meiner Meisterausbildung hatte ich bei ihm die Fachgebiete Körung und Pollenanalyse zu absolvieren. In diesen ganz speziellen Fachgebieten war Prof. Dr. Pechhacker auch mein Prüfer in Warth und wer diesen Mann kennt, der weiß was der Wissenschaftler tatsächlich drauf hat.

Zu den vorhin erwähnten Versuchen, Pechhacker hat hier unter anderem auch extrem schwarze und schon sehr oft bebrütete Waben im Einsatz, dennoch veränderte dies weder sensorisch, noch farblich den Honig. Ich denke damit sollte nun endlich Schluss mit dem Unsinn "Honig aus unbebrüteten Waben" sein.

Josef
 
Meiner Meinung nach ist doch die Loesung denkbar einfach!
Man nehme eine Wabe und zerkleinere sie gruendlich und loese das ganze in dest. Wasser. Dann verbringt man das ganze zu einem Laborarzt und laesst die Damen und Herren dort mal durch das Mikroskop schauen. Dazu braucht man ein paar Euros, denn kostenlos ist das nicht.
Da wird ja dann leicht festgestellt, ob Viren, Bakterien, Pilze und ihre Abbauprodukte vorhanden sind und wenn, welche und fuer Menschen gefaehrlich oder in gefaehrlichen Konzentrationen.
Ich bin fest davon ueberzeugt, dass die Schmutz- Muell- Dreckfraktion dann ganz enttaeuscht ist , wenn dann rauskommt, dass da nichts bedeutentes ist oder dass man 50 Kg auf einen Schlag essen muss, um eine Magenverstimmung zu erleiden.
Dann kommt noch bestimmt jemand und behauptet, die Gefahr liege im feinstofflichen Bereich.....
Gruss Michael
 
Danke Michael, so hat Prof. Pechhacker in eben diesem Bericht unter anderem auch erwähnt, hierzu wurden Jungfernwaben, Wildbau, helle Waben und ganz alte und schon sehr schwarze Waben zum Test herangezogen, bei keiner der vielen Proben war keinerlei Unterschied feststellbar.

Zu Deiner Anregung, wir brechen keine Waben, sondern entdeckeln ausgesprochen vorsichtig und stets mit modernsten Geräten, also kann hier nicht unabsichtliches was auch immer geöffnet werden.

Nun fehlt mir nur noch der Punkt, nämlich, ob diese unbebrüteten und sicherlich sehr viele Jahre im Einsatz stehenden Jungfernwaben überhaupt an die von Bienen gepflegten BrW herankommen? Ich erinnere an angelaufene, staubige, oder mitunter sogar im Lager verschimmelte Waben mit zudem auch sehr oft noch in Gärung übergegangenen Resthonig an den Zellrändern. Ob diese Betriebsweise tatsächlich das Gelbe vom Ei sei???

Josef
 
Nun ich behaupte, man schmeckt diesen Unterschied.:tiere44:
Tolle Menschen mit ausgeprägter Sensorik kennen den Unterschied.
Sprecht doch mal die Frau Wimmer vom Linzer Labor darauf an!

Nicht umsonst kommen immer wieder Menschen zu mir und wollen meinen Honig.
Und diese berichten mir von grauslichen Honigen von ein paar gewissen Imkern.
Ich hab mir daraufhin die Betriebsweise der Kollegen angesehen. Was soll ich sagen...
Schwarz, schwärzer und noch schwärzer.....das schmeck sogar ich raus!:n99:

Nun eure Fragen kann ich trotzdem nicht beantworten, ich denke man ist einfach gut unterwegs, wenn man unbebrütete Waben und in der Honigernte nur hochwertige Geräte einsetzt! Hygiene ist sowieso klar, braucht man nicht zu erwähnen...hoffe ich:-k....

lg
Julia
 
Hab noch was vergessen, wenn man unbebrütete Honigwaben aufheben will werden die zum Ausschlecken nochmals auf die Völker gestellt.
Somit keinen Resthonig in den Waben.
Da schimmelt dann auch nix! Anlaufen ist genau wie bei den Mittelwänden.

lg
Julia
 
Nun ich behaupte, man schmeckt diesen Unterschied.

Nein, laut Pechhacker und seinem ausgesprochen umfangreichen Bereicht ist dies nicht möglich, weder für ausgebildete Sensoriker, noch im Labor war man imstande auch nur die kleinsten Unterschiede zu erkennen oder zu ermessen. Kannst mir glauben Julia, auch Deine treuen Kunden können dies nicht, aber alleine der Glaube versetzt bekanntlich Berge.

Bitte nicht sagen, die Anderen sind Schmutzfinke und ich freue mich, wenn Kunden zu Julias Betrieb mit solchen Aussagen kommen, einzig hervorheben sollte man dies nicht sonderlich, denn dies kann sehr schnell zu einem Bumerang werden.

Josef
 
Hab noch was vergessen, wenn man unbebrütete Honigwaben aufheben will werden die zum Ausschlecken nochmals auf die Völker gestellt.

Und die sind nun blitzblank und sauber wie in den Völkern, also das schaue mir eeinmal und

* was passiert mit Resthonige in den Ecken

* was passiert, wenn die Bienen noch Läppertracht haben

* was passiert mit den angelaufenen und staubigen Waben


ist ja wurscht, Haupsache man hat der Sache genüge getan und man ist froh und glücklich und zufrieden mit sich selber.

Man verzeihe mir meinen Hohn, ich denke der ist in diesem Thread durchaus angebracht

Josef
 
Sag mal Josef, ich behaupte nicht die anderen sind Schmutzfinke!

Sie haben nur eine andere Betriebsweise. Und zu Ihrer Betriebsweise gehört auch ein Wabenlager mit nur bebrüteten Waben.
Teils richtig schwarz! Sie sind der Meinung man kann nur bebrütete Waben schleudern, weil Jungfernwaben in der Schleuder brechen.
Das ist eine Feststellung, nicht mehr und nicht weniger!
Riech mal an so einer alten Schwarte! Und das schmeckt man auch, 100%ig!

lg
Julia
 
Moin Julia,

Nun ich behaupte, man schmeckt diesen Unterschied.
ich denke mal, wenn man einen Unterschied schmecken will, dann schmeckt man auch einen. Schonmal eine Blindverkostung gemacht und dabei herausgeschmeckt, welcher Honig aus bebrüteten und welcher aus unbebrüteten kommt? Ich denke, das wäre schon interessant ... vielleicht etwas für's nächste Forentreffen?

Nicht umsonst kommen immer wieder Menschen zu mir und wollen meinen Honig.
Geht mir seit bald 25 Jahren so - ob aus in den Anfangsjahren stark bebrüteten Waben oder heute aus unbebrüteten Waben.

Und diese berichten mir von grauslichen Honigen von ein paar gewissen Imkern.
Ich hab mir daraufhin die Betriebsweise der Kollegen angesehen. Was soll ich sagen...
Ich sag' mal so, falls die richtig schwarze Waben haben dann könnte es auch sein, dass es ansonsten bei der Honiggewinnung nicht so sauber läuft. Imker, die bebrütete Waben (keine schwarzen Schinken) schleudern mit Imker, die es an Hygiene mangeln lassen in einen Topf zu schmeißen ist aber nicht gerade die feine englische Art.

Gruß,
Hermann
 
....
Riech mal an so einer alten Schwarte! Und das schmeckt man auch, 100%ig!

lg
Julia

Wir hatten uns geeinigt, hier reden wir nicht über "schwarze Schwarten". Warum bring ihr immer wieder Vergleiche mit diesen ?
Diese gehören weder in den Honigraum, noch in den Brutraum, das ist Allgemeinwissen !

Und auch für Dich, liebe Julia, noch mal das Angebot einer Wette : Ich wette mit Dir, dass Du einen Unterschied im Geschmack nicht herausfindest !
Für Salsa hatte ich meinen rechten Arm als Einsatz angeboten ;-))
Ihr bringt eine wissenschaftliche Untersuchung selbst ins Spiel, Josef findet diese freundlicherweise.....und ihr erkannt sie nicht an, weil sie nicht in
euren Kram passt !?
 
Ihr bringt eine wissenschaftliche Untersuchung selbst ins Spiel, Josef findet diese freundlicherweise.....und ihr erkannt sie nicht an, weil sie nicht in
euren Kram passt !?

Danke Kuttel, ich denke nun ist ein für allemal geklärt was es mit "Honig aus unberbüteten Waben" tatsächlich auf sich hat!

Nun wollen wir nur noch auf Salsa´s Meinung warten, ich bitte hierzu um Posting´s ohne persönlich Angriffe.

Josef
 
Hallo Spessartbiene,

wie du darauf kommst, ich weiß es nicht:008::
Ich sag' mal so, falls die richtig schwarze Waben haben dann könnte es auch sein, dass es ansonsten bei der Honiggewinnung nicht so sauber läuft. Imker, die bebrütete Waben (keine schwarzen Schinken) schleudern mit Imker, die es an Hygiene mangeln lassen in einen Topf zu schmeißen ist aber nicht gerade die feine englische Art.

Du lest zuviel zwischen den Zeilen, kann das sein?

Und es riechen auch helle bebrütete Waben übel, wenn sie über Jahre aufbewahrt werden.
Das ist aber scheinbar immer noch Tradition, wie gesagt, gehört zu ihrer Betriebsweise.


lg
Julia
 
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