Hallo,
vermutlich wird man zunächst einmal definieren müssen, was man unter Naturschutz versteht. Für mich ist es ganz klar der Erhalt der Natur im ursprünglichen Sinne. Denn ohne Natur kann der Mensch nunmal nicht überleben.
Was ist einem nun wichtig? Sich an der Natur zu erfreuen, wo sie für einen gut ist und etwas gegen sie tun, wo sie schlecht ist? Ist das die Liebe zur Natur?
Während ich diesen Thread gelesen habe, habe ich mir auch überlegt, wann wohl das Argument mit den Kormoranen kommt. Ich habe mich Ende letzten Jahres mit einem Angler und Jäger unterhalten, der mir die Ohren vollgeheult hat, dass er an einem Tag ca. 300 Kormorane am See gesehen hätte und die hätten alles herausgefischt. Die gehören abgeschossen. Das schönste: Bei uns sieht man auch Kormorane; auch mal mehr als 15-20 Stück. Aber 300 gibt es in der gesamten Gemarkung nicht, geschweige denn an einem See.
Jetzt stelle ich eine für mich entscheidende Frage: Darf man auf Grund eines Hobbys eine Art an den Rand des Aussterbens bringen?
Ich will gerne zugeben, dass ich ein Problem mit der Berufsfischerei habe. Die müssen davon leben. Da habe ich kein Patentrezept. Aber ein Angler, der ein Hobby verfolgt und jährlich einige tausend Euro dafür ausgibt, um Fische in den See zu bringen (dabei auch noch viele Fische, die dort gar nicht rein gehören), der hat meiner Meinung nach kein Recht zu klagen.
Grenzen zu ziehen sind hier durchaus schwierig.
Gleiches gilt für den Graureiher, der an Stellen, wo er Kolonien gebildet hat, für manche Menschen zur Plage geworden ist.
Auch der Kranich, der sich Ende September an der Ostsee sammelt ist nicht jedermanns Sache. Wenn 3000-5000 Vögel gegen Abend einen höllen „Lärm“ veranstalten. Sollen die Vögel deswegen abgeschossen oder vertrieben werden? Zum Glück weis man an der Ostsee mit dem Vogel Geld zu machen. Somit ist er wenigstens dort geschützt.
Was würde denn passieren, wenn jeder wegen seines Hobbys etwas anderes zerstört? Wenn jeder tun und lassen darf, was er möchte?
Am Ende schmeckt jemand der nächste Bienenstand nicht, weil es sein Hobby stört und was passiert? Kein schöner Gedanke, oder? Wer hat nun recht?
Leider zeigt es sich immer wieder, dass eine Regulierung durch den Menschen die Sache nicht wirklich verbessert. Beispiele gibt es genügend. Das letzte bei uns war die Giftspritzaktion gegen den Maikäfer hier bei uns in der Nähe.
Aber ich bin mir natürlich ebenfalls bewusst, dass es einfach ist, für etwas zu sein, wenn man selbst keine Probleme zu erwarten hat. Da hat m.M. nach Wilhelm das absolut richtige geschrieben.
Die Dsikussion zeigt mir, dass wir Menschen nicht im Einklang mit der Natur leben können (und da will ich mich nicht unbedingt ausnehmen). Aber es sollte einleuchten, dass wir unserer Natur mehr Lebensraum einrichten sollten.
Ich hätte nicht gedacht, dass mein kleiner Kommentar eine solche Diskussion auslöst.
Viele Grüße
Markus (der sich auch über Bienenfresser freut, die sich auch gelegentlich zu uns verirren)