Bienenfresser- eine Gefahr?

fichtenwald schrieb:
Im winter die Vögelchen schön brav füttern, und sie lassen die "grausigen" Bienen in Ruh, dafür bekommen sie leckere Sonnenblumenkerne 8)

Ja, fichtenwald - willst Du dann im Winter nach Südafrika fahren und die Bienenfresser füttern? Weil dort überwintern die nämlich. Oder gehörst Du zu denen, die sich im Winter den Bauch mit Gerstensuppe vollschlagen, damit´s den ganzen Sommer über keinen Schweinsbraten mehr essen brauchen? :p

Wilhelm
 
nein, ich meine die Meisen und das Zeug, welches auch im Winter da ist... 8)
 
Also ich bin Natur und Tierliebhaber, aber mein Engagement geht nicht so weit, dass ich "extrem" in diesen Ansichten bin.

Wenn Mäuse in meinem zu Hause rumknabbern, dann kaufe ich keine Lebendfallen und wenn ich mit der Motorsäge arbeite, dann ist nicht ausschließlich Biokettenöl drin.
Vielleicht kann man alles übertreiben?
Ich hab den Bienenfresser mal gegoogelt >>Klick<< und ja, er sieht toll aus, aber ob ich ihm das Recht zugestehen würde meine Bienen zu fressen?
Natürlich, wir alle sind ja so toll und so intelligent und genau unsere Ansichten sind die geistreichsten, aber ich sage Euch jetzt trotzdem nicht was ich tun würde ... :p
Höchstens per PN
Gruß,

Wolli
 
Naja, das mit dem Bio-Kettenöl kann man streiten, es gibt ja eh kein anderes KETTENÖL, Motoröl usw. kann man nat verwenden, aber ehrlich ist mir das klebrige Bio-Zeug im eigenen Wald schon lieber, als wie wenn man dann womöglich das andere Öl im Wald hat und vl Flora und Fauna schädigt? Das Rapsöl mögen aber leider auch die Mäuse wie mein Kanister feststellen musste. :evil:

Am besten ist noch ein Mix aus 90% Bioöl und 10% Motoröl, damit der Ölfilter bei der Säge nicht zustarkt verpickt... Superl
 
Zum Thema will ich auch noch was sagen: Aus naturschützerischer Sicht sind die Bienenfresser unter den gegebenen Umständen auf alle Fälle wertvoller als dem Karl seine vier Völker. Das ist meine ehrliche Meinung. Ich bin aber auch so ehrlich, zu sagen, daß mir diese Feststellung umso leichter fällt, als die Bienenfresser einige tausend Kilometer entfernt in Langenlois um den Karl seine vier Völker herumfliegen und nicht hier um meine fünf. (Bienenfresser gibts hier eh, aber nicht direkt in meiner Standnähe.) Es geht aber um was anderes: Wenn man wirklich ernsthaft Naturschutz betreiben will, dann darf man nicht den heiligen St. Florian zum obersten Schutzpatron machen und von anderen Leuten volles Verständnis für Probleme fordern, die man selber nicht hat. Kurzum, man muß die Sorgen der Menschen ernst nehmen! Sonst funktioniert weder der Naturschutz noch irgendwas anderes, bei dem Interessenkonflikte eine Rolle spielen. Und wo ist das nicht der Fall? Gerade ein Imker, der ja in aller Regel von Haus aus naturverbunden ist, wird den Sinn und Wert des Naturschutzes - auch des Bienenfressers - bestimmt nicht abstreiten. Trotzdem ist es eine Tatsache, daß eine Bienenfresserkolonie bei grad mal vier Bienenvölkern schon so abräumen kann, daß es für deren Bestand gefährlich werden kann. Wie es eine sehr verständliche Tatsache ist, daß der betroffene Imker dann - ganz klar - in Sorge um seine Bienen ist. Ich wäre es auch. Und welcher Imker wäre es nicht? Also ist es eine Tatsache, daß der Karl ein Problem hat - und zwar ein ganz konkretes und ganz reelles Problem. Da hilft es ihm gar nichts, wenn man ihm erklärt, wie man den Begriff "Ökologie" vom Griechischen ins Deutsche übersetzt. (Nix für ungut, Supernova, aber das ist so.) Helfen können wir dem Karl in dem Fall sowieso nicht - aber wir sind hier ein Imkerforum und als Imkerkameraden können wir wenigstens sein Problem ernstnehmen. So wie wir es ernstnehmen würden, wenn es uns selber betrifft. Sonst muß er ja meinen, er spinnt und bildet sich bloß ein, daß die Bienenfresser seine Bienen fressen. Aber so ernst wie der Josef muß man es nun auch nicht wieder nehmen, wenn er meint, die Bienenfresser würden sich wegen der Bienenkost "explosionsartig vermehren". Da brauchst Du keine Angst haben, Josef! Leider ist es nicht so einfach, gefährdete Arten, wie mancherorts den Bienenfresser, zur "explosionsartigen Vermehrung" zu bringen. :D

So, jetzt vertragt´s Euch wieder!

Wilhelm
 
Wilhelm,

Du bist mir seeehr sympathisch :D
 
ApisIberica schrieb:
Zum Thema will ich auch noch was sagen: Aus naturschützerischer Sicht sind die Bienenfresser unter den gegebenen Umständen auf alle Fälle wertvoller als dem Karl seine vier Völker.

Woher bitte kommt diese Wertigkeit und warum sollen zugewanderte Insektenfressende Vögel wertvoller sein als des Karls Bienenvölker? :roll:
 
drohne schrieb:
Woher bitte kommt diese Wertigkeit und warum sollen zugewanderte Insektenfressende Vögel wertvoller sein als des Karls Bienenvölker?:roll:

Josef, das mußt Du schon im Zusammenhang des ganzen Textes lesen. Daraus wird doch klar, was gemeint ist. Und zwar, daß es hier zwei Sichtweisen gibt: Die allgemein naturschützerische, und damit im konkreten Fall für Karl eher abstrakte, und die imkerliche, also die ganz konkret auf Karls Problem bezogene. Für die allgemein naturschützerische Sicht, zumal wenn man selber nicht davon betroffen ist, ist der seltene Brutvogel Bienenfresser "wertvoller", das heißt hier schützenswerter, als die trotz aller Probleme gottseidank noch nicht in gleichem Maße seltene Honigbiene. Doch geht aus meinem Beitrag ebenfalls klar hervor, daß diese abstrakte Sichtweise dem Karl als um seine Bienen besorgten Imker bei seinem ganz konkreten Problem mit dem Bienenfresser rein gar nichts nützt. Und ich schreibe fernerzu, daß man Naturschutz nur dann sinnvoll betreiben kann, wenn man die ganz realen Sorgen der Leute ernstnimmt, die von einem Interessenkonflikt betroffen sind, zwischen den Anliegen des Naturschutzes und ihren sehr verständlichen eigenen. Die im Fall der Sorge um die Bienen noch dazu ebenfalls auch eine naturschützerische Grundlage haben. Freilich sind dem Karl seine Bienen wichtiger und damit wertvoller als der Bienenfresser. Und da hat er doch auch das Recht dazu, da braucht er sich bei niemand dafür entschuldigen. Er schießt ja die Bienenfresser nicht mit dem scharf gemachten Stopselgewehr herunter, sondern schreibt, daß er sich als Imker Sorgen macht um seine vier Völkerln. Die würde ich mir in seinem Fall ja auch machen. Der Wert einer Sache kommt ja immer auf die Sichtweise und die Situation an. Ein Glaserl Grüner Veltliner kann was sehr Wertvolles sein, wenn Du durstig zum Heurigen gehst - ober a wos Furchtbares, wenn Du es am verkaterten Tag danach in der Früh hingstellt kriegst.

Cumprimentos!

Wilhelm
 
Hallo,

vermutlich wird man zunächst einmal definieren müssen, was man unter Naturschutz versteht. Für mich ist es ganz klar der Erhalt der Natur im ursprünglichen Sinne. Denn ohne Natur kann der Mensch nunmal nicht überleben.
Was ist einem nun wichtig? Sich an der Natur zu erfreuen, wo sie für einen gut ist und etwas gegen sie tun, wo sie schlecht ist? Ist das die Liebe zur Natur?
Während ich diesen Thread gelesen habe, habe ich mir auch überlegt, wann wohl das Argument mit den Kormoranen kommt. Ich habe mich Ende letzten Jahres mit einem Angler und Jäger unterhalten, der mir die Ohren vollgeheult hat, dass er an einem Tag ca. 300 Kormorane am See gesehen hätte und die hätten alles herausgefischt. Die gehören abgeschossen. Das schönste: Bei uns sieht man auch Kormorane; auch mal mehr als 15-20 Stück. Aber 300 gibt es in der gesamten Gemarkung nicht, geschweige denn an einem See.

Jetzt stelle ich eine für mich entscheidende Frage: Darf man auf Grund eines Hobbys eine Art an den Rand des Aussterbens bringen?
Ich will gerne zugeben, dass ich ein Problem mit der Berufsfischerei habe. Die müssen davon leben. Da habe ich kein Patentrezept. Aber ein Angler, der ein Hobby verfolgt und jährlich einige tausend Euro dafür ausgibt, um Fische in den See zu bringen (dabei auch noch viele Fische, die dort gar nicht rein gehören), der hat meiner Meinung nach kein Recht zu klagen.
Grenzen zu ziehen sind hier durchaus schwierig.
Gleiches gilt für den Graureiher, der an Stellen, wo er Kolonien gebildet hat, für manche Menschen zur Plage geworden ist.
Auch der Kranich, der sich Ende September an der Ostsee sammelt ist nicht jedermanns Sache. Wenn 3000-5000 Vögel gegen Abend einen höllen „Lärm“ veranstalten. Sollen die Vögel deswegen abgeschossen oder vertrieben werden? Zum Glück weis man an der Ostsee mit dem Vogel Geld zu machen. Somit ist er wenigstens dort geschützt.

Was würde denn passieren, wenn jeder wegen seines Hobbys etwas anderes zerstört? Wenn jeder tun und lassen darf, was er möchte?
Am Ende schmeckt jemand der nächste Bienenstand nicht, weil es sein Hobby stört und was passiert? Kein schöner Gedanke, oder? Wer hat nun recht?
Leider zeigt es sich immer wieder, dass eine Regulierung durch den Menschen die Sache nicht wirklich verbessert. Beispiele gibt es genügend. Das letzte bei uns war die Giftspritzaktion gegen den Maikäfer hier bei uns in der Nähe.

Aber ich bin mir natürlich ebenfalls bewusst, dass es einfach ist, für etwas zu sein, wenn man selbst keine Probleme zu erwarten hat. Da hat m.M. nach Wilhelm das absolut richtige geschrieben.
Die Dsikussion zeigt mir, dass wir Menschen nicht im Einklang mit der Natur leben können (und da will ich mich nicht unbedingt ausnehmen). Aber es sollte einleuchten, dass wir unserer Natur mehr Lebensraum einrichten sollten.

Ich hätte nicht gedacht, dass mein kleiner Kommentar eine solche Diskussion auslöst.

Viele Grüße
Markus (der sich auch über Bienenfresser freut, die sich auch gelegentlich zu uns verirren)
 
Hallo,

irgendwie ist das hier schon ein bißchen schizophren, in einem Thread wird man kritisiert, weil man die Meinung hat Berufsimker sind knallhart kalkulierende Manager, die keine Zeit für Naturromantik haben. Wenn man jetzt für die Bienenfresser eintritt, kommt man gleich wieder in Teufelsküche.

Helfen können wir dem Karl in dem Fall sowieso nicht
Dies sehe ich nicht so, ich habe mal in meiner Ortsgruppe vorgeschlagen, daß man pro 10 Völker einen Ableger für den Verein erstellen soll, den man im Frühjahr zum Selbstkostenpreis (ca 30€) an Vereinsmitglieder verkauft, die Verluste haben. Wir würden dann mit der Gemeinschaft Imker in Notlagen helfen können und Zukäufe von dubiosen Quellen unterbinden. Dies wurde aber abgelehnt, weil man ja mit einen Ableger im Frühjahr wesentlich mehr Geschäft machen kann.

Karl: kannst du uns bitte am laufenden halten, welche Schäden dir entstanden sind ?. Vielleicht ersparst du dir ja die Schwarmvorsorge, bei so einem vermuteten Bienenverlust.

Gruß
Astacus
 
Ein Hallo an alle Naturschützer und Bienenfreunde!
Es freut mich, dass eifrig diskutiert wird und jeder seine Meinung vertritt und auf seinen Standpunkt verharrt.
Die komplexe Materie des Naturschutzes - vor allem in Bezug auf Artenvielfalt und so weiter - werden wir hier sowieso nicht durch hin und herschreiben lösen können.
Ich möchte nur feststellen, dass dort wo der Mensch seine Spuren zieht, von Haus aus das berühmte Gleichgewicht der Natur aus den Fugen gerät und wenn er nicht einschreitet, igendwelche Arten wie z.B. Kormoran, Bieber, Dohlen, Elstern und Krähen ect. auf Kosten anderer vielleich nicht so schnell anpassungsfähiger Arten die Oberherrschaft einnehmen. Nur ein Tipp: Hört euch einmal in eurem Garten oder beim Bienenstand um wie eintönig der Vogelgesang schon geworden ist.
Zu den Bienenfressern will ich noch anmerken, dass diese Diskusion sowieso nur theoretisch ist, weil ihnen auch wirklich niemand etwas tun will und auch wird, außerdem wüsste ich nicht einmal eine Möglichkeit wie. Außerdem, wenn sie meine Bienen gefressen haben, müssen sie sich neue Jagdgründe suchen, denn ich werde ihnen kein Futter mehr kaufen und leben muß ich ja Gott sei dank nicht von den Bienen. Ich werde euch trotzdem auf dem laufenden halten, ich glaube allderdings, dass es schwierig ist, bei Bienenverlust (vor allem als "Jungimker") auch wirklich die wahren Gründe zu erkennen.
In diesem Sinne - LG Karl
 
Und diese an sich doch sehr schöne Diskussion geht gleich weiter Karl, was ich dem Markus noch sagen möchte

@ Maas

15 - 20 Kormorane, das ist ja geradezu lachhaft, Trupps von oft weit mehr als 500 Tiere fallen sehr oft in frisch besetzte Gewässer ein, guck Dir bitte diesen Link http://www.oekf.at/Seiten/E3 Kormoran in Oesterreich.htm an. Ein einziger schwarzer Vogel futtert locker 500 g Fisch pro Tag. Ist ja egal, dies zahlen ja nicht die die Bewunderer, sondern die Teichwirtschaft, Fischer und Angler.

Wir Naturfreunde setzen Biber aus die nicht bejagd werden dürfen, ist ja egal wenn diese ganze Landstriche unter Wasser setzen, unsere Häuser sind ohnehin bestens versichert.

Wir lieben Menschen setzen Bären aus, ist echt bedauerlich, wenn halt so manche Bienenstände überfallen. Jene betroffenen Ötscher Imker mussten Jahrelang um ihre Rechte kämpfen. Ist kein Wunder, wenn der eine oder andere -Bär natürlich- "zufällig" einem Jäger vor die Flinte kam.

Ich könnte endlos aufzählen, aber kommen wir bitte zu den Bienenfressern zurück: Ist es nicht geradezu lachhaft, dass in Nordburgenland riesige Bagger künstliche Lößwände errichten? Ist ja egal woher Futter kommt, steht zufällig ein Bienenstand daneben, "naja, jener Imker kann sich ja verduften". Wohlgemerkt, diese Bienenfresser stehen auf keiner "Roten Liste", diese sind lediglich Zuwanderer und bereits auf dem Weg in die BRD. Du kannst sie in Bälde begrüßen. :n3:

Josef
 
Habe diese hübsche Vogel in Bayern noch nie gesehen.
Bei uns fressen nur die Meisen, Hornissen und Wespen unsere Bienen.
Aber deswegen ist bei mir noch kein Volk verschwunden.
Vieleicht fliegen die Bienenfresser nicht so weit und mögen nur Österreichische Summsln. :lol:
 
Hallo Peter
Weisst du das liegt am schöneren Dialekt :bravo: :D
lg
mike
 
Der Peter weiß es nur noch nicht Mike, aber die ersten Bienenfresser sind schon nachweisbar in Bayern eingetroffen.
 
Hallo,

@Drohne
Die Kernfrage bleibt für mich immer noch bestehen. Darf man wegen eines Hobbys Natur aufs Spiel setzen und ist eine Spezies erst dann schützenswert, wenn sie auf der roten Liste steht?
Ich gehe davon aus, dass du meinen vorigen Beitrag nicht ungelesen kommentiert hast. Wenn ich es richtig weis, bist du Angler und an der Stelle evtl. auch etwas sensibler gegenüber dem Kormoran als andere. Aber ist es rechtens, den Vogel in seinem Bestand so zu dezimieren, dass er selbst von der roten Liste verschwindet weil es ihn nicht mehr gibt?
Ist jetzt etwas polemisch, soll aber ausdrücken, wie wir Menschen i.d.R. handeln.
Was kommt als nächstes dran, der Graureiher? Dann Fisch- und Seeadler, die z.B. an der mecklenburgischen Seenplatte ihr Unwesen treiben? Der Habicht holt sich im Übrigen auch noch gelegentlich ein Huhn. Diese Problematik hatten wir auch vor kurzem bei uns zu Hause. Soll er jetzt deswegen auch zum Teufel gejagt werden, weil er drei Hühner im Wert von 12 bis 15€ geschlagen hat? Und dann auch noch der Marder, der ebenfalls ab und zu sein Unswesen treibt?
Auch ich kenne die Problematik mit Elster, Rabenkrähe und Co. Das wird oft bei uns im Verein diskutiert. Aber genau wir sind doch daran schuld, dass diese Probleme überhaupt existent sind.
Wenn ich bei uns auf die Äcker schaue, dann findet man ha-weise wenige natürliche Möglichkeiten für allerlei Getier. Gräben werden glatt rasiert, dass kein Unterschlupf möglich ist, Feldholzinseln werden zu großflächig verteilt, so dass viele Tiere wegen fehlernder Vernetzung nicht mehr existieren können (wenn es sie überhaupt noch gibt).
Das Grundwasser wurde in den letzten 30 Jahren sehr stark abgesenkt, dass sogar der Wald unglaubliche Schwierigkeiten hat, über die Runden zu kommen.
Muss man sich da nicht fragen, ob wir nicht an der einen oder anderen Stelle bereit sein müssen, gegenzusteuern? Wenn nicht wegen uns, dann vielleicht unserer Kinder wegen?

Ich hätte ja auch gar nichts dagegen, wenn man großflächig Gebiete ausweist und dafür andere Gebiete großflächig ausbeutet. Aber mir kommt es so vor, als passiert immer nur letzteres.

Wie schon geschrieben, Grenzen zu finden ist nicht sehr einfach. Wenn ich allerdings sage, dass ich die Natur liebe, dann heisst das für mich, dass ich mehr als nur eine Spezies als schützenswert erachte.

In diesem Sinne noch einen schönen Abend an alle und
Viele Grüße
Markus
 
Maas schrieb:
Die Kernfrage bleibt für mich immer noch bestehen. Darf man wegen eines Hobbys Natur aufs Spiel setzen und ist eine Spezies erst dann schützenswert, wenn sie auf der roten Liste steht?

Eingangs war die Frage zu klären Markus, ob Bienenfresser eine Gefahr für diese vier Völker darstellen. Ich sagte, und sage nach wie vor klar und deutlich ja, dies ist mit Sicherheit der Fall. Es ist nun sekundär, ob der Imkereibetrieb als Erwerbs-oder Hobbybetrieb geführt wird. Diese Vögel sind ebenso Zuwanderer wie alle meine anderen Beispiele auch, somit müssen in erster Linie unsere Bienen und unsere Natur ge- und beschützt werden. Wenn ich nun als "Imker vom alten Schlage" bezeichnet wurde, so mag dies durchaus zutreffen, sind mir meine Bienen noch allemal bedeutend lieber als diese Gierschlünde Bienenfresser.
 
Hallo Josef
Ich habe einen Ablegerstand in der Nähe einiger Bienenfresserkolonien und habe noch keine Probleme bemerkt. Dass Bienenfresser Bienen fressen ist unbestritten. Hornissen tun dies auch. Aber alle wollen leben und ich glaube dass die Anzahl z.B. von Hornissen gefressene Bienen keinen nennenswerten Schaden an den Völkern anrichten. Bei Bienenfresser weiß ich zu wenig, mir sind jedoch noch keine Völker Zusammenbrüche oder ähnliches auf diesen Stand aufgefallen.
Ich habe diesen Stand genau deswegen ausgewählt, weil es eine unberührte Natur mit viel Wildkirschen, Weißdorn und ähnliche undurchdringliche Gewächse gibt. In einer aufgelassenen Schottergrube, die übrigens als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, brüten einige Bienenfresser. Der Naturschutz versucht die Gegend in der Schottergrube als Trockenrasen zu halten und roden jedes Jahr alles was über 10cm hoch wächst.
Ich habe mich deswegen auch schon einmal beim Naturschutz beschwert, wo man als Rechtfertigung die Robinie genannt hat, wo keine andere Möglichkeit gesehen wird, diese zu dezimieren ohne Unmengen an Geld ausgeben zu müssen.
Wie gesagt, Bienenfresser wollen auch leben und eine gute Bienenkönigin bringt eine Menge an Nachwuchs, sodass, so glaube ich, beide leben können.
Mfg Walter
 
Hallo,

Wenn man eine kleine Rechenaufgabe anstellt und bei 40 Bienenfressern annimmt, dass die Hälfte in der Brutröhre sitzt, der jeweilige Partner 14 Stunden am Tag alle 2 Minuten ein Insekt fängt (von denen ausser den 20kg der 4 Bienenvölker noch Tonnen herumfliegen), komme ich auf 8400 Insekten. Selbst wenn diese 20 Nahrungssuchenden Vögel wirklich nur Bienen fressen würden, was aber nicht anzunehmen ist, weil genommen wird, was kommt, könnten sie die 4 Bienenvölker gar nicht ausrotten.
Es muss allerdings noch dazugesagt werden, dass die Bienenfresser sowieso nicht alle 2 Minuten ein Insekt fangen können, wenn man sich ansieht, wie sie mit der gefangenen Beute verfahren, brauchen sie mindestens 4-5 Minuten, bis sie zum nächsten Flug kommen...

LG
Albert
 
Hallo,

gibt es schon irgendwo konkrete Berichte und Beweise, daß Bienenfresser Bienenstöcke auf dem Gewissen haben.
Es ist ja ein gutes Zeichen, wenn seltene Tierarten vorhanden sind, denn dort paßt ja noch die Umwelt.

Ich bin für den Minderheitenschutz 300 000 Bienenstöcke gegen 400 Brutpaare von Bienenfresser in Österreich.

Laut diesem Link steht der Bienenfresser auf der roten Liste.
http://www.noe.gv.at/Umwelt/Naturschutz ... 3.wai.html

@Drohne
Gierschlünde Bienenfresser
Ein Bienenfresser frießt nicht mehr als er benötigt, also ist Gierschlund schon eine Abwertung (Gierig ist nur der Mensch).

Gruß
Astacus
 
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