Bayvarol, Perizin und ähnliches

Sollen die Mittel aus dem 1. Beitrag zugelassen werden oder nicht?

  • Ja

    Stimmen: 3 6,3%
  • Nein

    Stimmen: 46 95,8%

  • Umfrageteilnehmer
    48
  • Umfrage geschlossen .
Hallo,

wenn ich diesen Vortrag so lese, dann wurden die Leute für dumm verkauft.

Ich denke dann eben, dass man an dem Verhalten des Landwirts und des Imkers den Grad sein Bewußtseins ausmachen kann. Sprich, der Imker, der Perizin einsetzt, der Bauer, der Beizmittel offen herumliegen läßt, ist in meinen Augen verantwortungslos.

Ich kann also dem Hersteller keinen Vorwurf mehr machen, sondern dem Anwender. Die Gefahren sind bekannt, die Anwendung ist bedenklich.

Es gibt Alternativen, die auch erfolgreich angewendet werden können.

Insoweit erübrigen sich schon fast diese immer wieder aufflammenden Diskussionen.

Viele Grüße

Tim
 
Hallo Walter!

Hätte ich den Beitrag gestern geschrieben hätte ich sicherlich andere Worte gewählt.

Ich stimme all deinen Gedanken zu und wurde gestern von obersten steiermärkischen Imker
schwer enttäuscht.

- Er verlor kein Wort zum Verbot der Maisbeize
- Er unterstützt aktiv die Zulassung der Chemie Keulen

Bleibt nur zu hoffen, dass nicht alles kommt was Marik sich wünscht.

Und was wir nicht unterschätzten dürfen, für Mais- und Weinbau tragen die Bienen wenig zur Ertragssicherung bei.
Viele glauben, durch die Anwesenheit von Bienen in ihrer Arbeit gestört zu sein.

Gruß Sepp
 
Hallo!

Jetzt muss ich mich auch kurz auslassen...

Erstmal danke Sepp für Deinen Bericht! Also wie ich gelesen habe, dass "Aus Sicht der wachsenden Weltbevölkerung ist es notwendig die Nahrungsmittelproduktion wesentlich zu steigern." hab ich gelaubt ich seh nicht richtig!
Meiner Meinung nach, so ziemlich das dümmste Argument das man bringen kann. Das soll mir einer genauer erklären warum oder wie ein österreichischer Landwirt für die Ernährung der Weltbevölkerung sorgt!?!
Die paar Hansl die bei uns Europäern dazu kommen machen das Kraut auch nicht fettig, und abgesehen davon hungern die Menschen in den dritte Welt und Schwellenländern ja trotzdem. Bei den Unmengen von Lebensmitteln die bei uns und anderen Industrieländern weggeschmissen werden gehts wohl kaum um die "Ernährung der Weltbevölkerung"!

Ich glaub da gehört mal dem einen oder anderen ordentlich der Kopf gewaschen!!!
 
Hallo Ficht,

wäre es so, dass wir in Europa die Welt ernähren müssten, würden die Landwirte sicherlich ein paar Freudensprünge machen (Marktbeherrschende Stellung). Da aber immer mehr Feldflächen für Häuselbauer, Energiepflanzen, Windparks und Sonnenpannels geopfert werden, ist die Landwirtschaft wissentlich in Gefahr. Es rentiert sich anscheinend nicht mehr.

Dein Aspekt mit dem Wegwerfen stimmt auch absolut. Aber sind wir mal ehrlich, wer hat denn heute noch einen richtigen Bezug zu qualitativen Lebensmitteln?

Klar, ich für mich schon, aber wie schaut`s mit der Masse aus? Im Grunde sehe ich nur noch schlecht ernährte Biomasse auf zwei Beinen, die oftmals übergewichtig ist und sich ab einem bestimmten Alter von Tabletten ernährt. Sport wird auch nicht getrieben. Was das Erdreich anschließend alles verarbeiten muss, ich weiß nicht.

Viele Grüße

Tim
 
Herzlichen Dank an BienenSepp für seinen Bericht, selber habe ich mit großer Spannung darauf gewartet, am liebsten wäre ich selber nach Graz gefahren.


Laut Marik treten Resistenzen bei den organischen Säuren auf und er wird die Zulassung dieser Mittel aktiv unterstützen.

Genau dieser Punkt interessiert mich ganz besonders, Ing. Marek wird sich dies sicherlich nicht aus den Finger gesaugt haben, darf ich fragen ob er dies irgendwie belegen kann?

Josef
 
Hallo Bienenfreunde
Habe gestern in der Zeitschrift Imkerfreund gelesen, es gibt bereits resistente Fäller von Maiswurzelbohrer in den USA. Daraufhin habe ich einen befreundeten Bauern angerufen um ihn diese Meldung zu berichten. Der sagte, es sei ihm bereits bekannt und es gäbe auch schon Europa resistente Maiswurzelbohrer, allesamt von GVO-Mais.
Was wird jetzt getan? Ich glaube diese Frage stellen sich viele Landwirte.
mfg Walter
 
Geht zwar ein bissl am Thema vorbei aber vielleicht kennt sich ja wer aus.

Wäre es möglich Gebietsweise, sagen wir mal für zum Beispiel zwei Jahre, keinen Mais anzusetzen? Oder ist das dem Maiswurzelbohrer egal?
 
Geht zwar ein bissl am Thema vorbei aber vielleicht kennt sich ja wer aus.

Wäre es möglich Gebietsweise, sagen wir mal für zum Beispiel zwei Jahre, keinen Mais anzusetzen? Oder ist das dem Maiswurzelbohrer egal?


Hallo Christian,

natürlich ist das möglich, aber nicht zielführend und sicher nicht von Erfolg gekrönt. Der "Schädling" würde sicher auch was anderes fressen, denke ich mal, bevor er verhungert. Zwei Jahre reichen auf keinen Fall aus. Desweiteren gibt es immer auch Bauern, die einfach auf das Futter angewiesen sind, die können gar nicht anders, egal ob so wollen/sollen oder nicht.
In einer Monokultur über Jahre, verbreitet er sich eben wunderbar, da sollte angesetzt werden. Das problem der Maismonokultur löst sich eines Tages von selbst, nämlich dann, wenn es sich nicht mehr lohnt. Dann kommen vielleicht andere Monokulturen, aber der Mais zieht sich zurück, sicher

MfG
 
Hallo,

in meinen Nicht-Landwirt-Augen hat Tom recht.

Es gibt kaum noch Fruchtfolge, es gibt zu viel Monokultur, es gibt zu viel Druck von Saatmonopolisten und einfach zu wenig freie Aussprache zwischen Erzeugern und Abnehmern.

Aber machen die Biobauern alles anders?

Ich hatte neulich im Radio einen Bericht gehört, wo staatliche Stellen nun wieder den interessierten Landwirten die Fruchtfolge zeigen. Die Landwirte waren mehrheitlich positiv überrascht, wie sie hier noch Futter für das Vieh, Erosionsschutz und Stickstoffbindung erzielen können.

Ich dachte mir nur: "Das ist alles altes Wissen, wie konnte das so schnell verloren gehen?"

Was denkt Ihr?

Viele Grüße

Tim
 
meine Gedanken zu diesem Thema

  • Persönlich kann ich mit den Geschehen unserer globalen Marktwirtschaft nicht identifizieren
    und hege jedoch die Befürchtung, dass wir noch nicht auf der Spitze sind.

  • einen Teil der wachsenden Weltbevölkerung könnte durch sorgsameren Umgang mit Lebensmitteln ernährt werden
    aber da müsser wir unser Konsumverhalten noch grundlegend ändern.
    z.B
    - Brot kommt im 17 00 in den Supermarkt und um 19 00 ist es wertlos
    - Obst wird nur das schönste und größte gekauft, der Rest bleibt in den Kulturen oder wird bestenfalls gepresst
    - jeden Tag kommt Fleisch von bester Güte auf den Tisch obwohl wir wissen das für unsere Gesundheit nicht förderlich ist
  • Fakt ist auch das durch Zucht, Einsatz von Energie und Einsatz von Chemie die Produktion in den letzten 50 Jahren wesentlich gesteigert wurde.
    Sehr wahrscheinlich könnten wir ohne Einsatz von Energie, Dünger und Chemie Österreich nicht zur Gänze ernähren
    Auch die Imkerei würde ohne Zuckerfütterung wesentlich weniger Honig produzieren
  • Ökoenergie
    Seit die Preise der landwirtschaftlichen Produktion durch den EU-Beitritt in vielen Bereichen deutlich gefallen sind
    wird immer mehr landwirtschaftliche Produktion in den Energiesektor umgeleitet.
    - werden Produkte wie Rapsöl etc. zu Treibstoff veredelt sehe ich dies Positiv, wenig Umwandlungsverluste, Vielfalt der Kulturen wird gesteigert
    - wird Mais zur Biogaserzeugung, diese Form der Energieerzeugung ist wenig effizient und meist nur mit Förderungen kosten deckend und Monokulturen werden gefördert
  • Maismonokulturen und damit verbundene Probleme
    - eigentlich alle Beteiligten wissen das diese Art der Bewirtschaftung Probleme mit sich bringt
    - der Maiswurzelbohrer mit Fruchtfolge zu bekämpfen wäre - da gibt's wahrscheinlich viele Meinungen
    - das kein Beizmittel ins Grundwasser gelangen darf - und was ist wenn doch irgendwann?
    - wir als Steuerzahler zahlen für jedes ha Maiskultur
    - es sollte doch möglich sein die Förderungen so zu gestalten, dass Mais Monokultur nicht gefördert wird
  • Maizbeize ist laut Aussage von Bayer bei richtiger Anwendung recht unproblematisch
    - Schäden können nur durch falsche Anwendung entstehen - und Bayer hat natürlich keine Schuld
    - die Technik beim Säen wird irgendwann so gut, dass alle gebeizten Körner in der Erde liegen - ich kanns nicht glauben - zumindest gibt es im Falle des Falles einen schuldigen
    und dies ist der kleine oder größere Landwirt
    - das Projekt von Hr. Moosbeckhofer läuft so glaub ich nicht unbedingt zum Vorteil der Imker
    - unser oberster Imker (oder doch nicht mehr Imker) war nicht unbedingt bestrebt die Probleme der geschädigten Imker anzuhören, stattdessen vertraut der
    auf Aussagen von Moosbeckhofer und Bayer
    - und aus eigenen Antrieb wird unser Landwirtschaftsminister die Maisbeize nicht verbieten
  • Varroa - in der Imkerschule laufen Versuche die Varroa komplett ohne Chemie und organische Säuren in Griff zu bekommen soviel ich weiß seit 2 Jahren
    - dabei wurde versucht die Milbe mit Brutentnahme und Fangwabe unter der Schadensschwelle zu halten
    - im vorigen Jahr wurde sehr positiv darüber berichtet
    - heuer gibt es scheinbar Probleme
    - ich finde diese Versuche sehr sehr positiv
    - und wenns ganz ohne Ameisensäure oder Oxalsäure nicht geht, dann wird man in gewisser Weise kombinieren müssen
  • Wirksamkeit Ameisensäure
    - von Marik vermutete in den letzten Jahren, dass AS nur bedingt in die verdeckelte Brut wirkt
    - deshalb wurde in der Imkerschule Graz gelehrt Lanzeitbehandlungen Ende Juli zu starten - Favorisiert wurde der Nasenheider Verdunster
    - als Winterbehandlung Oxalsäure träufeln oder mit den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen Verdampfen
    - das dieses Konzept von vielen Imkern zu spät oder in einer anderen Weise umgesetzt wird ist auch ein Faktum
    - das von Bayer die Wirksamkeit der AS in Frage gestellt wundert mich nicht
    - aber das Hr. Marik Resistenzen gegen AS vermutet hat mich schon sehr überrascht
  • Zulassung von neuen Mitteln
    - Mittel mit bekannten Resistenzen sollten wieder zugelassen werden, sofern die Varroa das Resistenzverhalten zurückgebildet haben wir für einige Jahre ein
    wirksames Mittel. Wenn sie jedoch auf die Erfahrung ihrer Ahnen zurückgreift wird die Wirksamkeit wieder nicht durchschlagend sein
    - jetzt schreibt Walllner das Apistan Rückstände aus längst vergangenen Behandlungen immer noch im Wachs zu finden sind
    - weiters glaube ich gelesen zu haben, dass schon relativ geringe Apistan Rückstände in den Honig übergehen
    - wer das Datenblatt der beworbenen Produkte liest und nur ein wenig nachdenkt kann diese Produkte nicht einsetzen
    - Herr Marik will nach den allgemeinen Bayer Konzept die Verantwortung auf den einzelnen Imker übertragen. Grundsätzlich bin ich auch froh über eine gewisse
    Entscheidungsfreiheit ich sehe jedoch das gute Image des Honig's gefährdet
  • Wert der Bienenprodukte
    - Propolis wird durch den Einsatz von Bayvaroll, Perizin und ChekMite komplett entwertet
    - Honig mit Wachsanteilen wäre nicht zum Verzehr geeignet
    - Bienenwachs wird sich wieder so wie vor Jahren mit Rückständen anreichern
    - ChekMitte Rückstände im Wachs können mit Viel Aufwand und Kosten für uns Imker wieder entfernt werden
    - Rückstände werden mit Sicherheit auch in den Honig gelangen - > natürlich tragen wir Imker diese Verantwortung
    - einzelne positive Honigproben wird es kurz über lang geben und wir können mit viel Mühe unseren Kunden erklären, dass unser Honig rein ist.
    - Der Großhandel wird natürlich zusätzliche Analysen anfordern
    - unser Honigpreis wird sich den Weltmarktpreis annähern, denn in keiner Weise können wir ums von Honig aus diversen anderen Ländern abgrenzen
  • einziger Weg aus der Misere
    - unser Präsident macht eine Kehrtwendung oder sein Ansinnen wird von den anderen Imkern unseres Landes nicht mitgetragen
    - alle die mit dieser Betriebsweise nicht einverstandenen Imker bekämpfen die Varroa mit Brutenzug, Ameisensäure, Oxalsäure etc
    und schließen sich einen BIO Verband an.
    Das sich dann auch eine aggressive Art der Werbung einstellen wird, ist nicht ausgeschlossen
  • Fazit
    - um möglichst viel Profit zu schlagen wird mit Giften in keiner Weise gespart
    - der positive Ruf des Honigs wird durch Ringen nach noch mehr Förderung in Frage gestellt
Und nun ist's genug gejammert
- das Thema Maisbeize kann ich wahrscheinlich nicht beeinflussen
- meine Varroren bekämpfe ich Ameisensäure, Oxalsäure und sonst nichts

Gruß Sepp
 
Viel unwichtiges, dass sag ich vorweg;)

Hallo,

in meinen Nicht-Landwirt-Augen hat Tom recht.

:n90:


Es gibt kaum noch Fruchtfolge, es gibt zu viel Monokultur,

Es gibt noch Fruchtfolge, weil ohne geht es auch heute nicht. Nur ist die nicht mehr in einer 3-4 Felderwirtschaft realisierbar. Ich baue auch monoton an, das ist einfach nicht wegzudiskutieren, aber eine gewisse Fruchtfolge wird eingehalten, Weizen, Weizen, Gerste, Raps(Rübe) und dann wieder von vorn.
Ein "Saatmonopolist" übt kein Druck auf den Bauern aus, das ist (sorry)quatsch, der Bauer ist eigenbestimmend. Eine monotone Fruchtfolge bestehend aus nur Weizen oder nur Mais funktioniert max. 5 Jahre denke ich, danach gibt es z.b. beim Maismonoton keinen Humus mehr im Boden(es wird der komplette Aufwuchs abgefahren) im Gegensatz zum Weizen, da bleibt rund ein drittel (das Stroh) auf dem Feld
Das einzige was Druck ausübt ist der Weltmarktpreis und die hohen Kosten. Jeder darf sich gern ein Bild davon machen und das ist kein Geheimnis, auch ein Biobauer ist von den extrem hohen Kosten betroffen. Schaut einfach mal bei www.fendt.de rein, konfiguriert euch einen Trecker und seht was da für ein Preis rauskommt. Das neue Flagschiff von John Deere(s690i) kostet z.B. Rund 500T€. Mit Pferd und Spaten geht das nicht mehr.
Zurück zum Mais. Mais hasst Konkurrenzpflanzen und wächst in solchen nicht, ausserdem ist Mais (praktisch) nicht striegelbar, im gegensatz zum Getreide. Getreide ist also durchaus biologisch anbaubar, Mais nicht.

Aber machen die Biobauern alles anders?
Sie bauen kein Mais an, Mais ist keine Biopflanze, s.o.

Ich hatte neulich im Radio einen Bericht gehört, wo staatliche Stellen nun wieder den interessierten Landwirten die Fruchtfolge zeigen. Die Landwirte waren mehrheitlich positiv überrascht, wie sie hier noch Futter für das Vieh, Erosionsschutz und Stickstoffbindung erzielen können.

Also das ist dann doch ein schlechter Scherz. Glaub mir, Bauern/Landwirte sind nicht so dumm, wie Sie in Bauer sucht Frau dargestellt werden. Normalerweise kennen Sie sich sehr genau aus. Sie sind heute sehr viel mehr als "Bauern"

Ich dachte mir nur: "Das ist alles altes Wissen, wie konnte das so schnell verloren gehen?"

Was denkt Ihr?

Gar kein Wissen ist verloren gegangen und bitte denk(t) nicht, Bauer sucht Frau stellt den normalen Bauern dar. Für gewöhnlich sind die Bauern nicht so naiv wie sie von der Sendung dargestellt werden. Nicht jeder Bauer ist so hinterweltlich, wie die Dargestellten. Wie üblich werden solche Hinterweltler ausgesiebt. Leider gibts in jedem Gewerbe merkwürdige "Teilhaber". Ich gehe sogar noch weiter, ein Bauer muss heute ein Spezialist sein, sonst geht er der Bach runter. Er muss vieles Beobachten, was gar nichts mit der Landwirtschaft zu tun hat. Eine Woche zu spät verkauft kann viel, sehr viel Geld kosten.

Sorry, wenn ich ein bisschen weit ausgeschweift bin.

Nachtrag
@Bienensepp, ich bin ganz Deiner Meinung, Die europäischen Förderung ist an die Fläche gekoppelt. In meinen Augen, auch aus Bienensicht ist es völlig Schnuppe, ob da Mais oder Weizen als Monokultur wächst. Eine Subvention istimmer schlecht. Ob in der Landwirtschaft, oder in anderen Wirtschaftszweigen. ALLE Subventionen abschaffen.

MfG
 
Hallo Tom,

vielen Dank für die gut formulierte Darstellung Deiner Arbeit und Deiner Beobachtung! Ich finde nicht, dass hier jemand bewertet wurde, sondern Du aus praktischer Sicht darstellst, was wie in welchem Zusammenhang steht.

Das Eindreschen auf die Landwirte, kenne ich nur zu gut. Es fällt ja auch leicht, denn für gewöhnlich kommen keine Folgen aus geschriebenen Zeilen.

Dennoch sollten sich die Imker auch als Teil der Landwirtschaft sehen, denn dort werden sie auch gesetzlich eingeordnet. Mehr Austausch könnte nicht schaden. Alleine die Absprache über Sprühzeiten bei der Bekämpfung von Schädlingen und der Kontakt mit Landwirtschaftsberatern, würde so manche Konflikte entschärfen.

In unserem Verein suchen wir den Kontakt zu den Landwirten. Meist wird es dann auch verständlich formuliert und der Landwirt stellt sich ein.
Mit Möchtegern-Landwirten ist es dann schon etwas schwerer, da diese fahrlässig Mittel ausbringen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Hat mir alles gut gefallen.

Viele Grüße

Tim
 
Maizbeize ist laut Aussage von Bayer bei richtiger Anwendung recht unproblematisch Schäden können nur durch falsche Anwendung entstehen - und Bayer hat natürlich keine Schuld....
schreibt Bienen Sepp

Diese immer wieder und nicht nur von der BAYER AG, gemachte Aussage zu der Sicherheit der Beizmittel für die Umwelt ist wissentlich falsch. Denn alle Beizmittel ob für Raps, Getreide, Mais, Zuckerrüben etc. sind Neonicotinoide, das heißt es sind systemische wirkende Insektizide, die als Kontakt- und auch als Fraßgift wirken können. Sie werden gut über die Wurzeln aufgenommen und in die ganze Pflanze transportiert, die dann vor beißenden und saugenden Insekten geschützt sind. Deshalb werden diese Stoffe auch als Saatgutbeizmittel verwendet. Da die Wirkstoffe in der Pflanze nur langsam abgebaut werden, hält die Wirkung längere Zeit an. http://de.wikipedia.org/wiki/Neonicotinoide.
Diese Beizmittel u. a. das berühmt berüchtigte Chlothianidin verteilen sich in der ganzen Pflanze bis hin in den Nektar und in den Pollen.
Lagern nun, wie die Bienen es tun, sie diesen Pollen z. B. von der Maisblüte ein und die Brut wird davon ernährt, stirbt dieses Volk an den subletalen Wirkungen dieser Beizmittel.
Die Böden werden Jahr für Jahr mit den Giften dieser Beize angereichert, sodass sich der der Boden damit anreichert. Was das für Folgen für die Umwelt hat mag sich jeder selbst ausmalen.
Dazu kommt das die Wirkstoffe der Beizmittel eine Halbwertzeit, je nach Bodenart, von bis zu 36 Monaten hat. Die oben von mir geschilderten Fakten zur Wirkung dieser Beizmittel werden leider von den Zulassungsbehörden wie auch von den Bieneninstituten völlig negiert. Die Bienenistitute fabulieren dann von einer Art " Grundrauschen" an Insektiziden in ihren Untersuchungen.
Nach meiner bescheidenen Ansicht sind die mit Beizmitteln behandelten Pflanzen, bzw. dessen Saatgut, nichts weiter als Giftschleudern.
Es gibt neben der chemischen Beizung des Saatgutes jedoch auch gleichwertig behandeltes Saatgut und zwar ohne Chemie. Dieses wurde vom Fraunhofer- Institut, Dresden, und zwar mit großer nachhaltiger und umweltschützender Wirkung, entwickelt. Dieses Saatgut ist auf Nachfrage bei jedem Raiffeisenlandhandel ohne Mehrkosten zu bekommen.
 
Bayer CropScience ein Unfall.

Insektizide Pflanzenschutzmittel (PSM) aus der Gruppe der Neonikotinoide werden in der Landwirtschaft gegen beißende und saugende Schadinsekten eingesetzt, vornehmlich als Beizmittel zum Schutz der Saat – zum Beispiel Mais, Raps und Sonnenblumen – und im Obstbau. Für Bienen gelten sie offiziell als ungefährlich. Etwa zeitgleich mit der Einführung dieser PSM wurden in Nordamerika und Europa unerwartet hohe Verluste von Bienenvölkern beobachtet. Typisch für das klinische Bild war ein plötzlicher Zusammenbruch der betroffenen Völker, wie er in dieser Art noch nie beobachtet worden war: die Bienenkörbe waren leer, die Brut verhungerte. In den USA entstand der kennzeichnende Begriff colony collapse disorder. Man vermutete, dass sich die Bienen verflogen hatten, ein bislang unbekanntes Phänomen. Untersuchungen an Überlebenden stellten teilweise Infektionserreger und Parasiten fest, darunter die Varroa-Milbe, ein weit verbreiteter Parasit, der Bienenvölker bei starkem Befall töten und durch Übertragung von bienen-pathogenen Viren, Infektionen hervorrufen kann. Auf Grund dieser Zusammenhänge vermutete man eine Schwächung des Immunsystems der Bienen als Ursache der Völkerverluste, hervorgerufen durch die Summe der parasitären und mikrobiellen Erreger, und Begriffe wie Bienenseuche und Bienen-Aids kamen auf. Zumindest in Deutschland scheinen die staatlichen Bemühungen um die Aufklärung der Ursache(n) in Richtung Varroa und/oder Infektionen zu gehen. Chemisch-analytische Untersuchungen zum Nachweis bzw. Ausschluss bienentoxischer Wirkstoffe, wie von Seiten der Imkerverbände gefordert, spielen bislang keine Rolle.

In Frankreich wurde das Neonicotinoid Imidachloprid bereits 1999 für die Anwendung bei Sonnenblumen und in 2003 bei Mais dauerhaft verboten. Grundlage des Verbots waren unabhängige Versuche und chemische Analysen am Zentralen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, die den „dringenden Verdacht“ auf einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Bienenvolksterben und dem Einsatz von Chlothianidin,Fipronil und Imidachloprid ergeben hatten. Das Verbot ist bis heute gültig und wurde auf alle Kulturen ausgeweitet.

Über die pharmakologischen Wirkungen der Neonikotinoide bei Bienen ist bisher wenig publiziert. Als hochwirksame Nervengifte können sie für Bienen unter bestimmten Umständen tödlich sein. So kamen im Sommer 2008 in Baden-Württemberg etwa 11.500 Bienenvölker durch Abrieb von Clothianidin beim Ausbringen von gebeiztem Maiskorn ums Leben. Der (zum Zeitpunkt der Anwendung noch nicht zugelassene) Wirkstoff wurde auf behördliche Anordnung zum Beizen von Saatmais eingesetzt, als vorsorgliche Maßnahme gegen die für Baden-Württemberg befürchtete Ausbreitung des erstmals im benachbarten Elsass aufgetretenen Maisbohrers. Da der Wirkstoff nicht ausreichend auf dem glatten Maiskorn haftete, kam es bei der Aussaat durch pneumatisch betriebene Sämaschinen zu staubförmigem Abrieb, der vom Wind verbreitet wurde und Blüten in der Umgebung kontaminierte. Nach Einschätzung von
Eine Vergiftung von Bienen aus analoger Ursache, allerdings durch Imidachloprid-haltigen Abrieb, war bereits in 1997 in Italien (http://www.youtube.com/watch?v=-OSrAPK-eaE beobachtet und publiziert worden.

Während diese Fälle als „ akzidentelle“ Vergiftungen gelten können, die ggfls. durch technische Verbesserungen bei Formulierung und Sämaschinen in Zukunft vermieden werden können, wurde kürzlich eine tödliche Vergiftung durch Gutationswasser aus anwendungsgerecht behandelten Maispflanzen nachgewiesen. Nicht nur junge Maispflanzen, sondrn alle Pflanzen, können überflüssiges Wasser bei hoher Boden -Feuchte und hoher Luftfeuchte als so genanntes Gutationswasser in Tröpfchen über Spaltöffnungen der Blätter ausscheiden. Laborversuche haben gezeigt, dass Gutationswasser von Maispflanzen, die aus Clothianidin-gebeizter Saat stammten, für Bienen akut toxisch ist: sie sterben innerhalb weniger Minuten. Diese Exposition stellt eine anwendungs-inhärente Gefahr dar, die sich durch technische Maßnahmen nicht vermeiden lässt. Bayer CropScience (16.2.2009) stellt die Gefahr in Abrede: „Nach allen Bayer CropScience derzeit vorliegenden Erkenntnissen und fachlichen Einschätzungen haben die von saatgebeizten Pflanzen abgegebenen Flüssigkeitstropfen (Gutation) in Verbindung mit darin enthaltenen Pflanzenschutzmittel-Rückständen unter landwirtschaftlichen Praxisbedingungen keinen Einfluss auf die Gesundheit von Bienenvölkern. Der Untersuchungsstelle für Bienenvergiftungen des Julius-Kühn-Instituts, einer Bundesbehörde, in Österreich die AGES in Wien, liegen keine Berichte über Bienenvergiftungen durch Gutationswasser vor.“

Neben akuten Vergiftungen dürfte die langfristige Aufnahme niedriger, subletaler Dosen eine bedeutsame Exposition für Bienen sein. Für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln werden derartige Untersuchungen bislang nicht gefordert.
.
 
Hallo Fridolin:toothy8:

Nach meiner bescheidenen Ansicht

So kenne ich Dich ja gar nicht:rolleyes: Ne mal im Ernst...

Es gibt neben der chemischen Beizung des Saatgutes jedoch auch gleichwertig behandeltes Saatgut und zwar ohne Chemie. Dieses wurde vom Fraunhofer- Institut, Dresden, und zwar mit großer nachhaltiger und umweltschützender Wirkung, entwickelt. Dieses Saatgut ist auf Nachfrage bei jedem Raiffeisenlandhandel ohne Mehrkosten zu bekommen.

Getreide wird grundsätzlich und üblicherweise "nur" mit Fungiziden(Arena C/ Rubin TT / Landor) behandelt.


An einer mir bekannten Hochschule wird gerade an der Behandlung(Saatgut) mit Plasma gearbeitet. Die Sache läuft und evt. wird sich da was tun.
Das es schon etwas in dieser Art gibt, ist mir gänzlich neu.

Nachtrag für Fridolin.
Vergleich bitte nicht Nordamerikanische Imker mit den Europäern, also das möchte ich nicht, da grenze ich mich von ab. Das hat mit Imkern(naturnah)nichts zu tun!

MfG
 
Code:
Getreide wird grundsätzlich und üblicherweise "nur" mit Fungiziden(Arena C/ Rubin TT / Landor) behandelt.

Seltsam ist dann für mich, dass ich bei allen von mir, im Beisein eines Fernsehteams, gezogenen Getreidepflanzen eine Beizung des Saatgutes mit Chlothianidin/ Thiachloprid vorgefunden habe. Vielleicht ist ja etwas dran, da es in Bayern alles anders ist!

liebe Grüße
Cornelius
 
Vielleicht ist ja etwas dran, da es in Bayern alles anders ist!

liebe Grüße
Cornelius

Lieber Fridolin.

Warum, und vor allem was Du findest, kann ich nicht beurteilen. Solltest Du sowas finden, kannst Du (meines Wissens) das melden. Nicht zugelassene Sachen, führen automatisch zu harten Strafen(kürzungen) der EU Förderung.

MfG
 
Code:
Getreide wird grundsätzlich und üblicherweise "nur" mit Fungiziden(Arena C/ Rubin TT / Landor) behandelt.

Seltsam ist dann für mich, dass ich bei allen von mir, im Beisein eines Fernsehteams, gezogenen Getreidepflanzen eine Beizung des Saatgutes mit Chlothianidin/ Thiachloprid vorgefunden habe. Vielleicht ist ja etwas dran, da es in Bayern alles anders ist!

liebe Grüße
Cornelius


Hast du diesen Fernsehbeitrag schon irgendwo verlinkt bzw. auf welchem Sender ist er wann gelaufen? Würde mich interessieren.






Gar kein Wissen ist verloren gegangen und bitte denk(t) nicht, Bauer sucht Frau stellt den normalen Bauern dar. Für gewöhnlich sind die Bauern nicht so naiv wie sie von der Sendung dargestellt werden. Nicht jeder Bauer ist so hinterweltlich, wie die Dargestellten. Wie üblich werden solche Hinterweltler ausgesiebt. Leider gibts in jedem Gewerbe merkwürdige "Teilhaber". Ich gehe sogar noch weiter, ein Bauer muss heute ein Spezialist sein, sonst geht er der Bach runter. Er muss vieles Beobachten, was gar nichts mit der Landwirtschaft zu tun hat. Eine Woche zu spät verkauft kann viel, sehr viel Geld kosten.


MfG

Danke für diesen Beitrag. :) Es ernten nämlich eben nicht die dümmsten Bauern die dicksten Kartoffeln.
 
Coumaphos und Flumetrin

Hallo Bienenfreunde
Eben zurückgekommen von der Arbeitstagung Zucht aus St. Pölten. Dr. Pechhacker hat über Zucht, Schutzgebiete, Zuchtordnung, Leistungsprüfung, Rassefeststellung sowie Anpaarung und Methoden der praktischen Durchführung erzählt.
Unter anderem wurde mir ein Brief von unseren überaus geschätzten IM Wolfgang Oberrisser, Lehrer an der Imkerschule Warth übergeben, gerichtet an den österreichischen Imkerbund. Sein Hinweis sich gegen den, bei der Präsidentenkonferenz in Graz abgestimmten Zulassung von Behandlungsmittel in Form von Streifen mit dem Wirkstoff Coumaphos und Flumetrin, entschieden zu wehren.
Es ist eine Schande für uns Imker, wo immer wieder auf die Rückstände im Honig hingewiesen wird, ein Mittel in Verkehr bringen zu wollen, dass wieder Rückstände von giftigen Chemikalien in unserem Bienenwachs und vielleicht auch in unserem Honig bringen kann.
Im Anhang das Schreiben von Wolfgang
mfg Walter
 

Anhänge

  • Oberrisser.pdf
    724 KB · Aufrufe: 27
Es ist eine Schande für uns Imker, wo immer wieder auf die Rückstände im Honig hingewiesen wird, ein Mittel in Verkehr bringen zu wollen, dass wieder Rückstände von giftigen Chemikalien in unserem Bienenwachs und vielleicht auch in unserem Honig bringen kann.

Dem ist nur zuzustimmen. Schon vor über zehn Jahren hat die Copa-Cogeca in Brüssel auf die Belastungen des Honigs durch Pestizide hingewiesen. Es wurde jedoch ein Publizierungsverbot zu dem heiklen Thema beschlossen. http://www.copa-cogeca.be/Main.aspx?page=HomePage
Jedoch ist es eine Schande für die sogenannten Bienenwissenschaftlern mit ihren Instituten, dass nach über dreißig Jahren Varroamilbe, diese Institute immer noch an Behandlungsverfahren gegen die Varroamilbe - ohne Erfolg- herumlaborieren. Von den Bieneninstituten ist in all den Jahren nichts aber auch garnichts gegen die Varroamilbe "erfunden" worden. Alle biologischen Verfahren gegen die Milbe wurden aus der praktischen Imkerschaft, gegen den vehementen Widerstand der Bienenwissenschaftler, eingeführt.

Jedoch bin ich der Überzeugung das die wirklichen Ursachen für das Bienenvolksterben nicht bei der Varroamilbe liegen.( Diese Varroamilbe hat übrigens Prof. Dr. Ruttner vom deutschen Bieneninstitut in Oberursel nach Europa im Jahre 1976 eingeschleppt.) Die Probleme des Bienenvolksterben liegen überwiegend in unserer ausgeräumten Natur und damit einhergehend dem extrem hohen Pestizideinsatz in der Landwirtschaft.
Das mehrjährige Monitoringprojekt von Bieneninstituten, Bundeslandwirtschaftsministerium, Agrarindustrie und Imkerverbänden war als Reaktion auf die dramatischen Winterverluste vieler Bienenvölker ins Leben gerufen worden. Starke methodische Mängel, falsch ausgewählte Stichproben, ein unzureichender Untersuchungsrahmen und fehlerhafte statistische Methoden führten das Bienenmonitoring jedoch ad absurdum. Im Abschlussbericht des Projekts war behauptet worden, dass der Befall mit Varroamilben unzweifelhaft die Hauptursache der Überwinterungsprobleme darstelle.

Als mögliche Ursachen des Bienenvolksterbens kommen allerdings viele weitere Faktoren in Frage: Befall mit Parasiten, Infektionen, Umweltstress, einseitige Ernährung der Bienen in Folge von Monokulturen und Pestizide.
Mehr beim BUND:http://www.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/nabu-und-bund-kritisieren-bienenmonitoring/
Prof. Dr. Tennekes untersuchte die Auswirkungen von Neonicotinoiden auf Vögel und Insekten. Der ganze Bericht:http://www.farmlandbirds.net/de/taxonomy/term/4
 
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