Bayvarol, Perizin und ähnliches

Sollen die Mittel aus dem 1. Beitrag zugelassen werden oder nicht?

  • Ja

    Stimmen: 3 6,3%
  • Nein

    Stimmen: 46 95,8%

  • Umfrageteilnehmer
    48
  • Umfrage geschlossen .
Selber weiß ich, sehr viele Ranghohe Funktionäre lesen hier mit, aber Mumm zum mitreden haben sie aus welchen Gründen auch immer nicht.
Josef

Hallo!

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sogut wie kein Funktionär der Imkerverbände hier mitliest. Ich meine damit auch das gesamte Forum mit seinen Themen und Beiträgen, bzw. auch andere Bienen- Foren.

Mal sehen, was da rauskommt. Nicht dass man dem Hary die Ohren langzieht, weil er womöglich interne Sachen auf den Tisch legt:eek:. Das Thema wurde ja ganz schön oft aufgerufen, also nix mehr mit intern.

Gruß
Norbert
 
Angeblich wird so ein algenartiges Zeugs schon gezüchtet und Nahrungsmitteln beigemengt ....

die Sache ist ausbaufähig ... genauso wie das ich mir meine Bienen bald über Webcam im Internet
anschauen kann und nicht mehr zum Stock gehen muss

irgendwann kann ich die Behandlung dann auch schon per Klick machen und muss halt nur
mehr ernten und Zeug nachfüllen

wenn ich die Königin mit einem Chip versehe, weiß ich dann auch wann sie gestorben ist ,
bzw. über automatische Pheromonmessung ,weiß ich dann auch ob mein Volk weisellos ist

** was noch fehlt ist , die Windel übers Netz und automatisch ausgezählt **

--- genung Sciene-Ficiton
 
Zitat von Sebastian
Ich für meinen Teil bin dafür, dass Varroamittel wie Bayvarol oder Perizin zugelassen und erhältlich sind - ich werde sie aber nur einsetzen, wenn ich mit gelinderen Mitteln das Überleben meiner Völker nicht mehr sicherstellen kann.

und natürlich erleichtert es auch dir das Überleben, oder verhilft dir zum "besser Leben":toothy8:
Erwin
 
Möglicherweise werden schon sehr bald sehr viele ImkerInnen Ing. Marek dankbar dafür sein, dass er sich für Alternativen stark macht, ich denke gerade im kommenden Frühjahr werden sehr viele ImkerInnen ihren Völker nachtrauern.

Selber habe ich mich sehr intensiv um die Milben und deren Beseitigung bemüht, 85%ige AS mit hervorragendem Ergebnissen, die Windel waren überseht von Milben, zwei Monate später das gleiche mit OS verdampfen, abermals liegen Massenhaft Milben unten, hätte ich hier nicht sofort agiert, ich denke das Erwachen wäre fatal gewesen. Fraglich ist jedoch, ob unsere Völker nicht nur diese Milbeninvasion überstehen, sondern auch AS im August verdunsten, OS verdampfen im Oktober und OS träufeln im Dezember überstehen?

Josef
 
Wenn Du Deine Nase in die Zarge hängst, kannst Du da feststellen ob da 60 %ige oder 85 %ige AS drin ist ? Na also !

Nein, in der Tat kann ich das nicht(obwohl 85% mehr "stechen" dürfte), ich halte mich aber normalerweise an die Vorschriften, was ich von Anderen auch erwarte. Wenn das aber so ist, wie Du sagst Klaus, kann ich mir auch vorstellen, warum es die extreme Haltung einiger Imker gegenüber PSM gibt.

Kennst Du den Spruch:

-Was ich selber tu', trau ich auch den anderen zu?

Da ich mich an die Regeln/Vorschriften halte, egal ob mit den Bienen oder im Pflanzenschutz, sehe ich das mit den PSM nicht ganz so schlimm wie andere...
 
Bin diesen "Arzneimitteln" gegenüber kritisch eingestellt

Kann im Moment auch nicht erkennen, dass wir in Österreich in einer Notsituation wären und unbedingt Perizin bräuchten.

Alle Mittel, die nachweislich Rückstände im Wachs verursachen, erscheinen mir ziemlich problematisch.

Meine Präferenzen sind:
Oxalsäure verdampfen in Verbindung mit Brutentnahme bzw. Einsatz in der brutfreien Zeit

Habe bisher die Erfahrung gemacht, dass, eine erfolgreiche Restentmilbung vorausgesetzt, die Bienenvölker ein Bienenjahr ohne unterjährige Behandlungen ganz gut überstehen.

Mit welchen Recht sollten wir unserem Minister für Agrochemie vorwürfen bezüglich Maisbeize machen, wenn wir selbst bei unseren Völkern kritische Mittelchen nutzen.

Und Josef, ganz ehrlich, auch eine etwaige Tolerierung der Nutzung derartige Mittelchen durch Bioverbände macht die Nutzung nicht weniger problematisch. Dann hätte IM Rindberger ja recht mit der Bemerkung, dass einzelne Imker zusätzliche problematische Mittelchen verwenden. Die Grenze wäre dann halt nicht Bio oder Non-Bio.

Lg JosefBay
 
Hallo Himbeertom
Hast Du schon einmal überlegt, dass "nicht zugelassen" nicht "verboten" heißt?
Die Zulassung einer Behörde sagt nur aus, wenn Du mit einem Medikament das nicht zugelassen ist Probleme bekommst, hast Du die Verantwortung. Wenn Du aber mit einem Medikament das eine Zulassung hat, Probleme bekommst muß Du beweisen dass das Problem nicht vom Medikament kommt.
Die Probleme (was auch immer die sein sollten) bleiben sowieso bei Dir. Egal welche Mittel Du verwendest. Allerdings muß ich schon sagen "Gesetze sind zu befolgen, nicht zu brechen" wobei eine Zulassung noch kein Gesetz ist.
Solltest darüber vielleicht nachdenken.
mfg Walter
 
Servus Josef,

Alle Mittel, die nachweislich Rückstände im Wachs verursachen, erscheinen mir ziemlich problematisch.
Ich denke so ähnlich sollte ja auch der allgemeine Zugang zu Arzneimitteln - und da gehören auch AS/OS dazu - sein.

Wenn es in die Betriebwsweise integrierbar ist sind Hausmittel, Brutentfernung oder Hyperthermie erste Wahl, erst Schritt für Schritt führt der Weg über die organischen Säuren zu den "echten" Akariziden wie Coumafos oder Amitraz. Nicht zuletzt wegen des möglichen Aufkommens von Resistenzen ist es wichtig, intelligent mit diesen Mitteln im Sinne einer Notreserve umzugehen.

Vom generellen Verteufeln halte ich aber ebensowenig wie vom unkritischen flächendeckenden Einsatz.

etwaige Tolerierung der Nutzung derartige Mittelchen durch Bioverbände
Wenn man es genau nimmt unterscheidet die Bio-Verordnung nicht zwischen OS und Perizin. Das sind beides chemisch-synthetische allopathische Mittel und im Bio-Betrieb dürfen die nur zum Einsatz kommen, wenn Phytotherapie oder Homöopathie keinen Erfolg versprechen.

Da es meines Wissens keine erfolgversprechende phytotherapeutische oder gar homöopathische Varroa-Behandlung gibt ist es aus Sicht der Bio-Verordnung dann auch schon egal ob man AS, OS oder Perizin nimmt. Eine Differenzierung nehmen hier nur einzelne Verbände (Bio Austria etc.) vor, aber das ist ja nur für deren Mitglieder verbindlich und nicht für "freie" Bio-Bauern.

Allerdings halte ich es für nicht ausgeschlossen, dass eine konsequente Auslegung der Bio-Verordnung bedeutet, dass im Bio-Bereich kein Imker an der Hyperthermie vorbeikommt.

lg,
Sebastian
 
Servus Walter,

Hast Du schon einmal überlegt, dass "nicht zugelassen" nicht "verboten" heißt?
Das kann ich so nicht stehen lassen. In vielen Bereichen - so auch im Arzneimittelbereich - ist das nicht so. Da ist ganz klar geregelt was eine Zulassung braucht, was nicht etc.

Als Tierarzneimitteln, die zur Anwendung an lebensmittelliefernden Tieren bestimmt sind, kommen auf Grund der gesetzlichen Vorschriften ausschliesslich solche Arzneimittel in Frage, die behördlich zugelassen sind.

Damit sind alle Mittel, die nicht zugelassen sind, verboten. Das nennt man Konsumentenschutz - vor spritzfreudigen Bauern und tüftelnden Imkern.

lg,
Sebastian
 
Kann im Moment auch nicht erkennen, dass wir in Österreich in einer Notsituation wären und unbedingt Perizin bräuchten.

Josef, dies "nicht erkennen können" resultiert vermutlich aus Deiner näheren imkerlichen Umgebung, auch ist anzunehmen, dass Du weder statistisch brauchbare Werte hast, noch Unterlagen wie sie eben IM Ing. Marek in Händen hat. Auch reden wir hier nicht von und über Perizin, sondern von einem neuen Mittel der Fa Bayer, genau darüber wollen wir uns hier in aller Ruhe unterhalten.

Selber töte ich weder Bienen, noch deren Brut, es täte mir unendlich Leid all diese zigTausend Larven in den Schmelzer zu geben.

Josef, der sich hier bewusst etwas zurückhält.
 
Hast Du schon einmal überlegt, dass "nicht zugelassen" nicht "verboten" heißt?

Hallo Walter, das sehe ich doch ein bisschen anders. Alles was nicht zugelassen ist, ist im umkehrschluss "praktisch" verboten! Vielleicht liegt das auch eher an meinem Herkunftsland :)
Deine Vorgehensweise ist sicher Auslegungssache, aber dennnoch gilt sicherlich auch bei euch, "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht". Leider fällt mir kein Beispiel ein, aber nicht zugelassene Bekämpfungsmittel zu verwenden ist sicherlich illegal.

MfG

Ps: Sebastian war da wohl ein bisschen schneller, sorry. Meine aber das Selbe
 
Hallo Bienenfreunde
Da mein Vater bei der Exekutive war, er hat mich einiges über Recht und Unrecht gelehrt, sagte immer: Was nicht dezitiert verboten ist, ist erlaubt. An das glaube ich nach wie vor. Das eine ist ein absolutes Verbot, das andere ist ein Hinweis auf mögliche Gefährlichkeit aber kein Verbot. Wenn es ein Verbot wäre würde man es auch so ausdrücken.
Soll sein, jeder ist seines Glückes Schmied und jeder kann leben wie er will.
mfg Walter
 
Soll sein, jeder ist seines Glückes Schmied und jeder kann leben wie er will.
mfg Walter


Hallo Walter,

Teil 1 des Satzes stimmt, Teil 2 nicht!
Du(Man) kannst solange so leben, wie Du keine Rechte Anderer verletzt. Sprich, Du darfst z.B. kein Chemiekalie ins Grundwasser gelangen (kippen) lassen, nur weil Du das möchtest. Du darfst keine Waffe bei Dir tragen, nur weil Du das möchtest. Du darfst (in Deutschland) keine Ameisensäure 85% zur Varroabekämpfung verwenden, nur weil man das möchte, dazu bedarf es einer Zulassung. Wenn man den Honig nicht verkauft, weiß ich nicht, wie das dann ist. Ich vermute aber, dass ich auch dann keine 85%AS verwenden darf.

MfG
 
Chemischer Pflanzenschutz - besser als sein Ruf

Bayer rührt die Werbetrommel

Wahrscheinlich nicht ganz ohne Grund läd die Steirische Imkerschule zu einen Termin mit BAYER.
Ich werde wahrscheinlich nicht daran teilnehmen, wäre aber sehr interessiert was uns im
nächsten Jahren erwarten wird.

Einladung zur Mittwochsakademie: Chemischer Pflanzenschutz - besser als sein Ruf!
9. November 2011 - 18:00 - 21:00

Brauchen wir chemische Pflanzenschutzmittel für unsere Nahrungsmittel-Futtermittel- und Rohstoffproduktion? Chemischer Pflanzenschutz und Bienen - Was ist zu tun, um Schäden an Bienen zu vermeiden?
Ort Steirisches Imkerzentrum An der Kanzel 41 Graz 8046Austria


Gruß Sepp
 
Ich werde wahrscheinlich nicht daran teilnehmen, wäre aber sehr interessiert was uns im
nächsten Jahren erwarten wird.

Mensch Sepp, dies wäre doch für uns die beste Chance wertvolle Infos und dies direkt aus erster Hand zu bekommen, gibt doch Deinem Herzen einen Stoß und fahre zu dieser Veranstaltung.

Josef
 
Chemischer Pflanzenschutz - arbeitet an seinen guten Ruf

Kurzbericht der Veranstaltung "Chemischer Pflanzenschuzt besser als sein Ruf"

Herr Karl Neubauer - Landwirt aus dem Burgenland referierte vor einem gefüllten Saal der Imkerschule Graz zum Thema Pflanzenschutz.
Aus Sicht der wachsenden Weltbevölkerung ist es notwendig die Nahrungsmittelproduktion wesentlich zu steigern.
Das dies ohne Pflanzenschutz und Düngemitteleinsatz nicht gehen wird, ist aufgrund der stark steigenden Weltbevölkerung, kein Thema.

Zum Thema Maisbeizen
Von Bayer wird aktiv an der Verbesserung der Beizqualität und an der Schulung der Landwirte gearbeitet.
Wird die Maissaat fehlerfrei durchgeführt sollten sich die Schäden an den Bienen in Grenzen halten.
Passieren dabei jedoch Fehler (was in der Praxis doch vorkommen soll) wird's gefährlich für unsere Bienen.
Bleibt Saatgut offen liegen und kommt Feuchtigkeit dazu sind Bienenschäden vorprogrammiert.
Um den Maiswurzelbohrer in Grenzen zu halten wird es notwendig sein Fruchtfolge und Saatgutzbeizung zu kombinieren.
Alternativ gäbe es noch die Möglicheit der Gen veränderten Mais auszupflanzen, da dies in Österreich auf wenig Gegenliebe stoßt
bleibt nur die Möglichkeit der der chemischen Bekämpfung.

Maisbeizmittel im Grundwasser:
Diese in Korneuburg gefundenen Rückstände waren keine Produkte von Bayer
und es dürfte sich um einen Unfall in Saatgutbeize handeln.
Das Maisbeizmittel durch den Anbau ins Grundwasser gelangte ist eher unwahrscheinlich

Zum Thema Varroa Bekämpfung
Herrr Neubauer ist Speziallist im Bereich Pflanzenschutz und hat das Thema Varroa Bekämpfung nur kurz angesprochen.
Die aktuellen Umsätze von Perizin und Bayvarol sinken seit Jahren und sind zur Zeit in Österreich fast bei Null.
Um auch auf diesen Sektor wieder Zuwächse zu erzielen strebt Bayer die Zulassung bzw. Verlängerung für die
Produkte Perizin, Bayvarol und CheckMite an.
Laut Marik treten Resistenzen bei den organischen Säuren auf und er wird die Zulassung dieser Mittel aktiv unterstützen.
Zum Thema Rückstände konnte Hr. Neubauer folgendes sagen:
- Perizin und Bayvarol -> keine konkreten Aussage
- ChekMite -> in Zuge der professionellen Wachsverarbeitung ist es möglich CeckMite Rückstände aus dem Wachs zu
enfernen

Fazit:
Maisbeize wird bleiben - unsere Vertreter sprechen sich nicht dagegen aus
Varroa Bekämpfung - die Chemie wird wieder Einzug halten und der gute Ruf des Honigs wird sicherlich bald in Frage gestellt
 
Hallo Bienensepp
Bei dem Vortrag wurde meiner Meinung nach sehr viel heiße Luft produziert. Lebensmittelknappheit ist eine künstlich herbeigeführte. Wenn der Lndwirt nicht für den Weltmarktpreis produzieren müsste, wäre er sicher zufriedener und müsste nicht mit allen erdenklichen Mittel der Chemie seine Produkte erzeugen.
Zur Maisbeize: Fruchtfolgen alleine würden genügen um den Maiswurzelbohrer in den Griff zu bekommen. Nur der Druck der Chemiekonzerne und der Weltmarktpreis zwingt den Bauern alle Arbeit auf. Wenn man nicht mehr genug Felder bestellen kann weil die Masse hergestellt werden muß, kann man auch keine sinnvolle Fruchtvolge aufbauen.
Zur Varroabehandlung: Gegen organische Säuren gibt es bei der Varroa keine Resistenzen. Dies ist wieder ein Versuch der Chemie diese Behandlungen schlecht zumachen weil sie damit nicht genug verdienen.
Noch zur Genveränderung: Nicht vergessen, diese Aktionen sind irreversibel. Das heißt im Klartext, wenn es Probleme mit der Einkreuzung von Wildpflanzen gibt, kann man es nicht wieder zurücksetzen. Wir und unsere Kinder samt Kindeskinder müssen damit leben!
mfg Walter
 
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