Alternative Varroabehandlung

Ich weiss nicht, ob es nur mir so geht, aber ich habe den Eindruck, dass das Thema verfehlt wirdAlternative Varroabehandlung

Ja, ich weiß und hab da auch gezögert zu antworten, aber so am Rande streift dies doch auch Alternative und Probleme, also reden wir doch bitte hurtig weiter. In Kürze erwarten wir Mod Beehouser aus seinem Urlaub zurück, möglicherweise teilt er hier gewisse Bereiche.

Josef
 
Es tut mir Leid aber irgendwie kann ich mich nicht mit der Bedampfung anfreunden.
Ich habe immer den Eindruck man hat zuviel Arbeitsaufwand gegenüber der Wirkung.
Wenn ich Kollegen hier sehe die 20 mal und mehr bedampfen und dann immer noch
Kräftig Varroen fallen, da könnte ich weinen. Mit so einem Imker habe ich grosses Mitleid.

Ich habe gestönt und teilweise geschimpft bei meiner TBE, weil ich mich 3 Tage hintereinander
mit "Volkszerlegung" befasst habe. Habe auch gesagt:"Nächstes Jahr nicht mehr!"
Ich war Gestern die letzte Einfütterung machen und es hat Spass gemacht die Völker auf zu machen.
Was die schon wieder gebaut haben und an Brutnest haben und alles schön frisch "Gold-Gelb"
einfach herrlich anzusehen. Und ich sage dir was, auf diesen schönen Anblick hin habe ich
mir gesagt:"Ich mache es nächstes Jahr wieder, trotz der vielen Arbeit und dem Materialaufwand! "
Das ist und bleibt meine Alternative !
 
Lassen wir doch das bisher Geschriebene wo es ist, nur sollten jetzt konventionelle bekannte Verfahren und Mitteleinsätze nicht weiter aufgewärmt werden.
Wo liegt die Schwierigkeit dieses Themas? Welche Alternativen sind gesucht?, Alternative Einsatzmethoden der bekannten Mittel - oder alternative, sprich neue, Mittel - alternative Führung der Völker.....oder sogar alles Bisherige über den Bock werfen.

Was die Mittel betrifft - wir haben keine echten Alternativen, aber alte Mittel in neuer Applikationsform. beispielsweise MAQS.
Alternative betriebliche Massnahmen sind bekannt und auch erprobt - beispielsweise "Teilen und Behandeln", Bannwabenverfahren, Brutstopp
In Teilen kann man also alternativ vorgehen.
Die Schwierigkeit bleibt, von einer echten Alternativen Varroabehandlung zu schreiben. Eine echte Alternative wäre für mich, meine Völker so führen zu können, dass ich kein Varroacid einsetzen muss.

Chrigel
 
Hej

Auch ich habe von Anfang an auf "alternative" Behandlung gegen Varroa gesucht (und viel gefunden, von "Knoblauch bis hin zu magischen Steinen") habe mich dann zum verdampfen entschieden und außerdem Thymol probiert.
Thymol war´s dann nicht, allerdings das Sublime hat guten Erfolg bei mir erzielt (eine Behandlung im Dezember).

In meinem dritten Bienensommer dieses Jahr habe ich bei einem "ungeschwärmten" und zwei "geschwärmten" Völkern schon jetzt den Einsatz gemacht...und siehe da: bei dem ersteren fielen ca 180, bei den beiden letzteren Völkern knapp die Hälfte.

Warum so wenige kam die Frage von einem sehr erfahrenen Imker?

Ich denke das hat viele, zusammenwirkende Ursachen.
Zum Einen ist die Gegend in denen meine Bienen wohnen relativ unbelastet was Gifte angeht. Es gibt auch keine grossen Monokulturen sondern noch immer recht viel "Mischnatur".
Ich lasse meine Völker in Ruhe (es können zwei Monate vergehen bis ich überhaupt störe).
Alle meine Völker bauen ihre Waben selbst (bis auf ein paar Anfangsstreifen) also keine Belastung durch verdorbenes Wachs.
Überwintern auf so viel Honig wie möglich.

Aber letztendlich denke ich der grösste Grund ist dass ich sie schwärmen lasse...denn wenn ich vergleiche wie ein Kehrschwarm sich zu den sechs anderen , natürlichen Schwärmen entwickelt hat, so sehe ich einen markanten Unterschied.

Das Schwärmenlassen ist meine "alternative" Varroabehandlung


Hälsingekupa 08-2016.JPG

Hälsinge 07-13 (2).JPG
 
Ja, ich weiß und hab da auch gezögert zu antworten, aber so am Rande streift dies doch auch Alternative und Probleme, also reden wir doch bitte hurtig weiter. In Kürze erwarten wir Mod Beehouser aus seinem Urlaub zurück, möglicherweise teilt er hier gewisse Bereiche.

Josef

Hallo Josef,
bin zwar da, aber noch ein wenig hilflos, was mit diesem Thread anzufangen ist.
Eigentlich ist das wieder um eine Anleitung/Hilfestellung oder ähnliches zur OS-Verdampfung.
Alternative Varroabehandlung wäre etwas chemie- oder evtl. auch säurefreies.
Da muss ich noch nachdenken. Vielleicht wäre nur eine Titeländerung das sinnvollste.
Gruss, Christian
 
Was bleibt denn da noch ? Eigentlich doch nur noch einen Brutfreien Zeitraum schaffen, in der Hoffnung das die Milben sich nicht vermehren können, und aufgrund von Altersschwäche tot von den Bienen fallen.

Ob es alternativ ist, liegt im Auge des Betrachters, was ganz gut funktioniert, ist einen Brutfreien Zeitraum zu schaffen wie auch immer und mit MS zu behandeln. Ich führe auch teilen und behandeln durch und habe da ganz gut Erfahrungen mit gemacht.
 
Bei "Alternative" folgt ja auch immer: die Frage "zu was denn?"
Und die fehlt ja im Grunde hier bei der Themaüberschrift...
 
Irgendwie scheint man in der Varroabehandlung nicht wirklich weiterzukommen. Schade. Da ich, als Neuling ja viel alte Sachen lese, stell ich fest: nicht Neues gibt es nicht.
Ameisensäure, Milchsäure, Oxalsäure flüssig und sublimiert, Thymol( hab ich übrigens als Mundwasser), Brutpause.
Eigentlich sind es wirklich nur die verschiedenen Anwendungstechniken die sich ändern.
Kein Schwammtuch mehr, verschiedene Techniken zum Verdampfen, 5 B Methode und Flugling und Brutling und und und....
Entschuldigt, wenn ich was wichtiges vergessen habe ( bin halt Anfänger).
Tauschen sich die Imker nicht genügend aus? Macht jeder sein eigenes Ding? Ich hab schon so oft gehört, daß sich ein Imker nicht gern in die Karten gucken läßt. Ist das wirklich so? ( Hab ich hier eigentlich nicht den Eindruck).
Oder forscht man nur, wenn Bayer ein Geschäft wittert? Ich glaub fast, der fix hat mich mit seinen "unpolitischen" Gedanken schon angesteckt.
LG Doris
 
Oder forscht man nur, wenn Bayer ein Geschäft wittert?
Das Geschäft mit der Varroa läuft längst.

Tatsächlich gibt es keinen Grund, nach einem neuen Mittel gegen die Varroa zu suchen. Es sind sowohl wirksame Mittel als auch deren Anwendung zur Hand. Es gibt eine Vielzahl Imker, die damit klar kommen und über Jahre keine Verluste zu beklagen haben. Die Suche nach neuen Mitteln ist meiner Meinung nach keine Alternative.
Die Alternative muss darin bestehen, durch betriebliche Technik in die Lage zu kommen, den Mitteleinsatz zu reduzieren. Gleichzeitig ist aus den Vökern, die mit diesem Vorgehen zurechtkommen, die Auslese auf Varroatoleranz zu betreiben. Wird dies in vielen Imkereien aufgenommen, besteht die Alternative in kleinsten Schritten auf ein Ziel zu, das heisst: unsere Bienen bestehen gegen die Milben, wenn wir unsere Betriebsweise anpassen. Dass dies vorerst durchaus auf Kosten der Erträge gehen kann, muss dabei in Kauf genommen werden. Wer dazu nicht bereit ist oder dies aus Erwerbsgründen nicht eingehen kann, wird berechtigterweise mit den vorhandenen Methoden weiterimkern.
Chrigel
 
Mit 5 B bin ich schon vor Jahren auf die Schiene mit betriebstechn. Massnahmen und reduziertem Mitteleinsatz eingeschwenkt. Gleichzeitig habe ich jeweils jene Völker umgeweiselt, die bereits im Oktober einen zu hohen nat. Milbenfall zeigten. Wenn das letzte Jahr nicht ein Ausnahmejahr war, dann kann die Situation zum Winteranfang 2015/2016 als ein erster kleiner Erfolg gewertet werden. Mit Spannung erwarte ich die Ergebnisse dieses Jahres mit Brutstopp und einer OS Behandlung anfangs August. Ich habe erst wieder eine Winterbehandlung vorgesehen. Für die drei am stärksten belasteten Völker stehen drei Jungvölker zur Umweiselung zur Verfügung.
Das Schweizer Bieneninstitut hat in diesem Jahr ein Toleranzzuchtprogramm aufgenommen. Dass wir mit unserer Glarner Mellifera mit 12 Königinnen, deren genetische Wurzeln in meinem Bestand angesiedelt sind, mit dabei sind, ist mir ein Ansporn, auf meinem Weg weiterzugehen.

Chrigel
 
Danke Chrigel für deine Bemühungen uns die 5B bzw. 4B nahe zu bringen.
Ich bewundere deine Geduld, vor allem in einem anderen deutschen Forum in dem deine Erkenntnisse nur runter gemacht werden.
Mach bei uns bitte weiter so, damit wir von deinen Erfahrungen profitieren können.
Nächstes Jahr werde ich es auch mit 4B probieren.
 
Es gäbe eine sehr wirkungsvolle alternative Varroabehandlung, besser gesagt es gibt sie absolut, nämlich dass wir die Natur wieder in Ordnung bringen, oder der Natur die Chance geben sich wieder in Ordnung zu bringen, sie würde das sehr schnell hinkriegen, ein vielfältiges und massenhaftes Blüangebot für die Bienen und ich bin sicher die Milbe wäre kein Problem mehr.

Auch den Menschen selber würde das guttun, man findet kaum mehr gesunde Menschen, fast jeder ist von Medikamenten und Ärzten abhängig, was natürlich auch zur Freude bestimmer Kreise führt.
 
Die Stärke meiner Völker fusst auf einer weitgehend intakten natürlichen Umgebung. Die Milbe würde auch diese Völker innert Jahresfrist liquidieren.
Vorhängend.jpg

Chrigel
 
Es ist schon faszinierend, wie Chrigel in einer Bergregion solch begeisternde Bilder hervorbringt - ich kann nur staunen.

Übrigens, es könnte ab nächstem Jahr ein neues Varroa Behandlungsmittel zugelassen werden. In Hohenheim wird seit geraumer Zeit das HopGuard getestet, das ist ein Mittel, das aus Hopfen-Extrakt gewonnen wird - eine EU weite Zulassung wird angestrebt.


Gruß Franz
 
Hej

So wie Du, Chrigel, habe auch ich das große Glück mit meinen Bienen in einer Umwelt zu leben die relativ "intakt" ist.
Und so wie Du bin ich der Auffassung dass ohne mein Beitun (ich verdampfe OXS) die Bienen in ihrer Vielzahl nicht in gleicher Stärke überleben würden.

Und wie ich sehe hast Du starke Völker!
Meinen herzlichen Glückwunsch dazu...denn bei diesem Bild geht mir wirklich das Herz auf!

Wenn ich schreibe dass ein Teil dieses schönen Erfolges in Deiner "Doktorarbeit" liegt so ist das bei Weitem nicht negativ gemeint, doch Hand auf´s Herz: wer von uns gewöhnlichen Imkern hat die Zeit, das Können und das Wissen dazu um Deinen "fünf B´s" zu folgen?
Letztendlich, ist es nicht so, dass die "einfachen" Imker das Fundament ausmachen um die Menge der Bienenvölker am Leben zu halten?

Ich sehe allerdings eine andere Entwicklung für mich und die Bienen die in meine Hände geraten sind, und dazu gehört eben nicht Dein "5-B-Programm" (hab mitgelesen auch da).

Warum nicht?
Nicht nur weil es mein Können zur Zeit überschreitet sondern in erster Linie weil meine Auffassung des Lebens darin wurzelt dass jeder Eingriff stört (auch wenn er den Bienen hilft!).

Ein Eingriff in ihr "Sexualleben", in ihr Nest, so wie Du ihn vornimmst, ist meiner Meinung nach ein wirklich tiefgreifender...und in meinen Augen bienenunfreundlich (um nicht zu sagen -feindlich) und deshalb verkehrt.
Und damit der Grund warum ich diesen Weg nicht nicht verfolgen will.

Ich verfolge allerdings recht nahe, durch private Kontakte, die gleiche VHS (varroa sensitiv hygine) Idée welche dieses Jahr in Schweden 50.000 € vom Reichsverband der schwedischen Imker (also privates Geld) bekommen hat und muss sagen: den Bienen auf züchterische Weise zu helfen ist eine würdevolle Aufgabe.

Allerdings, den Bienen die Chance zu geben in ihre Leben so wenig wie möglich einzugreifen und dennoch Erfolg zu bekommen ist eine noch grössere Herausforderung.

Und für mich die einzig wirkliche Alternative.

Warum?

Sie stellt uns Menschen in die "zweite Linie", ein Platz der uns so "ganz und gar nicht" gefällt...aber, und nicht nur in diesem Zusammenhang, der richtigere Platz ist.

Meiner Lebenserfahrung und -einstellung nach.
 
Meiner Lebenserfahrung und -einstellung nach.

Chrigel wird sich schon noch melden, aber meine Erfahrung und Einstellung ist da völlig anders, nämlich die Völker exakt so zu steuern wie ich dies für richtig und auch wichtig halte, in Einzelnen sind dies

* möglichst gesunde und vitale Völker

* dabei ein Maximum an Honig, Wachs, Propolis und natürlich auch Jungvölker zu erlangen

Glaub mir, den Bienen ist völlig egal wie oft jemand in die Völker schaut, beinahe würde ich sogar das Gegenteil behaupten, mehr Eingriffe erfordern mehr Aktivität, weniger jedoch mehr Lethargie, weil ja für das Volk ohnehin alles passt.

Nun Manfred, auch Honig ernte ich deswegen und wer meine Beträge verfolgt wird auch die Mengen ermessen können.

Josef
 
Hej Josef

Wollte weder Dir noch Christian auf die Zehen treten (was ich ja scheinbar schon mindestens ein Mal tat)...but: "a man has got to do what a man has got to do".
fig23.gif

Wäre ja langweilig wenn nicht mal einer mit dem "Löffel rührt".
ess46.gif
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Ist nicht böse, allerdings nichts desto weniger, ernst gemeint!

Irgendwas machen wir verkehrt meiner Meinung nach...die Frage ist: was?
 
Passt schon Manfred, ist ja ein Forum und dies soll nach getaner Arbeit eben zum Meinungsaustausch dienen, Du hast eine Meinung, ich hab meine, damit muss eben jeder für sich leben.

Irgendwas machen wir verkehrt meiner Meinung nach...die Frage ist: was?

Nö, ich ganz sicher nicht, seit 40 Jahren stehe ich hinter den Bienen, sie nähren mich und meine Familie, eben deswegen erlangen sie meine größtmögliche Zuneigung und auch Aufmerksamkeit. Glaub mir Manfred, nach jedem meiner zahlreichen Eingriffe bin ich nachher glücklicher als vorher, ward dies doch den Bienen zuliebe getan.

Josef
 
Josef

von einem Seemann:
mx57.gif
 
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