Bienensauna

AW: Milbenjahr 2016

Hallo Bienenfreunde
Möchte das Thema nochmals aufwärmen. Habe gestern die abgefallene Milbenzahl von 100.000 Stück überschritten. Anfangs Juli wähnte ich mich noch in trockenen Tüchern, da ich im Vorjahr die Milben teilweise mit dem Varroacontrole behandelt und danach ausschließlich mit OS-Verdampfen gearbeitet habe. Die Milben wurd über 30-50 nicht gezählt. Die Völker haben stark ausgewintert und der Totenfall lag bei 4 Völker von 100.

Dieses Jahr hatte ich ähnliches vor, jedoch den Einsatz vom Varroacontroler vermehrt in Verwendung, die Nachbehandlung, im Gegensatz zum Vorjahr (aus Zeitgründen erst 14 Tage später) am nächsten Tag mit OS bedampft. Dachte mir mit VC erledige ich ca. 80% der Milben und den Rest wie schon im Vorjahr, mit regelmäßiger OS-Bedampfung.

Der momentane Varroaabfall geht in Richtung „Fürchterlich“. Der VC hat ganz offensichtlich keinen entscheidenden Einfluß auf die Varroen, da der Verbleib der Varroen im Volk enorm gestiegen war. Verdampft wurde anfangs alle 4 Tage (im Vorjahr alle 3 Tage) und jetzt bin ich wieder bei 3 Tage jedes Volk zu behandeln.

Möchte die Daten aber nicht ins Netz stellen, will damit keine schlafende Hunde wecken, da ich ausschließlich mit Oxalsäuredihydrat behandle, was, wie wir wissen nicht zugelassen ist.
Habe vom ersten Tag an penibel ausgezählt und dokumentiert. Ist ein sehr hoher Zeitaufwand aber das Ergebnis spricht für sich.

Wie Dr. Liebig schon über die Bienensauna erwähnt hat, die Hyperthermie ist in der Theorie ein interessantes Behandlungskonzept, scheitert jedoch an der Umsetzung. Habe mich vor gut 15 Jahren schon damit beschäftigt, habe einen Versuch mit einer ähnlich der Bienensauna aufgebauten Beute gebaut, scheiterte jedoch an einen geeigneten Temperaturfühler. Die Toleranzsn waren zu dieser zeit noch viel zu hoch und vermutlich kann dies auch der Grund in der jetzigen Zeit sein.

Habe per Datalogger auch die Temperaturen und Feuchtigkeitsgehalte der Innenluft aufgezeichnet. Da dieser aber ebenfalls eine Toleranz von ± 2°C aufweist ist die Aussage auch nicht sehr verläßlich.

Sollte jemand vom Forum Interesse an den Datensätzen haben, einfach per PN eine Anforderung, Ergebnis kommt per Mail.
mfg Walter
 
Wieder einmal geht die Neugier mit mir durch und deshalb starte ich eine erneute Anfrage ob es Praxisberichte von der Bienensauna gibt?
Hallo Max,
Berichte nicht, aber am Donnerstag vorige Woche hat es der (zugegebenermaßen geschäftstüchtige) Hersteller/Lieferant immerhin auf die Titelseite unseres Lokalblattes "Freie Presse" geschafft. Man muß die Sau nur oft genug durchs Dorf treiben.
Da werden wieder einige ihr sauer verdientes Geld lockermachen ...

VG Wolfgang
 
Es betrifft nicht die Bienensauna sondern ein Gerät eines anderen Herstellers, paßt aber vielleicht auch gut dazu....
(Es ist auch nicht der Varroacontroller, ich habe den Namen des Herstellers vergessen, da ich den zuvor noch nie gehört hatte. Ich weiß nur er stammt aus Österreich).

Wie ihr wisst bin ich ja bekennende Milbenzähler :)
Kürzlich verkaufte ich ein Volk an einen Anfänger (er wollte es unbedingt, auch als ich ihm klar machte daß er es besser im Frühling kaufen sollte). Von diesem Volk weiß ich haargenau, wie viele Milben die letzten Wochen und Monate gefallen sind.

Der Anfänger entnahm nun die Brut und steckte sie in das Wärmegerät und gab es nach einigen Stunden zurück.
Er zählte auch die Milben, die danach abfielen. Diese Zahlen passen aber so gar nicht zu den von mir für dieses Volk erhobenen Werte! Da sind bei mir nach einer einzigen Bedampfung wesentlich mehr gefallen, als bei ihm nach der Wärmebehandlung.

Entweder wirkte die Behandlung nicht ausreichend - oder der Anfänger hat noch zu wenig Übung im Milben zählen. Es gibt viele Fehlerquellen in dieser Geschichte...
Aber meine Hoffnung in die Wärmebehandlung schwindet immer mehr, je mehr ich davon aus der Paxis erfahre.


Nils
 
Aber meine Hoffnung in die Wärmebehandlung schwindet immer mehr, je mehr ich davon aus der Paxis erfahre
Ja genauso denke ich auch, darum hab ich das komplett ad acta gelegt


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Drohne
 
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Hallo Bienenfreunde
Die Hyperthermie ist in der Theorie vollkommen in Ordnung. Warum es in der Praxis nicht funktioniert sollte man untersuchen denn es wäre eine gute Behandlungsmöglichkeit und vor allem ohne Chemie!
mfg Walter
 
Hallo,
ich hatte es ja schon in meinem Beitrag erwähnt.

Luftfeuchtigkeitsregulierung

Es ist ja bekannt und auffallend, dass in trocknen bzw. wärmeren Jahresverläufe die Milbenbelastung geringer ist.
Hier muss es ein Zusammenhang mit der Stock-Temperatur, oder der Luftfeuchtigkeit geben.

Dabei bin ich auf einen interessanten Artikel gestoßen, wo an diesem Thema geforscht wurde. Da wird von einem Zusammenhang der Luftfeuchtigkeit auf die Varroapopulation ausgegangen.

http://www.hobos.de/fileadmin/Presse...und_Varroa.pdf


Kann es nicht sein, dass der Erfolg bei der Hyperhtermie der Reduzierung der Stockluftfeuchtigkeit zu verdanken ist und die Themperatur gar keine so große Rolle spielt.
(Andere Milbenarten bevorzugen im übrigen so wie ich nachgeforscht habe auch hohe Luftfeuchtigkeit)
Wenn das so wäre, dann müsste der Erfolg darin liegen, die Feuchte Luft aus der Beute abführen zu können.

Mich würde interessieren, wurde in dieser Richtung bei der Hyperthermie schon geforscht?

Viele Grüße Edi



 
Hallo,
ich sehe gerade, dass die Seite nicht mehr auffindbar ist.
Ich habe den Text wo anders gefunden!
Hierbei handelt es sich um eine Forschungsarbeit wo in dieser Richtung geforscht wurde, wobei festgestellt wurde, je höher die Luftfeuchtigkeit um so höher ist gleichzeitig die Varroapopulation.

file:///C:/Downloads/Klima%20und%20Varroa%20(1).pdf

Ich bitte um Entschuldigung, ich hätte vorher schauen sollen!

Viele Grüße Edi


 
Kann es nicht sein, dass der Erfolg bei der Hyperhtermie der Reduzierung der Stockluftfeuchtigkeit zu verdanken ist und die Themperatur gar keine so große Rolle spielt.
Das würde aber dem VC widersprechen, denn dort wird extrem darauf hingewiesen das ja die Befeuchtung stimmen muss, und fixer Bestandteil vom Gerät ist
 
Hallo Kurt,
Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit bei der Behandlung?

Das würde aber dem VC widersprechen, denn dort wird extrem darauf hingewiesen das ja die Befeuchtung stimmen muss, und fixer Bestandteil vom Gerät ist
 
Hallo Edi
Habe mit einen Datalogger die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit dokumentiert. Da jedoch bei der Temperaturanzeige des Datalogger eine Toleranz vo +-2Grad beträgt, ist das Ergebnis mit Vorsicht zu genießen.
Temperatur zwischen 42 bis 46 Grad, die Feuchtigkeit war zwischen 65 und 75% gelegen.
Meiner Meinung nach sollte die Feuchtigkeit doch etwa bei 85-90% liegen. Da ich aber die Toleranz der Feuchtigkeitsanzeige nicht kenne, könnte sich auch hier andere tatsächliche Werte ergeben.
mfg Walter
 
Hallo Edi
Temperatur zwischen 42 bis 46 Grad, die Feuchtigkeit war zwischen 65 und 75% gelegen.
Meiner Meinung nach sollte die Feuchtigkeit doch etwa bei 85-90% liegen. Da ich aber die Toleranz der Feuchtigkeitsanzeige nicht kenne, könnte sich auch hier andere tatsächliche Werte ergeben.
mfg Walter

Hallo Walter,
die Luftfeuchte von 85-90% finde ich auch etwas hoch. Passt sich die nicht der Außenfeuchte irgendwie an?
Mit welchem Sensor kannst Du das messen? So ein Luftfeuchtesensor, den verbauen die Damen doch gleich.
Hast Du den gekäfigt?

Gruss, Christian
 
Hallo Christian
Habe die Daten mit einem Datalogger während der Behandlung gemessen und bin der Meinung dass die Luftfeuchte etwas höher sein sollte.
Anhang anzeigen Datalogger.pdf
Das sind einige Behandlungsdaten immer für ca. 2 Std.
mfg Walter
 
Hallo,
ich habe die Bachelorarbeit gefunden, ich kann aber nicht sagen ob ich es hier einstellen darf.

Bachelorarbeit von Peter Schweizer an der Züricher Hochschule
Einfluss abiotischer Faktoren auf die Populationsdynamik von Varroa destructor

Hierbei wurde über Auswirkungen klimatischer Faktoren im Bienenstock auf die Milbe geforscht.

Sehr interessanter Text!

Er schreibt, dass zwischen 59 und 68% Relativer Luftfeuchte 53% der Milben Nachkommen hatten, und das bei einem kontinuierlichen Anstieg je nach Luftfeuchtigkeit.
Aber bei einer Luftfeuchte über 79-85% nur noch 2%
Demnach ist die Milbenpopulation über die Luftfeuchtigkeit in der Beute beeinflussbar.

Ziel soll hierbei sein ein ausgewogenes Parasit-Wirts-Verhältnis herstellen zu können,wo die Milbenanzahl unter der Schadensschwelle gehalten werden kann.

Viele Grüße Edi
 
Hallo Edi
Wäre diese Bachelorarbeit zu bekommen? Wäre natürlich daran interessiert da ich einen Varroacontroler besitze und mit seinen Ergebnissen nicht zufrieden bin. Vielleicht über PN?
mfg Walter
 
Hallo,
ich habe die Bachelorarbeit gefunden, ich kann aber nicht sagen ob ich es hier einstellen darf.

Bachelorarbeit von Peter Schweizer an der Züricher Hochschule
Einfluss abiotischer Faktoren auf die Populationsdynamik von Varroa destructor

Hierbei wurde über Auswirkungen klimatischer Faktoren im Bienenstock auf die Milbe geforscht.

Sehr interessanter Text!

Er schreibt, dass zwischen 59 und 68% Relativer Luftfeuchte 53% der Milben Nachkommen hatten, und das bei einem kontinuierlichen Anstieg je nach Luftfeuchtigkeit.
Aber bei einer Luftfeuchte über 79-85% nur noch 2%
Demnach ist die Milbenpopulation über die Luftfeuchtigkeit in der Beute beeinflussbar.

Ziel soll hierbei sein ein ausgewogenes Parasit-Wirts-Verhältnis herstellen zu können,wo die Milbenanzahl unter der Schadensschwelle gehalten werden kann.

Viele Grüße Edi

Hallo Edi,
wenn ein Copyright drauf ist, dann darfst Du es nicht einstellen. Dann brauchst Du vom Verfasser eine Genehmigung.
Oft sind solche Publikationen mit öffentlichen Geldern gefördert und müssen/dürfen veröffentlicht werden oder sind über einen
Link öffentlich zugänglich.
Dann könntest Du den Link einstellen, oder Du gibst hier an, wie wir uns hinklicken könnten, denn falls die eine Anmeldung wollen kommt der Link nicht durch.
Auf jeden Fall wäre es für alle sehr interessant. Wäre super, wenn Du das klären könntest.
Gruss, Christian
 
Hallo Christian,

Wenn man diesen Text unten auf der Suchmaschine bei Goggle eingibt kommt man auf eine PDF.
Ich kenne mich zu wenig aus, vielleicht kann das von Euch einer einstellen.

Einfluss abiotischer Faktoren auf die Populationsdynamik von Varroa destructor

Besten Dank Edi
 
Hej

War gerade unterwegs im Netz um das Gegenteil von der Sauna zu finden...nämlich bei welcher kühlen Temperatur stirbt die Varroa aber nicht die Biene?
Hab wenig gefunden, oder genauer gesagt bisher zumindest nichts...ein Artikel war interessant zumindest:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22299336

Von wegen Luftfeuchtigkeit im Stock so erinnere ich mich (weil ich so erstaunt war ob der "Feinfuehligkeit" der Bienen) dass sie sowohl Temperatur wie auch Luftfeuchtigkeit in den Wabengassen (setzt allerdings Naturbau voraus denn mit Rahmen ist das nicht möglich) mit zehntel Graden beeinflussen können...
 
Hej Imkertischler

hab die Arbeit nur diagonal gelesen und werde sie mir auch mal in aller Ruhe zu Gemüte führen.
Es ist u.a meiner ersten Meinung nach eine recht gute Zusammenfassung des Wissens um die Varroa.

Nur so am Rande eine Beobachtung von mir: die Völker die mehr Abend- als Morgensonne mitbekommen stehen wesentlich besser da. Die Wärme speichert sich über Nacht und hilft den Bienen ihr Dasein über die kühle Zeit einfacher klar zu bekommen.

Dabei erinnere ich mich dass es Stimmen gab/gibt die da sagen"Morgensonne!"...allerdings mit dem Hinblick auf "früh geweckt bringt Ertrag".

Was das dann mit dem ursprünglichen Thema "Bienensauna" zu tun hat kann man sich (und ich mich) fragen?
Die Antwort: nichts!

Ob da die Finnen und ihre Saunakultur die Finger mit im Spiel haben?
 
Hej

Nur so als Gedanken"sprung": wenn jemand eine Bienensauna gegen die Varroa entwickeln will so ist es ja nur eine Frage der Zeit bis jemand auf die Idée kommt einen Bieneneisschrank zu entwickeln.
Hört sich wohl total blödsinnig an...na, das tut die "Sauna", wenn man das in diesem Licht betrachte, genauso.
Oder?

Jetzt habe ich vier Jahre lang jede Menge Artikel über "Hilfsmittel" gegen die Varroa gelesen, und so ganz langsam macht sich immer mehr die Einstellung breit dass der einzige haltbare Weg eben nur via der Biene selbst geht.

Wäre die "Sauna" ein gangbarer Weg, denn hätte die Biene den Weg selbst schon angewandt, denn es scheint kein Problem zu sein eine Hornisse zum Tode aufzuheizen (oder gar eine Königin).

Die Cerana hat wie ich gelesen habe zB längere Mandibblen ausgebildet in ihrem Überlebenskampf und auch die Sensibilitet ihre Brut sauber zu halten.

Ich sag das mal ganz unverblümt: alle Methoden die auf äußere Hilfsmittel zurückgreifen werden nie das Problem wirklich lösen.

Nicht der Weg gegen die Varroa, sondern nur der Weg mit den Bienen öffnet diese Möglichkeit meiner Auffassung nach.

Leider kann ich zu wenig darüber, aber das bedeutet ja nicht dass ich diesen Weg nicht beschreiten will...
 
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