Milbenjahr 2016

Hallo,
mit der Milbenbehandlung bin ich nun erst mal bei allen Völkern durch.
War schon wieder ein zeitlicher Kraftakt. Nun ist Zeit, um die Windeln noch besser im Blick zu haben, dann wird die eine oder andere Milbenbehandlung nachgeschoben. Die Sorgenvölker mit hohem Milbenfall bekamen noch Sonderbehandlungen.
Diese Völker sind sehr stark, und könnten es durchaus schaffen noch ausreichend gesunde Winterbienen heranzuziehen, wenn ich genügend Milben entfernen konnte. Vorraussetzung wäre, dass wenig Viren zum Schaden beitragen. Wenn im kommenden Winter nur die paar Sorgenvölker ausfallen, dann wäre ich allerdings auch zufrieden, das wäre weit unter dem langjährigen Ausfalldurchschnitt.
Wir werden im Januar sehen, was noch da ist.
Gruss, Christian
Bei deinen starken (milbenverseuchten) Völkern hätte sich sicher die totale Brutentnahme angeboten. I bin sehr zufrieden mit meinem "Testvolk". Nach Brutentnahme 2x bedampft und insgesamt 1 Milbe gefallen...und fertig mit behandeln ;-)
 
Ja, Volker,
die Krabbler kamen -für mich ein wenig irritierend, aber vielleicht können das Andere aufklären- erst nach der Behandlung. Vorher hab ich auch keine gesehen. Jetzt hab ich das nächste Problem: Das später gereichte Futter wird nur sehr zögerlich abgenommen, ich mußte sie regelrecht in das ZuWa "stubsen".
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen ?

VG Wolfgang
Hallo Wolfgang,
das schaut gar nicht gut aus, ich hoffe du sprichst nur von einem Volk, klassischer Varroaschaden, zu viele Varroas, Virus ist auch schon im Spiel, deshalb nehmen sie kein Futter an, ich vermute ende Oktober ist dieses Volk bienenleer.
Ein trauriger Manfred
 
Hallo Wolfgang,
das schaut gar nicht gut aus, ich hoffe du sprichst nur von einem Volk, klassischer Varroaschaden, zu viele Varroas, Virus ist auch schon im Spiel, deshalb nehmen sie kein Futter an, ich vermute ende Oktober ist dieses Volk bienenleer.
Ein trauriger Manfred

Krabblervölker müssen definitiv nicht sterben. Hatte schon Völker mit Krabblern im Frühling, das Volk überlebte schon zwei Winter. Wenn da mehrere Viren zusammenkommen, dann wird es kritisch.
Wolfgang und Manfred, nicht aufgeben, weiterbehandeln, wenn genügend Bienen da sind, besteht eine Überlebenschance. Die mangelnde Futterabnahme ist meiner Meinung nach kein Index auf Varroaschaden.


Bei deinen starken (milbenverseuchten) Völkern hätte sich sicher die totale Brutentnahme angeboten. I bin sehr zufrieden mit meinem "Testvolk". Nach Brutentnahme 2x bedampft und insgesamt 1 Milbe gefallen...und fertig mit behandeln ;-)

Wasti, hast Du die TBE schon mal gemacht?. Kannst ja mal Deine Erfahrungen schildern!

Mir war es einfach nicht möglich, diese Material- und Zeitschlacht aufzunehmen, meine Völkerzahl hat sich trotz Völkerverkauf verdoppelt. Die milbenverseuchten Völker (nur 2!) entstanden dadurch, dass ich das Risiko auf mich genommen habe, dort die Honigräume NICHT abzunehmen und erst später zu behandeln, damit ich wenigstens ein bißchen Honig für die Familie ernten kann. Bekannterweise hat der Südosten Bayerns heuer gar keinen oder extrem wenig Honigernte.
Zwecks Milbenzahl muss ich sagen, dass schon Völker mit mehr Milben durch den Winter gekommen sind, so dass ich das einfach riskieren kann. Wenn ich allerdings nicht behandeln würde, dann wäre dies verantwortungslos, da die Milben über die zusammenbrechenden Völker auf die Bienennachbarn also meine eigenen Bienen und Imkernachbarn verteilt würden. Dann würde hier die Katastrophe hereinbrechen. Leider habe ich einen sog. selbsternannten Anthroposophen als Imker in der Nähe und der behandelt NICHT. Finde ich wenig prickelnd.

Schönen Gruss, Christian
 
ok Christian, schon verständlich wenn du soviel Völker hat das dir des Material ausgeht.
Also ich habe bei einem Volk zuerst die Königin im Zusetzkäfig mit etwas Futterteig befördert und dann alle 8 Brutwaben + 1 Futterwabe in eine neue Beute (alter 9er Kasten) getan ( ca. 5 Meter weiter weg). Die Waben hab ich komplett mit dem Bienen drauf umgehängt - also nix mit abschütteln. Mit geschleuderten Honigwaben hab ich dann das "alte" Volk aufgefüllt + 1 Futterwabe. Den Zusetzkäfig mit Königin einfach oben auf die Rähmchen gelegt. Zeitpunkt der Aktion war Mittag ! Bis zum Abend oder am nächsten Tag sind alle Flugbienen wieder in die alte Beute heim geflogen. Die Königin fängt dann wieder das Stiften an und alles is gut. Bedampft wird am 2. oder 3. Tag. am 4. Tag zusätzlich noch 1,5Liter Zuckerwasser zum Start gegeben.

Das "neue" (Milben-) Volk zieht sich eine neue Königin und wird zwischenzeitlich mal bedampft und dann nach 21 Tagen nachdem alle Bienen geschlüpft sind (brutfrei) nochmal bedampft. Somit auch dieses Volk milbenfrei ;-)

Man kann auch die Brutwaben von mehreren Völkern zusammen in einen Zargenturm hängen.


hab i irgendwas vergessen ?

ach ja - bedampfen am besten Abends wenn alle Bienen dahoam sind (oder bei Regen - im Bienenhaus!)
 
ach ja - bedampfen ....
Zum Milbenjahr 2016 gehört auch die Behandlungsweise und die Geräte und Hilsmittel dazu, ich höre laufend von Imkern die auf den Oxamat umsteigen wollen dass sie den nicht geliefert bekommen weil der Hersteller wegen der vielen Bestellungen mit der Produktion nicht nachkommt.

Von mir wollten schon welche dieses Gerät ausleihen deswegen und weil ich drei besitze, aber das habe ich bisher abgelehnt da ich sie selber brauche und Dinge die mit fremden Bienen in Berührung kommen verleiht man aus hygenischen Gründen nicht, an unbekannt fremde sowieso nicht.

Das Springkraut honigt dieses Jahr gut, viele Imker haben erst Anfang bis Mitte August das behandeln begonnen, zu einer Zeit als das Springkraut längst angeflogen wurde, also dürfte hier eine Reinvasion nicht ausgeschlossen sein. Wichtig für Imker die früher behandelt haben und ihre Völker milbenfrei wähnen.
 
Warum bedampft man alle 4 Tage? Bzw hab ich jetzt auch schon gelesen, dass jemand dieses Jahr alle 7 Tage sublimiert.
Bleibt das Sublimat 4 Tage im Haarkleid oder bleiben die Milben 4 Tage auf den Bienen, bis sie wieder in die Brut schlüpfen?
Leider hab ich trotz intensiver Suche noch nichts dazu gefunden. Oder ist es wetterabhängig, nach welchem Zeitraum man wieder verdampft?

LG Doris
 
Hallo Doris,

Die OxS wirkt nicht in die Brutzellen hinein, deswegen kann man bei der Hauptentmilbung wie folgt einen ganzen Brutzyklus abdecken: alle 3-4 Tage 1× Sublimieren, wenn du das 4 mal machst, hast du 12-16 Tage. In dem Zeitraum ist sicher alle Brut geschlüpft und du hast jede Biene erwischt.
 
Oder ist es wetterabhängig, nach welchem Zeitraum man wieder verdampft?
Ja es ist auch Flugwetter abhängig, den das Haarkleid können sie nur im Flug richtig reinigen, darum ist bei Nichtflugwetter die Wirkung sicher länger, und du kannst alle 7 Tage bedampfen und sparst Dir sicher eine Bedampfung

Am besten ist natürlich eine Bedampfung in der Brutfreien Zeit, da genügt in der Regel eine Bedampfung

Sonst hat ja schon Marion alles gesagt
 
Daß die Milbe kurz vor dem verdeckeln in die Brut krabbelt und es dann ca 12 Tage dauert bis sie wieder rauskommen ist mir klar. Ich weiß nur immer noch nicht, warum grad 3-4 Tage bedampfen
Wenn ich alle Milben erwischen will wäre ja vielleicht dann jeder Tag sinnvoll. Das mit dem " brutfrei" ist mir auch klar.
Ich habe für mich den Schluss gezogen, dass das Sublimat zwischen 3 und 7 Tagen ( je nach Witterung und je schlechter das Wetter, je länger die Wirkung) im Haarkleid bleibt und in diesem Zeitraum wirkt.. Aber nachgewiesen ist das nirgends oder?
 
So guten Abend allerseit´s,

Ich hab hier mal 2 Windelfotos für Euch. Das erste wurde aufgenommen eine Woche nach Beginn der Ameisensäurebehandlung.

PIC_0035.jpg

So und das zweite hier nach 14 Tagen mit dem Nassenheider im Rähmchen in einer Leerzarge.

PIC_0037.jpg

Es handelt sich hierbei um einen absoluten Ausreißer. Dieses Volk habe ich im vergangenen Jahr als Schwarm bekommen und als solchen unbehandelt überwintert. Es hat sich zu einem sehr starken Volk entwickelt. Ein Ableger frei nach der ZWA Methode hab ich erfolgreich gemacht.
Und nun mach ich sicherheitshalber nochmal den Oxamaten drauf, mal sehen was dann noch fällt.
Alle meine anderen Völker haben während der Nassenheider Behandlung max. 10-12 Milben verloren.

schöne Grüße Ronny

P.s. ich hoffe man kann auf meinen unprofessionellen Fotos auch was erkennen.
 
Hab ich auch so gedacht Monika, deshalb mal die Bilder gezeigt. Selber hab ich bei mir solche Milbenmengen auch noch nicht gesehen. Das Volk selber sieht aber okay aus, also keine Krabbler oder verstümmelte Bienen zu sehen.

Schöne Grüße Ronny
 
Hallo Goldregen
Soweit ich aus dem Forum, ich glaube es hat Hagen geschrieben, erfahren habe, bleiben die Milben, sobald sie aus der Verdeckelung kommen, 4 bis 5 Tage zum sogenannten Reifefraß außerhalb der Zelle. Deswegen alle 3 bis 4 Tage hat man die Möglichkeit alle Milben außerhalb von Zellen zu erfassen.
Habe dies im Vorjahr ausschließlich gemacht und von ca. 100 Volker nur 4 Vöker verloren.
mfg Walter
 
Hallo Goldregen,

leider wirkt der OX-Staub nicht sehr lange. Beobachtet man den Milbenfall, merkt man daß sich täglich die Fallzahl in etwa halbiert. Nach 4 Tagen fallen also nur noch ca. 1/10 der Milben im Vergleich zum ersten Tag.
In der Praxis ist es leider so, daß man auch bei Bedampfung alle 4 Tage nicht alle Milben erwischt (bei vorhandener Brut). Die Theorie, wonach man bei 4 Bedampfungen alle 4 Tage einen Verdeckelungszyklus abdeckt und somit "alle" Milben erwischt, ist leider nur reine Theorie. Bei mir fängt regelmässig erst bei der 5ten Bedampfung das "rieseln" erst so richtig an...

Eigentlich müsste man wirklich mal jeden Tag bedampfen und das 12 Tage lang - aber selbst dann wird man nicht alle Milben erwischen! Aber leider würde das das Stockklima doch erheblich durcheinander bringen, denke ich?


Servus,

Nils
 
Nils, diese Beobachtung, daß erst aber der 4. oder 5. Bedampfung die Milben fallen, habe ich auch gemacht. Ausgangslage bei mir waren 2 Milben pro Tag. Nach dem ersten Bedampfen vielleicht 15 Milben. Ich dachte erst, wir machen was falsch. Nach dem 5. Bedampfen 200 Milben. Aber da ich nur 1 Volk betreue, ist dies ja keine aussagekräftige Beobachtung.
Dies würde dann aber doch bedeuten, daß die Konzentration der Oxalsäurekristalle im Stock ansteigt und dann der Staub doch länger wirkt.
Danke Walter für den Beitrag mit dem "Reifefraß". Sowas habe ich gesucht aber leider in noch keiner wissenschaftlichen Studie gefunden.
Ich werde jedenfalls solange alle 4 Tage bedampfen, bis fast keine Milben mehr fallen. Ich hoffe nur, daß ich damit die Bienen nicht schädige. Bis jetzt finde ich weder tote Bienen noch ein verändertes Verhalten. Sie nehmen regelmäßig Futter ab und fliegen gut. Ich finde nur, daß sie grad wenig Pollen eintragen. Aber ob das normal ist oder nicht kann ich auf Grund meiner Erfahrung nicht beurteilen.
LG Doris
 
Hallo Doris,
ganz erklären kann ich es mir auch nicht, warum der Milbenfall erst ab ca. 5 Bedampfungen los geht. Dies ist auch vom zeitlichen Abstand unabhängig. Werden die Milben durch die vorherigen Bedampfungen geschwächt und sterben mit der 5 ten endgültig? Wären sie auch so gestorben?
oder ist es der Anstieg der Konzentration?
Ich weiss es nicht...

vor 2 Jahren hatte ich ein arg vermilbtes Volk und ich brdampfte es nach dem Motto: entweder bringt euch die Milbe um oder ich mit dem bedampfen! Es brauchte 40 (!!!) Bedampfungen bis die Milben hetaussen waren. Den Bienen ging es hervorragend! Sie überwinterten stark und schienen mir sehr vital zu sein!
ich nutze den Oxamat, aber andere Geräte dürften auch nicht viel anders auf die Bienen wirken!?

Mein Ziel ist beim bedampfen: wemiger als 10 Milben nach ca 24 Std nach Bedampfung. Dann höre ich auf.
heuer bedampfe ich im 5-6 Tage Abstand.

Servus

Nils
 
mit dem "Reifefraß".
Servus Doris!

http://www.bienenforum.com/forum/search.php?searchid=1539581

In obigem link eine sehr interessante Darstellung (Bericht Nr. 7). Die Reifung der Milbe dauert ca 5 bis 6 Tage steht dort, damit ist der Reifefraß gemeint.

In der Literatur fand ich darüber auch schon einiges, aber leider fällt mir die Quelle momentan nicht ein, sollten sich die dafür zuständigen Gehirnsynapsen aufraffen um mir das mitteilen so werde ich unverzüglich damit hier in Aktion treten.
 
Zum Thema Reifefraß:
Ich frage mich, ob man mit der Bekämpfung der aufsitzenden Milben nicht eine Selektion durchführt, welche die Milbenstämme bevorzugt, die einen kürzeren Reifefraß benötigen. Je weniger lang eine Milbe zur Reifung braucht, desto schneller taucht sie in die Brut ab und ist für 12 Tage sicher vor den Nachstellungen des Imkers...
 
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