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Einer ist immer dabei!!
Königin 20 Tage gesperrt und nach 24 Tagen mit Bienenwohl behandelt.
Bild von 1 Woche nach Behandlung.
Jetzt habe ich noch die erste Verdeckelte Brut rausgenommen, Volk wird weiter beobachtet, schaut aber jetzt gut aus.
Hätte ich den nicht brutfrei gemacht, wäre er wohl hops gegangen!
LG Lisi
 
Wenn der Absperrkäfig als Pheromonquelle dient.

Im Rahmen eines Brutstopps mit Hilfe eines Absperrkäfigs wird sehr oft am Ende der Absperrfrist die alte Königin entnommen und eine junnge Königin eingeweiselt. Wie ich verschiedenen Berichten entnehmen konnte, ist dies sehr oft misslungen und die junge Königin wurde nicht angenommen.
Eine Hypothese:
Eine Königin hinterlässt in der dreiwöchigen Absperrzeit eine satte Pheromonspur im Absperrkäfig. Bleibt dieser Käfig, weil in eine Wabe fest eingebaut, im Bienenvolk, wirkt er wie eine Königin als Pheromonquelle. Die Bienen fühlen sich nicht weisellos und nehmen eine neue Königin nicht an.
Der Versuch dazu:
Ich wollte die Wirkung meiner Absperrwabe an einem Volk, das zur Umweiselung bestimmt war, über eine Zeit von drei Wochen nach der Absperrfrist untersuchen. Ich habe die Königin dem Käfig entnommen und den Käfig leer mitten ins Volk gehängt. Gleichzeitig erhielt dieses Volk 8 MW zum Ausbauen. Bei der ersten Kontrolle nach einer Woche stellte ich fest: Das Volk, obwohl hoffnungslos weisellos, verhält sich ruhig und hat die Waben ordentlich ausgebaut, gleichzeitig aber wohl durch "Fahnenflüchtige" an Stärke verloren. Auf den Waben gab es keine Gelege von Afterbienen. Der Absperrkäfig war, obwohl ohne Königin, dicht gepackt mit Bienen aber ohne jeden Bau.
Zwei Wochen später dasselbe Bild: Keinerlei Anzeichen von Drohnenbrütigkeit, einzig auf der der Käfigwabe benachbarten Brutwabe zwei drei kleine Ansätze von Spielnäpfchen.
Drei Wochen später wiederum keine Aenderung. Jetzt wollte ich die Wirkung des Käfigs testen. Ich entnahm die dicht belagerte Käfigwabe, gab die Bienen zurück und schloss die Wabenlücke. Nach einer Stunde war das Volk in höchster Aufregung, da die Pheromonquelle fehlte.
Zwei Stunden nachdem ich eine Apidea aufgesetzt habe, ist Ruhe eingekehrt.
Fazit: Wer mit Absperrkäfigen arbeitet und die Brutfreiheit zur Umweiselung nützen will, darf auf keinen Fall den leeren Käfig, in dem die alte Königin abgesperrt war, im Volk lassen.

Chrigel
 
Das Bild in Post 142 ist alarmierend und die Gründe für diesen massiven Milbenfall erschliessen sich mir nicht - insbesondere nicht aufgrund meiner erneuten positiven Erfahrung in diesem Jahr.
Bekanntlich habe ich im Juli einen gut dreiwöchigen Brutstopp bei meinen Völkern mit anschliessender Bedampfung bei wenige Tage alter offener Brut durchgeführt. Seither erfuhren die Völker keine weitere Varroabehandlung. Vor meiner Ferienreise Ende September habe ich die gefetteten gittergeschützten Unterlagen eingelegt. Gestern nach 14 Tagen habe ich die Unterlagen gezogen und die Milben grob ausgezählt. Der Milbenfall streute unter 2/d. Die Völker sind bedingt durch die Frostnächte im September mehrheitlich brutfrei oder haben nur noch wenige verdeckelte Brutzellen. Die Volksstärke bewegt sich wie der langjährigen Erfahrung entsprechend um 9'000 bis 10'000 Bienen. Die 4 B Völker werden anfangs November ihre Schlussbedampfung bekommen. Dann stellen sie aufgrund der schattigen Lage ihren Flug ein.
Zwei konventionell behandelte Vergleichsvölker ohne Brutstopp und zweimaliger Thymovarbehandlung sind etwas stärker, ebenfalls brutfrei und weisen einen deutlich höhern Milbenfall auf. Die Thymovarbehandlung dürfte im kühlen September schlecht gewirkt haben. Ich habe diese Beiden deshalb gestern bedampft.
Dann gibt es noch das Volk aus Posting 140, das noch immer auf der Alp steht. Es ist im letzten Jahr durch den geringsten Milbenfall, heuer durch geöffnete Brut und aber auch durch seine Verteidigungsbereitschaft aufgefallen. Es wurde einem totalen Brutstopp unterzogen (war ein ziemlich denkwürdiger Eingriff) aber nicht behandelt. Es verbleibt bis zum Wintereinbruch auf der Alp und wird auch keine Winterbehandlung erhalten. Sein Winterquartier bezieht es abseits der andern Völker. Ab dort wird dann auch der Milbenfall erhoben.
Chrigel
Noch werden die warmen Stunden zum Umtragen des Futters von der Fensterwabe in den Wintersitz genutzt.
 

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Am nächsten Montag werden alle Königinnen interniert. Es ist hochsommerlich warm, am Morgen wird etwas Tracht herrschen und damit friedliche Stimmung.
Der gut dreiwöchige Brutstopp wird für ausgewählte Völker voraussichtlich die einzige Massnahme gegen die Varroa sein.
Chrigel
 
Hallo!
Bin schon gespannt auf die nächste Zeit. Ich mache mit! Hast Du eventuell Erfahrung, ob durch die fadisierenden Brutpflegerbienen ein erhöhter Honigeintrag erfolgt?
lg Martin
 
Lieber Christian, wendest du deine 4/5 B Methode gar nicht mehr an? Wäre eine 10 tägige Pause nicht verträglicher für deine Königinnen?
 
Der gut dreiwöchige Brutstopp wird für ausgewählte Völker voraussichtlich die einzige Massnahme gegen die Varroa sein.

Na da bin ich schon gespannt wie ein Fidschibogen -wer´s kennt-, bin jedenfalls mit einem Team aus unserer Ortsgruppe mit von der Partie. Meine 7-Sachen habe ich bereits griffbereit, auch die Tracht, nämlich die Sonnenblume passt mir bestens ins Konzept, somit kann Chrigel jederzeit den Startschuss abfeuern.

Josef
 
Lieber Christian, wendest du deine 4/5 B Methode gar nicht mehr an? Wäre eine 10 tägige Pause nicht verträglicher für deine Königinnen?

5 B führt zu einer Verdoppelung meiner Völkerzahl und bedingt, dass ich die Jungvölker im Herbst möglichst verkaufen kann. Da in meiner nähern Umgebung nach wie vor Probleme mit der Sauerbrut bestehen, könnte ich im Falle einer Standsperre auf den Völkern sitzen bleiben. Ich will keinen grössern Bestand. Deshalb habe ich mich anpassen müssen.

Seit 2 Jahren mache ich nur noch 4 B! Nach drei Wochen Internierung ist alle Brut geschlüpft. Es gibt keine Sammelbrutableger und daraus keine KS für Jungvölker. Der Volksbestand bleibt gleich.

Die dreiwöchige Brutpause hat bei den Königinnen bisher nicht zu einer "Unverträglichkeits-Reaktion geführt. In den beiden vergangenen Jahren hat weder ein Volk während der Internierungszeit umgeweiselt noch wurde eine Königin nach der Freilassung abgestochen. Alle Völker sind auf dem neuen Bau zu normaler Winterstärke gelangt.

Chrigel
 
Hallo!
Bin schon gespannt auf die nächste Zeit. Ich mache mit! Hast Du eventuell Erfahrung, ob durch die fadisierenden Brutpflegerbienen ein erhöhter Honigeintrag erfolgt?
lg Martin
Fadisierende Brutpflegerbienen - ehrlich, ich musste die Bedeutung nachschlagen da mir unbekannt.
Es stellt sich die Frage, ob diese Bienen früher auf Tracht fliegen. Ob der Honigertrag der Völker höher ist, kann ich nicht beurteilen, da ich alle Völker am Stand gleich behandle und damit keinen schlüssigen Vergleich habe.
Es ist zu erwarten, dass vom Eintrag mehr übrig bleibt, da zwei Wochen lang keine Brut mehr gefüttert werden muss. Auf der andern Seite weiss ich nicht ob der Sammeleifer durch die Internierung der Königin und die fehlende offene Brut negativ beeinflusst wird.
Sicher steht für mich eine allfällige Ertragssteigerung nicht im Vordergrund und eine Minderung wird sich wohl kaum im "Schmerzbereich" bewegen.

Chrigel
 
Obige Antwort verleitet mich nun auch das Capaz Waagvolk für diesen Brutstopp heranzuziehen, wir hätten somit Tag täglich direkte Vergleiche zum Balkenwaagstock, der weiter ohne absperren der Kö geführt wird

Zwei Fragen habe ich nun an Chrigel

* sollen, oder müssen die Kö Begleiterinnen zu ihr gelangen können, also Rähmchen mit ASG

* oder gingen auch Rundkäfige wo die Kö alleine in diesemKäfig verweilt, diese jedoch von ihren Pflegerinnen von außen gefüttert werden könnte


Bei Methoden wären mir möglich

Josef
 
Die Bienen brauchen im Sommer einen flächigen Zugang zur Königin und die Königin einen gewissen Bewegungsraum, damit es nicht zur Nachschaffung kommt. Das einseitige ASG reicht - ich habe aber auch solche mit beidseitigem Zugang. Ich habe mit meinem Absperrraum von ca 15 x 15 cm gute Erfahrung gemacht. Die Hälfte eines Flachzargenrähmchens gleich welchen Systems scheint mir das Richtmass.
Da tut man sich auch nicht schwer, die allfällig angelegte Brut bei der Freilassung zu entsorgen (Milben).

Chrigel
 
Hallo Chrigel

Ich habe ein paar von diesen Schlüter- Kafigen ( verwende sie manchmal um ganz kurzfristig eine KÖ wegzusperren, damit sie mir nicht entfleucht). Die sind ca 14*10*2,5 cm groß. Glaubst du, dass ich damit eine Kö auch länger einsperren könnte?
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Der Schlüter Käfig ist ein Zusetzkäfig und für die Internierung nicht geeignet. Mindestens im Sommer braucht es meiner Meinung einen Raum wo eine Wabe gebaut werden kann (auch wenn die Bienen dies nicht immer machen) und die Königin Legemöglichkeit hat. Es besteht die Gefahr von Nachschaffung in den ersten 8 Tagen Internierung.

Im Gegensatz dazu genügen im Spätherbst die Scalvinikäfige, die ich für den Sommer auch als ungeeignet betrachte.

Chrigel

Mein verwendeter Eigenbau-Rahmen
IMG_3304.jpg
 
Bei sommerlichem Wetter und leichtem Trachteintrag, war das Arbeiten gestern angenehm.
Die Vorbereitung auf die Internierung der Königinnen beginnt im Frühjahr mit der Kontrolle und Zeichnung allfälliger ungezeichneter Königinnen. Dennoch habe ich auch gestern zwei Völker angetroffen, die nicht geschwärmt aber in den letzten drei Wochen still umgeweiselt haben. Die jungen Königinnen in der grossen masse Bienen zu finden war nicht ganz einfach. Da sie aber frische Gelege hatten, konnte die Suche etwas eingegrenzt werden.
Ein Volk hatte eine einzelne sehr schöne Weiselzelle zur stillen Umweiselung. Solche Königinnen gibt man nicht einfach aus der Hand. Die Wabe mit dieser Zelle samt zwei Waben mit verdeckelter Brut und Bienen wurden in einen Ablegerkasten verlegt und im Volk selbst die weisse Königin interniert, denn hier soll genauso ein Brutstopp erzeugt werden mit anschliessender vollständiger Bauerneuerung. Bis in drei Wochen würde die Umweiselungskönigin zur Einweiselung zur Verfügung stehen und die weisse Königin entfernt.

Chrigel
 
Liebe Imkerfreunde

Wenn ihr an diesem Thema wirklich interessiert seid, dann nehmt euch die Zeit und hört euch den hochinteressanten Vortrag von R. Büchler anl. der Sommerweiterbildung an. Es ist die Bestätigung für unser Thema "vorsichtige Schritte..

Chrigel
 
Ich finde das ganze sehr interessant und würde evtl auch ein zwei Völker so "behandeln" bin ich am Montag schon zu weit über der Zeit?
 
Nein, überhaupt nicht. Dieses Verfahren kannst du zu jeder Zeit starten. Ich habe es versuchsweise auch schon im Mai gestartet, allerdings mit anderer Zielsetzung.
Start 9. Juli - Internierungszeit 23 Tage - Wabenentnahme, tot. Bauereneuerung am 1. August. Damit bist du absolut auf Kurs.

Chrigel
 
Grüezi Josef
Was die Internierungsfrist betrifft laufen wir also zeitverschoben gleich. Ich habe am 2. Juli die Kö. interniert und werde plangemäss je nach Wetter zwischen dem 27. und 31. Juli die Kö freilassen, alle Waben bis auf eine allfällige schöne Pollenwabe entfernen und die Bienen auf neuen Bau wischen.
Dann sehen wir weiter.
Freue mich über dein Mitziehen!
Chrigel

Um meine Verwirrung aufzulösen: Die Internierungszeit ist mindestens 23 Tage (Threads oben), kann auch 29 Tage sein (AW: drohne, meine Betriebsweise #78)?
Abhängig davon wann begonnen wird, der Endtermin sollte nun aber nicht zu spät in den August landen?
Werdet ihr dann auch noch die konventionelle AmS, OxS Anwendung durchführen (natürlich abhängig vom Befallgrad)?

lg martin