Gerade wollte ich dieses Thema suchen und nun steht es schon ganz oben.
Ich war heute in Tölz und habe es mir angeschaut.
Der Imkermeister im Verein hat letzte Woche erst nochmal gesagt, dass er das für "Mist" hält und nicht denkt, dass es funktioniert, sonst würde es ja längst eingesetzt werden. Ich bin also sehr skeptisch da hingefahren. Aber das Mindeste was ich sagen muss: es war sehr interessant.
Der Erfinder oder Weiterentwickler der alten seit 30 Jahren existierenden Geräte behandelt seine Völker seit sechs Jahren ausschließlich mit Hyperthermie (die verschiedenen Prototypen, die in den Jahren entstanden sind) und zwar wie er sagt sehr erfolgreich.
Verbessert mich wenn es falsch ist, aber mit den alten Systemen habe ich mich bisher nicht auseinandergesetzt.
Zuerst wurde von oben erwärmt, ging nicht weil die Milben nach unten ins Kühle entfliehen, überleben und dann ins Volk zurück kehren. Dann wurde versucht warme Luft von außen durchs Flugloch ins Volk zu blasen, auch das scheiterte, weil die Wärmeverteilung viel zu ungleichmäßig war (Rossa hat das wohl alles probiert und auch mit dem Erfinder der Thermobox zusammengearbeitet).
Jetzt funktioniert es so:
Beim zu behandelden Volk werden die Futterwaben am Rand entnommen. Da diese überflüssigerweise erwärmt werden müssten und es entsteht Raum, damit die Luft zirkulieren kann. Nur Brut und Bienen bleiben im Volk.
Das Volk wird auf den Behandlungsboden gestellt (oder jemand stellt alle seine Böden so um, dass sie direkt für die Behandlung geeignet sind, dann entfällt dieser Schritt.) Dieser besteht einfach aus einer Schublade unter einem Varroagitter. Dort wird das Gerät von hinten hineingeschoben.
Das Flugloch wird verschlossen. (Natürlich abends, bei schlechtem Wetter behandeln, wenn alle Bienen da sind).
Der Deckel wird durch den Behandlungsdeckel ersetzt. Eigentlich ein ganz normaler Deckel, nur es bleiben über den Oberträgern noch etwa 3 cm Platz, damit die Luft zirkulieren kann. Und durch ein Loch wird von aussen ein zusätzlicher Sensor in die Zarge geschoben.
Boden und Deckel sind beim Kauf des Gerätes mit inbegriffen. Über die Möglichkeiten bei den verschiedenen Beutensystemen, kann ich später noch schreiben. Deckel braucht man eh nur so viele wie Geräte und Boden reicht ebenfalls einer, außer man möchte sich eben das Umsetzten der Zargen ersparen.
Das Gerät besteht aus vier unabhängigen Heizplatten mit jeweils einem Lüfter, dem Sensor im Deckel, Sensor(en) im Boden, Anschluß für Akku oder Netzteil, USB-Schnittstelle (für Software-Updates, z.B. spätere Verbesserungen der Programme oder um die Daten während der Behandlung auszulesen, damit die Programme verbessert werden können; aber natürlich muss man nicht jedes Mal einen Laptop anschließen), einem Befeuchtungsmodul (im Moment verwenden sie noch einen normalen Raumbefeuchter), einem Display und sechs Knöpfen, um die gewünschten Behandlungsprogramme auszuwählen, einem Mikrofon (Programm stoppt automatisch, wenn Bienen hörbar auf die Behandlung reagieren oder auch andere Probleme auftreten)
Zuerst wird die gesamte Zarge erwärmt, bis Holz-/Styropor, Futterkränze, Brut, Wachs die gleiche Temperatur erreicht haben. Das hängt natürlich von der Außentemperatur ab. Erst dann startet das eigentliche Programm. Es kann ausgewählt werden, ob es sich um eine Behandlung mit Brut, ohne Brut oder um Königinnenzucht handelt. Davon hängt dann ab, welche Temperatur, für welche Zeitdauer und welche Luftfeuchtigkeit in der Zarge herschen. Maximal 42°C.
Das Ziel von Rossa ist, keine Schädigung der Bienen und möglichst hoher Behandlungserfolg. Er spricht glaube ich von 80% der Milben.
Wir konnten durch eine Glasscheibe im Deckel kurze Zeit bei der Behandlung zuschauen. Die Bienen sind ruhig. Verlassen die Brut, da diese optimale Temperatur und LF hat. Kein Aufbrausen, keine Versuche zu Kühlen. Nach der Behandlung und öffnen der Beute das gleiche. Die Bienen waren ruhig.
(ich poste das mal schnell, aber mir fällt bestimmt noch was ein, habe aber Angst alles nochmal tippen zu müssen)