Hallo,
mir stellt sich die grundsätzliche Frage ob die Wachsentseuchung mittels Hitze Sinnvoll bzw Zeitgemäß ist.
Mir ist kein Fall bekannt in dem sporenhaltige Mittelwände für einen Seuchenausbruch verantwortlich waren. Bzw. ist die landläufige Lehrmeinung das potenziell vorhandene Sporen erstens im geklärten Wachs relativ gering sind und zweitens durch das Wachs eingeschlossen und damit gebunden sind.
Zweiter Knackpunkt ist die Tatsache das die Mittelwände penibel Sterilisiert werden sollen, während die Völker weiterhin in den gleichen potenziell verseuchten Beuten sitzen. Wer dort eine ganzheitliche Prophylaktische Sanierung der Völker vornehmen will sollte auch die Bienen auf Kunstschwarmphase setzen und jährlich die Zargen und Rähmchen in Natronlauge kochen. Eine halbe Sterilisierung kann man sich sparen.
Dritte Problematik stellt sich mit dem Wachs an sich... Unser Bienenwachs ist kein reines Element sondern besteht aus einer Vielzahl von verschiedenen Bestandteilen. Die Hauptbestandteile sind verschiedene Ester, Kohlenwasserstoffe und begleitende Bestandteile wie höhere Alkohole und andere flüchtige Stoffe. Bei einer längerfristigen hohen Erhitzung finden Prozesse statt die eine Umarbeitung des Wachses einleiten.
http://www.bee-hexagon.net/files/file/filesD/Bienenprodukte/Bienenwachs.pdf
Ich denke solange wie die Futterkranzprobe stets negativ ist und im näheren Umkreis keine Dauer-Faulbrutschleudern stehen kann man sich das getrost klemmen einen tausende Euro teuren Kessel für die jährlichen 100 Kilo hinzustellen.