Wachsentkeimungskessel, reden wir darüber

Hallo Walter!

Hallo Bienenfreunde
Beim Seuchenwartkurs vor vielen Jahren bei Fr. Dr. Kohlich habe ich gelernt, Faulbrutsporen überleben für 20 Minuten Wasserdampf.
mfg Walter
Diese Aussage deckt sich auch mit der vom LWG Bayern.
Das hieße ein guter Dampfwachsschmelzer vernichtet auch die Sporen der AFB

Lässt du dein auf 120° erhitztes Wachs vor dem Gießen eine gewisse Zeit ruhen, oder erfolgt dies zeitnah nach dem Entkeimen?

Vielen Dank
Sepp
 
Hallo Sepp
Mit der Verarbeitung warte ich immer bis genug Wachs vorhanden ist. Mit ca. 150-180kg fahre ich zu Berhard Altmann zum Umarbeiten. Normalerweise ist das alle 2 Jahre. Habe noch ca. 800 MW, das sollte für 2018 reichen.
mfg Walter
 
Wachs das um 100°c erhitzt wurde sollte 1-2 Monate stehen sagte mir ein Verarbeiter, sie würden das sofort merken, und lassen diese Chargen dann länger stehen, die Mittelwände brechen wohl sehr leicht.
 
Wachs das um 100°c erhitzt wurde sollte 1-2 Monate stehen sagte mir ein Verarbeiter, sie würden das sofort merken, und lassen diese Chargen dann länger stehen, die Mittelwände brechen wohl sehr leicht.

Das würde ja bedeuten, dass die Umarbeiter das angelieferte Blockwachs nicht entseuchen bzw. nicht auf 120 Grad erhitzen. Das kann ich mir kaum vorstellen?
 
Mich hatte die Aussage auch etwas gewundert. Aber vielleicht ist das so, wie viel Zeit geht denn ins Land zwischen ausschmelzen, entseuchen und Weiterverarbeitung ?
 
Mich hatte die Aussage auch etwas gewundert. Aber vielleicht ist das so, wie viel Zeit geht denn ins Land zwischen ausschmelzen, entseuchen und Weiterverarbeitung ?

Vielleicht beim Imker zuhause, der selbst entseucht und Monate später MW gießt. Aber wenn jemand umarbeiten lässt, wird die Entseuchung doch auch gleich gemacht oder etwa nicht?
 
Vielleicht ist auch die Frage gegossen oder gewalzt, aber vielleicht kennt da jemand die Antwort.
 
Mal zurück zum Wachsentkeimungskessel:

Ich habe den unsrigen gestern mal genutzt und 20 kg Wachs auf 130 Grad erhitzt.

Leider muss ich sagen, dass unser Verein mal wieder zu große Augen hatte und der Kessel für mich zu groß ist. Die hätten vermutlich den kleineren nehmen sollten.
In den Kessel passen bestimmt 100 kg Wachs hinein.

Der Kessel hat zwei Hähne, der obere ist für das sauberste Wachs, der unter für das schmutzigere. Bei meiner Kleinmenge kommt aber beim oberen Hahn nur sehr kurz etwas heraus.
Also ist dieser für mich nutzlos.

Da ich mein Wachs zu Hause schon gut gefiltert hatte, was das kein Problem, ansonsten müsste ich es in diesem Durchgang nochmals filtern.

Dass die Erhitzung beim Gießen der Mittelwände irgendwelche Unterschiede macht, konnte ich nicht feststellen. Abkühlen auf unter 90 Grad muss es so oder so, bevor man damit wieder was anfangen kann.
 
Leider muss ich sagen, dass unser Verein mal wieder zu große Augen hatte und der Kessel für mich zu groß ist. Die hätten vermutlich den kleineren nehmen sollten.
In den Kessel passen bestimmt 100 kg Wachs hinein.

Der Verein und dessen Verantwortliche müssen, sollen und haben auch vorausgeschaut, bricht nämlich Faulbrut aus, so fallen innert kürzester Zeit großen Mengen an Wachs an, eben deswegen eher Größer, denn Kleiner.

Josef
 
Der Verein und dessen Verantwortliche müssen, sollen und haben auch vorausgeschaut, bricht nämlich Faulbrut aus, so fallen innert kürzester Zeit großen Mengen an Wachs an, eben deswegen eher Größer, denn Kleiner.

Josef

Unter diesem Gesichtspunkt ist es richtig.
Wir hatten hier noch nie AFB in meiner Kenntnis, deshalb war ich der Meinung, dass die Waben dann verbrannt werden. Nix recyling?
 
Bei uns wird im Afb fall alles verbrannt, da wird nix entseucht, wir bekommen dann vom Verband 2kg Mittelwände pro Volk gratis.
LG Lisi
 
Hallo,

wie soll das in großem maßstab funktionieren? Wo sollen die Mengen an Wachs herkommen die da in rauch aufgehen?
 
Ich war die letzten 10 Jahre 3 mal im Sperrkreis, aber Gottseidank nicht betroffen.
Tatsache ist, dass alle betroffenen Stände im Kunstschwarmverfahren saniert wurden und pro Volk 2 kg Mittelwände zur verfügung gestellt wurden.
Alle Waben, egal ob vorrat oder aus den Völkern wurden in einem riesigen Feuer in einer Schottergrube verbrannt.
LG Lisi
 
Ich muß mal diesen Thread hier mit dem Mittelwand-Thread verknüpfen, insbesondere mit dem Beitrag https://www.bienenforum.com/core/sh...essen-steht-an&p=210192&viewfull=1#post210192

Dazu hätte ich nämlich eine Frage:

Wenn ich mit einem Induktionsherd die Temperatur konstant halten kann, wäre es dann möglich, damit das Wachs auch zu entkeimen?
Also die Platte auf 120 Grad (?) einstellen, Topf drauf, Wachs ohne Wasser rein und das Ganze mal eine Stunde stehen lassen?

Würde das ausreichen um AFB-Sporen ab zu töten? Könnte man sich so teuere Entkeimungskessel sparen?

Ab welcher Temperatur wirds bei Wachs (ohne Wasser) eigentlich gefährlich? Erst ab ca. 190 Grad, oder?


Nur mal so ein Gedanke...
Danke!
 
Ich muß mal diesen Thread hier mit dem Mittelwand-Thread verknüpfen, insbesondere mit dem Beitrag https://www.bienenforum.com/core/sh...essen-steht-an&p=210192&viewfull=1#post210192

Dazu hätte ich nämlich eine Frage:

Wenn ich mit einem Induktionsherd die Temperatur konstant halten kann, wäre es dann möglich, damit das Wachs auch zu entkeimen?
Also die Platte auf 120 Grad (?) einstellen, Topf drauf, Wachs ohne Wasser rein und das Ganze mal eine Stunde stehen lassen?

Würde das ausreichen um AFB-Sporen ab zu töten? Könnte man sich so teuere Entkeimungskessel sparen?

Ab welcher Temperatur wirds bei Wachs (ohne Wasser) eigentlich gefährlich? Erst ab ca. 190 Grad, oder?


Nur mal so ein Gedanke...
Danke!

Hallo Nils!

Bei der Temperatur musst dich entscheiden wenn du Glauben schenkst, von 112- 140° ist alles drin.
Ich hab bis dato immer auf 140° erhitzt und in kritischen Zeiten jede Charge untersuchen lassen.

Gefährlich ist der gesamte Prozess im Bereich von 100°C, man glaubt die Wachsblöcke sind trocken, aber dennoch bilden sich vom
Restwasser Dampfblasen, welche gewaltig in die Höhe schießen.
Ich hab ein paarmal auf 150° erhitzt, das Wachs bleibt dabei vollkommen ruhig. Mehr erreich ich mit meinem Kessel nicht.
Was jedoch bei Temperaturen über 120° bemerkbar wird, ist eine leichte Braunfärbung des Wachses.

Ich hab mir bei einen Edelstahltopf eine Ablassmuffe einschweißen lassen.
Sobald ich einen passenden Kugelhahn (natürlich Edelstahl) habe, werde
ich einen Versuch mittels Gasbrenner machen.

Wenn du eine mobile Platte plus einen passenden Topf hasst, raus in den Garten und mit einer kleinen
Menge einen Versuch starten. In der Küche würd ich's nicht versuchen.

Gruß Sepp
 
Wenn du eine mobile Platte plus einen passenden Topf hasst, raus in den Garten und mit einer kleinen
Menge einen Versuch starten. In der Küche würd ich's nicht versuchen.

Danke Sepp für den wertvollen Hinweis, mit Wachs zu arbeiten verlangt nämlich allergrößte Sicherheitsvorkehrungen.

Noch etwas, selber würde ich da besser nicht den Deckel abheben, schon gar keine Temperatur messen, hab nämlich mit kochendem Wachs schon so allerhand abenteuerliches erlebt.

Josef
 
Danke Sepp für den wertvollen Hinweis, mit Wachs zu arbeiten verlangt nämlich allergrößte Sicherheitsvorkehrungen.
Noch etwas, selber würde ich da besser nicht den Deckel abheben, schon gar keine Temperatur messen, hab nämlich mit kochendem Wachs schon so allerhand abenteuerliches erlebt.
Josef

Die Eigenwachsumarbeitung erlebt zur Zeit Boom, welcher durch falsche Verarbeitung oder Seuchen Übertragung nicht gebremst werden sollte.

Ich hab schon vielfach geschrieben, die gefährliche Temperatur beim Wachs erhitzen liegt im Bereich von 100°.
Restwasser verdampft am Boden und schießt nach oben und reißt natürlich Wachs mit.
Um dies zu vermeiden ist es wichtig sich vorsichtig der 100° Marke zu nähern.
Erst wenn keine Blasen mehr aufsteigen und das Wachs ruhig bleibt kann die Temperatur gesteigert werden.

Dafür ist es unumgänglich die Temperatur im Auge zu behalten und wenn notwendig muss die Temperatur eine Stunde
oder mehr auf 100° gehalten werden.

Alles andere ist nicht schwerer als Schnitzel backen
Fritierfett sowie Bienenwachs haben einen Flammpunkt von 250°.


Aus leidvoller Erfahrung kann ich Euch sagen, auch beim Thermo Ölkessel muss dies beachtet werden.

Als ich vor Jahren meinen Thermo Ölkessel in Betrieb nahm, war ich allein auf weiter Flur mit solch einem Gerät.
Ich glaubte: beladen - auf 140° hochfahren - und eine Stunde auf 140° halten sei die ganze Herausforderung.
Diesen Abflauf wollt ich automatisieren, aber weit getäuscht:
- der Deckel lag am Boden
- Wachs im Umkreis von einem Metter
und ausgeschaltet hab ich mit der langen Leine - sprich das Kabel gezogen

Und vielleicht noch etwas, in den Ablasshähnen bleibt Wachs stehen und erreicht nicht die eingestellte Temperatur.
Damit auch dieses Wachs entseucht / entkeimt wird, ist es notwendig vom hoch erhitzten Wachs eine kleine Menge
abzulassen und dieses bei der nächsten Charge wieder erhitzen.

Schöne Grüße
Sepp
 
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