Varroa 2014, Eure Bekämpfungsmethoden?

Ich habe heute mit einer Imkerin gesprochen und sie hat mir Ihre Methode erläutert. Die würde ich gerne mit Euch diskutieren!

Sie verwendet den Oxamat und hat in diesem Jahr wie folgt behandelt:

- Vor aufsetzen des HR (April ?) einmalig bedampft (Ähm, naja - ich sag jetzt nix dazu....)
- Anfang August 4x4 bedampft (HR wurde dafür kurz abgenommen, kam dann wieder drauf)
- jetzt (Anfang Sept.) abgeräumt
- nun wird eingefüttert
- anschließend (Mitte Sept?) wird noch 4x4 bedampft
- Im Dezember nochmal bei brutfreiheit bedampfen.

Das muß nach Ihrer Meinung ausreichen damit die Völker überleben.

Ich als Vielfachbedampfer befürchte jedoch, daß Ende September noch sehr viele Milben in Ihren Völkern verbleiben werden. Bis Dezember können die sich noch mehrfach verdoppeln und die Winterbienen schädigen. Für mich wird das ein interessanter Vergleich zwischen meinen Vielfachbedampfungen und ihren zweimaligen 4x4 Bedampfungen!

Was denkt ihr darüber? (Mal abgesehen von der Bedampfung während der Tracht, das ist eh ein "no-go", kein Thema).
Aber was denkt ihr über die Wirksamkeit ihrer Milbenbehandlung?

Nils
 
Aber was denkt ihr über die Wirksamkeit ihrer Milbenbehandlung?

Nils, die 4 x 4 Methode ist doch gängige Praxis, allerdings nicht im April und schon gar nicht während/in Zwischentrachten.

Folgendes, bis Ende Juli passiert in der Regel nichts schlimmes, nun wird der HoR abgeräumt, ein erster Futtterstoß verabreicht, nun kommt 4 x 4 ---> Pause mit OxS, dafür aber Fütterung und Windelkontrolle. Nun ist bereits der August im Lande und das Spiel "könnte bei Bedarf" abermals losgehen.

Werden die Milben ab Ende Juli garschtig, so kannst ganz rasch die 5-B Methode anwenden.

Josef
 
Hallo zusammen
Ich verstehe eine Sache nicht so ganz.
Es wird immer gesagt das man im August eine Behandlung machen soll und dann im September. Ok Verstanden....
Aber was ist wenn nach der 2. Behandlung immer noch Milben fallen??
Soll und kann ich dann noch eine Behandlung durchführen????????

Ich hanthabe es dieses Jahr soooo...
AS 85% Zanderbeute Normal 1. Behandlung 100ml und die 2. 200ml
Da bei uns es sehr lange immer warm ist habe ich nun gestern mit der 1. Behandlung angefangen aber nicht mit 100ml sondern 150ml. Dann kommt das Einfüttern und danach die 2. Behandlung 150ml AS 85%. Nur SOLLTE wie schon gesagt noch was an Milben da sein kann ich dann 1 Woche später noch eine Behandlung machen

Ich würde mich über Antworten sehr freuen

LG Mario
 
Ich verstehe eine Sache nicht so ganz.

Hallo Mario,
ich richte meine Behandlungen nach dem Befall, bei den ersten Völkern mußte ich dieses Jahr schon im Juni mit der ersten Behandlung anfangen,
danach nochmal eine Windelkontrolle, alles was mehr als 10 Milben hatte hab ich dann nochmal mit AS behandelt, das waren ca. ein Drittel meiner Völker.
Die Hauptbehandlung mache ich mit ALV, da hab ich nun schon die zweite Behandlung fast abgeschlossen - sieht bis auf eine Räuberei ganz gut aus.
Natürlich mach ich nochmal eine Milbenkontrolle, dazu lege ich geöltes Küchenkrepp auf die Schublade, falls dann noch Ausreißer dabei sein sollten, werde ich diese nachbehandeln, ansonsten mache ich nur noch eine Winter Behandlung mit OxS träufeln.

Wen ich wie du, erst gestern mit der Behandlung angefangen hätte, dann wären wohl so manche Völker in den Bienenhimmel gegangen...

Darum hab ich doch ein paar Fragen zu deiner Vorgehensweise:
1. wie hoch war deine Milbenbelastung bis gestern...?
2. Mit welchem AS System behandelst du...?
3. warum fängst du erst jetzt mit Behandlung und Einfüttern an...?

Gruß Franz
 
Hallo Franz

Ich nutze den Liebig Dispenser. Bei einer Kontrolle HEUTE war die Milbenzahl um die 25 bis 30 (schon tot ).

Warum ich jetzt erst behandle kann ich Dir sagen. Denn hie in meiner Ecke ist noch ganz gut Tracht Senf, Wald, Springkraut ( Sehr Viel ).

LG Mario
 
Mir geht gerade so eine Idee durch den Kopf was Varroa Bekämpfung anbelangt...
Es gibt ja die Spinnmilben, die man bekanntlich mit Einsatz von Raubmilben sehr wirksam bekämpfen kann.

Warum geht das nicht auch mit den Varroen, da müßte man doch ansetzen können,
was macht die Forschung diesbezüglich...!?


Gruß Franz
 
Warum geht das nicht auch mit den Varroen,

Das liegt daran, dass Spinnmilben und Raubmilben sich in der Evolution nebeneindander entwickelt haben. Die üppige Entwicklung der Spinnmilben ist die Voraussetzung für das Fortkommen der Raubmilben. Das Verhältnis der Beiden zueinander ist ein natürliches Fressfeind-Beute Verhältnis.

Beim Varroa-Bienenverhältnis handelt es sich um ein parasitäres Verhältnis, das nicht evolutionär entstanden ist sondern eigentlich ein Unfall ist.
Gewachsene Wirt-ParasitenVerhältnisse schädigen zwar den Wirt, aber sie bringen ihn nicht um, denn da würde sich der Parasit ja seiner Lenbensgrundlage berauben. In der langen Zeit der gemeinsamen Entwicklung hat der Wirt auch Ueberlebensstrategieen entwickelt. Nach einem biologischen Unfall wie dem Wechsel der Varroa auf die westliche Honigbiene hat der Parasit ein ungeheures Potential den Wirt zu schädigen, ja ihn zu vernichten.

Unsere Bienen konnten keine Strategie gegen die Varroa entwickeln, dazu fehlte ihnen die Zeit. Dabei könnten sie durch gezielte Brutpausen oder durch sofortige Oeffnung befallener Zellen die Reproduktion der Varroa beeinflussen und möglicherweise unter der Schadschwelle halten wie das Apis cerana in der langen Zeit der gemeinsamen Entwicklung mit der Varroa geschafft hat.

Das Denken der Imker und das der Wissenschafter gehen eben diametral auseinander. Während der Imker aufgrund des auf seine Bienen beschränkten Blickwinkels immer punktuelle Ansätze sucht, arbeiten die Wissenschafter ganzheitlich und vernetzen die verschiedensten Aspekte.
Als Imker kommt man wohl kaum auf den Gedanken, dass beipielsweise ein Pilz zum grossen Feind der Varroa werden könnte.

Christian
 
Chrigel, ich glaube, Oberländer meinte, ob denn nicht die Spinnmilben auch auf Varroen gehen u.U.?
 
ob denn nicht die Spinnmilben auch auf Varroen gehen u.U
Ich habe Oberländer schon richtig vestanden und ich nehme fast an, dass er auch meine Entgegnung nachvollziehen kann.

Leider unvermeidlich, dass es etwas nach Biologie-Unterricht tönt:
Spinnmilben sind pflanzensaugende Parasiten oder Schädlinge von etwa 0.15mm Grösse und von Auge gerade knapp erkennbar. Erkennbar ist ihr Gespinst, das sie über die befallenen Pflanzenteile ziehen, welches sie zur Fortbewegung nutzen.
Die Raubmilben sind von vergleichbarer Grösse und wie ihr Name sagt, die Raubtiere unter den Milben. Sie sind evolutionär an ihre vegetarischen Verwandten gebunden.
Als Gegner der Varroa müsste also ein Fressfeind vergleichbarer Grösse her. Mindestens von der Grösse würde der Chelifer oder Bücherskorpion passen - aber er hat das gleich Handicap. Er kann der Varroa gar nicht gefährlich werden, weil er keine Massenvermehrung kennt. Da müsste er seine ganze Vermehrungsrate, die er in Jahrmillionen als passend erworben hat, umkrempeln können, nebst seinem ganzen Verhalten.
In Frage käme aber auch ein viel kleinerer Organismus, der in irgend einer Form die Organe der Varroa schädigt und sie zum Absterben bringt - also beispielsweise, der Pilz, an dem geforscht wird, oder ein Varroapest-Bakterium. Doch hier sind wir dann schnell an der Schwelle zur verzweifelten Klage des Zauberlehrlings ....die Geister, die ich rief, werd ich nimmer los.

Christian
 
Ich habe Oberländer schon richtig verstanden und ich nehme fast an, dass er auch meine Entgegnung nachvollziehen kann.

Christian... natürlich kann ich deine Entgegnung nachvollziehen,
eigentlich wollte ich die Sache mit den Raubmilben nur als Bsp. oder als Ansatzpunkt nehmen,
es müßte doch möglich sein, auch für die Varroen einen Natürlichen Gegner zu finden... !?

Ansonsten würde die Varroa ja nur zugrunde gehen, wenn sämtliche Bienenvölker zugrunde gegangen sind.

Die Sache mit einem Pilz oder Bakterium sollte natürlich nicht zu einem Damoklesschwert werden, klingt aber sehr interessant.

Gruß Franz
 
Hallo Franz

Ich nutze den Liebig Dispenser. Bei einer Kontrolle HEUTE war die Milbenzahl um die 25 bis 30 (schon tot ).

Warum ich jetzt erst behandle kann ich Dir sagen. Denn hie in meiner Ecke ist noch ganz gut Tracht Senf, Wald, Springkraut ( Sehr Viel ).

LG Mario

Hallo Mario,
in welchem Ochsenbach bist Du eigentlich, das bei Weilheim?
Gruss, Christian
 
Fix_Milbe auf Windel.JPG

Ist das auch eine Bekämpfungsmethode?

Die Biene hat eine Wachsschuppe ausgeschwitzt und die Milbe gleich mit rausgeschossen, und beide landeten sogleich auf der Windel, die Milbe bevölkert nun das Land jehnseits des Jordans, weil auf der Windel ihre lebenswichtige Temperatur nicht mehr gewährleistet war.

Ich bitte meine mich verlassen habenden Fotokünste zu ignorieren :) Aber man kann es gut erkennen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Reagieren Tiere eigentlich auf Placebos?

Wenn ja, dann könnten wir uns überlegen wie die Milbe mit Placebos von den Bienen fernzuhalten ist. es würde genügen wenn sie nicht mehr in die Brut geht, denn dann würde die Fortpflanzungsgrundlage fehlen, eine entsprechende Idee zum Placeboeffekt fehlt mir allerdings.

Bei Menschen hat man mit Placebos erstaunliche Erfolge erzielt. Auch im 2. Weltkrieg wurden Placebomeldungen über die Medien, also totale Falschmeldungen die von den Hörern und Lesern als richtig eingestuft wurden, dafür verwendet um bestimmte Ziele mit Erfolg zu erreichen.
 
Keine schlechte Idee Max, aber Placebo basiert im wesentlichen auf Glauben. D.h. ich glaube an die Wirkung und daher wirkt es.
Wie bringt man Bienen bzw. Milben dazu, an etwas zu glauben? Oder reicht der Glaube des Imkers für eine Wirkung?
Interessante Fragen...

Aber das erinnert mich an ein Experiment in meinem ersten Jahr. Ich gab dem Volk Ameisensäure homöopathisch als Globuli (ins Zuckerwasser), einige Tage später ging die Königin aus der Brut für einige Tage. So kam es mir zumindest vor. Leider habe ich bis jetzt nicht mehr daran gedacht diesen Versuch nochmal zu machen. Das wäre heuer hilfreich gewesen....

Nils
 
Bei Menschen hat man mit Placebos erstaunliche Erfolge erzielt. Auch im 2. Weltkrieg wurden Placebomeldungen über die Medien, also totale Falschmeldungen die von den Hörern und Lesern als richtig eingestuft wurden, dafür verwendet um bestimmte Ziele mit Erfolg zu erreichen.

Max... ein mir bekannter Kriegsveteran war in Afrika beim Wüstenfuchs, der hat ja so manche legendäre Täuschung erfolgreich umgesetzt, konnte somit Erfolge verzeichnen - dein Ansatz ist zu überdenken, warum nicht auch die Varroa überlisten...

Dazu fällt mir folgendes ein - in der Anthroposophie wird gleiches mit gleichem behandelt, also Varroa mit Varroa - quasi müßtest du die Varroen sammeln, veraschen und damit die Bienenstöcke behandeln - ob das funktioniert, weis ich nicht, hab's noch nicht probiert.
Evtl. gibt es darüber irgendwo Berichte.

Gruß vom Franz, der mit der Varroa auf Kriegsfuß steht
 
Hallo Franz,

in der Anthroposophie wird gleiches mit gleichem behandelt, also Varroa mit Varroa - quasi müßtest du die Varroen sammeln, veraschen und damit die Bienenstöcke behandeln - ob das funktioniert, weis ich nicht, hab's noch nicht probiert.

in der Homöopathie gibt es das Mittel "Varroa C 30", also potenzierte Varroamilben - die hätte ich sogar zuhause. Warum fällt mir das nie zum rechten Zeitpunkt ein???

Behandlung mit veraschten Milben - das hat Matthias Thun (der Sohn von Maria Thun) in seinem Buch beschrieben:
http://www.amazon.de/Die-Biene-Berücksichtigung-kosmischer-Rhythmen/dp/3928636170

Es gibt ein Video von ihm, habs aber selber noch nicht ganz angeschaut: http://www.youtube.com/watch?v=6xtZMDbD-CE
 
Zur Veraschung habe ich folgende Anleitung gefunden:

http://www.bienenliebe.info/veraschung.html

Ein sehr aufwändiges Verfahren - und das Leben meiner Bienen würde ich nicht von der Wirkung dieses Mittels allein abhängig machen. Aber zur Unterstützung neben einer konventionellen Behandlung wäre es sicherlich probierenswert - zumindest nicht schädlich.

Das o.g. Video vom Thun ist ganz interessant, im wesentlichen sieht er das Varroa-Problem als Folge einer "Blutkrankheit" der Bienen, entstanden durch die moderne Bienenzucht. Wobei dies wohl mehr aus energetischer Sicht zu verstehen ist. Mangelhafte Ernährung (Monokultur, PSM), unnatürlicher Wabenbau (MW) und Königinnenzucht (Umlarven) führen zu einer Blutschwäche der Bienen. Die Varroa reagiert darauf und fühlt sich in diesem "kranken Bienenblut" sehr vohl.

Leider beschreibt er die Veraschung nur kurz und erklärt auch sonst nicht genau, was man machen kann - außer die Einstellung des Imkers zu ändern.

Nils
 
aber Placebo basiert im wesentlichen auf Glauben. D.h. ich glaube an die Wirkung und daher wirkt es.
Wie bringt man Bienen bzw. Milben dazu, an etwas zu glauben? Oder reicht der Glaube des Imkers für eine Wirkung?
Interessante Fragen...
Das sind hochinteressante Fragen, auf die ich bisher keine Antwort weiß.

Vor Jahrzehnten als ich noch sehr jung war, hatten wir einen Hund und als dieser noch sehr jung war habe ich ihn geärgert wo ich nur konnte, und er mochte mich nicht und bellte mich deshalb oft an, deshalb kam mir eine Idee und ich habe einer Strohpuppe meine Kleidung angezogen und sie aufgestellt, als der Hund kam meinte er ich sei die Puppe und bellte sie an. Auch ein Placebo Effekt, er machte es allerdings nicht lange mit und merkte den Unterschied sehr bald und bellte nur mehr mich an.

Irgendiwe müssten wir die Varroa dazu bringen an ein Placebo zu glauben und dass es ein Placebo war merkt sie erst wenn sie sich gehimmelt hat.
 
Behandlung mit veraschten Milben - das hat Matthias Thun

Nun, das Buch habe ich auch im Schrank - das hat meine Mutter irgendwann mal gekauft. Das Lesen hatte ich nach den ersten Seiten abgebrochen.

Zum Film (von 1987):
Dafür, dass er zu diesem Zeitpunkt erst seit 2 Jahren Naturbau betrieb zieht er erstaunlich selbstsicher seine Schlüsse.
Auch den Ansatz, dass nicht gegen die Varroa behandelt werden soll sondern etwas für die Biene getan werden soll um deren Vitalität gegenüber den übertragenen Krankheiten zu tun passt für mein Verständnis nicht zur später benannten Methode der Veraschung der Milben und deren homöopathischen Einbringung ins Volk.

Ich könnte nun noch mehr nörgeln, will aber das Thema dieses Threads nicht abschießen. Es geht ja um die Varroabekämpfung 2014.

Hat jemand von Euch dieses Jahr mit veraschten Varroen behandelt?

Ich war so frei, zum generellen Thema "Homöopathische Varroabekämpfung mit veraschten Milben" ein neues Thema zu erstellen:

Gruß,
Hermann
 
Zurück
Oben