Restentmilbung 2014

Ich behandle meist um Weihnachten mit OS

ist ein Volk nicht brutfrei, dann zeigt es im Sommer einen starken Varroafall oder sogar schlimmeres.

Solche Völker scheiden für die Nachzucht aus.

Gruß Milb
 
eines bei 50 Milben/Tag. Dieser Anstieg kam erst in der letzten Woche.
ein Volk ist ähnlich bei mir, obwohl es weniger als 50 Milben waren. Interessanterweise hat dieses Volk Brut ausgeräumt. Ich habe es auf den Sturm zurückgeführt, da bei der sturm die Deckel weggerissen hat.
Wenn Brut, warum auch immer ausgeräumt wird, dann fallen logischerweise auf einmal viele Milben runter.

Und noch ein Punkt:
Angenommen man erwischt die Völker nicht ganz brutfrei, sagen wir mal mit noch 100 verdeckelten Zellen.

a) Wäre diese Brut die letzte vor der Brutpause, so wird sie ganz viele Milben haben, da die Völker beim Verdeckeln dieser Brut noch ziemlich aktiv waren. Die erhöhte Aktivität der Bienen erleichtert den Milben den Sprung in die reife Zelle. Es ist nicht so, dass Milben über die Waben krabbeln, bis sie die richtige Zelle erreichen, sie lassen sich fallen, nur wenn sie ganz in der Nähe sind und diese zelle riechen können.

b) wäre diese Brut aber die erste verdeckelte Brut nach der Brutpause, dann hat sie weniger Milben als die gleichgroße Brut aus a), denn im Dezember und Januar sind die Bienen nicht so aktiv wie im Novenber und die Milben haben es schwerer an die Brut gelangen zu können.

Das ist ein Grund warum ich die letzte Brut nicht auf Kosten der Winterbienen retten möchte, denn sie ist bei hohen Befall meist schon beschädigt. Die erwachsene Winterbienen werden mMn von einer extra Behandlung mehr belastet als von den Milben.

Wer das Gefühl hat, es soll 2x behandelt werden, sollte es auch machen. Das hoffentlich ruhigereres Gewissen ist auch viel wert :) Ich habe auch früher die Restentmilbung wiederholt, da die erste behandlung nicht gewirkt hat und die Völker haben keinen Schaden bekommen. Aber ich sehe den Sinn einer Behandlung in dieser Zeit nicht richtig, es wird eh kaum noch Brut angelegt, die man retten kann. Und falls die Völker jetzt schon brutfrei sind, umso besser, dann müssen die Milben bis Dezember auf mich warten, bis dahin können sie nicht viel stören.

5 Brutwaben zu dieser Zeit sind schon wunderbar, meine sind teilweise brutfrei. Was Verdampfen bei stark brütende Völker bringt, können wir uns dank Nils und Hagen Berechte vorstellen.
 
Danke Salsa,

das bestärkt mich in meiner Annahme jetzt erst mal
nicht mehr zu behandeln.
Ich hoffe nun auf kältere Tage, damit ich die Winterbehandlung
durchführen kann.
Das ist ein übles Jahr was die Milbe betrifft.

VG
Hagen
 
Hallo zusammen,

wie stelle ich eigentlich Brutfreiheit fest?
Klar, man könnte Waben ziehen - aber das werde ich frühestens erst wieder im März machen.

Auf der Windel sieht man ja eigentlich auch nur, ob Brut ausläuft oder nicht. Doch selbst wenn keine Brut mehr ausläuft heisst das ja nicht, daß keine offene Brut mehr da ist?

Wie also kann man Brutfreiheit feststellen, ohne Waben zu ziehen und ohne die Völker zu stören?

Servus,

Nils
 
Eines meiner Völker ist brutfrei und wenn ich die Windel mit denen, die noch in Brut sind, vergleiche, ist sehr auffällig, dass so gut wie keine Wachsbröckchen auf der Windel zu finden sind. Für mich ist das ein deutliches Signal. Es wird jetzt vermutlich auch keine offene ohne verdeckelte Brut geben. Auch bei den auslaufenden ist kaum Wachs im Gemüll sichtbar.
 
Ich hoffe, dass die Bienen dieses Jahr aus der Brut gehen. Letztes Jahr war das ganz knapp. Statt Oxalsäure träufeln könnte man ja Milchsäure oder Oxalsäure sprühen. Dann würde man auch sehen, ob die Bienen wirklich aus der Brut sind. Was mich aber abschreckt: Schon bei der Träufel-Methode landen Bienen im Schnee und sind dann unrettbar verloren (beim Versuch eine zu retten sind mir mal rund 30 weitere hopps gegangen). Beim Sprühen befürchte ich da eine noch höhere Verlustrate.

Gruß,
Hermann
 
Eines meiner Völker ist brutfrei und wenn ich die Windel mit denen, die noch in Brut sind, vergleiche, ist sehr auffällig, dass so gut wie keine Wachsbröckchen auf der Windel zu finden sind. Für mich ist das ein deutliches Signal. Es wird jetzt vermutlich auch keine offene ohne verdeckelte Brut geben. Auch bei den auslaufenden ist kaum Wachs im Gemüll sichtbar.

Wenn gar nichts auf der Windel ist, werde ich immer nervös.
 
wie stelle ich eigentlich Brutfreiheit fest?
Hallo Nils,

ich bin auch ein Windelnazi :) und habe früher zu jeder Zeit meine Vermutungen durch Kontrollen geprüft. So oft haben mich die Kontrollergebnissen überrascht, so dass ich lernen musste, die Dinge flexibler zu sehen. Ich denke, wir können nirgendwo bei den Bienen auf Grund bestimmter Regel, sicher sein, denn die Bienen sind sehr flexible und wir sind dran gewöhnt unsere Meinung anhand Beispiele oder Lehrbücher zu bilden, was den Bienen egal ist, denn sie treffen ihre Entscheidungen aus vielen Gründen, die uns meist verborgen sind. Selbst bei Wintern wie aus dem Bilderbuch könnten manche Völker zu Unzeiten aus irgendwelchen Gründen Brut pflegen.

Einmal habe ich ein Volk geöffnet, weil es zur Reinigungsflug bei 12° so lautlos war und ich es für tot erklärt habe. andere Völker waren schon fleißig beim Pollensammeln und das eine Volk schlief noch so tief, obwohl es ein starkes war. Nicht nur alle Lehrbücher erzählen, dass Bienen ab 10° bei Sonnenschein fleigen, sondern alle andere Völker haben mir gezeigt, dass es stimmt, doch dem einem Volk war das alles egal.

Was ich sagen will, mMn kann man nie sicher feststellen, wann die Völker brutfrei sind, ja nicht mal bei Wabenziehen, wenn man nicht jede Zelle von unseren braven wabenstetigen Bienen befreit, aber wer hat die Geduld das zu tun im Winter? Die Völker sind unterschiedlich und kleinere Brutflächen können in jeder Zeit angelegt werden. Von solchen Minibrutflächen merkt man kaum was auf der Windel, denn es reichen beispielsweise ein paar tote Bienen im unteren Bereich der Gasse und das ganze Gemüll bleibt da bis zum Reinigungsflug hängen.

Trotzdem funktioniert die Restentmilbung gut und selbst bei vorhandener Minibrut bleibt die Wirkung gut aber nicht optimal. Wir können weder die letzte Milbe aus den Völkern holen, noch eine Zeit finden, in der bei allen Völkern sicher keine Brut sich befindet. So bleibt uns nichts übrig, außer gelassener zu werden und uns an die höchste Wahrscheinlichkeit zu Brutfreiheitszeit zu orientieren. Die Bienen orientieren sich vor allem an Tagslichtlänge, ungewöhnliche Extremtemperaturen können die Orientierung beinflüßen, aber ich halte immer noch die Zeit um die Sonnenwende für die beste Zeit zur Restentmilbung.
Temperaturschwangungen um 3 Wochen vor der Sonnenwende kann man beachten und die Behandlungen um eine Woche früher oder später verschieben, aber Anfang November bleibt es mir zu riskant, obwohl ich Berichte über totale Brutfreiheit zu dieser Zeit gerne glaube.

Wir denken oft, wir würden in ähnlichen Umständen wie unser Chrigel imkern mit der genetisch ähnlichen Biene wie beim Großvater und mit kaum veränderte Umwelt (von anderen Drohnen oder Trachtangebot). Wer solche Umstände wirklich hat, kann seine Völker besser einschätzen. Aber in unserer globalisierten Imkerwelt, wo ständig neue Kö importiert werden (wegen Standbegattung) und das Bild unserer Landschaft oft ändert (wegen Nahrungsangebot), kann man sich weder auf Lehrbücher noch auf eigene Erfahrungen vor 10 Jahren verlassen, denn unsere Bienen ändern sich ständig, zum Glück.
 
Die Restentmilbung ist in diesem Jahr wohl ganz besonders wichtig!

Eine aktuelle Meldung von Herrn Liebig:

Aus ganz Deutschland häufen sich Meldungen, dass Völker noch viel zu viele Milben haben. Die Ursachen sind in dem Faktorenkomplexen „Witterung, Brutverhalten und Varroavermehrung vom verfrühten Frühjahr bis zum verspäteten Sommer 2014“ und „Witterung, Standortklima, Volksstärke, Ameisensäureverdunstung im Spätsommer/Herbst 2014“ zu suchen.

Quelle: http://www.immelieb.de/?p=1208


Und noch was interessantes fand ich heute - eine Aussage von Bernhard Heuvel im IF:
(ich hoffe ich darf das zitieren?)

Die Amis hatten einen der härtesten Winter seit Langem - wir in Europa hatten einen sehr milden Winter. (2013/2014) Trotzdem gibt es hüben wie drüben genau die gleichen erhöhten Varroapopulationen. Wetterabhängig scheint damit der Varroapopulationsbefall nicht zu sein. Da muß noch was Anderes hereinspielen, etwas, das wir vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm haben. Wie sonst könnte man solche interkontinentalen Phänomene erklären?
Quelle: http://www.imkerforum.de/showthread.php?t=42767&p=443875#post443875
 
Und noch was interessantes fand ich heute - eine Aussage von Bernhard Heuvel im IF:
(ich hoffe ich darf das zitieren?)

Warum fragst Du das, ist Bernhard Heuvel auch in unserem Forum? Würde mich interessieren, da ich aus dem IF rausgegangen bin und Bernhard dort gute Beiträge liefert.
 
Hallo,

Danke Nils für die Zitate und Links.
Es war die ganze Zeit nahe liegend dies auf das frühe
Frühjahr zu schieben. Dadurch hatte ich schon im Frühjahr
die starke Vermutung, dass es ein "Milbenjahr" gibt.
Dem ist nun so, aber mit der Witterung in Amerika scheint der Grund
dann doch woanders zu liegen.

Wobei aber folgendes eine gewisse Logik beinhaltet:
Viele Milben gibt es dann, wenn viele Brutzyklen mit viel Brut
statt finden.
Ebenso, wenn die Brutzyklen länger dauern und die Vermehrung der Milbe
in der Zelle dadurch begünstigt wird.
Letzteres möchte ich da auch nicht außer Acht lassen, denn die
Temperaturabsenkung (dessen Studie ich noch suche) durch die
Behandlungen könnte da ebenso mit eine Rolle spielen.

Warum und weshalb ist letztlich gleichgültig.
Für alles was wir in der Imkerei tun oder lassen gibt es
Vorgehensweisen die jede für sich Vor - und Nachteile hat,
aber, führt man sie gewissenhaft aus, nahezu immer zielführend sind.
Außer - bei der Varroabehandlung.

Mit all den Gesprächen und Erfahrungen hier, kombiniert mit meinen
Erfahrungen und Erkenntnissen hatte ich mir für dieses Jahr
eine Methodik zusammen gestellt:
AS über Schwammtuch;
Bestimmte Völker mit 5B + MS
Dann OS 3,5% Träufeln
Ergebnis: Absolut unbefriedigend
Wobei die Restentmilbung noch an steht auf die ich nun baue, und
hoffe dass die dann gut wirkt und die Völker die den Winter überleben
im Frühjahr gut starten können.
Den Winter habe ich dann Zeit mir Gedanken zu machen was ich
im kommenden Jahr besser machen kann.

VG
Hagen

P.S.
Seit 1978 ist in allen Imkerzeitungen die Varroa Thema Nr.1
das hat sich seit dem noch nicht geändert.
....Stellte ich letztens fest.
 
Hi Nils,

ich halte es aber auch für möglich, dass das europäische und das amerikanische Problem zwei verschiedene Ursaachen haben.
Ich erinnere nur mal daran, dass das Varroaproblem wegen der Witterung lange prognostiziert wurde und dann auch so eintraf.

Gruß,
Hermann
 
Warum fragst Du das, ist Bernhard Heuvel auch in unserem Forum? Würde mich interessieren, da ich aus dem IF rausgegangen bin und Bernhard dort gute Beiträge liefert.

Hallo Christian,
soweit ich weiß ist Bernhard hier nicht vertreten. Darum fragte ich, ob es unseren Forenbetreibern recht ist, wenn ich hier Zitate aus einem anderen Forum reinstelle. Nicht daß Josef meint ich würde Werbung für ein anderes Forum machen.
Was ja eh schwachsinnig wäre, denn ein besseres als dieses Bienenforum hier gibts ja eh nicht :)

Mir gehts wie Dir: auch ich ergriff die Flucht vorm IF und bin hier gelandet. Trotzdem lese ich dort ab und zu noch mit und wenns mich in den Fingern juckt schreibe ich auch was. Aber eher selten. Lieber bin ich hier.

Servus,

Nils
 
Hallo Christian,
soweit ich weiß ist Bernhard hier nicht vertreten. Darum fragte ich, ob es unseren Forenbetreibern recht ist, wenn ich hier Zitate aus einem anderen Forum reinstelle. Nicht daß Josef meint ich würde Werbung für ein anderes Forum machen.

Wir haben kein Problem Nils, besonders gerne habe ich des Bienenmuch´s Imkerhompage. Der Bienenmuch-Dieter ist ein großartiger Imker und lieber Freund, wir haben sogar eine Forenpartnerschaft eingegangen, eine Zeit lang war er bei uns sogar als wirklich sehr guter und auch überaus beliebter Moderator tätig. Den Dieter schätze ich über alles, ist zwar manchmal etwas streng, aber ein hervorragender Imker, einzig dies zählt.

Auch im DE Imkerforum gibt es sehr gute Imker, einzig Probleme habe ich mit heimischen Foren die aus unserem Bienenforum hervorgingen, aber lassen wir dies besser, ich denke wir kennen uns ohnehin aus. :zustimm:

Josef
 
Jetzt muss ich hier mal ein Lob an dieses Forum aussprechen. Alles gut hier. In vielen anderen Foren artet alles irgendwann aus, es werden Leute angegriffen und und, das fehlt hier alles und das ist auch gut so :) Sry etwas off Topic aber musste mal gesagt werden :)
 
Jetzt muss ich hier mal ein Lob an dieses Forum aussprechen. Alles gut hier. In vielen anderen Foren artet alles irgendwann aus, es werden Leute angegriffen und und, das fehlt hier alles und das ist auch gut so :) Sry etwas off Topic aber musste mal gesagt werden :)

Stimmt genau. Die sachliche Auseinandersetzung ist das A und O. Fühle mich sehr wohl in diesem Forum. Ist zwar auch OT, aber ein eigenes Thema wäre wohl Lobhudelei.
 
Servus Josef,

ich bin ein neugieriger Mensch, ich weiß....

bestätigt sich am Samstag der Abfall, so wird sofort behandelt.

Wie schaut's aus, heute ist Samstag??

Daumendrückend,

Nils
 
Wie schaut's aus, heute ist Samstag??

Musste ich leider auf morgen verschieben, heute hatten wir Regen ohne Ende, auch musste ich nach Tulln um die schon bestellten Jungbäume abzuholen, also bitte Geduld bis morgen.

Josef
 
Wie schaut's aus, heute ist Samstag??

Leider hat sich die Erstkontrolle bestätigt, bei der heutigen Nachkontrolle hatten die meisten Völker zwischen 5 und 10 Milben, einige Ausreißer sogar deutlich mehr, weniger als 5 Milben fand ich nirgends.

Die Völker sind nach wie vor erstaunlich stark, fliegen wenn sich auch nur etwas die Sonne zeigt, wie auch heute wiederum, an sich wäre also kein Grund zur Sorge, wäre da nur nicht der Kummer bereitende hohe Abfall.

Schwere Entscheidung was nun machen, ich denke zuwarten wäre grob fahrlässig, somit werde diese Woche OxS verdampfen.

Josef
 
Hallo Zusammen,

habe analog zu Josef auch mal die Windel untergelegt. Interessant:

Die Völker welche bei der Spätsommerbehandlung 'unauffällig' waren haben 'plötzlich' einen Milbenfall von >5 Milben/Tag. Diejenigen welche ich intensiv mit 4x4 (oder 6x4) bedampft habe (und bei denen ein riesen Schwall Milben gefallen waren -> was bei den unaufälligen nicht passiert ist) fliegen stark (ob das jetzt gut ist, kann diskutiert werden) und < 1 Milbe(n).

Ich werde bei den 4 kritischen intensiv beobachten und ggf. 1x bedampfen.

christian.
 
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