OÖ LWK meldet sich zu Wort.Varroa Krise in der Imkerei.

Malte,

das stimmt auch und dem kann ich definitiv nicht widersprechen.
Die Waben werden allerdings bei den meisten in einem
annehmbaren Zyklus getauscht.
Ich weiß, dass "Transferleistungen" oftmals nicht
vollzogen werden.
Der Hang nach "Schema F" vor zu gehen, ohne zu hinterfragen warum
ist leider weit verbreitet.
"...50ml pro Volk.... genau so habe ich es gemacht...."
Ja - Beim 5-Wabenableger mit 3 besetzten Gassen, genau so wie
beim 2 - Zarger der fast überquillt.

Aber Du musst auch zu geben, dass genau diese Imker sehr leicht
utilisiert werden können, und dies nun auch von den entsprechenden
Lobbyisten getan wird.

VG
Hagen
 
Hallo,

sicher werden diese Personen gerne von den Lobbyisten als die verantwortlichen der Verluste hingestellt. Natürlich können PSM bei Verlusten eine Rolle spielen, aber ich denke das der Hauptgrund die Varroa ist. Wobei natürlich das Problem auftaucht das die Neuimker gerne von den alten lernen und dann die gleichen Fehler machen, die die alten seit 30 Jahren machen.

Mfg Malte Niemeyer
 
Hagen spricht mir aus der Seele und sagt genau das, was ich meine.
Vielen Dank. Leider muss man das auch auf Imkerfunktionäre ausweiten.


Hallo,

Leider ist das in der Tat so.
Ich habe Kontakt zu Imkern, die sich sehr wenig
Gedanken machen wie es in der Landwirtschaft läuft.
Viele haben nicht mal einen PC, was unter anderem auch
mit ihrem Lebensalter in Kombination mit der ländlichen Umgebung
in der sie leben begründet ist.
Wenn sie einen PC haben, dann haben sie kein Internet.
Nachrichtenquellen beschränken sich allenfalls auf die
"Heute - Sendung", wenn überhaupt und ab und an auf eine populäre Tageszeitung.

Eine einzige Aussage von einem vermeintlichen "Sachverständigen"
wird unter ihnen weiter gegeben.
Für diese Imker gibt es nur die Varroamilbe.
Spricht man über Neonicotinoide, so hören sie diesen Begriff zum ersten mal.
Und Pflanzenschutzmittel gibt es allenfalls 20 km bis 30 km weiter in den Weinbergen,
und das bisschen was die Ehefrau auf die Rosen spritzt gegen die Blattläuse; aber an dem
kann es ja nicht liegen.

Spricht jemand von Verlusten, ist die selbstverständliche und alleinige Frage,
ob derjenige die AMS - Behandlung falsch gemacht hat.

Die "Pilger" und "Missionare" welche die Ansicht verbreiten sollen, dass
es für die Bienen nur eine alleinige und einzige Gefahr gibt, nämlich die Milbe,
haben hier leichtes Spiel.
Es gibt für diese Imker nur diesen Informationskanal und auch keine Möglichkeit
Aussagen zu überprüfen oder zu hinterfragen.
Die Herrschaften sind zudem auch so erzogen, dass das was die "Hohen Herrn"
(Sprich: Arzt, Pfarrer, Lehrer, Bürgermeister, "Gelehrter") sagen, auch immer
richtig ist. Es wird hier nicht hinterfragt.

Wenn dann Verluste auftreten, haben diese Imker die gleiche Überzeugung,
nämlich die, dass sie selbst schuld sind.
Dem entsprechend werden Verluste von Grund auf schon mal möglichst
bedeckt gehalten.
Hat jemand ein Jahr zuvor angegeben z.B. 15 Völker zu halten, und hat ein Jahr
danach 12 Völker, gibt er drei Völker als Verlust an.
Dass er 9 Ableger gebildet hat und von den 15 Ursprungsvölkern nur noch
3 leben wird verschwiegen.
Dass er mit einer Mehrzahl damit in den Raps gewandert ist, sagt er nicht und
nachgefragt wird erst recht nicht.
Dass der gleiche Imker seit 1970 Imkert, und ab 1978 bis ca. 2003 mit der Milbe "gut" zurecht gekommen ist
fällt unter den Tisch.
Am Vereinstreffen heißt es dann bei Bier und Brezel:" ... ja ja - die Milbe ist wirklich schlimm geworden -
... das war früher nicht so - da war die noch nicht so schlimm...".

VG
Hagen
 
Hallo,

wenn ich mir die letzten Jahrzehnte das Arbeiten mit der Varroa so anschaue, dann stelle ich fest, ich muss immer mehr Maßnahmen gegen die Varroa unternehmen. Haben früher noch "kleinere" Methoden bzw. Eingriffe funktioniert so muss ich heute schon vehementer gegen die Varroa ankämpfen. Die totale Brutentnahme betreibe ich schon, mit ca. 10 Jahren Unterbrechung, seit Beginn der Varroazeit (begonnen haben wir mit dem Bannwabenverfahren...). Aber warum reicht das schon lange nicht mehr? Liegt es an den warmen Winter (Klimaveränderung), an meiner imkerlichen Unfähigkeit und Unwissenheit, dass ich mehr Varroa von den Bienen holen muss damit sie den Winter schaffen?
Ja genau bei Schema F bin ich heute da Schema A und B schon lange nicht mehr reichen. Liebe Imkerinnen und Imker, Hand auf´s Herz wer imkert noch so wie vor 10 Jahren? Ich glaube diese Imker gibt es nicht mehr...

Wenn es an der Varroa liegt, was hat sich dann an der Varroa verändert? Ich kann mir derzeit keinen Reim machen warum die "Varroa" schuld sein soll. Ich finde dafür keine Antwort, ich gehe daher davon aus, dass die Varroa eine Konstante ist und dass die Veränderung auf der Seite der Biene abläuft. Beeindruckend war für mich heuer ein Vortrag bei der ersten Wiener Bienenschutzkonferenz, wo gezeigt wurde dass die Bienen mit PSM "verdummen". Ich glaube hier könnte schon ein Körnchen Wahrheit liegen, lernen doch die Bienen voneinander... Und dass die Neonics das Immunsystem der Bienen schwächt leuchtet mir eher ein als dass irgendwo ein Imker schuld ist der noch mit dem ersten Schema A arbeitet.. Wir sind bereits dort angelangt wo Schema F auch nicht mehr funktioniert.

Nun ja ich habe auch heuer wieder bei der Behandlung nachgeschärft und daher zum Glück bisher keine Ausfälle, nur kann ich mich irgendwie nicht richtig freuen.

Nachdenkliche Grüße

Gerhard
 
Gerhard. Du hast zum Teil Recht.In manchen Jahren (wie heuer) musst du mehr und intensiver behandeln, weil die gleiche Behandlung wie im VJ zu wenig ist. Ein anderes Jahr kommt man mit weniger auch aus. Wir müssen mit Sicherheit immer mehr auf der Hut sein und die Varroa schon zwischen den Trachten auszählen. Die Milbe wird resistenter keine Frage, aber mit der richtigen (und vorallem rechtzeitigen) Behandlung lässt du ihr keine Chance. Wichtig dazu ist aber, dass der Imker immer weiss, was sich in den Völkern abspielt und danach auch die richtigen (rechtzeitigen) Schritte setzt. Noch besser gehts, wenn du einen guten Kontakt zum Nachbarimker hast, damit dieser die Bekämpfung auch rechtzeitig setzt, die Reinvasion ist nicht zu unterschätzen.
lG Roman
 
Ich denke auch das die Milben die Hauptlast beitragen, und ich habe keine Ahnung wie es noch vor Jahren war.
Ich hatte ein Volk dabei , wo ich die Milben nicht in den Griff bekommen habe, auch eine Analyse meiner Vorgehensweise hat mich nicht schlauer gemacht. Alle anderen Völker am gleichen Stand wiesen nicht dieses Problem auf. Das Volk werde ich wohl auf die Verlust Liste setzen müssen :S , ich befürchte das es den Winter nicht überstehen wird.
Was da letztendlich Schuld war ? Ich habe keine Ahnung, meine Dummheit, überzüchtete Bienen , oder irgendwas anderes, einzig Einfluss durch Landwirtschaft kann ich meinem Fall ausschließen Ich wohne mehr oder weniger in der Stadt.
Ich glaube aber auch das auf dem Land die Probleme noch verschärft werden, durch Monokulturen ( Fehlende Vielfalt bei den Pollen), durch Spritz und Beizmittel. Das ist auch der Grund warum ich mit meinen Völkern hier im Garten und in einem großem Naturschutzgebiet stehe. Hier in der Siedlung spritzt zumindest keiner gegen irgend etwas. Das einzige es gibt noch ein paar unbelehrbare die noch Monsantos Round Up verwenden, aber ich arbeite dran dass das auch aufhört.
 
In manchen Jahren (wie heuer) musst du mehr und intensiver behandeln, weil die gleiche

Gerhard hat zu 100% Recht, am Abend gehe ich etwas näher darauf ein, bin soeben mit Met umziehen beschäftigt.

Josef
 
Soderle, zart von Met Aromen umnebelt wird nun Forumsdienst angetreten, ich schwöre keinen Tropfen dieser Köstlichkeiten intus zu haben. :n3:


Nun denn, wer meine Beiträge der letzten fünf Jahre mitverfolgte wird immer wieder erkannt haben, dass ich ständig einzig von Völkerverlusten ab Beginn der Grünbrachen redete und auch schrieb. Dies betrifft rund um Bienen- und Hausgarten alle Stände, Verluste von bis zu 30 % sind hier die Regel, das Trachtgebiet wird landwirtschaftlich intensiv bewirtschaftet, von Mais bis Senf und Mischtrachten gibt es hier Mixturen aller Art .

Als ich eben seit diesem fünfjährigen Zeitraum diese Ungereimtheiten erkannte pilgerte ich zuerst zu unserer Ziersdorfer Tierärztin, als diese mein Begehren, nämlich die Völker Monat für Monat und gegen Honorar im Auge zu behalten, ablehnte, pilgerte ich weiter zur Ravelsbacher Tierärztin, auch hier bekam ich trotz ebenfalls angebotener Entlohnung eine Abfuhr. Als Begründung, nein mach ich, kann ich nicht und hab da auch keine Ausbildung dazu, ist doch das Bienenwesen bei der Ausbildung Freigenstand der nahezu von niemanden besucht wird.

Bis eben zur Grünbrache gibt es keinerlei Probleme, beginnt diese Tracht so fliegen sich Völker innert weniger Tage völlig kahl. Flugbienen kommen nahezu keine zurück, nun werden logischerweise sämtliche entbehrlichen Stockbienen rekrutiert, was sich für diese Völker äußerst fatal auswirkt. So geschwächt sind diese völlig wehrlosen Völker eine leichte Beute für Wespen & Co.

Sagt nun jemand ich hätte die Milben nicht im Griff, so kann ich leider nur zustimmend nicken und diese dicke Krot schlucken, hab ich doch keinerlei Gegenbeweise und stehe letztendlich auch noch als Dummkopf da.

Josef
 
Josef, das ist ein interessantes Thema!

Was verstehst Du genau unter Grünbrache? Und von welchem Zeitraum genau sprichst Du?
Wenn ich es richtig verstehe, sind das späte Blütenpflanzen wie Senf, Phacelia, Buchweizen etc.

Ich vermute aber, dass da nicht mehr viel gespritzt wird. Das Hauptproblem scheint mir da eher zu sein, dass die Bienen, die eigentlich zur Überwinterung gedacht sind, noch einmal richtig schwer arbeiten müssen und sich dadurch abarbeiten.
Eine Sommerbiene lebt ja nur ein paar Wochen, eine Winterbiene sollte eigentlich ein halbes Jahr lang leben, kann das aber nicht, weil sie sich schon im Herbst zu Tode arbeitet.
Wenn dann noch die Varroa im Stock ist, hat die natürlich leichtes Spiel, dem Volk den Rest zu geben.

Was meine persönlichen Völkerverluste betrifft, kann ich diese fast zu 100% meiner eigenen imkerlichen Schludrigkeit zuschreiben: zu spätes Behandeln und Füttern etc. Meine Völker stehen gut 2 km bzw. noch weiter von intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen entfernt und haben in der näheren Umgebung ein reiches Trachtangebot. Ich kann also PSM-Schäden ziemlich ausschließen und muss mir die Schuld an Völkerverlusten i.d.R. selbst zuschreiben (Zeitmangel, Unwissenheit, Überforderung etc.). Meine Erfahrung sagt mir, dass ich den größten Teil meiner Völker gut über die Runden brächte, wenn ich etwas konsequenter Arbeiten würde bzw. könnte (Gärtnerei geht vor...).
Dieses Jahr hatte ich allerdings ein höchst interessantes Phänomen: ein bereits im Juli Varroa-gezeichnetes abgeschwärmtes Volk (deformierte Flügel!) hat sich noch vor der spätsommerlichen ersten AS-Behandlung gänzlich selbst geheilt und ist im Herbst ein starkes, gesundes Überwinterungsvolk geworden! Aber wir haben ja (bzw. Chrigel hat das) vor einigen Wochen bereits darüber geschrieben, dass der Varroadruck bei abgeschwärmten Völkern stark zurückgeht.

Aber damit ich nicht falsch verstanden werde: ich bin kein Freund der flächendeckenden PSM-Anwendung, bin im Gegenteil der Meinung, dass massenhaft ausgebrachte Insektizide nicht nur unsere Bienenvölker, sondern mindestens gleichermaßen auch Hummeln, Wildbienen, Schmetterlinge etc. schädigen und dezimieren. Daneben haben das Ausräumen der Landschaft und die landwirtschaftlichen Monokulturen eine ebenso fatale Wirkung: Die Insekten finden entweder kurzfristige Massentrachten oder sie finden so gut wie nichts. Das ist so als würden wir uns zu Weihnachten den Bauch bis zum Anschlag mit Süßigkeiten vollschlagen und das restliche Jahr über Hunger leiden. Wir würden ganz schnell an Mangelerkrankungen leiden oder daran sterben. Warum sollte es bei den Bienen (und sonstigen Insekten) anders sein?!?

Soweit meine laienhaften Überlegungen dazu.
franz.

Im übrigen empfehle ich in dem Zusammenhang noch einmal das bereits erwähnte Hummelbuch von Dave Goulson.
 
Hallo Josef!

Mit deiner Vermutung liegst du falsch, hatt doch die AGES im Vorjahr berichtet das von Kulturen dieser Art keine Gefahr ausgeht.
http://www.ages.at/ages/landwirtsch...ienen/forschung/monitoring-bienenschutz-2013/
Und lasst Euch dass mal auf derI Zunge zergehen
79 Imker haben Schäden im Sommer aufgezeit
60 Imker haben sich geirrt, lediglich in 19 Proben wurden Rückstände gefunden.

Es gibt gute Mitarbeiter in dieser Organisation, aber im gesamtheitlich hab ich kein Vertrauen
in unsere Organisation für Ernährungssicherheit.
Schaut mal was in Kärnten los ist, aus meiner Sicher hätt die "Organisation für Ernährungssicherheit" eine andere Rolle
spielen müssen.

Gruß Sepp
 
Franz, mit Grünbrachen meinte ich jene Pflanzen die unmittelbar und oft sehr noch am Tag der Getreideernte ausgebrachten Saaten wie Du sie eben nanntest. Diese blühen etwa sechs Wochen nach der Aussaat, also etwa Anfang bis Mitte Oktober.

Ich konnte es nahezu nicht fassen, aber unser lokaler Müller und Spritzmittelvertreiber bestätigte mir, dass auch dieses Saatgut gebeizt ist. Die Folge ist nun, ab Oktober bekommen unsere Bienen ein Cocktail jener Giftstoffe vorgesetzt, die schon bei Getreide und Mais ausgebracht wurden, nun kommt auch noch das gebeizte Saatgut der Grünbrachen hinzu, davon laben sich meine (unsere) Bienen.

Der Bienen Speisenkarte wurde in den letzten drei Jahren noch mit einem weiteren Dessert erweitert, dies ist das sikkatieren der Kartoffelfelder, das macht der Maschinenring und da bleibt kein einziges Feld verschont. Diese trostlos braun aussehenden Kartoffelfelder sind furchtbar anzusehen, auch dies löst sich eher nicht in Luft auf.

bin im Gegenteil der Meinung, dass massenhaft ausgebrachte Insektizide nicht nur unsere Bienenvölker, sondern mindestens gleichermaßen auch Hummeln, Wildbienen, Schmetterlinge etc. schädigen und dezimieren.
auch keine

Bei uns fliegen nahezu keine Junghummeln, zwar im Frühjahr einige Königinnen, aber eben keine Junghummeln mehr, auch keine Libellen und nur mehr sehr wenige Falter und auch Wildbienen. Die Folge sind verhungerte Meißen in den Kästen -kann Fotos vorzeigen- und nahezu keine Amseln.

Ein Imker hat einmal berichtet, fuhr man noch vor einigen Jahren mit dem PKW in die Dämmerung hinein so war die Scheibe sehr schnell verschmutzt, auch dies bezeugt, dass Insekten schon sehr rar werden.

Josef
 
Hallo Josef!

Mit deiner Vermutung liegst du falsch, hatt doch die AGES im Vorjahr berichtet das von Kulturen dieser Art keine Gefahr ausgeht.
http://www.ages.at/ages/landwirtsch...ienen/forschung/monitoring-bienenschutz-2013/
Und lasst Euch dass mal auf derI Zunge zergehen
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Sag ich ja immer, einzig ist bin der Narr und Blödmann, leider können mir da die Bienen meiner leeren Stöcke nicht als Zeugen zur Verfügung stehen, sie dienen Höheren Weihen und wurden zu Humus dort, wo sie ihren Nektar gesammelt haben, somit hat alles seine Richtigkeit.

Weil AGES erwähnt wurde, die zeigten ja erst unlängst wiederum wozu sie fähig, oder besser nicht fähig sind, ich denke ein Haufen gekaufter Wissenschaftler verdient sich dort (s)eine goldene Nase.


Die Bienenzucht an sich ist eine schöne Tätigkeit, leider gibt es auch herbe Rückschläge einzustecken.

Josef
 
drohne schrieb:
dass auch dieses Saatgut gebeizt ist

Kannst Du ausfindig machen, womit?

Das wirft natürlich noch einmal ein ganz anderes Licht auf die spätsommerlichen Verluste!

Hier müsste jetzt Malte helfen: m.W. gibt es in DE noch ein Moratorium für das Ausbringen von gebeiztem Saatgut? Dann wäre die Lage in Österreich natürlich deutlich problematischer.

Grüße von franz.
 
Hmm mit der Analyse auf Rückstände ist das auch so eine Sache, es kommt auch wohl sehr drauf an wonach gesucht wird, nach dem Pestizid selber oder nach den Abauprodukten.
Ich traue da mittlerweile kaum einem Institut, mir reicht schon zu sehen, mit wem so manches Amt auf einem Flur sitzt....
 
Hab mich zunächst einmal bei Wikipedia ein bisschen schlau gemacht und folgendes gefunden:

Wikipedia schrieb:
Ab 1. Dezember (2013) sind Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam nur noch für gewerbliche Anwendungen und in bestimmten Kulturen für Saatgut-, Boden- und Blattbehandlungen gar nicht mehr bzw. nur nach der Blüte zulässig. Die Einschränkungen gelten für zunächst zwei Jahre, können aber auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse angepasst werden.

Landwirtschaftlich relevant sind insbesondere folgende Verbote und Ausnahmen:[26]
Weizen und Gerste: Saatgut- und Bodenbehandlungen sind nur dann erlaubt, wenn die Aussaat zwischen Juli und Dezember erfolgt. Blattbehandlungen sind verboten.
Mais, Raps, Sonnenblume: Saatgut- und Bodenbehandlungen sind verboten. Blattbehandlungen sind nur nach der Blüte erlaubt.
Zuckerrübe: Ist nicht von Verboten betroffen (da die Ernte vor der Blüte erfolgt).

In der deutschen Landwirtschaft treffen die EU-Restriktionen lediglich die Saatgutbehandlung bei Raps (Cruiser OSR ab 1. Oktober 2013, Chinook, Elado, Modesto ab 30. November 2013); die Zulassungen für die Saatgutbehandlung bei Mais ruhen bereits seit 2008 für alle ehemals dafür zugelassenen Neonicotinoidprodukte (Faibel, Cruiser 350 FS, Poncho).[27] In Frankreich treffen die Restriktionen das Beizmittel Cruiser 350 (Thiamethoxam) und das Granulat Cheyenne (Clothianidin) bei Mais. Die Saatgutbehandlung mit Gaucho (Imidacloprid) bei Sonnenblume ist seit 1999 und bei Mais seit 2004, mit Cruiser OSR (Thiametoxam) bei Raps seit Juli 2012 untersagt. Clothianidin war in Frankreich zur Beizung nie zugelassen.

Saatgutbeizung von Gründüngungspflanzen mit Neonicotinoiden dürfte demnach nicht gestattet sein. Auch die Beizung von Winterraps ist demnach aktuell nicht zulässig.
Allerdings darf Winterweizen und Wintergerste weiterhing mit Neonics gebeizt sein - hier hätten wir also schon einmal einen potenziellen Übeltäter für den Spätsommer / Herbst.
Auch Mais, Raps und Sonnenblumen dürfen nach der Blüte gespritzt werden.

Wenn man bedenkt, dass Neonicotinoide bereits in geringsten Mengen schädlich auf Insekten wirken (tödliche Dosis um den Faktor 10.000 niedriger als bei DDT!!!), dann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses Zeugs keinerlei schädliche Auswirkung auf die Bienen- und Insektenwelt haben soll.

Josef, ich bin gespannt, was Du herausbekommst!

LG von franz.
 
Hmm mit der Analyse auf Rückstände ist das auch so eine Sache, ...

Wonach willst suchen wenn nichts zu finden ist, oder anders gesagt, ist die kleine Biene ihrer Orientierungssinne beraubt, so landet sie eben im Felde.

Nun Bee -wie ist dein Vorname- was ist nun noch im Volk drinnen, richtig, einzig das von uns eingelagerte Bio-Futter und die einst gesunde, aber leider mangels Pflegebienen verstorbene Brut, wenn ich dies als ehemaliger Bioimker so sagen darf.

Die Spur des Bösen, und ganz genau daran weidet sich die Landwirtschaft, liegt einzig an jenen Bienen die die den Rückweg nicht mehr gefunden haben, oder auch an den dämlichen Imkern die nicht fähig den Milben Mores zu lehren.

Josef
 
Habe noch ein interessantes Zitat auf einer englischen Website ("Beyond pesticides") mit Forschungsergebnissen des Biologen und Hummelforschers Dave Goulson gefunden:

Dr. Goulson’s study provides the public with its first look at Bayer’s own data on the persistence of neonicotinoids in soil. Shockingly, this information shows that the soil half-life of the most commonly used seed treatments can range from 200- 1000 days. In the case of clothianidin, a chemical that Beyond Pesticides and other organizations are suing the Environmental Protection Agency (EPA) to suspend, it is revealed that the chemical has the potential to remain in soil for 6,931 days (nearly 19 years!) before degrading. One study referenced by Dr. Goulson shows that thiamethoxam can persist for nearly a year.* A breakdown product of thiamethoxam is clothianidin; thus, even when these chemicals do begin to degrade, their breakdown products have the potential to be just as toxic as the parent chemical.

Dr. Goulson’s review also highlights a 2005 study which randomly sampled farmland soil in France for the neonicotinoid imidacloprid. While no soil on the organic farms’ sampled contained the chemical, nearly all conventional farmland soils contained detectible levels – even those that had not applied the chemical in the previous year. Of the 67 samples from conventional farms, 9 contained between 10 and 100 ppb imidacloprid, and 3 exceeded 100 ppb.

Once in soil, neonicotinoids have a high propensity to leach into groundwater, streams, and ponds. Dr. Goulson references a 2012 study that found 89% of water samples taken from rivers, creeks and drains in California contain imidacloprid, with 19% of those samples at levels above EPA guidelines.

After neonicotiniods are applied to farmland, their persistence in soil and water can cause broad and far-reaching impacts on ecosystem health; many of which have undergone little scientific scrutiny. Dr. Goulson explains, “Any pesticide that can persist for many years, build up in soil, and leach into waterways is likely to have effects far beyond the pest insects it intends to target. This is particularly so when the pesticide is highly toxic to non-target organisms. For example, less than one part per billion of the neonicotinoid imidacloprid in streams is enough to kill mayflies.”

Dr. Goulson’s also reviews the potential for birds and small mammals to consume lethal doses of neonicotiniods after they are sown into fields. The spillage estimated after a typical sowing for maize and oilseed rape has the potential to kill 100 partridge or 167 mice for every hectare sown, he explains.

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen...

franz
 
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