Meine 5 B - Grundlage meiner Varroa-Strategie

Bann oder Fangwaben Verfahren haben für mich immer den Mangel der verpassen Chancen.

1. Die vollständige Bauerneuerung - für mich in einer schon Jahre dauernden Sauerbrut-Umgebung ein absolutes Muss.
2. Die Kunstschwarmbildung aus den Brutscheunen mit, trotz Varroa-Befall, auch grossen Mengen gesunder Bienen.

Das verlinkte Verfahren ist sicher erfolgreich - das unbesehene Vernichten der Brut ist nicht mein Ding und ist in den meisten Fällen der Scheu vor der zusätzlichen Arbeit geschuldet. Den zweiten Standort lass ich als Argument gelten.
Bei diesem Untersetz-Verfahren mit Absperrgitter muss der Flug der Drohnen gewährleistet sein, was zwar kein Problem ist, aber sicher nicht vergessen werden darf.

Chrigel
 
Nur Kurz bei Naturbau weil OT folgendes beauchten:

gaaanz langsam und dunnflüssig 1:1 füttern, sonst werden zu viele große Zellen gebaut, selbst ab Ende Juli.
Lieber junge aber begattete Kö als die alte Kö.
Da man nicht viel aufeinmal füttern kann, muss man früher anfangen. Wann genau ist standortabhängig.

Nach 3 Versuchsjahren mit Naturbau im Brutnest, gebe ich so spät im Jahr lieber wieder MW.
Naturbau bei (früheren) Schwärmen oder Ablegern ist unproblematischer. Im Honigraum bin ich vom Naturbau immer noch überzeugt.
 
Schon tüchtig am Werkeln, obwohl der Winter sich nur zögerlich zurückzieht
Kräftiges 5 B Volk auf 11 CH Hochwaben mit total erneuertem Bau.
Chrigel
IMG_2475.jpg
 
Hier ist nun ein Ganzzitat fällig, soll gleichzeitig auch ein wichtiger Hinweis an unsere Waagstockberechtigten (Mitglieder der Waagstockgruppe) sein.

Selber werde ich diese Wabentaschen eher nicht zum Einsatz bringen, im Vorjahr bin ich mit der Methode

* Königin mit einer offenen BrW nach unten in den ersten Raum

* ASG auf den ersten Raum

* sämtliche BrW kommen in den zweiten Raum, die Brut darf dort schlüpfen und gleichzeitig dient dieser 2. Raum ab Schlüpf der Bienen als HoR



sehr gut gefahren.

Die MW des ersten Raumes waren innert weniger Tage komplett ausgebaut, es gab keinerlei Brutunterbrechung, die Folge waren schöne und kräftige Herbst/Wintervölker, sowie absolut frischer und junger Wabenbau.

Bekäme ich allerdings eine Warenprobe, so würde ich dies gerne testen.

Josef

Schon jetzt laufen die Vorbereitungen für die heurige 5 B - Grundlage meiner Varroa-Strategie nach Chrigel, auch dies ist der Grund dafür, dass ich zur Zeit Berge von MW gieße.

Das Screen und das Volk welches seit Juli des Vorjahres ständig im geschlossenen Bereich Waagstockgruppe vorgezeigt

wird ist solch ein 5-B Volk, hier dessen Entwicklung bis hierher. Der Wabenbau war prachtvoll schön, anfangs machte mir die relativ hohe Milbenbelastung Sorgen, auch dies bekam ich in den Griff, die Fütterung und die Überwinterung verlief problemlos, keine Kalkbrut, keine Nosema, einfach gar nichts.

Ab 19 Feber gab es viermal im Abstand von jeweils einer Woche FuT, am 17. März erfolgte ein Bodentausch, am 16 April erfolgte der 1. Erweiterungschritt mit zwei RaW, sieben MW und einer BrW, am 25. April war der 2. Erweitungsschritt mit neun MW und einer BrW fällig, am 11.Mai wurde der 2. HoR fällig, am 18. Mai wurden 2 x 9 Dickwaben entnommen.

Soweit also alles in Ordnung, nun warte ich bereits mit großer Spannung auf den ZWA, erste Anzeichen konnte ich schon erkennen.

Josef
 
anfangs machte mir die relativ hohe Milbenbelastung Sorgen,

Das ist die Konsequenz aus deiner 5 B Variante, die ohne Brutunterbrechung abläuft. Ich behaupte allerdings, dass du auch mit einer Brutpause von 10 Tagen gleich starke Völker bis zum Winter aufbauen kannst. Wenn du im August/September einen hohen Milbendruck hast, dann bleibt das nicht ohne Folgen für die heranwachsenden Bienen. Nur kannst du bei der dannzumal herschenden Volksstärke abgehende milbengschädigte Bienen nicht erkennen und das sind oft eher mehr als wir uns vorstellen, weil auch die virale Belastung hoch ist.
Die Bekämpfung der Milben im 5 B Volk ist während der mindestens 8 Tage dauernden Periode ohne verdeckelte Brut hoch wirksam. Eine einmalige MS Behandlung im brutfreien Volk im Vorwinter war dann das höchste, was ich noch an Behandlung anfügen musste.

Ich verstehe aber durchaus, dass 5 B terminlich an die örtlichen Verhältnisse angepasst werden muss, wenn späte Trachten genutzt werden wollen. Und da wäre wohl die Wabentasche ein taugliches Mittel zur Brutbeschränkung. Es stellt sich dann höchstens die Frage, ob man die letzten Tracht dem 5 B Volk überlassen will - aber das ist bei Honigimkern verständlicherweise ein anderes Kapitel als beim Vater des Verfahrens 5 B.
Chrigel
 
Das ist die Konsequenz aus deiner 5 B Variante, die ohne Brutunterbrechung abläuft.

Eben deswegen versuche ich im heurigen Jahr für die Mitglieder unseres Ziersdrofer Vereins einen Vorroa Controller zu bekommen, sollte dies aus finanziellen Gründen scheitern, so käme den BrW ein Exodus zugute, soll heißen, diese kämen ins Exil in die Donauauen um folglich KuS zu erlangen.

Ich behaupte allerdings, dass du auch mit einer Brutpause von 10 Tagen gleich starke Völker bis zum Winter aufbauen kannst.

Da fehlen aber Bienen von zumindest sieben BrW zu 3/4 verdeckelt, was eine junge Fleischmasse von 28.000 Bienen bedeutet? Nun ja, schaun wir uns dies halt an und reden wir auch darüber, dazu ist dieses Forum letztendlich ja auch da.

Josef
 
was eine junge Fleischmasse von 28.000 Bienen bedeutet?

Lieber Josef
Da machst du nun eine kapitale Fehlrechnung:
Es fehlt die Legeleistung von 10 Tagen. Du wirst mir nicht weismachen wollen, dass dein Königinnen 2800 Eier pro Tag legen - zu keiner Zeit des Jahres und vor allem nicht in den Monaten August/September trifft dies zu. Um diese Jahreszeit liegt die Eiablage sicher unter 1000 Eiern/Tag. Das bedeutet, dass zwischen 5000 und 7000 Bienen 10 Tage später schlüpfen aber nicht grundsätzlich fehlen, denn..
Nun kommt eine weitere wichtige Erkenntnis aus der heutigen Forschung zur Lebensdauer der Bienen dazu: Schlüpfen in einem Bienenvolk keine Jungbienen, dann verlängert sich das Leben der Pflegebienen ähnlich wie bei den Winterbienen (vgl. dazu Regulation der Lebensdauer bei der Honigbiene, Agroscope), und erst beim Schlupf der neuen Bienengenerationen tritt der hormonelle Wechsel ein und die Lebensdauer nimmt ihren natürlichen Gang.
5 B beruht sehr stark auf den Erkenntnissen unserer CH Bienenforscher zu Lebensdauer der Bienen und zur Volksentwicklung. Hier spielt auch der Entstehungszeitpunkt der Winterbienen hinein, wo unsere Meinung zusätzlich differiert.
Chrigel
 
Du wirst mir nicht weismachen wollen, dass dein Königinnen 2800 Eier pro Tag legen - zu keiner Zeit des Jahres und vor allem nicht in den Monaten August/September trifft dies zu.

Der Start der vorjährigen 5-B´s erfolgte am 16. Juli, dies war nach der Linde und Sonnenblume, wobei die Völker stets ihre höchste Entwicklungstufe erlangen. Zu diesem Zeitpunkt sind acht BrW eine Selbstverständlichkeit, mitunter gibt es sogar noch einige mehr, was zumeist auch zwei Bruträume, bzw. bei nachfolgender Einraumbetriebsweise Brutwabenentnahme notwendig macht. Bitte nicht zu verwechseln, wir reden hier nicht von Ablegern, sondern von intakten Wirtschaftsvölkern.

Nehme ich nun diese BrW weg so wird vorerst einmal das Volk massivst geschwächt, dies ist klar und selbstverständlich. Ein möglicher Ausweg wäre, die zu diesem Zeitpunkt sicherlich massiv von Milben befallene Brut zu retten, da AMS mehr und mehr versagt, sehe ich eine Chance im Varro Controller.

Natürlich befinden sich in diesen Völkern auch dementsprechend viele Stockbienen welche infolge reduzierter Brutpflege eine ungefährdete Überwinterung ermöglicht, meine Gedanken schwirren jedoch darin herum, um auch die vorhandene Brut möglichst gewinnbringend zu erhalten.

Josef
 
Nehme ich nun diese BrW weg so wird vorerst einmal das Volk massivst geschwächt, dies ist klar und selbstverständlich.

Josef

Hallo Josef,

Versuchs doch mit ein paar Völkern zum vergleich die komplette Brut zu entfernen.
Du wirst sehen das diese Völker bei der Einwinterung keinesfalls hinterher hincken.

Ich würde sogar behaupten das die Völker etwas stärker einwintern.
Die legeleistung der Königin von den Völker wo die Brut komplett entfernt wurde ist um einiges besser.
Und die Bienen sind gesünder da weniger Varroa - als die wo die Brut drinnen bleibt.
 
Hab unter Mithilfe meiner Weisl schon alles griffbereit zur Verfügung, ähnlich wie voriges Jahr wo der Start am 16.07. erfolgte werde ich Anfang kommender Woche mit der diesjährigen 5-B Methode loslegen.

Sämtliche eingelöteten MW wurden bereits verbraucht, Dank Weisl und ihrer raschen Nachlötaktion hab ich nun wiederum ausreichend MW zur Verfügung. Beginnen werde ich ähnlich wie auch schon im Vorjahr, auch diesmal kommt die Königin nach unten, dazu eine ausgebaute BrW und noch ohne Brut, ferner neun MW. sämtliche BrW kommen über ASG nach oben. Hier bin ich noch am überlegen ob ich nach einer Woche die später geschlossenen Brut, wohin sicherlich sehr viele Milben geflüchtet sind entnehmen werde?

Darf ich fragen wer hier ebenfalls mitmachen möchte?

Josef
 
Ich tät gerne mitmachen, hab nur leider die 5B immer noch nicht durchgelesen, wie das genau funktioniert. :(
Lg Marion
 
Ich möchte auch mitmachen, aber ich brauche noch ca.1-2 Wochen dann ist die Tracht hier durch. So ganz verstanden habe ich das System bei Magazinbeuten noch nicht , ich muss mir das nochmal in Ruhe durchlesen. Oder mag einer mal Zusammenfassung der Arbeitsschritte bei einer Magazinbeute machen ?
 
Das wäre spitze, vielleicht check ichs dann auch endlich? :) Bumble, dein Beitrag ist übrigens eine Schnapszahl :) 333
 
Heute erfolgte der Start der ersten 5-B Serie, der Platz von vier nicht mehr benötigten Mini Plus Völker wurden langsam aber sicher schon zu eng. Sämtliche Bienen inkl. junger Stockmutter kamen nach unten, fünf MW sollen den ersten Bauschub befriedigen, ASG mit Rahmen drauf, nach oben kamen die Aufsätze worin sich die Mini Brutwaben befinden.

Hier ein erstes Foto

Josef

5-B 1. Serie 2015.jpg
 
Ich befürchte ich kann das dieses Jahr noch nicht so wirklich durchführen. Habe keine Böden Zargen, Deckel mehr und auch kaum noch Holz. Das 2. Problem was ich sehe, ist das mit dem ich schon das ganze Jahr kämpfe, ich muss Ableger am Stand belassen. Was nach dem Abschleudern bestimmt nicht das beste ist.Ich befürchte das könnte in einer massiven Räuberei ausarten.
So oder so, ich habe den Materialbedarf dieses Jahr massiv unterschätzt. Mit viel Glück kann ich noch Holz bekommen, dann werde ich schnellst möglich noch nachbauen, und dann mal sehen was ich mache. Ich will nach den Erfahrungen des letzten Jahr von der AS weg, diese Völker sind zwar gut durch den Winter gekommen, aber mit den Kö Verlusten und sonstigen Begleiterscheinungen die ich dabei hatte, das muss nicht sein.
 
So, heute ist der 10. Tag nach Absperren der Königin. Mal sehen, ob heute Abend alles so klappt, wie ich es mir wünsche. Heute Abend wird die komplette Bauerneuerung durchgeführt und die Königin den Bienen zugesetzt.
Die BWs werde ich komplett in einen Kasten setzen und am Wochenende das alte Volk mit MS behandeln.
Da ich komplett Naturwabenbau mache, werde ich 2 bis 3 BWs ohne Brut im alten Volk belassen, dass die Königin gleich weiter legen kann.
Ich hoffe nur, dass die Brut keinen Schaden nimmt, da es bei uns derzeit relativ kühl in der Nacht ist. Aber ich werde es mitbekommen.

Einzige Sorge ist, dass ich die Summseln jetzt füttern muss. Ich hoffe, dass das keine Räuberei gibt. Ich werde auch nur in kleinen Gaben füttern.

Viele Grüße
Markus
 
Primlchen schrieb:
Das wäre spitze, vielleicht check ichs dann auch endlich?

Hallo Marion,

wenn man sich die ersten beiden Seiten des Fadens ein paar mal durchliest, dann wird es denke ich klar. Ist eigentlich nicht wirklich viel zu lesen. Chrigel hat das ja sehr gut dargestellt.

Viele Grüße
Markus
 
Man muss sich zuerst einmal klar werden, was mit den einzelnen B's gemeint ist.

1. B. im Originalverfahren: Brutbeschränkung
Die Königin wird von den Brutwaben verbannt und erhält eine einzige Wabe zum Stiften. Im Hinterbehandler kann dies ganz einfach mit dem vertikalen Absperrgitter vor der letzten Wabe erreicht werden.
Im Magazin geht dies genauso einfach mit dem Absperrgitter über der Brutzarge und nur einer Wabe in der aufgesetzten Zarge. In der aufgestzten Zarge wird die Königinwabe einfach mit einem bienendichten Schied gegen die andern Waben derselben Zarge abgetrennt. Bilder sind im Beitrag 295 in diesem Thread.

Ist dieser erste Schritt wirklich ein Problem? Verständnismässig wohl nicht aber bei ungezeichneten Königinnen eine imkerliche Herausforderung mit bienenstarken Völkern.

2. und 3. B im Originalverfahren:Brutentfernung und Bauerneuerung
Nach 10 bis 12 Tagen werden im Hinterbehandler zuerst die Wabe mit der Königin beiseite gestellt, dann sämtliche Waben aus dem Kasten genommen. Falls eine schöne Pollenwabe ohne Brut dabei ist, stelle ich diese an die Stirnwand und gebe dann 10 MW dazu. Danach entnehme ich die Königin mit dem Clip von ihrer Wabe und stelle diese Wabe, die alle Brutstadien enthält, in die Kiste für den Sammelbrutableger. Nun werden die Bienen mit MS besprüht und von den Waben in die Beute gewischt. Auf jeder Wabe mit Brut lasse ich ca 50 - 100 Bienen und stelle sie in den Sammelbrutkasten. Den Clip mit der Königin tauche ich in etwas Honigwasser und lasse die Königin mit den Bienen einlaufen. Alle brutfreien Waben werden entfernt und eingeschmolzen.
Das Volk wird noch am gleichen Abend mit 5l Futtersirup (etwas verdünnt) gefüttert. Und 5 Tage später noch einmal.

Im Magazin geht das alles genau gleich - einfach von oben statt von hinten.

Der Sammelbrutableger bleibt 4 Tage geschlossen im warmen Raum (nicht Keller). Er erhält über dem Futterloch ein Glas Wasser, das nur leicht angesüsst ist.

Das 4. B im Originalverfahren: Behandlung gegen Varroa ist die weitere Behandlung gegen die Varroa im Standvolk. Eine Behandlung innert 8 Tagen ist sinnvoll, da noch keine verdeckelte Brut vorhanden ist. Ob man sprüht, verdampft oder wie auch immer behandelt ist offen. Ich lege drei bis 4 Wochen ein Thymovarplättchen auf ( ein Bisschen Bequemlichkeit).

Das 5. B: Brutableger Der Sammelbrutableger wird auf der ehemaligen Königinwabe nachschaffen und auch hier werden nach dem Schlupf aller Bienen, diese mit MS besprüht und auf MW abgewischt. Er wird dann behandelt wie ein Kunstschwarm.

Chrigel
 
Heute erfolgte meine 2. 5 B Serie und ganz genau so

Die Königin wird von den Brutwaben verbannt und erhält eine einzige Wabe zum Stiften.

habe ich es gemacht. Mit meiner 10er ÖBW Magazin Betriebsweise ging ich folgendermaßen vor

* 1. Raum unten neun MW, inmitten der Zarge kam eine junge ausgebaute und noch unbebrütete Wabe, hierauf wurde auch die Kö gesetzt

* ASG mit Rahmen drüber

* 2. Raum alle BrW und diese bleiben dort für exakt eine Woche, anschließend werden die vedeckelten BrW entnommen und damit Brutscheunen erstellt.

Fotos kommen wie immer am Abend

Josef
 
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