Imker-Thing im Bienenhof Mandl

Hallo Simmerl,
ich freue mich über Deine kraftvollen Worte!
Ach - in meiner Brust schlagen zwei Seelen : Die eine meint, dass wir eh nix ausrichten können, zu klein seien, außerdem seien die Würfel schon lange gefallen, jetzt könne man nur noch die Katastrophe hinauszögern, bzw. das Beste daraus machen.
Dann denke ich aber wieder an den Apfelbaum, den ich auch am letzten Tag pflanzen würde und an die viele Apfelbäume, die ich bereits gepflanzt habe, die nun schon reiche Frucht schenken.
Wenn auch wir Imker allein nicht das große Gewicht haben, so können wir erstens daran arbeiten, mehr mit einer Stimme zu sprechen und zweitens uns mit anderen Gruppen vereinen. Kann ein Tropfen noch nicht viel bewirken, so können viele Tropfen das durchaus tuen. Dann ist auch Kraft spürbar - so wie z.B. letztens in Berlin, als wir mit 23.000 Bauern, Imkern und anderen Aktiven unter dem Motto "Wir haben es satt!" auf die Straße gegangen sind, um die Förderung bäuerlicher Landwirtschaft zu fordern und um für Lebens-Mittel, die diesen Namen auch verdient haben, Stellung zu beziehen .
Viele Grüße nach Österreich!
Björn
 
Hallo zusammen,
ich kann mich dem Gesagten anschließen. Es gibt ein afrikanisches Sprichwort: "Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, können sie das Gesicht der Welt verändern".
Tun wir die vielen kleinen Schritte, aber nicht im Kämmerlein. Nichts scheuen Politiker, Institutionen usw. mehr als die Presse.
Gruß vom Nordschwarzwald
winolf
 
Liebe Bienenfreunde!

Wie es aussieht, werde ich am Freitag wieder in Oesterreich sein, dann darf ich ueber alles ausfuehrlich berichten. Ich darf Euch aber vorweg beruhigen, wir bekommen alles wieder in Griff.

Inzwischen beste Gruesse

stefan mandl
 
Aber eine Teilnahme ( z. B. der BAYER AG ) von vornherein abzulehnen, mit dem Hinweis, das "sind die Anfänge von Korruption", das halte ich für kurzsichtig, einspurig und engstirnig gedacht. Scheuklappen-Denken.
Gruß Ralf


Lieber Rabe,

Deine obige Bemerkung beweist das Du von den Marketingmaßnahmen der Agrochemiehersteller keine Ahnung haben kannst. Ja wenn ich weiter denke könnte sogar die Vermutung aufkommen das Du irgendwie mit den Agrochemiehersteller verbandelt bist.

Ich lasse mir von Dir nicht vorwerfen das ich " kurzsichtig, einspurig oder engstirnig" denke. Den Schuh ziehe Dir bitte selber an!
Scheuklappendenken ist denen vorzuwerfen welche auch nur die Möglichkeit einer Teilnahme der Agrochemiemafia an imkerlichen Veranstaltungen in Erwägung ziehen. Schon garnicht ist an einer finanziellen Förderung dieser Agromultis für die Imkerei zu denken. Das ist völlig abwegig und grenzt in der Tat an Korruption!
Denn eines ist sicher "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!"
 
Hallo Fridolin,

Deine obige Bemerkung beweist das Du von den Marketingmaßnahmen der Agrochemiehersteller keine Ahnung haben kannst. Ja wenn ich weiter denke könnte sogar die Vermutung aufkommen das Du irgendwie mit den Agrochemiehersteller verbandelt bist.
zu Deiner Vermutung: Jeder, der nicht unbedingt Deiner Meinung ist, muß also von denen geschmiert sein. Ich lach mich weg!
Stimmt, ich habe keine Ahnung von den Maßnahmen. Aber die interessieren mich auch nicht.

Ich lasse mir von Dir nicht vorwerfen das ich " kurzsichtig, einspurig oder engstirnig" denke. Den Schuh ziehe Dir bitte selber an!
Scheuklappendenken ist denen vorzuwerfen welche auch nur die Möglichkeit einer Teilnahme der Agrochemiemafia an imkerlichen Veranstaltungen in Erwägung ziehen. Schon garnicht ist an einer finanziellen Förderung dieser Agromultis für die Imkerei zu denken. Das ist völlig abwegig und grenzt in der Tat an Korruption!
Denn eines ist sicher "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!"
es geht nicht um finanzielle Förderung, genau das habe ich aber auch geschrieben. Du liest sehr selektiv und verwendest Sachen, die nicht geschrieben, sondern ausdrücklich ausgeschlossen wurden. Warum kommst Du jetzt nach einem Monat, obwohl Du schon reagiert hast, "wie die alte Fasnet" daher, wärmst olle Kamellen wieder auf.

Es geht um die bloße Teilnahme. Und für mich gilt immer noch: daß die Fa. Bayer teilnehmen und den Standpunkt darlegen will, halte ich für legitim, der Vertreter wird dann ja "sehen", was er zu hören bekommt. ;)
Und die Aussage, eine bloße Teilnahme "ist der Anfang von Korruption", das ist engstirnig. Du tust mir leid!

Wer hat wohl eher Scheuklappen auf:
- der, der nur in eine Richtung denken kann und die Angeklagten von vornherein nicht zur Diskussion zulassen will - der also gar keine Diskussion will, sonst müßte er ja Antworten und Argumente hören und kann nicht nur widerspruchslos anklagen.
- oder der, der auch die andere (die gegnerische) Seite hören will?

Gruß Ralf
 
Hallo zusammen,
je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr komme ich zu dem Ergebnis, das Fridolin vertritt. Dazu möchte ich zwei Beispiele erwähnen. Bei der Clothianidin Katastrophe 2008 im Rheintal waren auf Einladung des Ministeriums auch Vertreter der Chemieindustrie anwesend, hochbezahlte und qualifizierte Fachpersonen auf ihrem Gebiet. Obwohl die Beweislage eindeutig war, wurde mit allen Mitteln versucht, die Schuld von sich zu weisen. Schlussendlich war man auf Druck des Ministeriums mit einem „Almosenbetrag“ einverstanden. Das Wort Schaden und Entschädigung durfte nicht auftreten, denn dieser Geldbetrag bedeutete kein Schuldeingeständnis und jeder Imker musste unterschreiben, dass er keinen juristischen Weg bestreitet.
Beim Weltagrarbericht des Weltagrarrates waren auch Chemiefirmen beteiligt. Als es nicht nach ihrem Willen und ihren Forderungen ging, zogen sich Monsanto, Syngenta und BASF vorzeitig von der Mitarbeit zurück. Diese Beispiele sollten uns zu denken geben.
Grüße aus dem verschneiten Nordschwarzwald
winolf
 
Es gibt keine Gerichtsverhandlung, bei der der Angeklagte nicht zu Wort kommen dürfte. Wenn wir in großen Zügen die Prinzipien des Rechtsstaates für gut heißen, müssen wir auch die Dinge in Kauf nehmen, die uns selbst nicht so besonders in den Kram passen. Eine Diskussion hört dort auf, wo ich meinem Gegenüber kein Recht einräume Stellung zu nehmen.

Ich bin der Meinung, dass ein viel zielführenderer Weg wäre, den Dialog mit den Landwirten zu suchen. Nicht bevormundend sondern informierend. Schließlich ist es der Bauer, der das, was Monsanto, Bayer und Co. produzieren, ausbringt. Viele Landwirte sind sich der Gefährlichkeit ihrer Maßnahmen gar nicht bewußt. Es wird ganz einfach das gemacht, was der Berater (von wo kommt der wohl?!?) und der Verkäufer im Lagerhaus empfehlen. Der Landwirt muss erfahren, dass Bienen-Mindergefährlich kein Freilos zur bedenkenlosen Anwendung ist.

LG
Albert
 
Es gibt keine Gerichtsverhandlung, bei der der Angeklagte nicht zu Wort kommen dürfte. Wenn wir in großen Zügen die Prinzipien des Rechtsstaates für gut heißen, müssen wir auch die Dinge in Kauf nehmen, die uns selbst nicht so besonders in den Kram passen. Eine Diskussion hört dort auf, wo ich meinem Gegenüber kein Recht einräume Stellung zu nehmen.
Im Prinzip hast du Recht und ist auch nichts dagegen einzuwenden. Das Problem fängt aber da an, wo der Geschädigte die Beweislast hat - die er nicht erbringen kann. Das Problem wird stückweise erkannt und eine Beweislastumkehr eingeführt. Vielleicht haben wir einen Juristen, der uns dies an unserem Beispiel erklären kann.
FG
winolf
 
Jeder Landwirt und das können alle Bürger verlangen, also auch ich, sollte sich gefälligst die Vorschriften und Gefahren zur Pestizidanwendung zu Gemüte führen, bevor er diese anwendet.
https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/ Wenn er sich dann noch an die " Gute fachliche Praxis " erinnert, so bin ich gewiß das viele Pestizidanwendungen unterbleiben. Egal ob diese Pestizide zugelassen sind oder auch nicht!

Es geht primär nicht um Schuld oder Unschuld der Landwirte in Bezug auf Pestizidanwendungen, sondern darum wie die behördlichen, chaotischen Zulassungen zustande kommen! Da liegt der Hase im Pfeffer oder anders beschrieben, die Schuld bei den um Drittmittel heischenden Behörden und Institutionen, um nicht von korrupten Zuständen zu schreiben.
 
Jeder Landwirt und das können alle Bürger verlangen, also auch ich, sollte sich gefälligst die Vorschriften und Gefahren zur Pestizidanwendung zu Gemüte führen, bevor er diese anwendet.

Ganz genau so ist es!


Wenn wir in großen Zügen die Prinzipien des Rechtsstaates für gut heißen, müssen wir auch die Dinge in Kauf nehmen, die uns selbst nicht so besonders in den Kram passen.

Ach welch schöne Worte Alfred, das Prinzip des Rechtsstaates hat aber bekanntlich sehr viele Säulen, eine davon ist, "anderen bewusst keinen Schaden zuzufügen"!


Du wohnst auf dem Land, bitte stelle Dich nicht nur zu Beginn, sondern auch während der Rapsblüte von sagen wir 11:00h bis 15:00h zur örtlichen Wasserabgabestelle, Du wirst staunen wer da bei strahlendem Sonnenschein so aller mit der Giftspritze daherkommt und glaub mir bitte, diese LW suchen ganz sicher kein Gespräch mit uns besorgten ImkerInnen.

Mit diesen „mir wurscht BäuerInnen“ sind jedoch nicht die großen Gutsbetriebe wie Lichtenstein, Metternich, usw. gemeint, die wissen schon wie sehr wertvoll denen unsere Bienen während der Blüte sind, sondern die Alles-Pächter, Nebenerwerbs- und Kleinbauern die nach der Messe und Frühschoppen noch schnell zum Raps fahren müssen.

Selber sammle ich stets Pflanzenproben und gibt es nach einer Spritzerei Bienenverluste, wird mit aller Konsequenz angezeigt. Wird hier einer ob des Bienensterbens überführt und dies publik, so werden sich zig andere mit Sicherheit vorsichtiger verhalten. Die bisherige Diplomatie, nämlich per Medien auf das Bienensterben hinzuweisen war wichtig und richtig, nun sollten aber endlich andere und wirksamere Geschütze aufgefahren werden, die Zeit dafür ist mehr als reif.

Josef

 
Do sog J nur: Bravo! Josef, bravo!

Gruß simmerl
 
So ist es Simmerl und nun haun wir alte Haudegen einmal so ordentlich auf den Tisch. :thumbup:

Josef

Hallo Josef,

ich finde Deine Zeilen sehr zutreffend und auch mutmachend !
Kann es aber sein, dass Du Deine Meinung in dieser Beziehung etwas geändert bzw. weiterentwickelt hast ?
Ich kann mich noch daran erinnern als Du im Disput zum Thema PSM zur Mässigung aufgerufen und darauf
verwiesen hast, dass wir uns hier im Forum eher entspannen wollen.
Aber noch einmal, ich finde das gut und im Interesse der uns anvertrauten Lebewesen (Bienen) notwendig !
 
Kann es aber sein, dass Du Deine Meinung in dieser Beziehung etwas geändert bzw. weiterentwickelt hast ?
:SM_1_13:

auch Josef ist noch nicht so alt, daß er seine Meinung nicht noch weiterentwickeln könnte.

Gruß Ralf

PS: :SM_1_21:
 
Kann es aber sein, dass Du Deine Meinung in dieser Beziehung etwas geändert bzw. weiterentwickelt hast ?

Ist mit Sicherheit der Fall und schon vor längerem habe ich darüber berichtet, dass ab 2012 meine Völker weit weg von Mais und Grünbrache verbracht werden. Zwar hat unsere Region mehr als 55% Mischwald, vor allem Robinie, aber eben auch etwas Mais & Co.

Josef
 
Hallo,

ich wollte nur kurz informieren, was nach dem Imker-Thing noch so alles bisher geschah.

Meine Petition: http://www.petitiononline.at/petition/schutz-der-bienen-fuer-die-zukunft-unserer-kinder/224 kenne Ihr ja schon (Stolz habe ich heute gesehen, 465 haben bereits unterschrieben und ich denke, das folgen noch viel mehr !).

Weiters ist seit gestern die Homepage der Plattform http://www.gesundebiene.at/ gestartet worden,, in der, speziell auch für die Presse und Medien, Informationen gesammelt werden. Dort sollen alle, egal ob Imker, Landwirt, Wissenschaftler oder Saatgutproduzent, das Recht haben, beizutragen.
Diese Seite wird eine Sammlung von wissenschaftlichen Untersuchungen bieten, die sich mit den Problemen für die Bienen befassen. In vielen Ländern arbeiten Wissenschaftler daran, Ursache und Wirkung zu erforschen. Hier ist nachzulesen, wer zu welchen Erkenntnissen gekommen ist.
Die Unabhängigkeit der Initiative ist jedoch das Allerwichtigste, um auch wirklich objektiv und unzensuriert veröffentlichen zu können.

Am Wochenende in Graz wird ebenfalls an weiterführenden Themen gearbeitet, ich denke, hier folgen noch viele weitere tolle Geschichten !
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich wollte nur kurz informieren, was nach dem Imker-Thing noch so alles bisher geschah.

Meine Petition: http://www.petitiononline.at/petition/schutz-der-bienen-fuer-die-zukunft-unserer-kinder/224 kenne Ihr ja schon (Stolz habe ich heute gesehen, 465 haben bereits unterschrieben und ich denke, das folgen noch viel mehr !).

Weiters ist seit gestern die Homepage der Plattform http://www.gesundebiene.at/ gestartet worden,, in der, speziell auch für die Presse und Medien, Informationen gesammelt werden.

Am Wochenende in Graz wird ebenfalls an weiterführenden Themen gearbeitet, ich denke, hier folgen noch viele weitere tolle Geschichten !

Hat jemand einen Draht zu Greenpeace oder Avaaz? Da könnte man die Petition wesentlich breiter streuen.

Liebe Grüße
Werner
 
Hallo,

Avaaz ist eine sehr gute Idee - Greenpeace habe ich angeschrieben. Ich werde auch mit Avaaz Kontakt aufnehmen. Leider bin ich ja zeitlich immer sehr gedrängt, offen sind für mich auch noch viele Elternforen, bei denen ich auch aktiv bin. Dort möchte ich die Petition auch noch teilen.

Aber danke für den Tipp. Falls jemand Kontakte zu diesen oder anderen Vereinen hat, bitte die Petition einfach selber weiterleiten .
 
..., dass ab 2012 meine Völker weit weg von Mais und Grünbrache verbracht werden.
Josef

Hallo Josef,

darf ich(oder auch die Anderen) erfahren, warum Du Deine Völker weit weg der Grünbrache stellen möchtest(wirst)? Ich meine, ich selber mache keine Brache, meine aber zu wissen, dass darauf weder Pflanzenschutz noch sonst irgendwas bis 15.07 drauf gemacht werden darf. Danach ist eine Abschlegelung vorgeschrieben(hier werden sicher Bienen getötet), aber was spricht gegen die Brache BIS 15.07?

MfG
 
Hallo,

dass große Problem an der Geschichte ist ja auch, dass Beizmittel und Spritzmittel im Boden viele Jahre bestehen bleiben können. Dadurch sind auch in den nächsten Jahren Pflanzen die auf diesem Boden aufgebracht werden, wieder Träger dieser Mittel.

Interessant, ist das urbane Imker bedeutend weniger Ausfälle als "Landimker" haben. Natürlich sind viele Imker auch selber Schuld an Ihrer Misere, Varroabehandlung ist das um und auf, trotzdem ist jede vergiftete Biene ein Ärgernis.
 
Zurück
Oben