Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tabu?

Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

??? Alles weitere spare ich mir lieber für fragende Kundschaft sorry.

LG orion
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Hallo,

derbienenfreund schrieb:
Denn selbst wenn die jungen Bienen ihre Zellen putzen, wieso werden sie dann mit der Zeit kleiner ? Weil vielleicht doch Nymphenhäutchen und/oder Ausscheidungen - meinetwegen auch (teilweise?) mit Propolis überzogen - zurückbleiben?

Die Zellen werden tw. durch die Nymphenhäutchen kleiner, aber auch, da die Zellen mit Proplis und Wachs überzogen/ausgebessert werden. Nymphenhäutchen sind ausserdem vollkommen unbedenktlich und der Rest wird rausgeputzt, da sonst Krankheiten wie - Ruhr, Faulbrut etc. die Bienen schädigen würden.

derbienenfreund schrieb:
Ich habe Dich so verstanden, dass Du grad gemeint hättest, dass es keinen Unterschied zw. hellen und dunklen Waben gäbe? Und auch Drohne hat eingangs geschrieben, er meinte keine richtig dunklen Waben.

Nein, den gibt es schon, die Grund warum wir massiv auf unseren Wabenkreislauf achten sind vielfältig:
-) Wir wollen unsere Bienen gesund halten ! Krankheiten wie Faulbrut etc. werden durch dunkle Waben, uU noch gepaart mit alten Königienen, immer ein wenig herausgefordert. Junges Wabenmaterial ist einfach Gesundheitsvorsorge und somit für mich der klar wichtigste Punkt !
-) Auch muß der Bautrieb der Biene gefordert werden. Als BIO Imker sogar Pflicht, sollte man auch als konventioneller Imker schauen, dass der Bautrieb gefördert wird um der Biene ihre natürliche Ordnung zuzustehen.
-) Wir brachen viel Wachs in unserer Produktion, sowohl Kerzen als auch im Moment viele MW. Unsere Imkerei wächst sehr stark und wir brauchen jedes Jahr um eine Unmenge mehr MW. Als BIO Imker versuchen wir dieses so weit wie möglich selber zu "ernten" - gelingt uns leider nicht immer im vollen Masse, da wir einfach so eine Menge an Ablegern erstellen. Wir verwenden zu einem sehr hohen %Satz unser eigenes Wachs und pressen selber die MW.
-) Ich kann mich in meiner Kindheit noch einen einen Imker erinnern, der hatte dermassen dunkle und alte Waben - das war echt schlimm. Aber besonders in Erinnerung blieben mir die kleinen Bienen - und für mich ist klar - kleine Bienen - wenig Honig !
-) und ich möchte bei meinen Kunden, die regelmäßig bei uns am Stand sind, mit Stolz schöne Waben herzeigen !

Aber der Punkt Gesundheit ist einfach extrem wichtig - besonders da immer wieder Faulbrutherde in der Umgebung auftauchen !
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Hallo,
Argin schrieb:
Auch wer nur Mittelwände über Absperrgitter im Honigraum gibt, kann Honig erzeugen, der einen Nebengeschmack von alten Waben hat. Flugbienen tragen ja bekanntlich den Nektar nicht selber zuoberst in den Honigraum, sondern übergeben ihn ihren jüngeren Schwestern, die ihn durchaus rund um das Brutnest zwischenlagern. Wenn da nun viele alte Waben hängen, beeinflusst das sehr wohl Geschmack und auch Farbe des fertigen Honigs im neu ausgebauten Honigraum.

dass ist ein sehr gutes Argument - Honig wird viele Male ( bis zu 10 Mal so weit ich weiß) umgetragen und landet erst am Schluß im Endlager - Honigraum. Wie erklärt Ihr, dass den Kunden, dass der Honig 9 Mal in uU Brutwaben war und nur am Schluß in einer Jungfernwabe ? Oder wäre es da nicht gescheiter, ein komplett neues System zu finden, damit die Königin nur ein einem speziellen Bereich brüten kann, dort aber ja niemals Honig gelagert wird ?

Ich verstehe Eueren Ansatz und Erklärungen, trotzdem glaube ich persönlich, dass es nicht notwendig ist, HR Waben und BR Waben zu trennen. Aber wenn ein anderer Imker das für notwendig hält - warum nicht und umgekehrt sollte auch keine Bedenken in die andere Richtung geben !
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Ich erneuere jetzt jährlich meine Waben.

Da die Waben also immer sehr neu sind, habe ich kein Problem damit auch mal eine Brutwabe in den Honigraum zu geben.

Bei den fiesen schwarzen Dinger, die schon stinken kann ich eine schleuderung aus Brutwaben nicht verstehen!

Beste Grüße

Dennis
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Sybill schrieb:
Oder wäre es da nicht gescheiter, ein komplett neues System zu finden, damit die Königin nur ein einem speziellen Bereich brüten kann, dort aber ja niemals Honig gelagert wird?

Geht leider noch nicht, dazu müssten unsere Bienen um erzogen werden. Ich darf erinnern, gibt es rund um das Brutnest keinen offenen Honig, fährt jedes Volk die Eilage unverzüglich herunter, dies kann mitunter sogar bis Null gehen, ja selbst die eigene Brut kann entfernt werden.

Ich denke die nur Jungfernwabenhonigimker liegen da völlig daneben, jedoch haben sie ein hervorragendes Verkaufsargument.

Josef
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Hallo Sybille
Dein komplett neues System gibt es schon lange. Es heisst Dadant, Langstrot mit Schied und Absperrgitter.
Musst nur aus dem deutschsprachigen Raum hinaus und schon findest Du das System. Es heisst dann allerdings dass die drei B stimmen müssen (Beute, Biene, Betreibsweise).
Mit freundlichem Gruss
Hugo
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

orion schrieb:
??? Alles weitere spare ich mir lieber für fragende Kundschaft sorry.

LG orion

Ein ganz wichtiger Tipp
erzähle Deinen Kunden bitte nicht wie schlimm doch die anderen sind

DENN der Schuß geht nach hinten los

Gruß Milb
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Milb schrieb:
orion schrieb:
??? Alles weitere spare ich mir lieber für fragende Kundschaft sorry.

LG orion

Ein ganz wichtiger Tipp ...

Tja orion, wo er Recht hat, hat er Recht! Superl


Eigentlich bin ich nun etwas erleichtert, wir haben bei diesem doch enorm heiklen Thema bereits mehr als 500 Zugriffe und auch schon 47 Postings, dennoch gab es nur sehr wenige Aufreger. Aufgrund dieses polarisierenden Themas hatte ich sogar etwas Scheu dies ins Bienenforum zu stellen.

Wäre schön, kämen noch weitere Postings herein, vor allem vom Ernährungsspezialisten und natürlich auch von Wissenschaftlern.

Josef
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Hallo!

Ich selbst esse nur Honig aus weitgehend unbebrüteten Waben. Meine Kunden natürlich ebenso, wenn sie es meist auch nicht wissen. Aber wenn gefragt wird ist das schon ein Verkaufsargument.

Auch wenn vom Nektar, Honigtau zum reifen Honig ein langer Weg nötig ist, mein ich doch dass der Honig deutlich länger im Honigraum ist als im Brutraum. Gerade bei mir ist das so, weil ich keine Zwischenschleuderungen mache, sondern das Trachtende immer ganz abwarte.
Bei gerade laufender, guter Tracht findet sich ja sehr viel unreifer, dünnflüssiger Honig im Honigraum. Der wird sicher nicht wieder nach unten umgetragen, sondern vor Ort bearbeitet. Solche Mengen hätten auch im Brutraum nicht Platz und kommen gleich ins "Lager" weil sie gar nicht benötigt werden.

Ob man es riecht oder schmeckt, weiß ich nicht. Aber dunkle Brutwaben haben einen eigenen Geruch, das kann sich doch auch bei hellbraunen Waben, wenn auch kaum zu bemerken, finden?
Um eine sehr gute Qualität noch zu verbessern, würd ich nur aus unbebrüteten Waben schleudern, auch wenn sehr wahrscheinlich kein Unterschied zu wenig bebrüteten Waben zu erkennen ist.
Warum denn nicht-? Jeder will jungen Wabenbau, jeder möchte seinen Völkern im Brutraum den verdienten Honigvorrat lassen und den Kunden scheints ja auch zu gefallen.


Schönen Abend
Norbert
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Sybill schrieb:
Hallo,
-) Ich kann mich in meiner Kindheit noch einen einen Imker erinnern, der hatte dermassen dunkle und alte Waben - das war echt schlimm. Aber besonders in Erinnerung blieben mir die kleinen Bienen - und für mich ist klar - kleine Bienen - wenig Honig !
!

Eigentlich gehört das nicht zum Thema, aber:
Vor ein paar Jahren gab es im Imkerfreund einen Bericht über einen alten Imker (angeblich ein Österreicher :oops: ), der nur sehr kleine Bienen hatte. Seine Brutwaben waren rabenschwarz (tschuldigung, Ralf :n51: ) und schon viele Jahre alt. Angeblich hatte er deswegen noch nie ein Problem mit der Varroa und auch noch nie behandelt.
Seit dem versuchen sich Imker, die Bien mit 5,3 und 4,9 mm Zellengröße wieder kleiner zu züchten. Der Erfolg bleibt ziemlich aus. Denn die Bien bauen die kleinzelligen Mittelwände nur unregelmäßig aus.
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

orion schrieb:
Das immer noch Fäkalhonig Geschleudert und Verkauft wird ist schon erschreckend.
Man sollte also Blatthonig verbieten, weil er aus Läuseschei**e ist?
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Hallo !

waldundwiese schrieb:
orion schrieb:
Das immer noch Fäkalhonig Geschleudert und Verkauft wird ist schon erschreckend.
Man sollte also Blatthonig verbieten, weil er aus Läuseschei**e ist?

Also Gerold ...


Wir imkern zunehmend in DNM1,5 (BR) und DNM0,5 (HR), damit hat sich das in unseren Augen unnötige umhängen von Brutwaben in den Honigraum sowieso erledigt.
Am Ende des Jahres befinden sich Brutwaben nur in den Völkern, nicht eine auch nur angebrütete Wabe wird bei uns mit über den Winter genommen.

Honig aus Brutwaben gibt es bei uns nicht !

Für den informierten Kunden (und den gibt es immer mehr) ist das auch ein Kaufargument.

Gruß
DocMelli
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Hallo,
bei mir gibt es auch keinen Honig aus bebrüteten Waben.
Ihr kennt doch alle den Geruch und das "Abwasser" beim Waben einschmelzen. Darin lagert dann der Honig. Das will ich garantiert nicht im Honig haben.
Bei mir ausgebaute, unbebrüte Honigwaben ein jahr mit über den Winter genommen. Diese werden dann kit einem Reißnagel markiert und zusammen mit MW in den Honigraum gegeben. Am Ende der Saison werden alle mit Reißnagel markierten Waben aussortiert. Damit habe ich maximal ein Jahr alte Waben und frisch ausgebaute MW im Honigraum. Waben aus dem Brutraum werden bei mir nicht in den Honigraum umgehängt.
Gruß Jeffrey
PS: Das Einschmelzen von unbebrüteten Waben riecht echt sehr gut, das kann man fast als heilsame Inhalation verwenden. Den geschmack darf mein Honig gerne annehmen.
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Hallo zusammen!
Also Jeffrey hat recht, gestern habe ich wieder mit meinem "Lagerfeuer" meine Altwaben ausgekocht und das ist ja eine furchtbare Bruehe die da uebrig bleibt.Das sagt natuerlich noch nichts ueber die Inhaltsstoffe aus. Aber aufgefallen ist mir ,da ich die Bruehe ins Grundstueck geschuettet habe, dass noch nicht einmal die ansich recht neugierigen Bienen davon nichts wissen wollten. Nur Schmeissfliegen fanden sich an der Stelle ein!
Ich habe hier ein Buch von einem argentinischen Imker, ich muss es mal raussuchen,er schreibt sinngemaess:Man koenne die Waben 10 und mehr Jahre verwenden, wenn sie noch leicht sind und das schwarze waere uninteressant.
Ich suche die Stelle mal raus, vor allem was er mit leicht meint.
Vielleicht produziert(e) er Asphalt!
Gruss Michael
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Scheint ja doch ein interessantes Thema zu werden, mich würde interessieren ob heute immer noch so geimkert wird. Da ja 80 % des Importhonigs aus Argentinien und Brasilien stammt, die Hochburg des Genfutters für unsere Masttiere und der steht bei uns im Discounterregal. Guten Appetit von Monsanto und Co.

Biologische Grüße, orion :n99:
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Hallo Orion!!
Eines ist sicher,die Mittelwaende aus Argentinien, die hier vertrieben werden sind sehr stark mit Rueckstaenden aus der Varroabekaempfung durchsetzt.Von den brasilanischen ist mir nichts bekannt, weil die spielen hier aus Kostengruenden keine Rolle.
Das mit den dunkelen Waben muss ich mal untersuchen!Werde mal eine Mail an den arg. Imkerverband schicken.
Gruss Michael
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Hier ein Bild welches Wabenbruch zeigt der bereits seit 11 Tage In Wasser getauscht ist. Die Farbe ist sehr hellgelb, riecht absolut nicht unangenehm, da gärt auch nichts, lediglich das Wasser selbst wurde, da ohne Sauerstoff, natürlich brackig. Das Glas wurde bisher auch nicht abgedeckt, sondern stand völlig offen im Destille-Raum, dennoch interessierten sich weder Fliegen noch sonst welche Insekten darum.

Josef

2011041042_wabenbruchimwasserglasnach11tagen.jpg
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Hallo,
also aber wirklich lecker sieht das Wasser in dem Glas jetzt nicht mehr aus. Hast mal probiert wie es schmeckt?
Gruß Jeffrey
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Das aussehen des Wassers ist hier sekundär, dies passiert eben bei stehendem Wasser ohne Sauerstoffpumpe a la Aquarium, primär ist doch die Farbe und da hat sich eigentlich nicht wirklich viel verändert.

Josef
 
Re: Honig aus bebrüteten Waben, ist dies ein imkerliches Tab

Hallo,
dann sollte man den Versuch mal etwas anders anlegen, weil es geht ja darum, wie verändert sich das Wasser durch das Wachs. Wenn nun beim Versuch egal ob mit oder ohne Waben raus kommt, dass das Wasser schlecht wird, kann man die Wirkung durch die bebrüteten waben schlecht beurteiln.
Interessant wäre, wie verändert sich Geschmack und Farbe des Wasser, weil genau das würde auch mit dem Honig passieren. Ich finde den Versuch sehr interessant, weil wie gesagt vom schmelzen kennen wir ja alle, dass es eine Beieinträchtigung des Wassers gibt. Ich würde und ev werde ich den versuch auch mal machen, aber ich nehme keine bebrüteten Waben mit über den Winter, somit fehlt mir das Ausgangsmaterial.
Falls Du noch über etwas Wabenbruch verfügst wäre es ja inetressant mal eine kleine Sauerstoffpuimpe rein zu hängen, damit dsa Wasser nicht schlecht wird. Außerdem wäre meiner meinung eine Gegenprobe die ohne Waben einfach nur Wasser unter gleichen bedingungen danben steht interessant.
Gruß Jeffrey
 
Zurück
Oben