Fütterung im Dezember?

Das ist mir zu wissenschaftlich, oder musst besser die Bienen fragen, Fakt ist jedoch, dass Bienen bei flüssiger Fütterung unverzüglich ins Freie strömen, was beim FuT keineswegs der Fall ist. Uns Praktikanten wurde erklärt, die Bienen müssen das Wasser raus bringen, was mir auch logisch erscheint.

Josef
 
Also im Zweifel beides geben: Sirup und Teig, dann gleicht sich der Wasserbedarf und -überschuß aus???
(Nicht ganz ernst gemeint ;) )
 
Das ist mir zu wissenschaftlich - Uns Praktikanten wurde erklärt, die Bienen müssen das Wasser raus bringen, was mir auch logisch erscheint.

Deshalb habe ich hier nachgehakt. Mit Wissenschaft hat dies wenig zu tun, sondern nur mit allgemeinem imkerlichem Wissen wie Bienen dem Nektar bezw. dem Futter das überschüssige Wasser entziehen. Dies läuft nicht über Ausflüge. Die Bienen können dem Futter in der Honigblase kein Wasser entziehen, um es auf einem andern Weg auszuscheiden.
Dass Bienen bei flüssiger Fütterung ausfliegen hat einen einfachen Hintergrund. Kostproben des Futters gehen schnell durch das ganze Volk und geben eine nahe, ergiebige Trachtquelle vor. Darauf reagieren Trachtbienen im Winter besonders schnell, weil Ihr "Gedächtnis" von andern Infos unbelastet ist und der Reiz deshalb umso stärker.

Versteht mich richtig - dies ist kein Empfehlungsschreiben für Flüssigfütterung im Winter.

Chrigel
 
Hallo,

irgendwie ist Füttern im Dezember zu einer Modekrankheit geworden. Einer schreibt dies in irgendeinem Forum und viele hüpfen auf den Zug auf und verbreiten Panik.

Josef hat schon die einzig richtige Antwort gegeben, stellt fest wo das Volk sitzt und ihr habt die Antwort, übers Internet kann keiner eine Aussage treffen sondern nur nach dem Mund reden.

Es müßte jeder, der selbst reflektiert, die Schuld bei sich selber suchen, die Natur hat den Winter (auch wenn es heuer wärmer war) als Ruhezeit auserkoren und diese Zeit sei unseren Bienen gegönnt.

Und nun mein Blick in die magische Kristallkugel: Im April wird gejammert, wie die vielen vollen Futterwaben verwertet werden sollen.

Gruß
Hans Peter

PS: Zitat Baron August von Berlepsch

Vor allem lernt Theorie,
sonst bleibt Ihr praktische Stümper Euer Leben lang.
 
Versteht mich richtig - dies ist kein Empfehlungsschreiben für Flüssigfütterung im Winter.

Ganz im Gegenteil sogar, dies spricht sogar klar und deutlich gegen jedwede Fütterungen im Winter, ganz besonders gegen Flüssigfütterungen.

PS: Zitat Baron August von Berlepsch

Vor allem lernt Theorie,
sonst bleibt Ihr praktische Stümper Euer Leben lang.

Ist auch meine Devise und immer wieder empfehle ich macht Kurse, besucht imkerliche Schulen, geht in Ortsgruppen raus und nehmt bei jeder nur möglichen Veranstaltung teil, im Internet und auch nicht in Foren kann man sich lediglich austauschen, dazu sind diese ja auch da.

Josef
 
Modekrankheit? Ich kenne mehrere Imker die mussten diesen Dezember einfach füttern. So einen milden Dezember wie dieses Jahr mit dieser hohen Bruttätigkeit hatte ich noch nie, ich muss deshalb auch einige Völker jetzt noch nachfüttern. Die meisten Dezember ist füttern witterungsbedingt sowieso nicht möglich, wenn nun einmal ein außergewöhnlicher Dezember dabei ist wie dieses Jahr und gefüttert werden muss und es auch gut funktioniert, deshalb ist man noch lange keiner Modekrankheit anheim gefallen :)

Das Windelbild mit dem Sitz des Brutnestes: Das sollte differenziert werden zwischen Warm- und Kaltbau, die Warmbauvölker wandern kaum nach hinten, das Brutnest bleibt meist den ganzen Winter vorne.
 
Das Windelbild mit dem Sitz des Brutnestes: Das sollte differenziert werden zwischen Warm- und Kaltbau , die Warmbauvölker wandern kaum nach hinten, das Brutnest bleibt meist den ganzen Winter vorne.

Hier haben wir offenbar Rähmchen bedingt verschiedene Erfahrungen, bei Kuntsch, Zander und ÖBW Warmbau wandern die Bienen definitiv nach hinten. Nahe Flugloch bildet sind im Spätherbst/Frühwinter die Wintertraube, diese wandert spitzkegelig und immer weniger, bzw. schmäler werdend nach hinten.

Josef
 
Hier haben wir offenbar Rähmchen bedingt verschiedene Erfahrungen, bei Kuntsch, Zander und ÖBW Warmbau wandern die Bienen definitiv nach hinten.
Danke für die Richtigstellung! In meinen bisher bescheidenen Imkerjahren konnte ich noch bei den wenigsten Völkern eine Verlegung der Traube nach hinten beobachten.
 
Ist es nicht eher so das sie nur im Warmbau nach hinten wandern ? Bei meinen im Kaltbau wandern sie von rechts nach links oder umgekehrt je nachdem wo sie im Winter angefangen sind. Man könnte fast sagen das ein Vorteil des Warmbaues ist, das man recht gut am Bienensitz abschätzen kann wie es um das Futter steht. Das fällt mir bei meinen recht schwer ab und an, vor allem wenn man nicht weis auf welcher Seite sie gestartet sind.
 
Ich habe auch einige Bienenvölker und das schon seit ca 40Jahren, aber ich hatte noch nie das Problem im DEZEMBER Völker füttern zu müssen. Meine Völker bekommen im Juli bis August pro Volk 15 Kg Zucker 2 zu 1 gemischt. Sollte mal ein Volk Dabei sein welches zu wenig Futter hat, ist es der Räuberei zum Opfer gefallen, und solche Schwächlinge braucht keiner.
Jede Fütterung um diese Jahreszeit ist unproduktiv und schadet mehr als es hilft. Egal ob ich Futterteig oder flüssig füttere, die Biene (Winterbiene) arbeitet sich ab und hat natürlich eine kürzere Lebenserwartung.
Auch die Biene hat ihr Recht auf Winterruhe, es ist doch schon genug, dass wir sie um diese Zeit mit der Varroabehandlung belästigen müssen.
 
Hallo,

...
Und nun mein Blick in die magische Kristallkugel: Im April wird gejammert, wie die vielen vollen Futterwaben verwertet werden sollen.

Heuer wird wohl eher über verhungerte Bienen gejammert, aber gerade deshalb: JETZT nicht füttern, erst wenn es im Februar/März wirklich knapp wird.
Die Fütterungsfehler kann man nicht jetzt sondern im Frühling ausgleichen.
 
Danke für die Richtigstellung! In meinen bisher bescheidenen Imkerjahren konnte ich noch bei den wenigsten Völkern eine Verlegung der Traube nach hinten beobachten.

Achtung Max, das geht mir auch so. Bei unserem Klima, mit den zwischenliegenden Warmtagen, habe ich festgestellt, dass die Bienen oft von außen zur Traube hin umtragen und nur wenig wandern.
Ist das Volk zu schwach, reicht die Wärme nicht, dann können die Honigholer verklammen und dann geht es dahin.

Ein Beweis dazu ist auch, dass die Randwaben am Ende des Winters leer sind. Letzten Winter habe ich skizzenhafte Aufzeichnungen der Brösel auf der Windel gemacht - und die Mädels wanderten vielleicht mal eine Wabengasse nach hinten.
Sie wollen nämlich am liebsten auf den braunen Brutwaben bleiben. Evtl. ist da auch immer ein Restchen Brut, was sie bannt.
 
Auch die Biene hat ihr Recht auf Winterruhe
Von Winterruhe kann man bei diesem heurigen Dezember nicht sprechen, zumindest in unserer Gegend nicht, bei der Bienenhaltung kann man nicht alles verallgemeinern, fast jeden Tag fliegen sie bei uns und tragen Pollen.

Ich habe im Dezember einige Völker gefüttert (Sirup) und bin froh darum und mir ist egal was andere Imker darüber denken und geräubert wurden diese Völker überhaupt nicht! Sie brauchten witterungsmäßig und wegen der anhaltend starken Bruttätigkeit sehr viel Futter. Wenn der Winter ewig lang dauert und das Futter kanpp wird ist ein Volk zwar nicht verhungert, aber es kommt im Frühjahr ewig lange nicht in die Gänge weil sie die Bruttätigkeit stark zurückfahren müssen oder gar ganz einstellen.

Die Bienen haben noch ewig lange ihre Winterruhe wenn sich der Winter bis April hinauszieht. Diesen Dezember war eben die Winterruhe durch das warme Wetter von Haus aus nicht gegeben.

@Beehouser
Zum Thema Futter ausgleichen nur im Frühjahr, wenn sie es bis dahin genug Futter haben hast du recht :)
 
Die Fütterungsfehler kann man nicht jetzt sondern im Frühling ausgleichen.
Von Fütterungsfehler würde ich dieses Jahr nicht sprechen, wieder auf unsere Gegend und die anhaltend warme Witterung bezogen, wir Imker sind keine Hellseher und können nicht vorhersehen wie stark und wie lange die Völker brüten und wie hoch dementsprechend der Futterverbrauch sich anheim stellt.

Ich versteh die Aufregung hier allgemein im Thread nicht, wieso man in so einem außergewöhnlichen Dezember nicht einmal eine Ausnahme machen soll und zur Sicherheit genau wiegen und futterknappe Völker einige Futtergaben geben soll. In normalen Jahren erübrigt sich das füttern im Dezember sowieso, weil es zu kalt ist um es überhaupt bewerkstelligen zu können.
 
Ich teile die Ansicht absolut - ausserordentliche Verhältnisse erfordern ausserordentliche Massnahmen.
Ich selber bin zwar nicht in der speziellen Situation, dass meine Bienen das Brutgeschäft nicht rechtzeitig eingestellt haben. Wäre es nicht so, dann könnte ich die Unsicherheit schlecht ertragen, dass die Völker nicht genügend Futter für die Durchwinterung aufweisen. So scheint mir jeder Eingriff richtig, der eine angespannte Futtersituation entschärft. Wenn ich andernorts lese, dass Völker in 24 h mehrere Liter Sirup abgenommen haben, dann scheint dort der Eingriff mindestens wirkungsvoll. Ob man trotz der milden Tage lieber zum Auflegen von Futterteig greift ist schliesslich eine "Temperamentsache".

Was aber nicht ausser Acht gelassen werden darf ist, dass zum jetzigen Zeitpunkt mit jeder Fütterung auch ein stärkerer Bruteinschlag einhergeht, insbesondere wenn die Bienen bereits Pollen eintragen wie im März. Dies wird die kommenden Monate, falls es zu einer grossen winterlichen Kälte kommt, für die Völker sehr anspruchsvoll machen. Von der Milbenproblematik wie sie aus den umfangreichen Schilderungen hier zu lesen sind im kommenden Sommer nicht zu sprechen.

Chrigel
 
Übrigens an alle Futterteig/ Ziplock fütterer
gerade beim Hofer Ziplockbeutel 3 Liter 10 Stk um 1,49!
Es gibt auch 6 Liter und 1 Liter
image.jpg

LG Lisi
 
Von Fütterungsfehler würde ich dieses Jahr nicht sprechen, wieder auf unsere Gegend und die anhaltend warme Witterung bezogen, wir Imker sind keine Hellseher und können nicht vorhersehen wie stark und wie lange die Völker brüten und wie hoch dementsprechend der Futterverbrauch sich anheim stellt.

Ich versteh die Aufregung hier allgemein im Thread nicht, wieso man in so einem außergewöhnlichen Dezember nicht einmal eine Ausnahme machen soll und zur Sicherheit genau wiegen und futterknappe Völker einige Futtergaben geben soll. In normalen Jahren erübrigt sich das füttern im Dezember sowieso, weil es zu kalt ist um es überhaupt bewerkstelligen zu können.

OK, Max, "Fütterungsfehler" war vielleicht zu schroff formuliert, sagen wir es mal so: "nicht ganz ausreichende Fütterungseinschätzung im Spätsommer/Herbst" bzw. erhöhter Futterverbrauch durch einen zu warmen Herbst.
Für mich bleibt es aber dabei: Nachfütterung erst, wenn der Bruteinschlag, wie Chrigel es auch sagt, kein Risiko mehr darstellt.
 
Mit den ersten 3 Sätzen gebe ich dir ja vollkommen Recht.
Ob das Nachfüttern unproduktiv und sogar schädlich ist stimme ich dir nicht zu.
Das die Winterbiene sich durch das Futtereinlagern kaputt arbeitet ist auch nur so eine Annahme.
zu dem ist Brut vorhanden, wenn überhaupt, dann hat die Biene da ihre Arbeit mit, das Füttern der Brut ist Arbeit.
Das die Biene ein Recht auf "Winterruhe" hat ist vollkommen klar. Das sie dieses Jahr aber nicht in selbige geht
ist aber doch der Imker nicht schuld. :(
Telefonier mal mit IHM da oben,
Er soll anderes Wetter machen,
da gibt's auch a Winterruh ;)
 
Mit den ersten 3 Sätzen gebe ich dir ja vollkommen Recht.
Ob das Nachfüttern unproduktiv und sogar schädlich ist stimme ich dir nicht zu.
Das die Winterbiene sich durch das Futtereinlagern kaputt arbeitet ist auch nur so eine Annahme.
zu dem ist Brut vorhanden, wenn überhaupt, dann hat die Biene da ihre Arbeit mit, das Füttern ist Arbeit.
Das die Biene ein Recht auf "Winterruhe" hat ist vollkommen klar. Das sie dieses Jahr aber nicht in selbige geht
ist aber doch der Imker nicht schuld. :(
Telefonier mal mit IHM da oben,
Er soll anderes Wetter machen,
da gibt's auch a Winterruh ;)

Rudi, Du bist nicht der Meinung, ist akzeptiert.
Wenn wir aber diskuttieren wollen, dann musst' Argumente bringen.
Ich halte gegen Dein einziges Argument: DER DA OBEN rechnet nicht damit, dass unten ein Imker seine Bienen füttert und den Bruteinschlag somit verstärkt.

Allerdings, dass muß ich wiederum berücksichtigen. Ihr da in der Kölner Bucht, habt ein anderes Klima. Lange harte Kälte gibt's bei Euch selten. Bei uns aber schon und
der Thread-Begründer ist auch hier bei uns angesiedelt.
 
Ja, Christian, du hast ja Recht, ich habe jetzt nur hier an unser Klima gedacht.
Sorry, war ein Fehler.

Mir wäre auch lieber wir hätten Frost und die Bienen ihre Ruh
 
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