Erfahrungswerte mit dem Hyperthermie-Wärmegerät

Astacus schrieb:
Von meiner Seite gibt es keinen Kommentar zum Gerät.

Schade, waere von jemandem der beruflich mit aehnlichen Systemen zu tun hat interessant :n36:

Mir sieht das Ding ein wenig unausgereift aus, heizen mit einem Halogenscheinwerfer? Die Komponenten sind sicher billig - aber der Halogenbirne machen die vielen Schaltyklen sicher keinen Spass.

Wenn ich Varroareduktion ueber varroafreie Brut erreichen will, kann ich gleich mit einem Brutstop arbeiten - der ist gratis.

lg,
Sebastian
 
Hallo, nun geb ich hier auch mal meinen Senf dazu,

ich denke so ein Gerät wird sich nur durchsetzen wenn es "mobil" ist, das heißt durchs Flugloch einzuschieben oder unterm Gitterboden zu platzieren, sonst halt ich die ganze Sache für zu Arbeitsreich. Daß es funktioniert glaub ich sehr wohl und wird bestimmt auch bald bewiesen werden.

Im übrigen, es gibt Spannungswandler von 12V auf 220V....

Grüsse
 
Abend

Ich kann mir nicht vorstellen das man sich sowas ausstellen traut. Bin Sprachlos. Natürlich ist auch mir am liebsten wenn es einfach ist, eh klar aber man entschuldige meine Reaktion das ist ja wohl ein Witz. Hoffe .... na ich schreib jetzt nix mehr. Vielleicht kenn ich mich nicht aus.

beivogl
 
Der Bienen-Much schrieb:
Im Haus möchte ich das Ding nicht einsetzen, da kann eigentlich alles abbrennen.

Genau dies und zusätzlich noch die zersprungene Scheibe war der Grund für meinen Abbruch. Im Brandfalle würde vermutlich keine Versicherung der Welt für den entstandenen Schaden aufkommen.

@ Astacus & Reinhard

Eure Meinung wäre aber schon sehr interessant!
 
Hallo,

es fällt mir leider bis auf das Konzept nichts Positives ein und Herr Dr. Wimmer kann sich hier nicht verteidigen, darum lasse ich meine Kritikpunkte.

Gruß
Astacus
 
Doch Astacus, Prof. Dr Wimmer ist unser User Wolfgang und ist relativ oft im Bienenforum anwesend, zuletzt gestern abend.

Josef
 
Ich möchte einmal zwischen zwei Punkten unterscheiden, und zwar:

1. Die Idee und das Konzept, sowie der Ablauf dahinter

2. Die "Hardware"

Die Idee und die Überlegung finde ich sehr gut, ich kann eine Varroabehandlung zu jeder Zeit ohne schädlichen Einfluss auf den Honig und ohne Rückstände durchführen. Keine Chemie bzw. keine Säure. Bienen- und Königinnenfreundlich.

Das Konzept ist einfach, das Hantieren jedoch nicht so sehr. Ein Entnehmen der verdeckelten Brut, das Umhängen in eine andere Zarge, das Warten, bis die Einwirkzeit vorbei ist (ca. 2 Stunden),.. das Alles ist für einen Hobbyimker ohne Zeitstress sicher noch gerade vertretbar, für einen größeren Imker schon wieder nicht mehr. Der Eingriff in die Völker ist doch etwas groß. Eine Vorrichtuing am Stock selber, ohne Entnahme der verdeckelten Brutwaben wäre sicher einfacher.

Das Ausstellungsstück sehe ich als Darstellung der Versuchsanordnung, also als Prototyp, um die Umsetzung der Idee zu zeigen. An all dem - Aussehen, verwendete Teile, "Design", Adaptionsmöglichkeit für verschiedene Rahmengrößen,... muss noch gearbeitet werden. Das ist der nächste Schritt, um einerseits die Kosten genau ermitteln zu können und andrerseits ein ansprechendes und einfach sowie sicher handhabbares Gerät zu entwickeln.

Es steckt noch in den Kinderschuhen, aber wir alle wissen, wie schnell die Kinder erwachsen werden ;-)
 
Hallo,

irgendwie war ich wohl zu lange im Urlaub bei den Lavendelhonigproduzenten :D .

Wie man allerdings mit diesem Einfach-Aufbau und üblichen Zargen eine homogene Temperatur in aller Brut auf maximal +/- 0.5° C erreichen will ist mir ein Rätsel :cry: . Es ist wohl nicht ganz ohne Grund dass Brutschrankhersteller einen erheblich höheren Aufwand betreiben (siehe auch Sebastians Postings in div. Fäden). Vielleicht sollte hier doch eher auf deren Wissen zurückgegriffen werden - auch wenn die Gestehungskosten dann viele hundert EURO höher sein werden. Schade, das Konzept würde mehr verdienen. Ich hoffe das Österreichische Projekt endet nicht wie ein früheres hierzulanden im Dornröschenschlaf.

Viele Grüße vom sonnigen Mindelsee

Michael
 
Abend

Ich könnte mir vorstellen das man vielleicht etwas mit Infrarotlampen was machen könnte ich meine wenn ich mir so die vorteile einer Infrarotkabine anschaue wären da sicher einige Komponenten zu verwenden man muß ja nicht gleich die Beute in eine Infrarotkabine backen... oder vielleicht doch. Ich werde es selbst sicher nicht versuchen, da wird ich doch besser in Einsteins TOBEE investieren.

....überlegende Grüße :?:

beivogl
 
beivogl schrieb:
Abend

Ich könnte mir vorstellen das man vielleicht etwas mit Infrarotlampen was machen könnte ich meine wenn ich mir so die vorteile einer Infrarotkabine anschaue wären da sicher einige Komponenten zu verwenden man muß ja nicht gleich die Beute in eine Infrarotkabine backen... oder vielleicht doch.

Jede Glühlampe ist als Heizquelle ungeeignet. Sinn und Zweck ist es ja, so schnell wie möglich die Temperatur zu erreichen. Und eben so schnell wieder abzusenken. Das kann man nur mit Heizwendel und Umluft realisieren. Umluft kann man auch präziser temperieren und mit Feuchtigkeit anreichern. Ich würde auch das Gerät extra aufbauen und nicht in einer Beute Platzieren.

Das war alles schon einmal da.

Hier die "Thermo-Box" aus dem Jahre 1991

therrmo.png
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therrmo2.png


Grüße

Dieter
 
Der Bienen-Much schrieb:
Das war alles schon einmal da.

Interessant, wußte ich nichts von. Vielleicht war ich auch noch zu jung?! :huh

Aber wie ist dieser Versuch denn ausgegangen? Die Antwort kann ich mir selber geben, ich weiß, sonst würden wir jetzt wohl anders behandeln...

Und warum ist die Sache eingestellt worden? Konnte die Temperatur nicht exakt gehalten bzw. erziehlt werden? Weil vielleicht die Wabengassen mit Bienen besetzt waren?

:huh :huh
 
lupi schrieb:
Interessant, wußte ich nichts von. Vielleicht war ich auch noch zu jung?! :huh

Aber wie ist dieser Versuch denn ausgegangen? Die Antwort kann ich mir selber geben, ich weiß, sonst würden wir jetzt wohl anders behandeln...

Und warum ist die Sache eingestellt worden? Konnte die Temperatur nicht exakt gehalten bzw. erziehlt werden? Weil vielleicht die Wabengassen mit Bienen besetzt waren?

:huh :huh

Ich habe bereits mit dem Autor bzw. Erfinder Kontakt aufgenommen. Er war sichtlich erfreut das sein Artikel auch heute noch auf Interesse stößt. Er ist jetzt in einem Alter angelangt wo er keine Neuerungen mehr vornimmt.

Was waren bzw. was sind die Gründe, das sich das Verfahren bis zum heutigen Tag noch nicht durchgesetzt hat? Ganz einfach: Der hohe Arbeitsaufwand. Ab einer bestimmten Völkerzahl ist das Verfahren nur noch schwer realisierbar. Man muss die Völker mehrmals übers Jahr, und das etwa eine halbe Stunde am Tag behandeln. Das schaffen nur die wenigsten Imker - so seine Aussage.

Kurz um, ich folge der freundlichen Einladung des Imkers und fahre am Wochenende ins „bayerische“ um mir das ganze vor Ort anzuschauen. Darüber hinaus besteht für mich die Möglichkeit, so ein Gerät zu übernehmen. Also, er hat sich immer gewünscht, das ein Kollege sein Werk fortführt.

Grüße

Dieter
 
Hallo Dieter,

vielen Dank dass Du Dich für dieses leider eher "eingeschlafene" Projekt engagierst! Vielleicht würde eine "länderübergreifender" Kontakt der Weiterentwicklung dienlich sein?

Ich zweifele allerdings daran daß es gelingt in einer üblichen Beute ausreichend homogene Temperaturbedingungen ohne "Sturm" zu erreichen; vielleicht bin ich aber zu skeptisch.

Wieso sollen hier überhaupt Beuten verwendet werden?
Was spricht gegen einen Brutschrank mit Wabenhalter?

Viele Grüße vom sonnigen Mindelsee

Michael
 
Hallo,

ich persönlich halte die Idee mit Umluft als vielversprechender. Bei einem geschlossenen System bleibt ja die warme Luft oben stehen, da nützt auch ein Ventilator unten nichts. Mit der Umluft habe ich diese Problem nicht, und auch ein wichtiger Punkt wurde jetzt zum 1. mal angesprochen und zwar die Kühlung. Auch könnte man durch gebohrte Düsenlöcher den Luftstrom gezielt durch die Wabengassen jagen
Interessant wäre noch zu klären, wie sehr der Luftpolster in den Zellen als Isolator wirkt.

Gruß
Astacus
 
Die Varroareduktion mit dem Hyperthermiegerät funktioniert über das Abtöten der Varroa in der Brut.

Nachteile:

1) Varroen auf den Bienen überleben
2) viel Arbeit & Zeit & Logistik
3) Geräteaufwand
4) vermutlich rasche Anpassung der Varroa durch Selektion auf Temperaturresistenz

Wäre es da nicht einfacher mit einem Brutstopp über 4 Wochen zu arbeiten?

Da braucht man keine teuren Geräte, der Arbeitsaufwand ist im Vergleich zur Chemie erhöht aber geringer als bei der Hyperthermie und die Varroa kann keine Rersistenz entwickeln.

Das brutlose Volk kann man ja bei beiden Methoden mit OS behandeln.

Laut "Fluri&Imdorf (1989): Brutstop im August/September - Auswirkungen auf die Ein- und Auswinterung der Völker, Schweizer Bienenzeitung 112(8) 452-455" hat ein derartiger Brutstop keinen merklichen Einfluss auf die Auswinterungsstärke.

Hat jemand hier im Forum schon mal sowas ausprobiert?

lg,

Sebastian
 
Hallo Sebastian,
oh, hier warst du wieder einmal ziemlich schnell mit der Tastatur unterwegs.

Zu Punkt 1) Das ist so nicht richtig!
Die Varroamilbe ist gegen hohe Temperatur sehr empfindlich. Ihr Ausweg - die Milben lassen sich nach unten hin fallen um der Hitze zu entkommen.

Punkt 4) Das ist keine Vermutung sondern heute bereits Realität.
Die Varroamilbe hat sich voll und ganz an das europäische Klima - den Jahresverlauf im Bienenvolk angepasst. Sie ist von den kälteren Randzonen in Richtung Brutnest vorgestoßen. Das liegt daran, dass Arbeiterinnenbrut ständig vorhanden ist, im Gegensatz zur Drohnenbrut. Die Varroamilbe begnügt sich damit weniger Nachkommen, aber dafür aggressivere - sprich furchtbarere Milben zu produzieren. Ihre Hauptvermehrungszeit hat sich weit um 4 Wochen verschoben. Und zwar in die Monate September - Oktober. Noch vor wenigen Jahren waren es die Monate Juli - August. Man sollte das in sein persönliche Varroa-Bekämpfungskonzept mit einbauen.

Wäre es da nicht einfacher mit einem Brutstopp über 4 Wochen zu arbeiten?

Das ist Richtig! Hält ohne Fangwabe nur nicht lange vor. Im Herbst besitzt das Volk eben so viel Milben wie ein Volk ohne Brutstopp. Wie bei unseren Bienen tickt auch in der Varroamilbe die biologische Uhr, die ihr befiehlt, in nur kurzer Zeit so viel wie nur möglich Nachkommen zu produzieren.

Grüße

Dieter
 
Servus Dieter,

Der Bienen-Much schrieb:
Zu Punkt 1) Das ist so nicht richtig!
Die Varroamilbe ist gegen hohe Temperatur sehr empfindlich. Ihr Ausweg - die Milben lassen sich nach unten hin fallen um der Hitze zu entkommen.
Ich hatte mich auf das Hyperthermiegerät bezogen, das Josef und Patrick im Test hatten. Da werden ja - im Gegensatz zu dem Gerät, das Du in die Diskussion eingebracht hast - die Brutwaben ohne aufsitzende Bienen erhitzt.

Wäre es da nicht einfacher mit einem Brutstopp über 4 Wochen zu arbeiten?

Der Bienen-Much schrieb:
Das ist Richtig! Hält nur nicht lange vor. Im Herbst besitzt das Volk eben so viel Milben wie ein Volk ohne Brutstopp.

Daher dachte ich auch an einen Brutstopp im August/September. Der liesse sich zum Abschluss mit einer OS-Behandlung am nunmehr brutfreien Volk ergänzen.

lg,
Sebastian
 
Hallo Sebastian,
du bist zu schnell. Ich habe noch etwas eingefügt:

Das ist Richtig! Hält ohne Fangwabe nur nicht lange vor.

Daher dachte ich auch an einen Brutstopp im August/September. Der liesse sich zum Abschluss mit einer OS-Behandlung am nunmehr brutfreien Volk ergänzen.

Die Monate August/September sind nach meiner Meinung für einen Brutstopp zu spät.

Brutstopp ja aber nicht ohne Behandlung!

* Fangwabe (biologisch)
* Säure - Behandlung (technisch)

Wichtig ist das zeitweilige verbringen auf einem Außerstand.

Grüße

Dieter
 
Hallo,

bleiben wir hier bitte bei der Hypothermie.

Brutunterbrechnungen sind sehr wichtige und interessante klassische Hygienemaßnahmen in der Imkerei und so alt wie die Bienenhaltung (eigentlich älter, denn die Bienen tun das auch von selbst :D, heißt dann Schwarm). Weitere biotechnische Maßnahmen haben nachgewiesene Effekte auf die Varroapopulationen. Hierunter fallen auch Bannwaben, Drohnenbrut etc. Ob diese allerdings einer tiergerechten Wirtschaftsweise entsprechen wird, meines Erachtens zu Recht, regelmäßig in Frage gestellt.

Sollte die obere Temperaturtoleranzschwelle bei Varroa leicht evolutiv veränderbar sein, dann wird Spanien und Nordafrika in kürze massive Milbenprobleme bekommen. Theoretisch ist die Evolution einer Resistenz gegen alle momentan eingesetzten Verfahren denkbar. Deswegen frustiert aufzugeben führt die Imkerei und Bestäubungsleistung durch Bienenhaltung nicht weiter sondern nur in den Ruin. Wir sollten die Temperaturtoleranzunterschiede weiterhin ernsthaft als Behandlungsansatz in Betracht ziehen!

Dieter, warst Du schon in Bayern? Gibt es schon Neuigkeiten?

Wie sind denn der aktuelle Milbenfall bei den Hyperthermie-Behandlern? In kürze werden die Brutnester zusammenschrumpen (oder tun es schon), das Ende des Populationshöhepunktes der Milbe ist auch erreicht.

Viele Grüße vom nebeligen Mindelsee

Michael
 
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