Der Kachelofen freut sich und ich habe frisches Bienenwachs

Josef Fleischhacker

Administrator
Teammitglied
Registriert
18 Jan. 2007
Beiträge
41.879
Punkte Reaktionen
1.553
Alter
74
Ort
3710 Fahndorf 86
Imker seit
1976
Heimstand
JA
Wanderimker
Ja
Rähmchenmaß/Wabengröße
ÖBW
Schwarmverhinderung wie
ZWA -Zwischenableger
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Mit größter Sorgfalt getischlert, getackert, gebohrt, eingedrahtet und eingelötet, von den Bienen mit Zellen versehen, von der Königin mit mit Brut belegt und von den Arbeitereinnen Randvoll mit Honig gefüllt, dies war das wahrhaft wunderbare Leben unserer Rähmchen.

Nun hat der Dampfschmelzer saubere Arbeit geleistet und Berge von reinstem Bienenwachs ausgeschmolzen. Das Beil wartet bereits auf die Rähmchen und diese machen auch noch im Kachelofen mit molliger Wärme ihren letzten Dienst.

Der Komposter freut sich über Nachschub vom staubtrockenem Trester und das Lager hat nun wieder etwas mehr Platz zur Verfügung.

Ja liebe Freunde, unsere Bienen bereiten zwar sehr viel Mühe und machen sehr viel Arbeit, aber ihr Dasein erfüllt uns dennoch mit großer Freude.

Josef

 
Hallo Josef,

gibt´s da einen bestimmten Zeitablauf, nach dem Du die Rächmchen entsorgst, ich dachte, ich werfe die erst weg, wenn sie kaputt sind.

Grüße, Günther.
 
Servus Günther!

Wir lassen Unmengen von Rähmchen ausbauen, muss erst die Statistik machen, aber im heurigen Jahr waren dies garantiert 25 Stück pro Volk. Über den Winter werden jedoch lediglich vier Rähmchen genommen, alle anderen werden rigoros ausgeschmolzen.

Dies kommt natürlich auch dem Geldbeutel zugute, aber ganz besonders der Gesundung der Bienen. Alte Rähmchen sind nämlich eine Brutstätte von allen möglichen Krankheiten.

Wenn Du genau hinsiehst, erkennt auch auch Unmengen von rot gestempelten Rähmchen, dies waren heurige. Überwintert werden natürlich nur die allerschönsten, keine Frage.

Josef
 
Eine Frage Josef
Sägen Nageln Bohren Drahten
und das alles nur für ein Jahr
ist das bei Dir echt so?

Milb
 
Milb schrieb:
Sägen Nageln Bohren Drahten
und das alles nur für ein Jahr
ist das bei Dir echt so?

Das ist echt so Milb und alles andere als übertrieben. Ich verweise noch einmal auf den Rähmchenberg, die ganz hellen sind aus dem heurigen Betriebsjahr. Dies geht bei uns rollierend, Brutraum-Honigraum-Dampfschmelzer-Kachelofen.

Aber überleg doch bitte einmal, Bio Wachs ist teuer und deswegen sehr begehrt. Es gibt bei uns keinerlei Abfälle, die Motten bekommen die lange Nase gezeigt und der Wert bleibt im Betrieb erhalten.

Im Winter wird getischlert, bis Ende Feber gelocht und gedrahtet und im Frühjahr wird eingelötet. Da machen bereits vom Enkerl bis zum Opa alle mit Feuereifer mit. Ist im übrigen Hier nachzulesen.

Josef
 
Hallo,

wenn ich kurz im Internet suche bekomme ich 600 Rähmchen für 450€ (unverhandelt :-) ) fertig, genagelt und gedrahtet. Ziehe ich die Holzkosten von 60€ ab, bleibt 390€ abzgl. 30€ für Draht und Nägel = 360€; geteilt durch 15€ Stundenlohn bleiben 24 Std. Arbeitszeit = ca. 3 Tage Arbeit . Kann man 600 Rähmchen in 3 Tagen bauen? Das wären alle 2,4 Minuten eines! Ich war och nie schneller als 5min beim nageln und drahten (ohne Bohren!).

Wäre alternativ der Einsatz der "alten" Rähmchen nach einem NaOH-Bad nicht sinnvoll, ressourcenschonend? Aufwand ca. 2kg NaOH zu je 7€
 
Hallo,

Supernova schrieb:
Wäre alternativ der Einsatz der "alten" Rähmchen nach einem NaOH-Bad nicht sinnvoll, ressourcenschonend? Aufwand ca. 2kg NaOH zu je 7€

Nein, da ich zB. die alten Rähmchen als Anzünder für den Holzofen verwende. Diese wachsgetränke Holz brennt unglaublich schnell, lange und gut !

Ausserdem ist die Arbeit des Auskochens mit Natronlauge auch nicht zu verachten. Nicht nur, das man hier mit unguten Chemikalien hantiert, auch geht hier viel Zeit drauf. Also bin ich auch einer der ständig Neubauer !
 
@ Supernova

ich verwende ausschließlich 22 er Rähmchen, welcher Handel bietet die an?
 
@ supernova: das würde mich auch interessieren, wo du die Rähmchen um den Preis beziehst. Was kostet dann noch der Versand ist die Frage, denn das ist ja vom Volumen her fast nur Luft, was da transportiert wird.
0,89 Euro/Stück waren bisher die billigsten fix und fertig gedrahteten im Einheitsmaß, die ich bekommen konnte (Allerdings zum Abholen).
LG
 
@drohne
Ich habe für ZA geschaut, die sind immer 22mm breit und von der Größe her fast identisch. das müßte sich doch bei euch auch verhandeln lassen

@reinahrd
Links gehen ja hier nicht hab' ich gelesen. DI Weber ind Gera bietet DNM fertig zu 0,86 Cent inkl. Versand bei 100 Stück

fg
Supernova
 
Supernova schrieb:
@drohne
Ich habe für ZA geschaut, die sind immer 22mm breit und von der Größe her fast identisch. das müßte sich doch bei euch auch verhandeln lassen

Gut gemeint, kommt aber für uns dennoch nicht infage! Wir haben sämtliche Maschinen, eine Sägewerk in unmittelbarer Nähe wo wir billiges Holz bekommen und nach dem Weihnachtgeschäften, also im Jänner/Feber für diese Arbeiten Zeit zur Verfügung. Ad hoc würde ich meinen, ein Rahmerl kostet im Materialwert etwa 15 Cent.

Zitat Supernova

Links gehen ja hier nicht hab' ich gelesen.

Links gehen hier sehr wohl Hier nachzulesen.

Frage: Der Begriff Supernova ist jedem klar, aber wie kommt es zu diesem Nick als Imker?

Josef
 
drohne schrieb:
Frage: Der Begriff Supernova ist jedem klar, aber wie kommt es zu diesem Nick als Imker?

Josef

Hallo Josef,

Als Imker Fleischhacker zu heißen passt auch nicht wirklich, oder? :D (kann Mann aber nix dafür ...)

Supernova, weil man auch als Imkerlein noch andere Interessen haben kann, und in der Astronomie gibts ausser dem Urknall kaum ein Ereignis von galaktischerem Ausmasse wie eine Supernova. So wie der Schwarm für den Bien Superl

fg
die Nova
 
Alles klar Supernova und herzlichen Dank für diese Info. :n99:

Mit dem Namen Fleischhacker als Imker kann ich echt nichts dafür, denn so hieß auch bereits mein Opa und der war Schustermeister und ebenfalls bereits Imker, detto dessen Vorfahren. Ja ja, die Namen habe schon etwas eigenartiges an sich. :lol:
 
@ drohne:
wenn ich mir die 2 Fotos so anschaue, dann solltest du dich auf Käsemacher umtaufen lassen. Das erste Foto schaut aus wie riesige Käselaibe a la Holland :P

Na und das 2. Foto könnte als Schleichwerbung für eine erste Hexenverbrennungsfeier im Schmidatal aufgefasst werden. Was sagt denn deine Weisel dazu? :P
LG
 
@ Rainhard

Käselaibe ist gut, aber mein Wachs duftet noch bedeutend besser als Eidamer & Co Superl

Der Rähmchenberg ist mittlerweile noch angewachsen, aber wenn unser Weisl Deine Vermutung und meine Absicht liest, bekomme wir beide ganz sicher eine deftige auf den Ziguri. :n3:

Josef
 
Hallo Bienenfreund!

Bei diesem Anblick tut mir das Herz weh. Ich bin einer der Wiederverwender und wasche die Rähmchen mit einem umgebauten Geschirrspüler mit Ätznatron.

Ich stelle die Temperatur auf 80°C ein, betätige einen Schalter, der Spüler wäscht ca 15 min, dann kommt die nächste Ladung heinein. Nach etwa 3 Spülvorgängen läßt die Wirkung des Ätznatrons nach und die Lauge wird abgepumpt. Der Zyklus beginnt von neuem.

Die Rähmchen werden mit kaltem Wasser in einem Bottich nachgespült und sind dann wie neu.

Letzte Jahr habe ich ca 150 Rähmchen mit etwa einem halben kg Ätznaton gewaschen. Es entsteht auch kein zusätzlicher Zeitaufwand, da das Befüllen des Spülers während des Dampfwachschmelzvorganges geschiet.


MfG
Honigmaul
 
Wenn man die Rähmchen im Dampfwachsschmelzer ausläßt erübrigt sich die Natronlaugenkocherei sowieso. Das überlebt auch keine Faulbrutspore!
 
honigmaul schrieb:
Bei diesem Anblick tut mir das Herz weh.

Hast Recht, denn da sind -waren- wirklich sehr schöne und nahezu neue Rähmchen dabei, aber wir tun uns mit der Entsorgung im Herbst wirklich bedeutend leichter. Auch die leidige Platzfrage spielt bei uns eine erhebliche Rolle.

Zitat honigmaul

Nach etwa 3 Spülvorgängen läßt die Wirkung des Ätznatrons nach und die Lauge wird abgepumpt.

Bitte aufpassen, denn winzige Reste von Wachs und Propolis sind immer noch dabei, dieses erkältet beim Abgang der Verrohrung. Die Folge wären mitunter Fatal und der Installateur könnte seine Freude haben.

Josef
 
Supernova schrieb:
Wenn man die Rähmchen im Dampfwachsschmelzer ausläßt erübrigt sich die Natronlaugenkocherei sowieso. Das überlebt auch keine Faulbrutspore!

Erst, wenn du damit 120 Grad erreichst, und das ist schwer!
 
Hallo Reinhard,

Sooo schwer ist das auch nicht. Zumindest, wenn du einen Dampfschmlezer hast, der mit etwas Überdruck arbeitet, wie der von Thomas zum Beispiel. Etwas effizienteres gibt es meines Erachtens nicht. Super Wachsausbeute bei einmaligem Energieeinsatz (Gasbrenner). Desinfektion durch gespannten Wasserdampf und hohe Temperaturen. Ein Rähmchen geht ohne Schaden zwei-drei-mal durch diese Prozedur. Spart endlos Arbeit und auch Geld! Nur noch Drahtspannen und dann Mittelwände einlöten - Fertig!

Die Gefahr sich über Rähmchen aus dem eigenen Betrieb nach Behandlung im Dampfwachsschmelzer Seuchen einzuhandeln geht doch stark gegen Null, ausser die Belastung war vorher schon sehr hoch, dann aber wären klinische Symptome der Faulbrut dem aufmerksamen Imker nicht entgangen.
 
Zurück
Oben