API-LIFE-VAR Erfahrungsbericht

Naja, dreimal wird empfohlen. Sowohl in der "Bedienungsanleitung" zu Bienenwohl als auch von hiesigen Imkern, die damit arbeiten.
Es wird auch mit Bienenwohl (nicht unerfolgreich, wie man so hört) zwischenbehandelt, also z.B. bei der Ablegerbildung.

Allerdings gebe ich gerne zu, dass das nach wie vor sehr kontrovers im Internet diskutiert wird. Gibt Leute, die halten von Bienenwohl gar nichts, Imker, die nur einmal behandeln, manche machen auch Stossbehandlungen mit Bienenwohl, und eben solche, die dreimal über drei Monate behandeln.

Versuch macht kluch, sag ich. Als Anfänger habe ich leider das Problem, dass man nach Gesprächen mit drei erfahrenen Imkern mindestens vier Meinungen zu diversen Fragen hat...
Irgendwann muss man sich halt entscheiden.

Bin aber natürlich für alle Anregungen und vor allen Dingen Kritik an meiner Vorgehensweise offen!
 
Hallo Carsten,

Wendefix schrieb:
Gibt Leute, die halten von Bienenwohl gar nichts, Imker, die nur einmal behandeln, manche machen auch Stossbehandlungen mit Bienenwohl, und eben solche, die dreimal über drei Monate behandeln.

Was ist bei Bienenwohl der Unterschied zwischen Stoßbehandlung und 3x über 3 Monate (Langzeitbehandlung)?
Das verstehe ich nicht ganz.

Bienenwohl wird eingeträufelt und ist drinnen und das war's. Nicht Stoß, nicht Langzeit - einfach einträufeln und aus.
Einen von dir geschilderten Unterschied gibt's bei der Ameisensäure.

Auch wenn in der Beschreibung steht, dass man es mehrmals anwenden soll, hilft das in erster Linie dem Geldbeutel des Erzeugers. Nicht jedoch den Bienen. Der Hauptbestandteil im Bienenwohl ist die Oxalsäure. Diese wirkt aber nicht in die verdeckelte Brut. Warum soll ich jetzt zu einer Zeit, wo sich 80% der Varroa in der verdeckelten Brut befinden ein Mittel verwenden, das genau dort nicht hineinwirkt.

Bienenwohl hat eine hervorragende Wirkung in der brutfreien Zeit (ca. Ende Nov. Anfang Dez.).
Ableger ohne verdeckelter Brut lassen sich auch hervorragend mit Bienenwohl behandeln, vorausgesetzt, es ist nicht geplant, von diesem Volk im laufenden Jahr noch zu ernten. Dagegen spricht (zu mindestens in Österreich) die Gesetzeslage.

LG
Albert
 
Hi,
Reinhard schrieb:
Wendefix schrieb:
.....abräumen und dann Bienenwohl 01.10/01.11. und brutfreie Zeit.
Du gibst 3x Bienenwohl? Warum? Das solltest du überhaupt nur 1x und dann nur in der brutfreien Zeit verwenden.
und in Deutschland gar nicht, denn:
"Bienenwohl hat in Deutschland keine Zulassung und darf daher auch nicht zur Behandlung benutzt werden. Zuwiderhandlung steht unter Arzneimittelrecht und wird bei erwischen mit hohen Strafen geahndet."

Gruß Ralf
 
albert schrieb:
Was ist bei Bienenwohl der Unterschied zwischen Stoßbehandlung und 3x über 3 Monate (Langzeitbehandlung)?
Das verstehe ich nicht ganz.

Vergleichbar wie bei der Milchsäurebehandlung. Also drei mal, alle sieben Tage, als Stoßbehandlung. Um eben die Varroen in der Brut zu erwischen.

albert schrieb:
Bienenwohl hat in Deutschland keine Zulassung und darf daher auch nicht zur Behandlung benutzt werden. Zuwiderhandlung steht unter Arzneimittelrecht und wird bei erwischen mit hohen Strafen geahndet"
Also ich denke die Diskussion "Pflegemittel/Arzneimittel" brauchen wir hier nicht lostreten. Selbstverständlich werden die Bienen bei mir gepflegt und nicht direkt die Varroa behandelt. Ich nehme das als positiven Nebeneffekt billigend in Kauf. Sozusagen.

Aber unnabhängig davon lasse ich mich gerne belehren, so ist es ja nicht. Für das kommende Jahr wird meine Strategie sein, nach letzter Tracht die komplette Brutraumerneuerung durchzuführen und sodann (nach 3-5 Tagen) eine äusserliche Varroabekämpfung durchzuführen. ALV habe ich dieses Jahr ausprobiert, der Erfolg wird natürlich noch zu bewerten sein, allerdings gefällt mir da "Alberts Strategie", wenn ich das so nennen darf, ausgesprochen gut. Zumal sich bei der Brutraumerneuerung auch gleich die weitere Fliege der Wachserneuerung und somit Stockhygiene erschlagen lässt.
In jedem Falle bin ich für die kommende Woche auf den Totenfall gespannt und werde hier selbstverständlich wieder vorstellig.

Beste Grüße, Carsten
 
Hallo Carsten,

Wendefix schrieb:
Vergleichbar wie bei der Milchsäurebehandlung. Also drei mal, alle sieben Tage, als Stoßbehandlung. Um eben die Varroen in der Brut zu erwischen.
Genau diese Methode zähle ich zu den Cowboymethoden. Aus der Hüfte geschossen, weil einige Imker das so machen. Die Wirkung spürt - wie oben bereits erwähnt - nur der Erzeuger.

Ich verstehe nicht, warum eine Methode angewendet werden soll, deren Wirksamkeit mehr als fragwürdig ist, wenn es Methoden gibt, die genau in dieser Zeit gut wirken.

Experimentieren ist OK. Aber wenn damit schon genug Imker draufgezahlt haben, sollte man es bleiben lassen.

LG
Albert
 
Interessant in diesem Zusammenhang (auch wenn es jetzt nicht ALV betrifft) ist folgende Seite der Imkergenossenschaft Salzburg:
http://www.imkerhof-salzburg.at/portal/ ... &Itemid=69

Etwas weiter unten auf dieser Seite steht:
Um einen eventuellen Frühjahrseintrag an Milben abzufangen kann man eine 3 malige Behandlung im März-April (Saalweidenblüte, bitte hier die genauen Anwendungs- Bestimmungen beachten) im Abstand von 7 Tagen ( an drei Wochenenden) mit BienenWohl - Menge ca.8 ml (Ableger 4 ml) machen.

Und noch etwas weiter unten steht dann noch:
Beispiel: Hauptbehandlung nur mit Bienenwohl:

Eine 6 malige Anwendung ist notwendig von Ende Juli bis Ende August im Abstand von 6 Tagen bei allen Völkern gleichzeitig, während der Auffütterung (10-20ml) - Dauerbehandlung.


Dies alles widerspricht der Varroabekämpfungsbroschüre, die bei den Seminaren verteilt wird, wo ausdrücklich auf die Brutfreiheit (also nur zur Restentmilbung!) bei Bienenwohlbehandlung hingewiesen wird!
 
Hallo Reinhard,

Das, was du schreibst, bestätigt genau das, was ich geschrieben habe. Es nützt der Geldbörse des Erzeugers. In diesem Falle des Vertreibers. Hast du dir schon ausgerechnet, was das kostet, 6x behandeln. Dann in der Brutfreien Zeit noch 1-2x und im Frühjahr noch einmal. Abgesehen davon, dass unsere Gesetzeslage dazu eindeutig nein sagt, ist es der blanke Unsinn!

LG
Albert
 
So, Windeln sind eingelegt. Hinsichtlich des Milbenfalls wird alsbald am Wochenende berichtet.
Zur Thematik Bienenwohl kann man sicherlich einen eigenes Thema eröffnen, hatte nicht vor mit meinem Post das eigentliche ALV-Thema zu besetzen, Sorry dafür.

Bis dahin also, Carsten
 
Hallo,
bei meiner Behandlung mit ALV nehme ich täglich den Milbenfall auf. Die Ergebnisse meiner beiden Extremvölker, beide auf Zander 1,5 und nach 2x3Wochen Behandlung:
1: 645 Milben
2: 134 Milben

beim 2ten Volk ist wohl zu erwähnen, daß es ein Junischwarm war.
Nach meinen Erfahrungen läßt die ALV-Wirkung in 2 bis 3 Wochen nach, so daß ich dann danach wieder den natürlichen Milbenfall kontrolliere und entsprechend reagiere.

Gruß
Indy
 
indycol schrieb:
1: 645 Milben
2: 134 Milben
Hallo Indy,

In welchem Zeitraum sind diese Milben abgefallen? Ich nehme an, dass es sich um den vorläufigen Gesamtabfall handelt.

LG
Albert
 
albert schrieb:
indycol schrieb:
1: 645 Milben
2: 134 Milben
Hallo Indy,

In welchem Zeitraum sind diese Milben abgefallen? Ich nehme an, dass es sich um den vorläufigen Gesamtabfall handelt.

LG
Albert

Servus Albert,

wie oben geschrieben: während der Behandlung von 2x3 Wochen, exakt waren es 44 Tage, also genau der Abfall während ALV im Stock war. Jetzt warte ich die Nachwirkzeit von ca 3 Wochen ab, ermittle dann den natürlichen Milbenfall ( er war vor der Behandlung 0,3 Milben pro Tag) und dann schaumermal

Grüß Dich
Indy
 
Servus Indy,

Mit 0,3 Milben pro Tag hattest du eine hervorragende Ausgangsposition. Wenn keine Reinfektion kommt, brauchst du dir glaube ich keine Gedanken mehr zu machen.

LG
Albert
 
Meiner Meinung nach ist Apilife Var ein Langzeitbehandlungsmittel.

Einzargig wird folgendes empfohlen:
Ein ganzes Plättchen auf eine Zarge, ich teile das Plättchen immer und gebe jede Hälfte in ein Eck. 14 Tage später nocheinmal ein Plättchen, das alles bleibt bis Dezember im Volk. So steht es bei mir auf der Verpackung.
Zweizargig Wirkstoff verdoppeln.

ich schließe daraus, dass eine Ameisensäurebehandlung des Volkes nicht notwendig ist, außer wenn jemand das Volk unbedingt zu Tode behandeln will. Wahrscheinlich bringt man sonst die Königinnen nicht kaputt. Vermutlich ist auch keine Restentmilbung notwendig, durch die Langzeitbehandlung, die alle Brutzyklen erwischt.

Ich träufle zwar dennoch Bienenwohl zur Restentmilbung, glaube aber, es wäre nicht notwending. Werde eventuell Versuche in dieser Richtung machen.

Die Ameisensäureempfehlungen sind derart unterschiedlich, sowohl was Menge oder Methode betrifft, dass es katastrophal ist. Hier kann sich kein Anfänger mehr auskennen, dazu kommt, dass eine Überdosierung den Tod der Königin bedeutet und eine Unterdosierung den Tod des Volkes.
Aus diesem Grund halte ich Apilife Var für sehr gut zur Behandlung geeignet und ich bitte darum die Behandlung damit so einfach zu lassen, wie es immer gedacht war und beispielsweise keine Empfehlungen abzugeben, dass die Streifchen in einem Winkel von 68 Grad aufgelegt werden müssen, damit sich die Wirkung optimal entfalten kann.

Es ist ein Schmarren, dass man das Thymol noch im Honig riechen kann, ich möchte sagen eine dümmliche Aussage. Bei mir bleiben die Plättchen immer bis zur Frühjahrsrevision drin, da riecht nichts mehr. Die Plättchen sind so ausgerochen, die kannst Du essen!

Nirgends steht geschrieben, dass die Apilife Var-Plättchen nach 6 Wochen raus müssen, zumindest kommt vom Erzeuger keine derartige Aussage.
Ich werde bei Apilife Var bleiben bis Tobee billiger angeboten wird, meine Ameisensäurerestbestände verschenke ich, können hier bei mir abgeholt werden, bitte um PN ;-)
 
So, eben die Zählungen beendet. Hier mal auf die schnelle (vom Mobiltelefon getippt) die Ergebnisse, mehr heute Abend, wenn ich am Rechner sitzen kann:
Volk 1: 8 Milben
Volk 2: 39 Milben
In drei Tagen. Bis nachher, Carsten
 
Wolli schrieb:
Nirgends steht geschrieben, dass die Apilife Var-Plättchen nach 6 Wochen raus müssen, zumindest kommt vom Erzeuger keine derartige Aussage.

Hallo Wolli,
naja, die bei uns in D erhältlichen Streifen sagen das doch deutlich aus, Zitat vom Aufkleber: "nach der Behandlung müssen die noch vorhandenen Streifen entfernt werden", wobei als Behandlung 4x1Streifen/Woche genannt wird


Grüß Dich
Indy
 
So, gestern Abend hab ich es leider nicht mehr geschafft, daher heute mein "Nachbericht":

Bei dem Volk mit weniger als 3 Milben/Tag (Volk 1, eigentlich das etwas schwächere) sollte laut meinen Schulungsunterlagen alles in Butter sein (dort wird vom Milbenfall < 5/Tag gesprochen). Das stärkere Volk mit 13 Milben/Tag macht mir etwas mehr Sorgen. Sollte ich jetzt noch nachbehandeln oder auf die Winterbehandlung warten? Meinen Imkerpaten kann ich erst kommende Woche erreichen, den kann ich heute leider nicht fragen.

Interessanterweise war im Volk 2 deutlich mehr Kondenswasser auf der Windel, das zeugt doch von deutlich stärkerer Bruttätigkeit, oder?

Zu allem Überfluss waren an beiden Windeln am Rand (von außen) Gespinste zu finden. Wenn ich in den Stöcken noch die Motte habe, bekomme ich die Krise...

Festzuhalten gilt für mich: ALV nicht nach 6 Wochen abräumen, nicht in Urlaub fahren zu Beginn der Behandlung, vorher genauere (zielgerichtetere) Windelkontrolle, um die Ergebnisse besser deuten zu können.

Hab noch viel zu lernen...
Carsten
 
Hallo Wolli

Ich mache auch keine Ameisensäurebehandlung und lege gleich die ApiLifeVar-Plättchen auf. Bei der Winterbehandlung mit Oxalsäure kommen sie dann runter.

Wolli schrieb:
Ich träufle zwar dennoch Bienenwohl zur Restentmilbung, glaube aber, es wäre nicht notwending. Werde eventuell Versuche in dieser Richtung machen.

Laut dem Abfall auf der Windel nach der Winterbehandlung (auch Restentmilbung genannt) war diese bei mir bisher immer erforderlich, der Abfall ist natürlich von Volk zu Volk sehr unterschiedlich, aber 50 Milben pro Volk in einer Woche ist keine Seltenheit, und wenn die drin bleiben, dann schätze ich gibts Probleme.

Grüße Max
 
Wolli schrieb:
Ich träufle zwar dennoch Bienenwohl zur Restentmilbung, glaube aber, es wäre nicht notwending. Werde eventuell Versuche in dieser Richtung machen.

Die Ameisensäureempfehlungen sind derart unterschiedlich, sowohl was Menge oder Methode betrifft, dass es katastrophal ist. Hier kann sich kein Anfänger mehr auskennen,...

Hallo Wolfgang,

Auf die Restentmilbung würde ich nicht verzichten. Reinvasionen sind nicht ausgeschlossen. Wer weiß ob die ApiLifeVar-Plättchen noch entsprechend wirksam sind. So wie du beschreibst, sind sie total "ausgerochen".

Die Ameisensäureempfehlungen sind, was die Applikatoren betrifft sogar ganz präzise. Lediglich wenn Imker anderen Imkern etwas "raten" gehen die Empfehlungen weit auseinander.
Bei der Stoßbehandlung muss man sich selbst herantasten, weil da von Gebiet zu Gebiet (Temperatur, Bruteinschlag etc.) große Unterschiede herrschen.

LG
Albert
 
Wie sieht es bei euch aus derzeit mit dem Milbenabfall?

Bei mir fallen bei den Jungvölkern wie bisher kaum welche ab, bei den Wirtschaftsvölkern ist der Abfall seit ein paar Tagen sehr zurückgegangen, es fallen nur noch zwischen 3 - 10 Stück / Tag ab, außer bei zwei Völkern (15 - 20 / Tag).

Die ApiLifeVar-Plättchen riechen kaum noch. Nun stellt sich natürlich die Frage, arbeiten die Plättchen nicht mehr oder sind nur noch wenige Milben im Volk?

Ich habe vor 14 Tagen also am 12. Sept. auf ein Volk zumTesten neue Plättchen aufgelegt, bei diesem Volk riechen die Platten noch, der Milbenabfall ging genauso zurück wie bei den anderen.

LG Max
 
Zurück
Oben