API-LIFE-VAR Erfahrungsbericht

Hej herbert

Danke fuer die Aufdatierung...die kam genau richtig fuer ein Thema in einem schwedischen Forum...habe Deine Erfahrungen dorthin weitervermittelt!
 
Hallo Manfred,

vielleicht ein kleiner Tipp an Dich nach Schweden. Deine Beuten sollten eine gute Wärmedämmung aufweisen. Holzbeuten z.B. aus mindestens 30-40 mm Weymouthskiefern-Holz (nur von aussen mit 2 x Leinölfirnis gestrichen) dämmen recht gut und ein sehr gut gedämmter Deckel mit mindestens 30 mm Styrodur sollte es sein. Der Boden geschlossen bzw. schliessbar. Wir haben festgestellt, dass die Völker in Beuten mit einer sehr guten Wärmedämmung nicht nur weniger Futter verbrauchen, sondern auch stärker auswintern. Ich habe meine Beuten dicht zusammengestellt, wie auf dem Bild zuvor zu sehen ist, und wie andere auch festgestellt, dass die mittleren Völker definitiv stärker sind als die Äusseren. Ein Imker hatte seine Testbeuten sogar mit Styrodur vollständig verkleidet, sein Temperatur –Datenlogger zeigte, dass die unteren Temperaturen bei ihm um ca. 6°C höher, also wärmer waren, als bei mir. Er konnte diesen Winter in seinen Beuten überhaupt keine Minusgrade messen. Seine Völker sind ebenfalls sehr kräftig und vital. Wärme ist für den Bien, unabhängig von der Jahreszeit, ein elementar wichtiger Faktor. In Vergleichsbeuten mit offenen Böden sind die Biens definitiv noch nicht so stark. Ich bin froh, dass diesen Test auch andere Imker mitgemacht haben und dies auch so bestätigen konnten.

Viele Grüsse
Herbert
 
Hej Herbert

Danke, genau darum geht die Diskussion in Schweden...werde auch das weitergeben!

Gute Woche Herbert!

Manfred, Oslofjord
 
Hallo,

eine Ergänzung zu meinen Beobachtungen und Ergebnissen bei Thymoleinsatz und einem nützlichen Wildbau.

Die Völker sind extrem stark und gesund. Keine Verluste dieses Jahr. Pro Zarge ca. 10 Rähmchen voll mit Brut und ansitzenden Bienen, wie auf dem Bild unten. Die Königinnen kräftig und werden respektvoll vom Bien hofiert (Bild). Man findet sie sofort. Ein Varroaaufkommen oder Krankheiten nicht feststellbar. Selbstverständlich wird im Volk immer die eine oder andere Varroa drin sein und daher schadet Kontrolle zwischendurch nichts.

Seit ca. 3 Jahren wird der Wildbau in den Völkern zugelassen. Alle Wildbau-Bausperren wurden entfernt. Leer-Rähmchen für den Drohnenbau wurden ebenfalls nicht gegeben. Es ist nur das bekannte handelsübliche Thymolrähmchen enthalten und die Brutwaben auf einer Zarge. Die Völker bauen unter ca. 4 Rähmchen Wildbau in Form von einer Drohnenwabe (Siehe Bilder unten). Dieser Wildbau dient dem Volk als Drohnenwabe, vorderste Varroafangwabe und als Aufstiegshilfe in den Hochböden. Nach dem die Drohnenzellen im Wildbau grösstenteils verdeckelt sind, wird der Wildbau abgeschnitten, entfernt und auf Varroa in den Zellen untersucht. Das interessante Ergebnis dabei ist, dass in den Zellen des Thymolrähmchens bis jetzt nie Varroa (Stichproben) gefunden wurde und in dem Wildbau so gut wie ebenfalls keine. Hin- und wieder kommt es jedoch vor, dass man dennoch eine oder zwei findet. Der Ort ist jedoch entweder unter diesem Wildbau auf dem Bodenschieber oder in den Zellen ausschliesslich des Wildbaus. Diesen Wildbau als Varroafangwabe an vorderster Front zu nutzen ist sehr sinnvoll, denn offensichtlich ist auch bei einer Einschleppung (Reinvassion, Räuberei, einbettelnde Bienen von zusammenbrechenden Völkern) dieser Bereich für die Varroa eine sehr interessante erste Brutstätte, weil nur Drohnenzellen vorhanden sind. Mit dem entfernen des Wildbaus war‘s das dann für die Varroa. Die Rähmchenbelegung bleibt bei dieser Methode auch unberührt.

Der Wildbau ist gar nicht so unnütz, wie es auf den ersten Blick scheint. Nachdem dies nun seit 3 Jahren mit Erfolg betrieben wird, wollte ich diese Info an Interessierte mal so weitergeben.

Viele Grüsse
 

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Eine Ergänzung zu meinen Darstellungen bezüglich des Wildbaus und einigen gestellter Fragen.

Der Wildbau wird von den Bienen immer wieder an der Stelle unter den Rähmchen angelegt, wo ein Aufstieg im Hochboden als notwendig erachtet wird. Bis zum Juni ist es Drohnenbau ab ca. Juli sind es dann Arbeiterinnen-Zellen. Der Wildbau geht dann aber sehr stark zurück. Nach einer 2 jährigen Erkenntnis sammeln sich dort die meisten Varroen an, welche durch den Schnitt automatisch entfernt werden. Die Zellen müssen zum Zeitpunkt des Schnitts natürlich verdeckelt sein. Der Varroa-Fall liegt zur Zeit bei ca. 0,1 pro Tag. Zur Stichkontrolle kann der abgeschnittene Wildbau zerrissen werden. Er reist exakt entlang der Zellen, so dass eine Einsicht in die Zellen selbst gut möglich ist (Bild unten). Die Kombination Thymol-Kristallin und Wildbau schneiden zeigt jedenfalls erneut sehr gute Erfolge ohne grossen Aufwand von Material und Geld.
 

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Noch ein Nachtrag.

Heute hatte mir ein Imker noch beispielhaft eine Wildbauwabe (Drohnenzellen) mit dem typischen Varroabild gebracht, wo die Varroen zum Flugloch hin massiv zunehmen. Er lässt zwischenzeitlich auch Wildbau zu und entfernt regelmässig bei der wöchentlichen Durchsicht nur den verdeckelten Wildbauanteil. Der unverdeckelte bleibt unbedingt bestehen. Allerdings verwendet er beim Teil der Völker noch keinen dauerhaften Varroaschutz. Hier will er noch Vergleiche ziehen.

Dieses Bild ist jedoch für Mitte Juni erschreckend, zumal es bei mehreren Wildbauwaben flächendeckend so aussah. Man sieht im Juni bereits was im Juli/August auf einen zukommt. Das Volk hat bisher einen Varroafall von 2,8 pro Tag. Das Sichten der Zellen des verteilten Wildbaus in der Beute ist unter anderem auch ein sehr guter Indikator, wobei die Varroen im Wildbau durch die gezielte Entnahme keine Chance mehr haben das Volk zu schädigen. Der Wildbau scheint noch einen weiteren Vorteil zu haben, weil er über mehrere Rähmchen verteilt ist, wirkt er auf einer grösseren Flächen bzw. über einen grösseren Raum.
 

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