Alarm - Völkerverluste durch PSM (als Varroa-Verlust interpretierbar)

@Jeffrey

die Varroa gibt es nun seit ~30 Jahren bei uns. Es hat auch schon immer einen gewissen Prozentanteil von Imker gegeben, die mit der Behandlung überfordert waren. Daher sollten die Verluste in etwa gleich bleiben, trotzdem steigen sie. Wenn ich nun an meinem Bienenstand Anfang Juni sämtlichen Flugbienen verliere, hat dies rein gar nichts mit der Varroamilbe zu tun. Dieses dramatische Ereignis wirkt aber nach und diese Völker erreichen in dem selben Jahr niemals mehr das Bienengefüge, wie ein nicht betroffenes Volk. Richtig auffällig wird es im Spätherbst, wo diese Völker eindeutig weniger Bienenmasse haben und in der Frühjahrsentwicklung, wo sie länger auf der Stelle treten. Dann greift der Imker ein, gleicht die Bienenmasse aus bzw. löst solche schwachen Völker auf und trägt dazu bei, daß solche Völker aus irgendeiner Statistik verschwinden. Es werden leider nur tote Völker gezählt, nicht aber diese die einen wirtschaftlichen Verlust (Ausfall bzw. dramatisch reduzierte Honigernte) darstellen.
Was aber noch zu bemerken ist, es gibt immer weniger verschiedenartigen Pollen in meiner Gegend und es gibt immer mehr Imker, die von Notfütterungen reden. Da kann man schon von bienenfeindlichen Gegenden sprechen. Auch beängstigend ist, daß die oft kritisierten Neophyten (z.B. Goldruten;...) in Notzeiten, die einzig nennenswerte Tracht darstellen. Die Berichte über Artensterben nehmen zu. Wir setzen unsere Bienen einer einseitigen Ernährung bzw. einer Mangelernährung aus und hoffen, daß sie trotzdem robust gegen Viren und PSM bleiben.

Gesunde Bienen brauchen eine gesunde, intakte Landschaft. Wer unterschiedliche Bienenstände hat, kann Vergleiche ziehen und wird bemerken, daß der Standort eines Bienenstandes, der entscheidende Faktor in der Entwicklung und Gesundheit eines Bienenvolkes ist, da spielt der Varroabefall kaum eine Rolle. Bei einem optimalen Standort kann man sich imkerliche Fehler leisten und ein Bienenvolk wird die selbst ausbessern. Es ist für mich sinnlos zu diskutieren, ob jetzt Viren oder Varroen dem Bienenvolk ein Ende gesetzt haben. Es wäre wichtiger zu eruieren, warum ein Bienenvolk seine Selbstheilungskräfte verloren hat, bzw. welcher Streßfaktor es so geschwächt hat. Für mich ist die gefundene Varroa das Symptom, welches das Fass zum Überlaufen bringt, aber nicht die Ursache.

Gruß
Hans Peter
 
Der Mensch ist nun mal Teil der Natur und Umwelt und inetragiert auch mir dieser. Damit gibt es auch Veränderungen. Wenn ein Biber einenDamm baut ist das auch eine gravierende Zerstörung der Umwelt, weil dadurch komplette Lebensräume anderer Tiere beeinflusst und zerstört werden.

Der gravierende Unterschied in meinen Augen ist der, dass der Mensch sein Tun auf Grund mehr oder weiniger ausgeprägter Intelligenz einigermaßen abschätzen kann. Tiere tun Dinge, um zu überleben (abgesehen von wenigen Ausnahmen). Der Mensch braucht immer mehr und ist zur Erreichung dieses Ziels gerne bereit, trotz seines Wissens, seine Lebensgrundlage zu zerstören...
 

Nun könnte man dazu sagen, daß auch die Intelligenz ein Produkt der Natur, also der Evolution ist. Und daher auch die sich daraus ergebenden Folgen "natürlich" sind.

Wieso es die Natur allerdings so eingerichtet hat daß die Anzahl der Menschen zwar zunimmt, die Summe der Intelligenz jedoch gleich bleibt, ist mir rätselhaft....

Nils
 
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