Alarm - Völkerverluste durch PSM (als Varroa-Verlust interpretierbar)

Hallo,
von so einer Panik mache und Anschuldigungen verbreiten vom Hörensagen ohne belastbare Beweise halt ich überhaupt nichts. Und wie sich jetzt raus gestellt hat, war es zumindest laut Untersuchungsergebnis ein Virus. Ich finde sowas verdient auch mal eine Klarstellung, dass es eben nicht durch PSM verursacht wurde.
Viele Imker machen es sich durch die anhaltende Panik und das Bienensterben in der Presse einfach auch zu leicht, um eigenes Versagen auf andere Ursachen abzuwälzen. Unstrittig ist, dass der Einsatz von PSM reguliert, überwacht und auch analysiert gehört, aber ein allgemeins Verteufeln halte ich auch nicht für sinnvoll. Nur mal als kleine Anmerkung, wieviele Imker wenden nicht zugelassen Behandlungsmittel zur Varrobekämpfung an (Oxal verdämpfen, am besten noch alle 3-4 Tage, etc.). Oft sind die mit den neuen selbstausgedachten Methoden diejenigen, die hinterher auf die Landwirte und PSM schimpfen (warum wohl?) Und auf die Landwirte wird geschimpft selbst bei sachgemäßer Anwendung. Also erst mal selbst in den Spiegel blicken!
Jetzt kommt natürlich gleich wieder die Aussage, die haben nicht gründlich gearbeitet, etc. Man kann aber nicht immer behaupten, wenn einem das Untersuchungsergebnis nicht passt, "die" lassen sich beeinflussen oder sind schlampig, und wenn das gewünschte Ergebnis raus kommt, dann wurde natürlich nach allen Regeln der Wissenschaft untersucht.
So mal kurz als Anmerkung aam Stand in Mitten von landwirschaftlicher Nutzfläche (Mais auf dem nächsten Acker), hatte ich keine Verluste (0/6). Am Stand schön gelegen, in Mitten von Wiesen und Wald sind 3 Völker gestorben (3/10). Allerdings wurde da an einem anderen Tag behandelt, und es war schon absehbar, dass die Behandlung vermtlich nicht so gut funktioniert hat.
Viele Grüße,
Jeffrey
 
Nur mal als kleine Anmerkung, wieviele Imker wenden nicht zugelassen Behandlungsmittel zur Varrobekämpfung an (Oxal verdämpfen, am besten noch alle 3-4 Tage, etc.). Oft sind die mit den neuen selbstausgedachten Methoden diejenigen, die hinterher auf die Landwirte und PSM schimpfen (warum wohl?)

Hallo Jeffrey,

diese Frage kann ich Dir beantworten:
Die Methoden, welche den Imkern zugelassener Weise zur Verfügung stehen,
sind nicht hinreichend.
Gerade 2014 war ein Jahr, mit einer relativ hohen Start-Zahl an Milben (vergl. e-Funktion),
weil der Winter 2013/2014 sehr mild war.
Dort alleine war schon die Winterbehandlung nicht hinreichend wirkungsvoll, da Brut vorhanden war.
Der steile Anstieg der Milbenzahl kam dann recht früh inmitten der Tracht (Juni)
und wurde dort oft nicht gemerkt.
In diese Falle bin auch ich getreten.
Danach kamen AS Behandlungen, was eben viele tun.
Auch ich habe eben den Anweisungen vertraut - man müsse diese eben nur
exakt genau durchführen und ggf. noch einmal nachbehandeln.
Weit gefehlt!

Résumé:
Imker die nicht zugelassene Methoden anwandten, waren von der Witterung unabhängig
und haben kaum bis keine Verluste.
Nahezu alle die AS einsetzten haben starke Verluste, oft sogar Totalverluste.
Dazu gehöre ich wahrscheinlich auch.
Die Völker die bei mir noch leben wurden NICHT mit AS behandelt und sind zur Zeit die einzigen.

Zu den PSM:

Die Milben sind eine Sache.
Die PSM eine Andere, und nicht minder schlimm.
Auch dürfen wir nicht nur unsere Bienen als einzig geschädigte Spezies
betrachten.
Informiere Dich bitte darüber, wie dramatisch andere Spezies zurück gehen.
Dies betrifft Lurche, andere Insekten und Vögel, letztendlich schädigen diese PSM auch den Menschen.

Das eine mit dem anderen aus zu argumentieren ist etwa so als
stellte ich mich hin und
behaupte,
wir bräuchten uns um Krebserkrankungen beim Menschen nicht kümmern, weil die meisten an
Herz-Kreislauferkrankungen sterben.

Es gilt hier das gleiche wie in der Imkerei:
Die PSM sind ein Problem,
und die Varroamilben sind ein Anderes.
Da die fatale und katastrophale Wirkung der PSM´s auch an anderen Spezies
feststellbar ist (z.B. Mensch: Missbildungen an Neugeborenen, Krebs uvm.)
ist die Zahl der an Varroa verendeten Bienenvölker kein Argument
für den PSM - Einsatz - in keinster Weise!

Für die Imker gilt, rational zu unterscheiden, wo der Grund der Völkerverluste liegt.
Und dieser liegt nun mal im Jahre 2014 gerade an den
zugelassenen Behandlungsmethoden und der Varroa.

Und, last but not least haben sich gerade die nicht zugelassenen Methoden
bestens bewährt.

VG
Hagen
 
PSM wurden nicht untersucht oder konnten vielleicht auch nicht nachgewiesen werden

Beehouser,
jetzt bin ich zum einen grenzenlos verwirrt und zum anderen extremst enttäuscht!
Im Eingangspost schreibst Du:
Ergebnis: Tod durch Beizmittel für Maisanbau.

Ich hatte es so verstanden daß die PSM bereits labormässig nachgewiesen wurden, es fehlte nur noch der genaue Name des Giftes.

Und jetzt ist es doch kein PSM oder wie? Was ist denn nun Sache? Viren? Und damit also Varroa?
Ja wie denn nun? Wurden hier vorsorglich erst mal die Konzerne beschuldigt weil das so bequem ist und erst danach genauer hingeschaut?
Das ruiniert den Ruf seriöser Imkerei....

Das PSM-Horrormärchen aus dem Eingangspost - das ich zu meinem Leidwesen nun mittlerweile auch schon fleissig weiter erzählt habe - zerplatzt also wie eine Seifenblase und läßt nur verunsicherte Imker und triumphierende PSM-Hersteller zurück. Die haben es ja gleich gesagt, die Imker sind selber schuld.

Ich höre jetzt auf zu schreiben weil ich grad merke daß ich richtig sauer werde. Nicht auf die PSMler sondern auf die Imker.
Weil ich gerne jede Art von PSM verbieten lassen möchte, aber sowas wie hier im Thread macht uns ALLE unglaubwürdig.
:n95:


Nils
 
Hallo Jefrey,

Nur mal als kleine Anmerkung, wieviele Imker wenden nicht zugelassen Behandlungsmittel zur Varrobekämpfung an (Oxal verdämpfen, am besten noch alle 3-4 Tage, etc.). Oft sind die mit den neuen selbstausgedachten Methoden diejenigen, die hinterher auf die Landwirte und PSM schimpfen

und auch sehr oft scheinen es gerade jene zu sein, die weniger Verluste hinnehmen müssen. So scheint es mir zumindest.


Nils
 
erst mal die Konzerne beschuldigt weil das so bequem ist

Hallo Nils,

ich kenne das genaue Vorgehen in dem hier im Forum geschilderten Fall nicht genau. Aber wir hatten letztes Jahr in der CH einen massiven PSM Fall. Eine erste Untersuchung fand erstmal nichts, dann wurden die Proben nach D geschickt und dort wurde der Wirkstoff/Insektizid Fipronil nachgewiesen. Plötzlich fand das CHer Labor dann auch Fipronil. Aber als erstes wurde der resp. die Bauern angefeindet - zu unrecht wie sich zeigte. Der israelische Hersteller hat ein Fungizid hergestellt, dass mit dem hochtoxischen Insektizid Fipronil verunreinigt war (eine Vermutung ist, dass der Kessel oder Transporteinheiten "leicht" verunreinigt ware - das hat gereicht).

Im Falle von PSM Vergiftung ist es nicht immer einfach den wirklichen Grund oder Wirkstoff zu finden. Im Falle von Fipronil kann es sein, dass die Halbwertszeit bei einem Tag liegt. Wird nun die Probe nicht "richtig" gesammelt resp. gekühlt, verschickt, etc. kann es im Labor oft nicht mehr bestätigt werden.

Grüsse,
Christian.
 
Hallo,
Die Milben sind eine Sache.
Die PSM eine Andere, und nicht minder schlimm.
ich habe nie gesagt, dass PSM nicht schlimm sind:
Unstrittig ist, dass der Einsatz von PSM reguliert, überwacht und auch analysiert gehört
Mir ging es um die pauschale "PSM sind an Völkerverluste" schuld Aussage, bevor wirklich Ergebnisse auf dem Tisch liegen siehe Titel und:
Der Imker hat 12 v. 13 Völkern verloren und hat die toten Bienen zur Analyse eingeschickt.

Ergebnis: Tod durch Beizmittel für Maisanbau.
Es wird zwar angegeben, dass die Varrose oder Nosema nicht ausschlaggebend sei, als Ergebnis wird eine Virusinfektion ohne Angabe des Virus genannt.

PSM wurden nicht untersucht oder konnten vielleicht auch nicht nachgewiesen werden.
Allerdings halte ich folgende Aussage
Die Methoden, welche den Imkern zugelassener Weise zur Verfügung stehen,
sind nicht hinreichend.
für sehr kritisch. Nur weil Imker meint es wirkt nicht, oder zu bequem ist sich nach den Wettervorgaben zu richten, wird es dadurch trotzdem nicht besser. Ich möchte den Imker sehen der mit Verständnis reagiert, wenn ein Bauer sagt:
"Das Mittel wirkt viel besser, wenn ich es in die offne Blüte spritze und außerdem bin ich dann nicht von der Tageszeit abhängig." Das Geschrei ist zu Recht groß (nicht nur bei Imker), wenn plötzlich nicht zugelassene Wirkstoffe im Tierfutter gefunden werden, auch wenn sie im Fleich weder schädlich noch nachweisbar sind. Diese Einstellung sollte auch für Imker gelten.
Völlig zurecht gibt es Institutionen, die sich damit beschäftigen welche PSM und Tierarzneimittel zugelassen sind und wie diese angewendet werden dürfen. Und wir Imker schimpfen am lautesten gegen falsche Anwenwendung von Giften, machen es aber selbst nicht besser. Da müssen wir erst mal vor der eigenen Haustüre kehren. Nur weil der Imker der Meinung ist, es wirkt besser und schadet doch keinem ist es genau das Gleiche. Und da habe ich oft den Eindruck, dass die Selbstwahrnung der Imker hier ziemlich gestört ist, bzw. einfach mit zweierlei Maß gemessen wird.
Gruß Jeffrey
 
Nur weil Imker meint es wirkt nicht, oder zu bequem ist sich nach den Wettervorgaben zu richten, wird es dadurch trotzdem nicht besser.

Es gab 2014 keine ausreichend lange Periode, die dazu geeignet gewesen wäre
eine Ameisensäurebehandlung hinreichend wirkungsvoll durch zu führen.
Es ist sicher keine Bequemlichkeit, denn die alternative Methode ist deutlich aufwändiger.
Treten die Randbedingungen ein wie diese 2013 / 2014 gewesen sind, ist eine
Behandlung nach Vorgabe unzureichend.
Das ist einfach physikalische Chemie.

Seit die Milbe nach Europa gebracht wurde (1977) wurden die unterschiedlichsten
Methoden ersonnen, die Bienenvölker zu behandeln.
Etwa Mitte der 80er Jahre bis spätestens Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts
waren alle möglichen Methoden in diversen Imkerzeitschriften publiziert und breit getreten.
Seit dem gibt es nichts Neues mehr.
Es sind immer wieder Methoden, die aus der Mottenkiste hervorgekramt werden und
als neu angepriesen werden.
Die Effektivität ist dabei bestenfalls gleich geblieben, mit nur wenig zufrieden stellendem Erfolg.

Bewegt man sich auf einer Berufsimkertagung, und der Eine fragt den Anderen :"was machst Du gegen die Milbe?"
antwortet dieser: "Ameisensäure und Oxalsäure."
Die darauf folgende Frage des Einen ist dann: "..o.k. - ich auch - und was machst Du wirklich?"
Was ich dann hörte (und zwar fast ausschließlich) schreibe ich nun nicht hier hin.
Der Grund liegt einfach darin, dass die Methoden unzureichend sind.


Völlig zurecht gibt es Institutionen, die sich damit beschäftigen welche PSM und Tierarzneimittel
zugelassen sind und wie diese angewendet werden dürfen.

Eben nicht mehr "Zurecht".
Dieses Attribut würde ich diesen Institutionen noch zusprechen, würden diese
sich auf seriöse unabhängige Studien stützen und danach ihre Entscheidungen treffen.
Das tun sie nicht (mehr).
Genau diese Institutionen geben z.B. Neonicotinoide frei, für die es Studien gibt, die Haarsträubende
Schädigungen offen legen.
Diese Institutionen sind es, welche ein Herbizid verbieten (in den 90ern des letzten Jahrhunderts),
um den Weg zu ebnen für ein neues (Glyphosat).
Wobei ersteres eine sehr kurze Halbwertszeit hat, letzteres dagegen sich anreichert, z.B. in
der Muttermilch mit weit reichenden Folgen für Säuglinge und auch schon pränatale Schäden verursacht.
Wenn hier rationale Kriterien zugrunde gelegt würden, hätten wir die Probleme "Glyphosat, PSM und Neonicotinoide" nicht.

Sorry, diese Institutionen sind korrupt - nichts weiter.
Deren "output" ist politisch und lobbygesteuert, und basiert allenfalls
auf einer Paradigmenwissenschaft - wenn man deren Entscheidungen
überhaupt noch auf irgendeine andere Grundlage, als die der Gewinnmaximierung
bestimmter Konzerne gestellt sehen möchte.

Des weiteren ist eine (als Beispiel) sublimierte
Oxalsäure im Sommer nach der Honigernte im darauf folgenden Jahr
mindestens genau so verschwunden wie die flüssige Variante im Winter.
Zudem ist diese mit den Giften der Agrarindustrie in keinster Weise vergleichbar.
Sogar die Schädigung des Bienenvolkes ist kaum feststellbar,
was für die Ameisensäure sicher nicht gelten kann.
Gerade nach den letzten Ergebnissen der Universität Würzburg.

Wir wollen uns hier nicht auf Formalien zweifelhafter Grundlage
stützen, sondern diskutieren allenfalls über Erfahrungen, tauschen diese aus
und versuchen Wege zu finden, wie unsere Völker hinreichend behandelt werden
können.
Alles andere ist Unsinn.

VG
Hagen
 
von so einer Panik mache und Anschuldigungen verbreiten vom Hörensagen ohne belastbare Beweise halt ich überhaupt nichts. Und wie sich jetzt raus gestellt hat, war es zumindest

Hallo Jeffrey,
tut mir leid, dass nun aus meinen Posts alle davon ausgegangen sind, dass PSM nachgewiesen wurden. Hatte ich aber nicht gesagt, sondern weitergegeben, dass die Vermutung vorherrscht und an alle appelliert Ihre Bienen einzuschicken.
Wir müssen endlich was greifbares finden. Es kann einfach nicht sein, dass der Imker immer automatisch die Schuld bekommt.
Ich habe meine "Verlust"-Imkernachbar alle ausgefragt, die können sich das einfach nicht erklären. Alle nach Lehrbuch behandelt, Milben gezählt, oft so wenig gefunden, dass sie am liebsten gar nicht behandelt hätten.
Wenn des Institut zwar Viren findet, aber Varroa und Nosema ausschließt, was haben wir denn da in den Beuten?
Ich verstehe es nicht.

Einer der Imker hat mir zum Nachdenken gegeben: Er sagte: Viren sind in JEDEM Volk sowieso vorhanden. Wichtig ist, dass die Bienen die Waage zw. Leben und Tod halten können. Wenn ein Volk irgendwie geschwächt ist, sei es durch PSM, schlechte Ernährung, Varroa, etc. dann stirbt das Volk an VIREN und nicht an PSM.
Was soll der Imker dann machen? Er hat einfach nichts in der Hand.

Gruss, Christian
 
Ich hatte es so verstanden daß die PSM bereits labormässig nachgewiesen wurden, es fehlte nur noch der genaue Name des Giftes.

Und jetzt ist es doch kein PSM oder wie? Was ist denn nun Sache? Viren? Und damit also Varroa?
Ja wie denn nun? Wurden hier vorsorglich erst mal die Konzerne beschuldigt weil das so bequem ist und erst danach genauer hingeschaut?
Das ruiniert den Ruf seriöser Imkerei....

Hallo Nils,

OK, darfst mich schlagen, im ersten Post habe ich das geschrieben. Habe dann aber relativiert, siehe #9.
Werde daraus lernen.

Muss Dir aber auch noch sagen, dass von den beiden Imker nur bei einem die Viren genannt wurden, bei dem anderen, hoffe ich, dass noch weiter untersucht wird. Bevor mich wieder einer haut, sage ich aber nichts dazu.

Nils, ich war selbst ziemlich enttäuscht, dass es nicht bestätigt wurde. Aber wie soll man dieses Massensterben denn erklären?
Viren, aber KEIN Varroa, das ist die Aussage, damit können wir wohl nichts anfangen.

Um etwas einzuhaken: Was ist denn seriöse Imkerei? Ist das ein neues Thema? Magst Du das einstellen?

Gruss, Christian
 
Hallo Jeffrey,
tut mir leid, dass nun aus meinen Posts alle davon ausgegangen sind, dass PSM nachgewiesen wurden. Hatte ich aber nicht gesagt, sondern weitergegeben, dass die Vermutung vorherrscht und an

Muss mich verbessern. In #1 hatte ich das gesagt, aber in #9 berichtigt!
 
Hallo,
habe gerade eben nochmals mit dem Initiator der Untersuchungen telefoniert.
Das Problem ist so wie CPBee es beschrieben hat: Die meisten für diesen Fall relevanten PSM sind nach zwei Tagen nicht mehr nachweisbar, so dass nur noch Viren nachgewiesen werden können.
Es kann also durchaus eine Kombination sein, dass will er nachwie vor nicht ausschließen.
Bei uns im Landkreis wird nun von den Verbänden versucht eine Bestandsaufnahme: Völker, Verluste, Standort, Behandlung, etc. durchzuführen, um irgendwie etwas zu ermitteln, da soll jetzt keine Ruhe gegeben werden.

Nochmals an Nils: Vielleicht kannst Du das ganze ein bißchen verstehen. Meine Ursprungsabsicht war, dass möglichst viele Bienenproben eingeschickt werden.

Der o.g. Initiator hat mir auch erzählt, dass viele Proben von echten Berufsimkern aus dem Lks. Rosenheim und Traunstein dabei waren, damit hier nicht die eventuell lässige Behandlung von Neuimkern ausgewertet wird.
Ein Imker hat von 250 Völkern nur noch 50, der andere von 70 Völkern nur noch eines. Schöner Mist! Da kann sich jeder vorstellen, dass die Verbände nun züntig werden, wie man bei uns in bayrisch so sagt. Das muss verfolgt werden.

Schöner Gruss, Christian
 
Servus Christian,


es wurden nur Bienen eingeschickt oder? Kein Perga?

Griass Simmerl
 
OK, es wurden nur Bienen eingeschickt.
Das ist mir nun klar, das sollten wir auch analysieren. Wie ich die ordentlichen Imker bei uns einschätze haben die umgehend alles entsorgt.
Der Dampfwachsschmelzer hat Hochsaison.
 
Hallo,

möchte alle darauf hinweisen, dass Imker große Völkerverluste haben und dies auf die Varroa-Behandlung schieben.

DAS IST NICHT IMMER DER FALL. Vielleicht weniger oft als wir ahnen.

Ich habe es nur aus zweiter Hand, daher nenne ich keinen Ort und keinen Namen.

Der Imker hat 12 v. 13 Völkern verloren und hat die toten Bienen zur Analyse eingeschickt.

Ergebnis: Tod durch Beizmittel für Maisanbau.

Das funktioniert so: Das Beizmittel wird mit dem Saatgut in den Boden gebracht. Die Bauern ernten den Mais, wenn der Stengel noch im Saft steht. Das war heuer öfter der Fall.
Der Stengel zieht noch Wasser aus dem Boden, der leicht zuckrig ist.
Dieses Zuckerflüssigkeit zieht die Bienen magisch an, da es heuer sonst nichts gutes gab.
Leider ist diese Flüssigkeit (wie bei den Neonicotinoiden für Raps, etc.) für die Bienen giftig, sie tragen das Gift in die Beute -> die Bienen sterben.

Viele von uns meinen nun, dass die Varroa Schuld ist oder suchen das Problem bei der eigenen Arbeitsweise.

Meine Empfehlung : SCHICKT die Bienen künftig zur Analyse und veröffentlicht das Ergebnis.




Hallo Beehouser!

Was willst du jetzt haben, schicken die Imker die verendeten Bienen ein, und es wird PSM festgestellt, dann bricht großer Jubel aus, denn das Ergebnis bestätigt deine Vermutung, die du schon immer hattest und auch militant sochon immer an den Mann bringen wolltest.

Schicken die Imker die verendeten Bienen ein und es kann kein PSM festgestellt werden, dann haben entweder die Institute gemäß ihren Geldgebern gehandelt, oder die Untersuchungstechnologie ist den Kleinsmengen oder Konzentrationen noch nicht gewachsen, oder die Imker haben bei der Probenentnahme Fehler gemacht.

Man kann zu PSM stehen wie man will, aber wenn die Windel voll mit Milben ist, dann ist das Volk überwiegende durch die Varroen und die damit verbundenen Viren geschädigt worden und nicht durch PSM, oder hat PSM die Fähigkeit, dass sie die AS Wirkung außer Kraft zu setzen.

Jede PSM-Diskussion kostet im Folgejahr wieder ein paar Völkern das Leben, denn es werden sich Imker finden, die die Varroabehandlung daraufhin vernachlässigen und so in die die PSM Falle tappen.

Wer bei einem verendeten Volk keine Varroen findet, der sollte sich mit PSM genauer befassen. Wenn aber der Imker im Laufe des Herbstes tausende Varroen, verkrüppelte Bienen, löchrige Zelldeckel und keinen Bienentotenfall vor findet, der sollte sich mit Varroa und nicht mit PSM beschäftigen.

Den Bienen zu liebe, eine Bitte an alle Imker, beschäftigt euch mit dem größten Feind, der Varroamilbe, macht euch genauestens damit vertraut, um so die Möglichkeit zu haben, die Gefahren zu erkennen und auch darauf zu reagieren zu können.

MfG
Honigmaul
 
Hallo Christian,

nö, ich werde dich nicht schlagen. Ich wollte dich auch nicht angreifen, im Gegenteil ich bin dir ja dankbar daß du das jetzt aufgeklärt hast. Und hoffe daß du weiter berichtest.

Aber wie soll man dieses Massensterben denn erklären?
Viren, aber KEIN Varroa, das ist die Aussage, damit können wir wohl nichts anfangen.

Doch, eigentlich schon....
In jedem Volk gibt es ALLE Viren in einer geringen Zahl. Durch Varroa-Bisse verbreiten sie sich besonders schnell. Ist eine gewisse Schwelle erst einmal überschritten hilft es nichts mehr die Varroa zu entfernen. Denn dann verbreitet sich der Virus auch ohne Varroa im tödlichen Ausmaß. Zu viele Futtersaft erzeugende Bienen sind dann bereits infiziert und geben mit dem Futtersaft den Virus an die Brut weiter. Auch wenn keine zusätzliche Verbreitung der Viren mehr durch die Varroa stattfindet, werden durch den Futtersaft immer mehr Bienen infiziert. Bis dann alle krank sind...

Meine Interpretation wäre also: die Varroa-Last war nach dem Abschleudern gigantisch, die Sommerbehandlung hat jedoch einigermaßen funktioniert und die Milben waren weg. Da durch die große Varroa-Menge die Viren sich jedoch schon so stark ausgebreitet hatten, kam die Behandlung zu spät. Die Verbreitung der Viren fand nun auch ohne Varroa statt - und führte nach ableben der letzten gesunden Bienen zum Völkerkollaps, weil die infizierten Winterbienen nur kurzlebig sind.
Aber: das ist meine persönliche Spekulation dazau...

Um etwas einzuhaken: Was ist denn seriöse Imkerei? Ist das ein neues Thema? Magst Du das einstellen?
Als unseriös empfinde ich es, wenn ein Imker reflexartig PSM oder Reinvasion heranzieht.
Seriös ist das Gegenteil davon...
Aber bitte fühle dich jetzt nicht persönlich angesprochen, ich meinte das allgemein!!


Servus,

Alex
 
Das Perga ist wie ein Fußabdruck.

Aber selbst da verflüchtigen sich die Stoffe schneller als die PSM-Polizei erlaubt.

Allerdings nicht so schnell, wenn verstoffwechselt.

Milben hatten wir millimeterdick auf den Windeln vor 20 Jahren! - Es verreckten nur wenige Völker!

Heute muss ich sie suchen! Jetzt verrecken sie haufenweise!

Überlegt einfach mal!

Kommt mir jetzt nicht mit Wirkungsgraden!

Ich seh die Varroose mit blosem Auge!

So blind bin ich noch nicht!

Und ja,... Viren sind latent, Varroa ebenso, aber PSM kann man nicht nachweisen... weil...., ja weil sie nicht mehr nachweisbar ist oder die Labore korrupt sind!

Sucht es Euch aus!

Griass Simmerl
 
Milben hatten wir millimeterdick auf den Windeln vor 20 Jahren! - Es verreckten nur wenige Völker!

Hallo Simmerl,

das habe ich schon oft gehört von unseren
alten Imkern.
Leider kenne ich die Zeiten nicht, ich fing erst viel
später mit dem Imkern an.
Aber ich glaube, dass es so war, denn es berichten
viele alten Imker das gleiche.

Es ist alles komplex - nicht einfach. Daher ist stark an zu nehmen,
dass die PSM und die Varroa sich in ihrer Wirkung verstärken.


Dennoch,
schon im Januar / Februar 2014 war klar, dass es ein Varroajahr wird.
Was ich beobachtet habe gibt mir auch die Sicherheit, dass es bei mir
damit zusammen hing.
Wenn ich jetzt alles leichtfertig auf die PSM schieben würde,
hätte ich keinerlei Erkenntnis die mich zu einem anderen Handeln
bringen könnte.
Sehe ich aber den bitteren Tatsachen ins Auge, dass eben meine
Behandlungsmethode fehl geschlagen ist, so habe ich zumindest
die Chance eine bessere zu wählen.

Ich bin wirklich scharf wie Nachbars Lumpi darauf, gegen die
Gifte ins Feld zu ziehen.
Aber, wie Nils schon schreibt, wir müssen unser Denken und Handeln an
rational erfassbaren Tatsachen fest machen, die wir beobachten und testen
können. Alles andere ist Glaube, und der bringt uns nicht weiter.
Ich bin dafür, dass wir Testen, Tote Bienen, Perga und Futter aus dem Futterkranz.
Es muss natürlich auch direkt auf PSM getestet werden wenn man solche nachweisen möchte.
Die Labore werden sich nicht auf das dünne Eis begeben und Ergebnisse fälschen,
denn Proben können auch an mehrere Labore gesendet werden.

Für mich ist aber klar - wir sind in die Varroafalle getappt - und zwar mitten rein.

VG
Hagen
 
Es ist alles komplex - nicht einfach. Daher ist stark an zu nehmen,
dass die PSM und die Varroa sich in ihrer Wirkung verstärken.



VG
Hagen

..weioasirgendwiazamhengt in der Natur!

Völker mit Varroa haben das Zeitliche schon im Herbst verlassen.

Jetzt sterben nur noch Schwache, Hungernde, Nosemageschädigte usw. oder diejenigen, die an vergifteten Pollen kommen! Meine Meinung, wie gesagt!

Ich out mich mal! Ich nehm seit mind. 6-7 Jahren nur noch AS, Nasseheider 2x.

Winterbehandlung mach ich keine mehr. Ich hab aber oft mit MS über 100 Völker behandelt, das kann ich.

Ich hab auch vor 15 Jahren 30% der Völker verloren, weil ich 100 Gramm OS auf 1 Liter Zuckerwasser 2x verwendete, lt. Anweisung in der Biene.

Ich sage auch: Nach dem 18. Dez. sind alle noch geflogen, ausser den 2. Völkern auf der Alm, die sind auch geflogen, wohin weiss die Gerti.

Ich sage auch: Es kann nicht sein, dass uns mehr als 30 oder 40% oder bis zum Totalverlust verrecken!

Ich glaube, dass unsere Völker einfach geschwächt sind, einfach, weioasirgendwiazamhengt.

Um das Fass zum Überlaufen zu bringen, genügt auch ein Tropfen PSM, auch wenn dieser nicht nachzuweisen ist.

Wenn man nicht blind ist, sieht man, was in der Natur die letzten Jahre geschehen ist.


Schuld, sind wir alle selbst!
Wir haben alle es vermasselt!

Griass Simmerl
 
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