Überlegungen zur Reinvasion

Das Verfliegen von Bienen scheint nicht
genetisch beeinflußt zu sein und verkürzt
die Lebenserwartung der Bienen nicht. Dies
lässtt auf eine grosszuegige Toleranz der Völker für
verflogene Bienen und auf eine hohe Durchmischung
der Population eines Bienenstandes
schliessen, bei dem keine Mass-
nahmen zur Einschränkung des Verflugs
getroffen werden.

Michael, es ist hinlänglich bekannt, dass Trachtbienen bei Massentrachten freien Zutritt zu jedem Volk hat, aus diesem Grunde sind Randvölker bei Wanderplätzen nicht nur stets die stärksten Völker, sondern auch jene Völker die dem meisten Honig bringen. Bienen sehen dies wie alle Lebenwesen, wer mir bringt und gibt ist herzlich Willkommen.

Dies gilt aber einzig bei Massentrachten, ist die Tracht karg bis wenig, bzw. werden Völker gefüttert (Herbst) so werden die Fluglöcher konsequent bewacht, da kommt keine fremde Biene und schon gar nicht mit bösartigen Absichten hinein.

Wenn gleich zu Beginn eines Themas ein derartiges unfundiertes Urteil steht, darf man sich nicht wundern, wenn Schweigen im Walde folgt.

Solche, bewusst erstellten Postings fordern aber auch dazu auf um vermehrt seine Meinung kundzutun, egal ob mit rotem Kopf oder mit Zustimmung, dies kann anhand der nachfolgenden Postings auch sofort erkannt werden.

Diese Völker wurden in unterschiedlichen Abständen zu den infizierten Gruppenvölkern aufgestellt (1m, 50m, 300m und 800m) und mit Akariziden dauerbehandelt, um die eingetragenen Milben abzutöten.

Da bleiben weit mehr Fragen offen als es Antworten gibt, auch wäre interessant zu erfahren in welche Richtung diese Studien gehen sollten?

Fragen:

* Wie war die Relation der sogenannten Spendervölker im Verhältnis zu den Nehmervölker.

* Waren die Nehmervölker intakte und kräftige Völker die auch imstande waren ihre Fluglöcher zu schützen

* Völker die stark von Milben befallen sind haben gegen übermächtige Räuber absolut keine Chance und sind innert zweier Tagen komplett ausgeräumt


Frage, findet jemand diese Rosenkranz Studien zur Gänze, gerne würde ich mich eines Besseren belehren lassen und dies ausdrucken.

Josef
 
In der kurzen Zeit seit Erstellung des Threads sind bereits hochinteressante Informationen eingelangt, es rührt sich was und das ist gut, das bringt uns vorwärts.

Eine weitere Überlegung von mir, die eigentlich sehr wirkungsvoll wäre wenn sie durchfürbar ist und sie wurde hier in den Tiefen des Forums bereits angesprochen, leider finde ich den Beitrag (noch) nicht. Nämlich, man müsste es irgendwie bewerkstelligen können um von vornherein auszuschließen dass Bienen mit Milben in den Stock gelangen. Das scheint auf die Schnelle gesehen unmöglich zu sein, jedoch ist gerade das Unmögliche der Anreiz es trotzdem zu versuchen, zumindest diesen Punkt nicht einfach von vornherein gleich als Unmöglichkeit abtun.

Die Technik um milbenbestückte Bienen zu beobachten und zu zählen die in den Stock gelangen wäre da, auch gibt es Kameras oder Erkennungsgeräte die den kleinsten Unterschied einer Biene registrieren (fremde oder eigene Bienen), doch diese Technik ist in Preisdimensionen angesiedelt die eine siebenstellige Zahl wohl übersteigt?
 
Ich hab gerade bei schönstem Herbstflug die Fluglöcher beobachtet,
es finden für meine Begriffe zu viele kämpfe auf fast allen Fluglöchern statt, anscheinend wollen gerade sehr viele Bienen in Völker wo sie nicht hingehören. Sie kommen zwar nicht rein, aber falls sie Milben im Gepäck haben ist es für diese ein leichtes, bei dem gerangel den Wirt zu wechseln und schon sind die Milben im Stock obwohl die fremden Bienen nicht reinkommen.
LG Lisi
 
Fragen:

* Wie war die Relation der sogenannten Spendervölker im Verhältnis zu den Nehmervölker.

* Waren die Nehmervölker intakte und kräftige Völker die auch imstande waren ihre Fluglöcher zu schützen

* Völker die stark von Milben befallen sind haben gegen übermächtige Räuber absolut keine Chance und sind innert zweier Tagen komplett ausgeräumt

Dazu gibt es im Resumée der englischen Publikation Antworten. Monitoringvölker können nur zu verbürgten Aussagen in einem Projekt verwendet werden, wenn die Parameter Volksstärke und Brutumfang entsprechen. Es handelte sich also sowohl bei den Geber wie den Nehmervölkern um anhand der Liebefelder Schätzmethode vergleichbare Völker, die alle den Winter überlebten.

"The honey bee parasite Varroa destructor Anderson & Trueman can disperse and invade honey bee colonies by attaching to “drifting” and “robbing” honey bees that move into nonnatal colonies. We quantified the weekly invasion rates and the subsequent mite population growth from the end of July to November 2011 in 28 honey bee colonies kept in two apiaries that had high (HBD) and low (LBD) densities of neighboring colonies. At each apiary, half (seven) of the colonies were continuously treated with acaricides to kill all Varroa mites and thereby determine the invasion rates. The other group of colonies was only treated before the beginning of the experiment and then left untreated to record Varroa population growth until a final treatment in November. The numbers of bees and brood cells of all colonies were estimated according to the Liebefeld evaluation method. The invasion rates varied among individual colonies but revealed highly significant differences between the study sites. The average invasion rate per colony over the entire 3.5-mo period ranged from 266 to 1,171 mites at the HBD site compared with only 72 to 248 mites at the LBD apiary. In the untreated colonies, the Varroa population reached an average final infestation in November of 2,082 mites per colony (HBD) and 340 mites per colony (LBD). All colonies survived the winter; however, the higher infested colonies lost about three times more bees compared with the lower infested colonies. Therefore, mite invasion and late-year population growth must be considered more carefully for future treatment concepts in temperate regions."

Chrigel
 
Bienenopa
Bei uns gab es Heuer sehr viele Schwärme und auf einem Standplatz mit vielen alten Bäumen haben sich auch Schwärme eingenistet. bei den ersten Zwei Behandlungen war
der Abfall 0-10 Milben am7.9 waren es unzählbare Mengen. Wie vor 30Jahren,eine sofortige
Behandlung brachte ein Ergebnis von wieder 0-
 
Ich hab gerade bei schönstem Herbstflug die Fluglöcher beobachtet,
es finden für meine Begriffe zu viele kämpfe auf fast allen Fluglöchern statt, anscheinend wollen gerade sehr viele Bienen in Völker wo sie nicht hingehören.

Eben, ganz genau dies bestätigt intakte Völker die Fremdlinge nicht dulden. Wie auch und wie sollen angeschlagene Bienen die bereits ihr Lebensende verspüren, zudem auch Huckepack zumindest einen für sie riesigen Parasiten mitschleppen die wehrhaften Wächterinnen passieren? Nein, ich kann mir dies überhaupt nicht vorstellen? Auch ist schon hinlänglich bekannt, selber bin ein sehr genauer Windelleser, aber nicht erklärbare Milbenmassen hab ich noch keine gefunden.

Wie vor 30Jahren,eine sofortige Behandlung brachte ein Ergebnis von wieder 0-

Wiederum eine Bestätigung, der Manfred hat seine Milben eliminiert, wie ich ihm kenne hat er nicht nur starke Völker, sondern auch die Fluglöcher eingeengt, da kommen ganz sicher keine fremde Invasoren durch.

"The honey bee parasite ...

Muss da leider passen, Englisch ist meine Welt.

Josef
 
Ich persönlich glaube nicht so recht an die Reinvasion von Aussen, zumindest nicht in so grossen Ausmass

Sonst müsste ich viel mehr Milben haben, da ich ja bekanntlich keine Winterbehandlung mache, und das jetzt doch schon einige Jahre
 
Hej

Sind wir mal ehrlich, so ist ja diese "Reihenhausaufstellung" oder die Bienenhäuser mit einer grossen Front mit Fluglöchern im Grund nichts anderes als Massentierhaltung.
Und was Massentierhaltung auf engem Raum mit sich führt wissen wohl die meisten: Stress und die grössere Gefahr der Krankheitsübertragung.
Ich erinnere an Legebatterien und die Schweinehaltung die ohne Antibiotika auf engstem Raum nicht möglich sind

Genau das zeigt ja das Forschungsergebnis in Betracht auf die Varroa von Andersson & Trueman recht deutlich.

Das ist mit ein Grund warum ich mindestens drei, meist mehr, Meter zwischen meinen Beuten einhalte und versuche die Einflugschneisen zu variieren um eventuellen Verflug gering zu halten.
 
Hej Josef

So sieht eine "Google" Uebersetzung aus...ich denke damit verstehst Du das Wichtigste:



Und hier der "Hilfelink": https://translate.google.de/

Anmerkung, diese sicherlich sehr gut gemeinte Google Übersetzung wurde entfernt, siehe bitte eine sehr gute Deutsch Übersetzung auf #35.
Drohne
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich persönlich glaube nicht so recht an die Reinvasion von Aussen, zumindest nicht in so grossen Ausmass

Hej Kurt

Glauben, das tut man in der Kirche oder Mosché und ähnlichen Gegebenheiten
 
Hej Kurt

Glauben ...

Konter zurück zu Deinen Posting #28, na glaubst wirklich Einzelaufstellung wäre vorteilhafter gegenüber Reihenaufstellung, ich fürchte eher das Gegenteil dürfte der Fall sein, sind doch diese Völker ständig und von allen Seiten großen Gefahren ausgesetzt.

Beispiel, wird ein Reihenvolk beraubt, so sind nicht nur beide Nachbarn sofort in erhöhter Alarmbereitschaft, sondern zumeist sogar das ganze Staffel. So schaut´s aus Herr Kapitän.

Josef
 
Hej Kurt

Klar sind die Nachbarn beunruhigt, wäre ich auch wenn man direkt nebenan einen Einbruch hätte und ich das hautnah mit bekäme.
Deine Beobachtung zeigt ja auch wie sich die erhöhte Bereitschaft (um nicht zu sagen Stress) in der ganzen Staffel fortsetzt...

Natürlich ist eine Reihenaufstellung wesentlich einfacher für den Imker (was ja wohl der Hauptgrund ist, ist eben "rationell").

Und ich glaube nicht, sondern nehme an, und dass die Annahme nicht ganz verkehrt ist zeigen Deine Beobachtungen so von wegen "Randvölker" (und das sind nicht nur Deine Beobachtungen) sondern da bekomme ich dann doch Wasser auf meine Mühle von diversen Forschungsberichten von denen Chrigel auf einen hier hingewiesen hat.

So sieht´s bei mir aus, Herr Imkermeister.
mx6.gif
 
Und ich glaube nicht, sondern nehme an, und dass die Annahme nicht ganz verkehrt ist zeigen Deine Beobachtungen so von wegen "Randvölker" (und das sind nicht nur Deine Beobachtungen) sondern da bekomme ich dann doch Wasser auf meine Mühle von diversen Forschungsberichten von denen Chrigel auf einen hier hingewiesen hat.

Das kann man so nicht stehen lassen, sondern darf erinnern, dass Bienen bei Trachtrausch, also Massentrachten überall offene Türen vorfinden. Hier ist rasch Beute machen angesagt, zudem besteht keinerlei Räubereigefahr. Beispiel: Steht ein Rapsfeld an einer Seite des Staffels, so werden immer jene Völker die dieser Seite am nächsten sind eben den meisten Honig und wie selbstverständlich auch jene Völker mit den meisten Bienen sein.

Anders jedoch dann, wenn der Imker kommt und den Honigraum abnimmt, ab nun besteht Existenzgefahr und diese Völker ändern unverzüglich ihr Fluglochverhalten. Mit einem Wort, kämen nun Diebe oder Fremdlinge, so müssen diese ohne Wenn und Aber vertrieben werden, selbst wenn es das eigene Leben kostet.

Josef
 
Hej Josef

Deine Erfahrung teile ich ganz und gar...aber ich will daran erinnern: es geht um die Re-Invasion der Milben. Und da trägt, so wie es aussieht, eine enge Haltungsweise dazu bei.

Es kann zB so
The-Almond-honeybee-migratory37.jpg


oder zumindest so aussehen...

honeybees-managed-hives-500.jpg
 
Muss da leider passen, Englisch ist meine Welt.
Gerne helfe ich dir da weiter.
Meine Uebersetzung in verständlichem Deutsch:

Der Honigbienen-Parasit Varroa destructor kann sich durch das Anheften an sich verfliegenden oder räubernden Bienen ausbreiten und in fremde Bienenstöcke eindringen. Wir ermittelten die wöchentliche Invasionsrate und das daraus folgende Wachstum des Milbenbefalls von Ende Juli bis November 2011 in 28 Bienenvölkern. Auf zwei Bienenständen wurden die Völker so gehalten, dass die einen unmittelbar nebeneinander (HBD), die andern in grösserer Entfernung (LBD) zueinander standen. Auf jedem Stand wurde die Hälfte der Völker fortlaufend mit einem Akarizid behandelt, um die Varroen zu töten und die Invasionsrate zu bestimmen. Die andere Hälfte der Völker wurde nur einmal vor dem Start des Versuchs behandelt, blieb dann aber unbehandelt bis zu einer Schlussbehandlung im November (Versuchsende). Zur Bestimmung von Volksstärke und Brut-umfang wurde die Liebefelder Schätzmethode verwendet.
Der Invasionsgrad in den verschiedenen Völkern variierte, zeigte aber hoch signifikante Unterschiede zwischen den Standorten (der Völker). Die durchschnittliche Invasionsrate pro Volk über die dreieinhalbmonatige Dauer reichte von 266 bis 1171 Milben bei den nahe beieinander stehenden (HBD) gegenüber 72 bis 248 Milben bei den weit auseinander stehenden Völkern (LBD).
In den unbehandelten Völkern erreichte der Milbenbefall im November durchschnittlich 2082 Milben bei den engstehenden Völkern (HBD) und 340 Milben bei den weit auseinanderstehenden Völkern.
Alle Völker überstanden den Winter, wobei die höher belasteten Völker dreimal mehr Bienen verloren als die niedrig infizierten.
Die Milbeninvasion und das Anschwellen der Belastung zum Ende der zweiten Jahreshälfte muss sorgfältiger in die zukünftigen Behandlungskonzepte in unsern Breiten miteinbezogen werden.
(Uebersetzung Ch. Rickenbach, 16.11.16)

PS vielleicht entfernt ein Moderator die unverständliche Google Uebersetzung im Posting 29

Chrigel
 
Hallo Leute,

nur kurz aus eigener Erfahrung.

Würde in der letzten September Woche angerufen, da bei einem Haus in der Ortschaft anscheinend ein Bienen Schwarm auf dem Dach ist. Wie ich auf das Dach gestiegen bin hab ich bemerkt das der Schwarm anscheinend bereits beim sterben war, da eine Menge toter Bienen am Dach waren und die Schwarmtraube nur mehr sehr klein.
Hab die paar Bienen in ne Box gegeben und mit Bienenwohl behandelt. Der Abfall der Varroa war für diese kleine Masse an Bienen extrem.
Meine Hypothese, es handelte sich um einen "Varroa"-Schwarm. Da die Bienen lt. verschiedenen Lehrbüchern, den Stock bei zu großer Belastung aufgeben.

Ich wurde deswegen angerufen weil ich gleich in der Nähe 3 Völker stehen habe, also natürlich auch schnell kontrolliert. (Anm. hab diesen Stand erst seit zwei Jahren, hab aber gleich im ersten Jahr dort bei mir AFB Ausbruch gehabt) Es ist mir sofort reger Bienen Flug aufgefallen und anscheinend waren sie auch alle ziemlich voll mit Honig. (Niedriger schwerer Anflug auf das Brett) Gewicht kontrolliert und bemerkt das ich sehr starke Zunahme hatte.
Hypothese dazu, meine Bienen räubern einen Stock.

Zusätzlich war ich dieses Jahr sehr genau und hab jede Woche den natürlichen Varroa Abfall gemessen. (letzte Behandlung war am 28. August) Die Kontrollen haben keinen starken Befall angezeigt, bei allen Ständen. (2 Tage drinnen 0-2 Milben pro Volk) Habe dann sofort bei diesen 3 Völkern die Windel neu reingegeben und am nächsten Tag kontrolliert. > 30 Milben an einem Tag ohne Behandlung! aber 4 Tage vorher habe ich kontrolliert und es sind nur 1/0/ 0 abgefallen!

Ich bin noch nicht ein so erfahrener Imker, dennoch anhand meiner Kontrollaufzeichnungen behaupte ich das die Milben nicht von "mir" waren. Es ist aber nur ein Erfahrungsbericht von mir und ich kann die Sache auch nicht wissenschaftlich belegen.

Hypothese Varroa Belastung durch Fremdbienen:
.) Beim Räubern im Stock sind noch Varroa Befallenen Stock und diese setzten sich auf die Räuber? Diese Hypothese würde durch dies gestützt werden:
to “drifting” and “robbing” honey bees that move into nonnatal colonies
.) Ich konnte sehr viele nicht Carnica Bienen beobachten, die auf einmal in diesem Stock waren. Vorher ist mir das eher nicht aufgefallen. Völker sind 2 jährige Weisel mit Königin von Carnica Belegstelle. Das würde bedeuten das doch einiges an "fremden" Bienen in den Stock sind. Leider habe ich dazu zu wenig Aufzeichnungen.

Cheers
Hannes
 
Hej Chrigel

Nur so am Rande: fuer einen erfahrenen Imker wie Josef einer ist, so ist die Uebersetzung besser als keine...und ich habe selbst bemerkt: der "Service" wird besser und besser.

Aber klar, eine richtige Uebersetzung ins Deutsche ist natürlich für einen deutschsprachigen (noch) besser!
Und da es sie ja gab, hättest Du sie auch direkt benutzen können...
 
Ich finde diesen Thread höchst interessant!

Die bisher angesprochenen Reinfektionswege sind überwiegend die am eigenen Stand. Verflug zwischen Völkern zweier Imker wird es wohl eher weniger geben (es sei denn sie liegen eng beieinander). Die von Chrigel erwähnte Studie beschreibt das ja sehr interessant!

Ich frage mich jedoch, ob diese Form der Verbreitung ausreichte, damit die Milbe innerhalb kurzer Zeit ganz Europa erobern konnte? Gibt es da evtl. noch andere Formen der Verbreitung? Von Stock zu Stock über weite Entfernungen - zum Beispiel über die Tracht?
Möglicherweise über unnatürliche späte Trachten wie aktuell blühendes Greening?
Dazu wären Studien mal interessant! Gibt es dazu schon was?

Hannes beschreibt den Varroa-Schwarm im Herbst.
Dazu ein Gedanke: jedem Imker entkommen im Frühling Schwärme. Jedem. (Und Imker die sagen sie hätten nie Schwärme oder es entkommen ihm nie welche - der hat es nur nicht gemerkt ;) ).
Diese Schwärme sind ja nicht weg sondern siedeln sich im Umfeld an. Werden diese "wilden" Völker nicht behandelt, brechen sie im Herbst mit hoher Varroa-Last zusammen. Und landen vermutlich wieder bei dem Imker, bei dem der Schwarm entkam.


Servus

Nils
 
Das kann man so nicht stehen lassen, sondern darf erinnern, dass Bienen bei Trachtrausch, also Massentrachten überall offene Türen vorfinden. Hier ist rasch Beute machen angesagt, zudem besteht keinerlei Räubereigefahr. Beispiel: Steht ein Rapsfeld an einer Seite des Staffels, so werden immer jene Völker die dieser Seite am nächsten sind eben den meisten Honig und wie selbstverständlich auch jene Völker mit den meisten Bienen sein.
Ja, darum sag ich ja, Reinvasion von Aussen eher nicht, Fremde Stände sind da gemeint

Reinvasion am gleichen Stand oder Staffel ja sicher und auch nicht so schlimm, wenn der Imker auf Draht ist passiert da nicht viel, sind ja die Eigenen
 
Ob vom benachbarten Stock, vom befallenen wilden Schwarm oder vom entfernten Bienenstand - das Einbringen von Varroen in ein Bienenvolk gilt als Reinvasion, wenn das Volk plötzlich von Milben befallen ist, die nicht in der eigenen Brut herangewachsen sind.

Max hat in der Eröffnung des Themas einen wichtigen Punkt herausgestrichen - die rasante Verbreitung der Milbe von Oberursel aus (1977).
(Es geht übrigens gerne vergessen, dass die Varroa in Bulgarien bereits 10 Jahre früher festgestellt wurde.) 1987 haben wir im Glarnerland die ersten Milben festgestellt. Auf dem ersten gemeldeten Stand haben wir im folgenden Frühjahr gegen 20 Völker mit Folbex behandelt (Folbex wurde ursprünglich zur Bekämpfung der Tracheenmilbe verwendet). Zum grossen Schrecken der Beteiligten waren in sämtlichen Völkern bereits Milben anzutreffen.
Wie wir wissen, sind bis zur Jahrtausendwende kaum Völker zusammengebrochen. Das "Herumreichen" von Milben unter den Völkern lässt sich aus der damaligen Erfahrung heraus einfach nicht negieren. Ohne den meist unterschätzten Verflug und die ständigen Versuche der "lateinischen Zehrung" sprich Näscherei und Räuberei wäre dieser Milben-Tsunami nicht möglich gewesen.

Chrigel
 
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