Überlegungen zur Reinvasion

Auch wenn du ein Volk auflöst zB durch abkehren und vorher die Bienen markierst wirst du die markierten in verschiedenen Völker sehen.

Da vergleichst Äpfel mit Birnen!

Völker die aus welchen Gründen auch immer aufgelöst/abgekehrt werden haben Zeit um sich den Bauch, sprich Honigmagen vollzuschlagen, fliegen die nun ab so werden sie als "Mitbringer" vorerst von den Wächterinnen geprüft, haben sie Ladegut mit und bitten demütig um Einlass (Einbetteln) so dürfen sie passieren. Ist an sich logisch, sie bringen etwas, zudem kommt dies der eigenen Volksstärke zugute.

Sterbende Bienen haben all dies nicht, sie schlagen sich also nicht den Bauch voll um möglichst lange zu leben, sondern fliegen ohne Proviant einfach ins Blaue ab.



Josef
 
Sterbende Bienen haben all dies nicht, sie schlagen sich also nicht den Bauch voll um möglichst lange zu leben, sondern fliegen ohne Proviant einfach ins Blaue ab.

Aber die Frage hier wäre, wer sagt das alle Bienen bis zum letzten Augenblick daheim bleiben? Im Englischen ist es öfters beschrieben unter "Absconding" sowas wie "Flüchten" (weil es häufig bei Afrikanisierden Bienen gesehen wird). Hier zieht meist ein ganzes Volk aus dem Stock inkl. Königin bei Störung (zB hoher Varroa Anzahl) und lasst Brut und alles zurück. Natürlich wird ein Schwarm + Königin nur in ein Volk ohne Königin einziehen, also wäre am Stand sowieso ein Problemvolk. In der Biologie ist aber nicht alles 0 oder 1, deswegen legen ja auch zB teilweise Arbeiterinnen unbefruchtete Eier in einem intakten Volk.
Warum sollten also nicht schon früher Bienen von einem "sterbenden" Volk von sich aus ein "neues" Volk suchen, wenn diese Biene Milben hat ist sie deswegen nicht unbedingt sterbenskrank und hat wahrscheinlich genug Energie um wo anders hinzufliegen.

Wie gesagt ich glaube auch nicht, dass das Ausfliegen das Hauptproblem im Herbst ist sondern die Räuberei von geschwächten Völkern. Was auch schon öfters durch Experimente belegt worden ist. Hier zum Beispiel ein relativ aktuelles wo sie auch herausgefunden haben, das nicht der Verflug oder das Abfliegen der Bienen das Hauptproblem ist sondern die Räuberei.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6588223/

Was ich damit sagen wollte, ich würde den Satz per se nicht als Falsch darlegen.

Cheers
Hannes
 
Aber die Frage hier wäre, wer sagt das alle Bienen bis zum letzten Augenblick daheim bleiben?

Ist meine Erfahrung und konnte schon x-mal erkennen, dass selbst Drohnenbrütige Völker die man in einer Ecke des Grundstückes bringt um dies aufzulösen die Bienen bis zum letzten Atemzug bei den Mütterchen bleiben.

Ein Bienenvolk ist ein Ganzes, da verlässt kein Insasse sein Muttervolk um als Auswanderer ein besseres Leben zu suchen.

Im Englischen ist es öfters beschrieben unter "Absconding" sowas wie "Flüchten" (weil es häufig bei Afrikanisierden Bienen gesehen wird).

Bitte bleiben wir bei den uns beheimateten Bienen, diese verlassen nicht als Ganzes ihr Parasiten verseuchtes Zuhause um anderswo neu durchzustarten.

Josef
 
Hallo!
Das die Bienen auch beim Nachbarn Hallo sagen
ist ziemlich sicher.
Nicht alle meiner Völker würden den Kärntner
Vorschriften entsprechen. Im heurigen Frühjahr
kam es etwas helleres Volk inmitten schöner Grauer
zu stehen. Nach zwei Wochen waren bei jedem
Volk ein paar "blonde Damen" zu sehen.

Gruss Sepp
 
Das die Bienen auch beim Nachbarn Hallo sagen
ist ziemlich sicher.

Hast schon recht Sepp und dies wird auch ganz sicher niemand abstreiten, dies gilt allerdings nur bei guter Trachtsituation. Wird´s draußen mager, so werden die Wächterinnen sehr rasch den Sicherheitscode einschalten.

Was ist nur los hier, bin ich etwa der einzige der Reinvasion infrage stellt, etwas Unterstützung täte auch mir gut?

Josef
 
Also ich kann nur sagen das meine Wächterinnen heute genauestens und ziemlich aggressiv jeden beim Flugloch kontrolliert haben. Und ich bleibe dabei das man die meisten Milben selbst im Volk hat und die nicht wie die Pest in Massen von außen eindringen
 
Daniel, erst vor wenigen Tagen hat mir unsere liebe Fr. Gri... (OG Mitglied aus Sonnberg und somit beinahe Deine Nachbarin) geschildert wie sehr plötzlich ihre Bienen und diese sogar aus meiner Zucht aggressiv sind, selbst vorbeigehen geht plötzlich nicht mehr. Als ich sie beruhigte, dies sei völlig normal, müssen doch die Bienen ihren Vorrat und somit ihre Lebensgrundlage konsequent verteidigen, hatte sie Einsehen mit ihrem ansonsten überaus ruhigen und braven Volk.

Josef
 
Naja. die Reinvasion ist halt ein schwieriges Thema. Keiner weiß was genaues und jeder weiß nur was vom weitersagen.

Eine Invasion findet auf jeden Fall statt, sonst hätte sich die Milbe nicht so schnell und so flächendeckend ausbreiten können.
Nur wann findet diese Invasion statt? Zu welcher Jahreszeit?
Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass auf einmal so viele Milben von außen in ein Volk kommen. Ja, ein paar bestimmt, die hüpfen von einem
Blümchen auf unsere Bienen. Aber in der Menge, wie sie jetzt im Oktober auftreten?

Ich gehöre ja zu den viel beschimpften Blockbedampfern. Mit einem Bedampfer, dem man einen mäßigen Wirkungsgrad zuspricht. ( Wovon ich nicht überzeugt bin)


Jedes Jahr ist es so, dass zu Beginn der Bedampferei eher wenig Milben fallen. Ich hatte nur ein Volk, in dem "viele" gefallen sind.
Zu Beginn habe ich eher in größeren Abständen bedampft. Weil soviel darüber geschreiben wird, viel von 4-6 Tagen. Dies war ein Fehler.
In diesem einen Volk wurden die gefallenen Milben einfach nicht wirklich weniger. Gut, ich habe nicht gezählt. Es waren mal mehr mal weniger, aber immer viele

Dann bekam ich den Rat, alle 2 Tage zu bedampfen. Mit folgendem Ergebnis: In allen Völkern fielen auf einmal viele Milben.

Mitgtlerweile, nach vielen Bedampfungen sieht es so aus: In einem Volk fallen gar keine Milben mehr. Schon lange gar keine. Es findet dort also sicher keine Reinvasion statt.
In dem Volk mit den vielen Milben fallen immer noch viele. Jeden 2 ten Tag, schon seit 3 Wochen. Also habe ich dort eine hohe Reinvasion?
Ich bekomm aus diesem Volk die Milben einfach nicht raus. Es ist mein stärkstes Volk. Es fliegt sehr stark aber es hat auch viele Milben.
In allen anderen sind es noch 4-5 Milben nach dem Bedampfen, also keine Reinvasion?

Meine Überlegung geht eher dahin dass dieses Volk mit den vielen Milbennoch lange sehr viel Brut hatte oder noch hat. Die Muttermilben verschwinden schnell in der Brut und ich erwisch
halt immer nur die "langsamen" oder jungen Milben. Vielleicht auch ein paar Re..., aber die können eigentlich nicht von meinem Stand kommen. Denn in den anderen Völkern sind ja so gut wie keine mehr.

Ich weiß nur eines genau, daß ich eigentlich nichts weiß.

LG Doris
 
Naja. die Reinvasion ist halt ein schwieriges Thema. Keiner weiß was genaues und jeder weiß nur was vom weitersagen.

Eine Invasion findet auf jeden Fall statt, sonst hätte sich die Milbe nicht so schnell und so flächendeckend ausbreiten können.

Unlängst hat hier jemand berichtet, dass (markierte) Drohnen locker 50 Kilometer und noch mehr "Wandern" können, dies ist in etwa die Strecke von Wien zu mir nach Fahndorf.

Ferner ist bereits hinlänglich bekannt, dass Nachschwärme in Etappen bis zu 10 Kilometer schaffen, was beutet, dass Schwärme aus Hollabrunn (Daniel) unser Fahndorf überfliegen würden/können.

Einzig diese Fakten und Tatsachen bestätigen das rasche verbreiten der Milben.

Josef
 
Was ist nur los hier, bin ich etwa der einzige der Reinvasion infrage stellt, etwas Unterstützung täte auch mir gut?

Ich würd' dich gerne unterstützen. Aber...
Obwohl vieles offensichtlich noch nicht 100% geklärt ist, spricht doch vieles dafür, dass Reinvasion doch, und gar nicht mal so wenig stattfinden kann.

Chrigel hat hier mal über einen Versuch berichtet (ich finde den Beitrag auf die Schnelle nicht und zeig nur meine verkürzte Notiz):

"Von Dr. Peter Rosenkranz und Dr. E. Frey der Uni Hohenheim gibt es
entsprechende Studienresultate aus Deutschland, die Forschungsresultate
aus Amerika bestätigen ( Journal of Economic Entomology, 2014; zudem
Publikation in der ADIZ 2012 oder 2013)

Zu der Frage der Reinvasion wurde ein umfangreiches Monitoring auf einem verlassenen Waffenplatz durchgeführt. Hier ein Auszug aus den Arbeiten:

"Der Eintrag von Varroa-Milben wurde im selben Zeitraum wie die
Populationsmessungen über sogenannte "Monitorvölker" quantifiziert.
Diese Völker wurden in unterschiedlichen Abständen zu den infizierten
Gruppenvölkern aufgestellt (1m, 50m, 300m und 800m) und mit Akariziden
dauerbehandelt, um die eingetragenen Milben abzutöten. Diese Milben
fielen in Bodeneinlagen, die in einwöchigen Abständen kontrolliert
wurden. Reinvasion findet demnach
hauptsächlich im Zeitraum August bis Oktober statt und ist vom
Befallsdruck der "Spendervölker" und der Entfernung von diesen Völkern
abhängig. Peaks im Milbeneintrag gingen dabei mit Räuberei bei stark
befallenen Völkern einher. Bei starkem Befallsdruck (Untersuchungsjahr
2000) wurden zwischen Juni und Oktober über 3.000 Varroa-Milben in die
Monitorvölker direkt am Bienenstand (1m) eingetragen. Bei geringerem
Befallsdruck (Untersuchungsjahr 2001) wurden im gleichen Zeitraum
weniger als 200 Milben eingetragen. Mit steigender Entfernung der
Monitorvölker vom befallenen Bienenstand (50m - 800m) nahm der
Milbeneintrag auf etwa die Hälfte ab."


Was mir auch gut gefällt, ist ein Kommentar von Peter Frühwirth... (Faktencheck Biene 2016):

"Der schon sehr lange bekannte "Nestfluchtreflex" (wissenschaftlich, absconding) tritt dann auf, wenn das Bienenvolk sehr stark gestört wird bzw. sich in einer Notsituation befindet. Nestflucht heißt, dass das ganze (!) Volk als Einheit seinen bisherigen Nistplatz verlässt und sich einen anderen Platz sucht. Bei der Östlichen Honigbiene ist dieser Nestfluchtreflex weit verbreitet, ebenso bei manchen Unterarten (Rassen) der Westlichen Honigbiene, besonders auf dem afrikanischen Kontinent (Ostafrika). In den europäischen Unterarten (Rassen), die zur Westlichen Honigbiene gehören, ist dieser Nestfluchtreflex nur mehr rudimentär vorhanden. Seine eigentliche Funktion ist im Laufe der Evolution verloren gegangen. Die Arbeiterinnen verlassen einzeln und unkoordiniert den Bienenstock und suchen bei anderen Bienenvölkern im engeren und weiteren Umkreis Einlass. Die Königin bleibt anfangs mit Restbienen im Stock, verlässt diesen später auch, oder stirbt in den meisten Fällen.

Bei sehr hohem Befall mit Varroa wird dieser Nestfluchtreflex ausgelöst, verstärkt durch hohen Virusbefall."

lg Michael
 
Hallo in die Runde,

es ist unbestritten, dass es "Reinvasion" gibt.
Ich denke das streitet auch niemand ab.
Es wird aber allgemein und sehr häufig überbewertet und
das Phänomen, dass nach der sommerlichen Behandlung wieder
und scheinbar "plötzlich" Milben in den Völkern sind, und dies in
relativ hoher Zahl, wird all zu oft (fast immer) mit einer Reinvasion
begründet.
Fast schon fatal ist, dass über andere Ursachen gar nicht mehr nachgedacht wird.

Es ist z.B. so, dass die Ameisensäure nicht so in die Brut wirkt wie man das gerne hätte.
Erste Hinweise darauf fand ich in einer Studienarbeit in der Universität Würzburg.
Dabei wurde festgestellt, dass die Brutnesttemperatur stark abfällt unter dem
Einfluss der Ameisensäure.
Dadurch verlängert sich die Brutzeit der normalen Arbeiterinnenbrut, und damit
steigert sich die Reproduktionsrate der Milben in der Brut von Faktor 1,5 auf bis zu 3.
Demnach überleben die Milben in der Brut die Ameisensäurebehandlung zumeist.
Gesehen habe ich es erst, als ein relativer Neuling eines seiner Völker verlor,
weil die Ameisensäure eine zu hohe Konzentration erreichte und das Volk schlicht
ausgezogen ist - er bedachte nicht die Temperatur. Es war schlicht zu heiß.
Die Brut war verlassen und das Volk weg.
Bei dieser Gelegenheit entdeckelten wir Bienenbrut.
Die Milben die dabei zum Vorschein kamen lebten, trotz der zuvor sehr hohen
Ameisensäurekonzentration in der Stockluft.
Das ist auch plausibel, denn die Milbe legt sich bis zur Verdeckelung der Zelle zunächst rücklings
unter die Larve in den Rest des Futtersaftes und verharrt dort bis die Zelle verdeckelt ist.
Dringt jetzt Ameisensäuredampf durch den Seidendeckel der Zelle ein, gibt es durchaus
Flüssigkeiten, die die Ameisensäure Adsorbieren und die Konzentration verringern.

Kurz um:
Es überleben ausreichend Milben in der Brut, die, wenn sie nach Abbruch der Behandlung
schlüpfen, sich besser vermehren konnten, weil die Brutphase der Biene länger war als
normal.
Dies wird dann oft als Reinvasion gesehen.

Weitere Gründe sind z.B.
eine unzureichende Konzentration der Ameisensäure.
Diese ist eben auch von der Luftfeuchte, dem Luftdruck und
auch von der Lufttemperatur abhängig.
Bei hoher Luftfeuchte sinkt die Konzentration der AS in der Luft
Bei niedriger Temperatur sinkt die Konzentration der AS in der Luft
und bei höherem Luftdruck sinkt die Konzentration ebenso
(Beim Luftdruck zumindest tendenziell; was das aus macht müsste ich jetzt erst ausrechnen).
Das sind drei Parameter, die man als Imker nur wenig bis gar nicht berücksichtigt.
Auch ich habe mir nie die Arbeit gemacht, theoretisch zu berechnen welche
Konzentration von Ameisensäuredampf sich unter den gegebenen Bedingungen einstellt.
(Wäre mal interessant :-k)
Die größten Einflussgrößen sind Luftfeuchte und Lufttemperatur. Der Luftdruck
spielt nur eine geringe Rolle.


Ich selbst glaubte auch an Reinvasion.
Bis ich von der "klassischen" AS Behandlung weg ging. Seit dem beobachte ich
solche plötzlich wieder vorhandene hohe Milbenzahlen nicht mehr.

Dass Milben von außen bei Räuberei auch in hoher Zahl wieder eingetragen werden
bestreitet ja niemand. Aber das ist vergleichsweise selten.
Es handelt sich in den allermeisten Fällen um Milben die im Volk verblieben sind.
Darin liegt das Problem.
Die Problematik der Reinvasion wird meines Erachtens stark überschätzt und überbewertet.
Da kann ich Josef beipflichten, und da hat er einfach Recht.

VG
Hagen
 
Darf ich fragen was unter "Reinvasion" gemeint ist und wie sollte dies bemerkt werden???

Schlamperte Bienenhalter machen es sich einfach, finden sich für ihm unerklärlich viele Milben so ist keineswegs er selber Schuld, sondern als Ausrede muss Reinvasion herhalten.

Josef

Man kann es sich in dieser Frage so einfach machen - aber es greift zu kurz.

Was überlegt sich ein Imker, der eine seriöse Sommerbehandlung durchgeführt hat, zu der in der folgenden Grafik gezeigten Situation? Er sucht eine Erklärung in der weitern Umgebung und nennt dies Reinvasion.
Und wer in diesem Forum kann ihm das durch wissenschaftlich durchgeführte Studien widerlegen? Es sind alles nur Annahmen, auch wenn sie durch noch so viele Imkerjahre als gefühlte Tatschen vertreten werden.

Bildschirmfoto 2019-10-31 um 06.11.39.jpg

Chrigel

Ich habe selber dazu keine eigenen Datenreihen und kann die Frage nicht abschliessend beantworten.
 
Hallo,

die Anwendung eines OX Produktes alleine ohne eine andere Maßnahme wie 4B, 5B, TBE, BWT, Hyperthermie, Königinnen entfernen/käfigen etc. ist einfach unzureichend. Hier grundsätzlich von Reinvasion von Außen zu sprechen endet schnell oftmals in Selbstbetrug. OX Behandlung mit gleichzeitiger Vorhandensein von Brut (je mehr desto noch weniger wirkt OX) ist schlichtweg zu wenig, egal wie viele Milben vorher gefallen sind. Erst wenn das Volk aus der Brut geht oder das Volk stark reduzierte Brutflächen hat, beginnt ein sinnvoller Einsatz von OX. Das richtige Verhältnis Milben in Brut/Milben auf der Biene ist halt wichtig beim Einsatz von OX. Wurde bei wundersamen Vermehrungen das vorher erhoben?
Es ist nun mal so, warum auch immer bei einem Volk mehr Milben in der Brut zu finden sind und beim anderen weniger. Und schon haben wir wieder Unklarheit in der Diskussion.

Mir konnte auch noch niemand erklären wie ich mit OX eine JUNGE Milbe, welche laut Literatur bis zu 11 Tage angeblich ruhig zwischen den Bauchschuppen sitzt und reift mit OX töten kann, wenn OX über die Haftlappen der Milbe aufgenommen wird. Ich hätte daher immer Bewegung der Milbe vorausgesetzt, warum OX überhaupt wirkt. Möglich dass bei Bienenwohl noch eine systemische Wirkung dazu kommt. Schon haben wird wieder eine Menge Fragen zum Wirkungsgrad. Auch habe ich schon bemerkt, dass ab und zu auch bei Brutfreiheit die Milben einfach schwieriger rausgehen. Woran das liegt, ich weiß es nicht, aber ich kann mir vorstellen dass das bei anderen auch so ist.

Aus meiner Sicht gibt es vorher schon viele Unklarheiten und dann kommt man erst zum Thema der "Ansteckung". Die Ansteckung und den Eintrag von Außen wird niemand abstreiten. Nur wie viel? Mag sein dass rein rechnerisch riesige Summen zusammenkommen. Vielleicht gibt es seltene Einzelfälle, ich habe aber das Gefühl die Reinvasion von Außen von 1000enden Milben wird schön langsam als Normal und Gegeben angenommen...

aber vielleicht können Mathematiker hier meine Reinvasion von Außen errechnen:
Behandlung wurde für mich mit dem maximalen Aufwand durchgeführt:
Im Sommer TBE, 3x Verdampfen, anschließend 9 Tage BWT und Entfernung dieser (Fang)Wabe (keine "junge Milbe mehr vorhanden"). Mit Ende Dezember fielen an meinem Hauptstand im Schnitt 160 Milben. Frage an die Mathematiker, was wäre der theoretische Milbeneintrag von Außen gewesen?tzt den Eventuell pro Tag?

lg
Gerhard
 
aber vielleicht können Mathematiker hier meine Reinvasion von Außen errechnen:

Gerhard

Kein seriöser Wissenschaftler wird dir hier eine mathem. Auswertung liefern, da schlicht allen Beiteiligten die exakten Parameter fehlen.
So bleibt es bei Mutmassungen, die, auch wenn sie mit noch so viel Ueberzeugung vorgebracht werden, keiner kritischen Beleuchtung standhalten. Die Diskussion ist unterhaltsam aber sie wird kein greifbares Ergebnis liefern.
Chrigel
 
Hallo liebe Imkergemeinde,
da haben wir schon über 250 Beiträge und kommen den Ziel nicht näher, es sind ganz einfach gesagt zu viele Unbekannte in unserer Rechnung, der Wirkungsgrad der Behandlungsmittel unterschiedlich, mehr oder weniger verdeckelte Brut noch dazu.
Daher ein anderer Lösungsansatz, wie war es damals als die Milbe eingeschleppt wurde, da war ja alles Reinvasion von Außen. Wie schnell hat sich die Milbe damals verbreitet? Hat jemand noch zeitlich/geografische Aufzeichnungen?
lg Manfred
 
Ich bin zu jung um vom einschleppen der Varroa aus Erfahrung zu sprechen, aber ich könnte mir vorstellen das damals die Imker anfangs nicht alle informiert wurden ect. und sich die Milbe eine Zeitlang durch, Verflug, Ableger, Schwärme unentdeckt vermehrt hat. Ihre Vermehrungskraft kennen wir ja mittlerweile, doch damals wussten sicher die wenigsten Bescheid :-k
 
Soweit ich mich zurück erinnern kann:
Zwecks Wandererlaubnis haben wir immer eine Gemülldiagnose machen lassen. Kann mich erinnern dass die Diagnose Varroa festgestellt sehr früh kam. Dies wurde in der Familie auch ziemlich ignoriert, man kannte es ja nicht und was man nicht kennt kann es auch nicht geben. Also tat man gar nichts, bis der erste nennenswerte Ausfall kam vergingen ein paar Jahre. Da war schon bei anderen von Totalausfällen zu hören.

Varroa war interssanterweise nicht hinderlich für die Wandererlaubnis, mit Nosema gab es aber keine Wandererlaubnis...

Lg
Gerhard
 
Ich finde das Thema wie die Varroamilbe eingeschleppt wurde sehr interessant, vielleicht sollten wir dazu ein eigenes neues Thema eröffnen indem die Zeitzeugen ihre ersten Erfahrungen erzählen können. Für mich jungen Imker aber auch für andere zukünftige Imker könnten diese Informationen interessant sein :prayer:
 
AW: Zeitzeugen erinnern sich, wie und wann kam die Varroa Milbe zu uns

... beim Milbenzählen auf den Windeln ist sehr selten eine junge helle Milbe zu finden, das könnte ein Hinweis sein dass doch von außen welche eingetragen werden, ist allerdings nicht beweisbar.

Mir konnte auch noch niemand erklären wie ich mit OX eine JUNGE Milbe, welche laut Literatur bis zu 11 Tage angeblich ruhig zwischen den Bauchschuppen sitzt und reift mit OX töten kann, wenn OX über die Haftlappen der Milbe aufgenommen wird.

Hierzu hat Max eine sehr interessante Beobachtung gemacht, siehe voriges Zitat.
Hallo liebe Imkergemeinde,
da haben wir schon über 250 Beiträge und kommen den Ziel nicht näher

Was nun tatsächlich stimmt wird nur sehr schwer zu beweisen sein, sind doch viel zu viele Faktoren, bzw. Möglichkeiten vorhanden wie die Milben ins Volk gelangen können.

Erstaunlich ist jedoch, dass gerade immer wieder Jungimker die ihrer Völker verlustig wurden die Ursache immer wieder anderswo suchen, nahezu immer muss "Reinvasion" herhalten.

Erst kürzlich berichtete mir ein Jungimker, er habe innert kürzester Zeit alle seine vier Völker verloren, Schuld daran sein ein in relativer Nähe stehender Erwerbsimker. Aufgrund seines bescheidenen Wissens und meiner Nachfragen war sehr schnell klar was Sache war, ist aber eine andere Geschichte.

Josef
 
AW: Zeitzeugen erinnern sich, wie und wann kam die Varroa Milbe zu uns

Erst kürzlich berichtete mir ein Jungimker, er habe innert kürzester Zeit alle seine vier Völker verloren, Schuld daran sein ein in relativer Nähe stehender Erwerbsimker. Aufgrund seines bescheidenen Wissens und meiner Nachfragen war sehr schnell klar was Sache war, ist aber eine andere Geschichte.

Jetzt muss ich Jungimker (jugendliche Imker) wirklich in Schutz nehmen. *Bin ja selber noch einer:n99:*
Wissensdefizite können natürlich nur bedingt durch die Informationsflut aus dem Internet kompensiert werden. Erfahrung hat da einen sehr großen Stellenwert. Es ist halt wirklich oft so, dass leider die sg.: "das haben wir immer so gemacht" teilweise wirklich hinterher hinken. Denen kann man "neue, oder alternative" Varroabehandlungsstrategien erklären, vorsingen, vortanzen oder was auch immer. Es interessiert sie nicht. Dem entsprechend sind deren Völker beieinander. Leider gibt es nicht überall so eine spitzen Betreung der Anfänger wie bei euch Josef:thumbright:. Die Realität schaut so aus, dass sich diese Anfänger ihr imkerliches Wissen aus dem Internet und aus den Nägeln saugen müssen. Die "Jungen" können das!, und manche "Ältere" wollen es nicht. Ignoranz, möchte ich nicht unterstellen aber mein Unverständniss darf ich zum Ausdruck bringen.
schreibt der Michael, der viele Völker von vielen Imkern, alt oder jung, in den letzten Wochen durchgesehen hat...
 
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