Überlegungen zur Reinvasion

Danke Josef
das macht Sinn, (allerdings, woher weißt Du das?) denn da weiß ich ganz klar noch zu wenig.
Allerdings, so wie ich das verstanden habe, so lassen sich die Bienen nieder in einer Schwarmtraube und ziehen erst dann weiter wenn sie eine neue Behausung gefunden haben.

Ich hab darüber im Thread Schwärme 2016 berichtet, in Kleinstetteldorf wurde mir ein Schwarm gemeldet, als ich dort ankam war sofort klar, ein starker Nachschwarm. Mittels einer offenen BrW konnte ich einen Teil herunterholen, ein weiterer Teil blieb stur, offenbar reichte die eine BrW nicht und zog weiter. Nun Manfred, warum schildere ich dies hier, wie mir die Hausbesitzer und der anwesende Nachbar (lokaler Bauer) versicherten, gibt es dort weit und breit keine Imker, der nächste bekannte Imker befindet in Hollabrunn, ist laut Karte mehr als 7,5 km von dort entfernt.

...allerdings so von wegen "demütig", nja Josef, da macht Dir wohl Deine katholische Erziehung was vor

Einbetteln in andere Völker ist ein uralter imkerlicher Fachbegriff, ich denke darüber brauchen wir erst gar nicht zu reden.

Josef
 
... gibt es dort weit und breit keine Imker, der nächste bekannte Imker befindet in Hollabrunn, ist laut Karte mehr als 7,5 km von dort entfernt.

Wie ist dort die Vegetation oder Bebauung?. Könnten nicht auch "wilde" Bienen, mal einen Schwarm losschicken?
 
Hej Fix

Ich finde Du hast gute Gedankenansätze...die hatte allerdings Don Qui-schotte auch.

Was ich damit sagen will: einen Kampf gegen Windmühlen (die zu der Zeit eben "immer" mahlten ist) recht aussichtslos...
Entweder bekommen die Bienen das klar, oder gehen tatsächlich nach 30-40-50 Millionen Jahren unter...und das werden Lebewesen mit so viel Lebenserfahrung nicht tun meiner Auffassung nach.
Ich setze voraus das diese Haltung wohl klar ist in diesem Forum.

Wir können sie eben "nur" in dieser Herausforderung unterstützen.

Leider hat meine Antwort wie ich gerade merke wenig mit der "Re-Invasion" zu tun...
 
Ich hab darüber im Thread Schwärme 2016 berichtet, in Kleinstetteldorf wurde mir ein Schwarm gemeldet, als ich dort ankam war sofort klar, ein starker Nachschwarm. Mittels einer offenen BrW konnte ich einen Teil herunterholen, ein weiterer Teil blieb stur, offenbar reichte die eine BrW nicht und zog weiter. Nun Manfred, warum schildere ich dies hier, wie mir die Hausbesitzer und der anwesende Nachbar (lokaler Bauer) versicherten, gibt es dort weit und breit keine Imker, der nächste bekannte Imker befindet in Hollabrunn, ist laut Karte mehr als 7,5 km von dort entfernt.

Einbetteln in andere Völker ist ein uralter imkerlicher Fachbegriff, ich denke darüber brauchen wir erst gar nicht zu reden.

Josef

Nein, brauchen wir nicht...aber nur weil er "uralt" ist, heißt es nicht das es stimmt!

Weiter hier: http://www.bienenforum.com/forum/showthread.php?13846-Kap-Horns-Simmelsammelsorium/page4
 
Könnten nicht auch "wilde" Bienen, mal einen Schwarm losschicken?

Ist durchaus möglich, dem widerspricht jedoch die Tatsache, besagter Bauer bewirtschaftet unter anderem auch 9,5 Ha Kürbis, er klagte mir sein Leid, keine Bienen mehr zu sehen. Eine folglich angebotene Bestäubungsleistung meinerseits scheitere an den Kosten, er sagte Nein, seine Tochter Ja, folglich bleib es beim Nein.


Selbst wenn man von der Stadtmitte zum Stadtrand von Hollabrunn zwei Kilometer wegnimmt, so müsste dieser Schwarm eine Reise von zumindest fünf Kilometer hinter sich haben.

OT und Anekdote am Rande: Jene Herrschaften und Grundbesitzer die mir den Schwarm meldeten waren von den Bienen -und offenbar auch von mir- dermaßen beeindruckt, dass sie sich unserer OG anschlossen und beabsichtigen ebenfalls Bienen zu halten.

Josef
 
Ich finde Du hast gute Gedankenansätze...die hatte allerdings Don Qui-schotte auch.

Was ich damit sagen will: einen Kampf gegen Windmühlen (die zu der Zeit eben "immer" mahlten ist) recht aussichtslos...
Kann man so sehen oder man kann so:

Wo kämen wir hin,
wenn jeder sagte wo kämen wir hin,
und keiner ginge um zu sehen
wohin wir kämen
wenn wir gingen. Kurt Marti

Wenn wir eine Möglichkeit finden würden, die Milbe erst gar nicht in den Stock zu lassen, wieviele Probleme würden uns erspart. Auch Reinvasion wäre kein Thema mehr.
 
Wobei du uns mal wieder sehr neugierig gemacht hast, deine Lösung nie gezeigt hast und dies nun ein großes Geheimnis bleibt?
 
Kein Geheimnis, muss mal schauen ob ich noch Fotos finde, es funktioniert ähnlich wie Tierhaar-Fusselrollen am Flugloch, nur viel kleiner, eben Bienentauglich.
Nur das Mittel ist nicht Öffentlichkeittauglich, darum hab ich es nie gross beschrieben
Servus Kurt!

Bitte hier posten, ist sehr interessant und gehört zum Titel "Überlegungen zur Reinvasion"!
 
Hi Leute,

Diese Armutschkerln betteln sich bei einem Volk ihrer Wahl ein, dies passiert demütig und ohne jede räuberische oder brutale Absicht. Haben die Glück und dürfen passieren, so sind diese Bienen im Volk aufgenommen, haben die Pech, so sterben sie vor dem Flugloch.
Das würde aber für mich bedeuten, dass wenn ein Volk wegen Varroa zusammenbricht sowie der Schwarm. Die restlichen stark befallenen Bienen sich in ein Volk einbetteln können. Da sie ja keine räuberrische oder brutale Absicht haben.


Bin auch grad bei einer Recherche, über eine Diplomarbeit gestolpert die sich mit Stockfremden Jungbienen befasste.

Doris Anja Resch (2012) "Apporval of young alien honeybees (Apis mellifera carnica Pollm) in a hive", Institut Zoologie KF Uni Graz

Es ging da mehr darum ob es besser ist die Jungbienen im Brutnest oder Honigraum hinzuzufügen. (Honigraum ist "eher" negativ wegen der schlechteren Wärme und Pflege für den Chitin Aufbau der noch sehr jungen Bienen)

Aber dieser Absatz ist doch interessant wegen unseren Thema dem "Wächterverhalten" gegen Stockfremden Bienen.
Almost no aggresive behaviour could be observed agains the newly introduced bes. Bees introduced on the broodcomb were never pulled and only once bitten (0.31%). Bees introduced on the honeycomb were observed two times being bitten (0.51%) and four times pulled (1.02%) Altogether 0.99% aggressive behaviour occurred during 5 second scans.
Kurz Übersetzung: Es wurde gegen die Jungbienen fast kein aggressives Verhalten beobachtet, egal ob Honigraum oder Brutraum (0.99%).

Natürlich handelst es sich hier um Jungbienen, die wahrscheinlich "besser" angenommen werden als Flugbienen und auch nicht über das Flugloch beigesetzt wurden. Aber es zeigt auch, dass es kein Problem für ein Volk ist fremde Bienen aufzunehmen. Ein Ableger kann ich ja auch ohne Probleme mit ansitzenden Bienen machen ohne das eine große Maße an Bienen stirbt.

Cheers
Hannes
 
Moin zusammen,

was meint Ihr eigentlich mit "Reinvasion".

Das ist hier nicht geklärt, wenn doch, dann weist mich bitte zurecht :) ... sprechen wir hier eigentlich alle über das Selbe?

Ich sehe da einige Optionen:

1) Infektion
Ein unbefallenes Volk wird durch mindestens eine Milbe infiziert - ob über fremde Drohnen, Verflug oder die Begegnung zweier Bienen auf einer Blüte. So kam die Milbe nach Mitteleuropa bzw. verbreitete sich so durch die eingeschleppten befallenen Völker exponentiell.

2)Reinvasion aus der Brut
Ein scheinbar gering belastetes Volk hat plötzlich einen hohen Varroabefall, da zahlreiche Milben in der Brut waren weil die Behandlungsmethode generell nicht in die Brut reicht oder die äußerlichen Umstände die Behandlung nicht in die Brut wirken ließ.

3) Reinvasion von Außen
Damit ist meist die durch fremde Bienenstände gemeint. Ich habe von noch keinem Bericht gehört, dass eigene Völker dies verursacht haben (Abgesehen in den von Chrigels erwähnten Studien)
Und hier ist auch zu unterscheiden:

3.1) Einfache Infektion, siehe 1)
3.2) Mittlere Infektion, die die Belastung erhöht
3.3) Starke Infektion, die ein sofortiges Handeln erfordert
3.4) Invasion, welche das Volk in kürzester Zeit dahin rafft

4) Varroaschwarm
Ein Volk ist so stark belastet, dass die Behausung aufgegeben wird. Diese Theorie wiederspricht meinen Erfahrungen. Was ich dieser Idee entgegensetzen würde ist meine Beobachtung, dass Bienen eine begattete Königin nicht alleine lassen - selbst drohnenbrütige Völker bluten langsam aus und auch in durch Varroa verschiedenen Völkern bleibt am Schluss nur noch die Königin zurück.


Generell ist meine Einschätzung, dass eine Infektion von Außen stattfindet - jedoch nicht in dem Ausmaß, dass unbelastete Völker dadurch unmittelbar bedroht sind.

Beispiel aus jüngster Vergangenheit: Ein Freund erzählte von Imkerkollegen einer Nachbargemeinde, dass die Varroabelastung fast 0 sei. Rund einen Monat später brechen dort aber 25(!) Völker eines Imkers an der Varroa zusammen. Schuld sei ein anderer Imker in der Umgebung, der schlecht oder gar nicht gegen die Varroa behandelt ...

Es ist eben auch leider nicht so einfach, die Belastung der Völker zu ermitteln - insbesondere wenn es darum geht, wieviel Varroen denn tatsächlich in der Brut sind. Hier kann man ja nur Stichproben nehmen.

Gruß,
Hermann
 
was meint Ihr eigentlich mit "Reinvasion".

Ist im Allgemeinen eine höchst willkommene Ausrede schlampiger Imker die die Schuld am Zusammenbruch seiner Völker bei anderen Imkern suchen.

4) Varroaschwarm
Ein Volk ist so stark belastet, dass die Behausung aufgegeben wird. Diese Theorie wiederspricht meinen Erfahrungen. Was ich dieser Idee entgegensetzen würde ist meine Beobachtung, dass Bienen eine begattete Königin nicht alleine lassen - selbst drohnenbrütige Völker bluten langsam aus und auch in durch Varroa verschiedenen Völkern bleibt am Schluss nur noch die Königin zurück.

So ist es, einzige Ausnahme sind kranke Bienen die das Volk verlassen um einsam und alleine im Feld der Ehre zu sterben. Ich fange sehr viele Schwärme, aber einen kranken hab ich noch niemals einfangen, schon gar keinen Varroaschwarm.

Möglicherweise liegen hier auch große Irrtümer, findet jemand im Spätherbst einen bisher nicht entdeckten Schwarm so kann dieser durchaus schon etwas angeschlagen beisammen sein, ist aber alles andere als ein Varroaschwarm.

Beispiel aus jüngster Vergangenheit: Ein Freund erzählte von Imkerkollegen einer Nachbargemeinde, dass die Varroabelastung fast 0 sei. Rund einen Monat später brechen dort aber 25(!) Völker eines Imkers an der Varroa zusammen. Schuld sei ein anderer Imker in der Umgebung, der schlecht oder gar nicht gegen die Varroa behandelt ...

Eben und dies hört man allgemein, Schuld sind immer andere Imker, einsame Schwärme, oder eben, weil ja praktisch, eben der vermaledeite Varroaschwarm.


Josef
 
Reinvasion
Ist im Allgemeinen eine höchst willkommene Ausrede schlampiger Imker die die Schuld am Zusammenbruch seiner Völker bei anderen Imkern suchen.

Das ist Josefs Meinung, die er hartnäckig vertritt.
Da ich nicht die Erfahrung habe, muss ich das akzeptieren. Möchte aber darauf hinweisen, dass andere Meinungen existieren.
Die Imker aus meiner Gegend würden bei der Benennung als "schlampiger" Imker, wenn Ihnen Völker sterben, an die Decke schießen, ich sage nur Winter 14/15. Das war unser Waterloo. Sind wir nun alle schlampig.... GRRR
 
Möchte aber darauf hinweisen, dass andere Meinungen existieren.

Keine Frage, auch debattieren wir immer noch ob die Erde eine Scheibe, oder doch rund ist, ich weiß dies leider nicht, muss somit alles glauben was mir da so berichtet wird. Auch reden wir aktuell ob Bienen runde, oder doch lieber sechseckige Zellen bauen. Nun können wir entweder den kleinen Pinguin befragen, oder ab dem kommenden Jahr unsere Augengläser putzen, Lupen suchen, oder unsere Mikroskope hervorkramen.

Das war unser Waterloo.

Bitte zu bedenken, Milben kommen nicht über Nacht, sind die drinnen, so muss eben agiert werden. Gegen Faulbrut bin ich machtlos, gegen Kalkbrut habe ich schon bessere Karten, ganz gute Karten jedoch bei den Milben, dies bitte ich nicht außer acht zu lassen.

Josef
 
Es gibt eine andere Überlegung in Sachen Reinvasionsgegner, Imker die jedes Jahr Probleme haben, sind sehr vehement gegen Reinvasion (ist mir selbst schon mehrmals aufgefallen), wenn es sie nämlich nicht gibt, sind sie aus dem Schneider wegen der Milbenausbreitung durch ihre nicht wirksame Behandlung.

Josef, das ist bestimmt nichts gegen dich, und für dich sowieso nicht wichtig da du die Milbenbehandlung sehr genau nimmst, aber ein Aspekt der gar nicht so abwegig ist, und der in unserer Gegend momentan stark diskutiert wird.
 
Moin zusammen,

ich denke, den Winter 2014/15 war schon eine extreme Situation. Selbst hatte ich auch in jenem Spätsommer Verluste, aber weil ich zu spät behandelte. Nach der Bahandlung war alles wieder im Lot. Ein oder zwei Völker hatte ich verloren, die restlichen waren zum Teil geschwächt. Aber alle davon kamen dann über den Winter. Schuld an der Misere war ich, da ich den Milbenbefall nicht richtig im Auge hatte, da ich um diese Jahreszeit nicht mit einem so hohen Befall gerechnet hatte.

Ich denke nicht, dass Befürworter der Reinvasionstheorie Schlamper sind. Wie ich sagte, ist es nicht so einfach den Befall in der Brut zu beurteilen, dann kann es zu bösen Überraschungen kommen.
Genau so wenig haben Gegner der Reinvasionstheorie pauschal schlecht behandelte Völker bzw. sagen: "Ich kann meine Völker getrost unbehandelt lassen, da es keine Wirkung auf Andere gibt".

Ein befreundeter Neuimker (OxS-Bedampfer) meinte, bei einem seiner Völker habe es eine Reinvasion gegeben. Darauf hin habe ich ihm meine Meinung der Reinvasion von Innen erklärt und angeboten, jederzeit auch in meiner Abwesenheit in meine Völker sehen zu dürfen - die sind fit. Wie es um die Volker anderer Neu- und Jungimker steht kann ich nicht beurteilen.

Gruß,
Hermann
 
Hej

Mal ehrlich: wieso macht ihr Euch Gedanken über Reinvasion?
Die Invasion hat bereits stattgefunden, die Milbe ist da und wird auch nie mehr verschwinden.
Ausrotten?
Vergesst es!
Es gibt ganz einfach nur einen haltbaren Weg und der ist dass die Bienen zusammen mit der Milbe das Überleben klar bekommen.
Damit müssen wir helfen.
Alles andere ist nichts als leeres "Geschwätz".
 
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