honigmaul
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Frage an die Experten: wieviel Milben sind in einem Volk um sich leerzufliegen (zusammenzubrechen)?
Genaue Zahlen kann offenbar überhaupt niemand angeben, wenngleich immer wieder zu hören und zu lesen ist, daß die Völker früher so und soviele tausend Milben ausgehalten haben und jetzt brechen sie schon mit verhältnismäßig wenig Milben zusammen.
Hallo Mado!
Ich bezeichne mich nicht als Experte, aber ich war annähernd vom Anfang an dabei. Zu meinen Anfängerzeiten wurde bei uns mit Apistan behandelt. Dieses Mittel war in Streifen eingearbeitet, welche unmittelbar nach der Ernte einen Monat lang eingehängt worden sind. Durch das Belaufen der Streifen wurde der Wirkstoff im Volk verteilt. Da war es ganz normal, dass die Einlagewindel ganz schwarz vor lauter Milben war. Wie viele das wirklich waren kann ich nicht sagen. Zu dieser Zeit waren die verschiedenen Viren kein Thema in der Imkerei. Allmählich traten immer mehr Virenarten in den Vordergrund. Offensichtlich mussten sich die Viren erst flächendeckend verbreiten um Schaden unter Ausnützung der Varroamilbe anrichten zu können. Die ganze Entwicklung kann man beim Studium der alten Bienenzeitungen schön nachverfolgen.
Entscheidend ist auch heute noch, wann, wie viele Milben im Volk sind. Bis zu dem Zeitpunkt wenn das Brutnest die größte Ausdehnung erreicht hat, hält auch ein Volk heute noch einige tausend Milben aus. Die müssen aber bei der ersten Behandlung getötet werden, ansonsten nimmt das Schicksal seinen Lauf. Es ist einfach ein Unterschied, ob bei einem 25000 Brutzellen umfassendes Brutnest 10000 Milben beheimatet sind, oder ob ein paar Wochen später bei einem 10000 Brutzellennest noch immer 10000 Milben beheimatet sind.
In der brutfreien Zeit halten die Völker am wenigsten aus, da kann es schon bei 500 Milben zu Völkerzusammenbrüchen kommen. Bei mir ist heuer auch ein Volk eindeutig an Varroa zugrunde gegangen. Von der Belastung her war es zwar nicht direkt auffällig, aber die Symptome deuten eindeutig auf Varroaschaden hin.
MfG
Honigmaul