Futterabriss

tommy

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Hallo Zusammen,

ich habe letztes Jahr mein einziges Volk und dieses Frühjahr meine drei Völker durch Futterabriss verloren (sieht nicht gut aus wenn den Bienen einfach das Licht abgedreht wurde):SM_1_04:.
Ich bin nun dabei der Frage nachzugehen woran das liegen könnte um a) das Verhalten der Bienen besser zu verstehen b) ihnen besser helfen zu können (und auch mir) damit das nicht wieder passiert.
Ich imkere mit Zander 10 Waben, Überwinterung auf zwei Zargen; es war genügend Futter vorhanden; (ich sitze nun auf drei Zargen Futter ohne Bienen, halt stimmt nicht ganz, ich bekomme demnächst wieder ein Volk und zwei Ableger)

Ich habe nun folgende Tipps erhalten:

Wenn es im Februar nach einer Wärmeperiode wieder sehr kalt wird dann haben die Bienen schon mit Brut begonnen und versuchen nun diese zu schützen; sie können die Traube nicht verlassen, d.h. sie müssen von dem Futter was zwischen den Waben der Traube eingelagert ist leben. Wenn sie zu wenig eingelagert/von oben umgetragen haben bis es kalt wird und die Kälte zu lange dauert verhungern sie alle.
Das passiert meist bei schwachen Völkern.


Gegenmaßnahmen:
im Dezember bei der Oxalsäurebehandlung eventuell von der oberen Zarge Futterwaben nach unten geben wenn in den Randwaben kein Futter ist.

Im Februar mal reinsehen (wenn die Temperatur es erlaubt) und wenn zu wenig Futter in der unteren Zarge ist eine Futterwabe mitten ins Brutnest hängen.

Den Abstand zwischen den beiden Zargen überprüfen, wenn er zu groß ist die Beute etwas absägen (da frage ich mich schon warum das bei mir sein soll nachdem die anderen Anfänger aus dem Kurs die gleichen Beuten nutzen?!?)

Ein wenig Frage ich mich auch ob es an meinem Standort liegen könnte, da es zwei Winter hintereinander passiert ist und den Imkern rundum nicht in diesem Ausmaß (Futterabriss kommt schon vor, aber selten war die Aussage); die Bienen sind vor Westwind geschützt, aber Ostwind kommt durch.

Außerdem war meiner Ansicht nach nur ein Volk schwach, eines sehr stark (viel Brut vorhanden) das wiederspricht der Theorie dass das nur schwachen Völkern passiert (aber vielleicht weiß ich als Anfänger nur nicht wie ein starkes Volk nach dem Winter im Februar aussieht).:SM_1_20:


Nun liebe Experten und Forentummler, was meint ihr zu diesem Thema, worauf sollte ich nächstes Frühjahr oder auch bei der Einwinterung vorbereitend achten!!

LGT
 
Als Imker in Sub-Tropischen Klima bin ich sicher nicht der Kälte-Experte, aber unsere Region (900-1200m) ist verflixt tückisch. Da kann die Temperatur verdammt schwanken und wenn die Bienen nicht korrekt eingewintert sind musst Du im Winter Not-Füttern :-(

Ich denke mit Vollzarge sollte alles in eine Zarge passen. Die Traube auf hübschen Futterwaben. Es nützt nichts wenn das Futter über oder unter oder zuweit aussen liegt, da kommen die Bienen bei Kälte nicht dran und sterben rasch.

Wir haben hier das Problem der Kaltfronten. Der Winter ist hier im Schnitt um die 15°, was heisst die Biene fliegt und verbraucht somit eingelagertes Futter, dann haut es aber für eine Woche oder zwei auf unter 5°. Stell Dir vor was das für die Bienen heisst. Ohne ordentliche Wintervorbereitung geht nichts. Ist viel schwieriger als die Bienen im Schnee zu überwintern.

Ich vermute Du machst die Winterfütterung falsch und dann die zwei Zargen sind auch nicht hilfreich.
Such einen (wirklich) erfahrenen Imker in Deiner Nähe damit er Dir bei den Wintervorberitungen helfen kann. Er muss aber aus der Nähe mit gleichem Klima sein, sonst nützt das nichts.

Wie Du richtig erkannt hast ist es gefährlich für die Bienen zur falschen Zeit mit der Brut zu beginnen, da musst Du reagieren. Was haben denn Deine Kollegen in dieser Situation gemacht?

Die Wintervorbereitung ist eine der schwierigsten Disziplinen, dieses Jahr hat es hier die erfahrensten umgehauen, all der gegebene Zucker um das Nest zu blockieren wurde in Brut umgesetzt :)
Jetzt blühen plötzlich Eukalyptus wieder, also etwas abwarten und nochmal Zucker geben. Wer den richtigen Zeitpunkt verpasst...
 
Ursache suchen

Hallo Tommy!

Um jedes Volk ist es schade, dass nicht über den Winter kommt.
Und du bist auf den richtigen Weg, die Ursache des Problems muß gefunden werden.
Ich hatte heuer auch zwei Völker auf diese Weise zu beklagen.

Hinterfrage folgende Punkte:
  • war das Volk stark genug für zweiräumige Überwinterung?
  • Waben im Brutraum vor der Einwinterung voll ausgebaut?
  • Waben im Brutraum vor der Einwinterung bebrütet?
  • blieb fester Honig im Volk? (Meli Honig war bei zwei meiner Verluste die wahrscheinliche Ursache)
  • der Abstand zwischen den Waben soll zwischen 6 und 10mm betragen
  • hast du dicke Rähmchen Oberträger? - diese stellen auch ein nicht unbeträchtliches Hinterniss dar
was ich mache
  • nur starke Völker einwintern
  • Zargen werden Mitte September der letzte Mal getrennt
    • die Bienen verkitten die Zargen meiner falzlosen Beute
    • die Bienen bauen bei nicht entsprechenden Beespace Wachsbrücken um das Übersteigen zu erleichtern
  • zweizargige Völker werden erst bei warmen Wetter (im März) geöffnet
    • Futterkranzprobe
    • Kontrolle auf Weiselrichtigkeit
    • Kontrolle der Futtervorräte
  • Winterbehandlung erfolgt mittels Oxalsäure verdampfen
    • kein Öffnen der Beuten notwendig
    • Wirkung sehr zufriedenstellend
Versuchsweise habe ich heuer einige Völker auf Flachzargen überwintert und bin begeistert.
  • die Wintertraube erstreckt sich dabei über zwei Zargen und hat weniger Probleme beim Vorstoß nach oben
  • die Wintertraube kann durch die Zwischenräume leichter zur nächsten Wabe übersteigen
  • auch die Königinn hat kein Problem mit den kleineren Rähmchen
    • wie gesagt meine Beobachtung, aber der Winter ist noch nicht vorbei
Gruß Sepp
 
Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten;
auf die Frage was meine Kollegen machen kann ich nur sagen deshalb hab ich die Frage an Euch gerichtet, denn da höre ich:
- Futterabriss, kommt kaum vor also einfach abhaken (aber die "alten" Imker imkern mit unterschiedlichen Zargen - manches Maß sagt mir nichts)
- laut Anfängerschulung ist es sinnvoll auf zwei Zargen zu überwintern weil sonst Futtermangel entsteht (in unserer Region)
- laut Anfängerschulung: Oxalsäurebehandlung nur bei weniger 0° durchführen
- bei niedrigen Temperaturen wird nichts am Volk manipuliert (da spricht dagegen dass ein Tipp ist bei Oxalsäurebehandlung Futter umzuhängen und im Februar das Brutnest mit einer Futterwabe zu trennen)


Da hab ich dann noch eine Frage, bei welcher Temperatur ist es erlaubt die Beute zu öffnen - ich kann doch nicht von außen sehen ob das genügende Futter bei einer schweren Beute nahe oder fern der Traube ist. Wenn es zu kalt ist beim öffnen verliere ich mein Volk auch - oder?
Die ganze Sache ist für mich schon noch ein wenig verwirrend.

Dass der Ort (Ostwind) eher nicht die Ursache ist lässt mich hoffen.

Ich danke Euch jedenfalls für die vielen Tipps und hoffe auf weitere Erfahrungsmeldungen.

LGT
 
Wir haben hier das Problem der Kaltfronten. Der Winter ist hier im Schnitt um die 15°, was heisst die Biene fliegt und verbraucht somit eingelagertes Futter, dann haut es aber für eine Woche oder zwei auf unter 5°. Stell Dir vor was das für die Bienen heisst. Ohne ordentliche Wintervorbereitung geht nichts. Ist viel schwieriger als die Bienen im Schnee zu überwintern.

Hallo Oliver,
bei 5 Grad Außentemperatur finden die Bienen im Stock jedes Futter. Der Futterabriss hat andere Gründe. Das beginnt schon mit dem lauen Winter, die Bienen haben kleine Brutnester versorgt und dann kam der brutale Frost (-15 bis - 18 Grad für 3 Wochen) die Bienen haben sich auf dem kleinen Brutnest zusammen gezogen und den Kontakt zum Futter verloren. Sie sind im wahrsten Sinne vor vollen Töpfen verhungert. auch ich habe so 3 Völker verloren. Dank meiner CAPAZ Waage konnte ich feststellen, das die Innentemperatur in den Beuten, gleich der Außentemperatur war. Also direkt neben der Wintertraube. Hätte die ohne Waage auch nicht geglaubt.
 
Wir haben hier das Problem der Kaltfronten. Der Winter ist hier im Schnitt um die 15°, was heisst die Biene fliegt und verbraucht somit eingelagertes Futter, dann haut es aber für eine Woche oder zwei auf unter 5°. Stell Dir vor was das für die Bienen heisst. Ohne ordentliche Wintervorbereitung geht nichts. Ist viel schwieriger als die Bienen im Schnee zu überwintern.

Hallo Oliver,
bei 5 Grad Außentemperatur finden die Bienen im Stock jedes Futter. Der Futterabriss hat andere Gründe. Das beginnt schon mit dem lauen Winter, die Bienen haben kleine Brutnester versorgt und dann kam der brutale Frost (-15 bis - 18 Grad für 3 Wochen) die Bienen haben sich auf dem kleinen Brutnest zusammen gezogen und den Kontakt zum Futter verloren. Sie sind im wahrsten Sinne vor vollen Töpfen verhungert. auch ich habe so 3 Völker verloren. Dank meiner CAPAZ Waage konnte ich feststellen, das die Innentemperatur in den Beuten, gleich der Außentemperatur war. Also direkt neben der Wintertraube. Hätte die ohne Waage auch nicht geglaubt.

Hmm, ob das von Biene zu Biene unterschiedlich ist? Ich habe nur Erfahrung mit Scutellata, und nun mit Ligustica (beides aus Sonnenregionen), aber ich sehe schon Probleme unter 15° sich zu bewegen. Bei unter 10°, schlimmer 5°, bewegen die sich kaum noch. Erstarren schon in der "Wintertraube".
Ich denke für die Wintertraube braucht es keine Minusgrade.
Das Problem ist ja eben nicht die extrem Tiefe Temperatur, da "friert" der Bien ja sprichwörtlich ein, sondern die Schwankungen, wie Du ja auch anmerkst, die Aktivität und somit Futterverbrauch hervorrufen. Wenn dann die Temperatur abrupt sinkt und der Bien am falschen Platz ist. Wars das schon. Auch der Verbrauch von den Vorräten hängt von der Temperatur ab. Wenn die Bienen den Honig nicht "essbar" machen können (fehlen von Energie/Bienenmasse), sterben die auf dem Futter.
Wobei alles wohl auch artabhängig ist, die Monticola soll ja sogar bei Minustemperaturen fliegen!?

Wenn Zander so klein ist, dass das Futter einer Zarge nicht reicht, würde ich die Beute wechseln ;-)
Noch ein Motiv mehr auf Dadant/Jumbo umzusteigen...

Das Thema ist Super-Komplex. Bin mir aber sicher Ihr werdet dem Kollegen schon den richtigen Rat geben. Schwierig sind diese Ferndiagnosen ja :)
 
Hallo Tommy!

Es ist nicht zu bestreiten, dass Futterabriss vorkommen kann. Du verwendest Zander zweizargig. Das ist eigentlich eine gute Voraussetzung. Da sollte ein Futterabriss eigentlich nicht vorkommen und wenn doch, dann stellt es die absolute Ausnahme dar. Ich verwende auch Zander zweizargig und betreue seit ca 20 Jahren bis zu 27 Völker. In all den Jahren ist es vielleicht 2 oder 3 mal vorgekommen, dass ein Volk wegen Futterabriss zu Grunde ging. Dabei war immer das gleiche Bild. Das Volk saß auf einer Seite und fraß sich nach oben durch. Als das Futter auf dieser Seite aus war, schafften sie den Umstieg in die andere Wabengasse nicht.

Grundsätzlich möchte ich dir raten, im Spätherbst und Winter nichts an den Völkern vorzunehmen, ausgenommen die OS-Behandlung. Die Bienen haben ihren Wintersitz eingerichtet und wissen grundsätzlich selbst am besten was sie brauchen. Wichtig ist auch, dass während der Einfütterung das Flugloch bereits die Endposition hat. Die Bienen richten ihren Wintersitz danach aus.

Du schreibst von leeren Waben auf der Seite. Das macht überhaupt nichts. Das ist immer so. Die Bienen tragen im Spätherbst das äußere Futter nach Innen.

Ich bin der Meinung, dass dein Völkerverlust nicht ursächlich auf Futterabriss zurück zu führen ist. Um die tatsächliche Ursache zu klären, wären folgende Fragen interssant:

Wie viele tote Bienen lagen in der Kiste, war der Totenfall annähernd bodenbedeckt, 3 cm hoch oder 5 cm hoch?

Waren Reste eines Brutnestes erkennbar, waren die Bienen zuletzt im unteren Magazin, hatten die bereits den Rähmchenüberstieg geschafft oder waren die an den Rähmchenoberträgern der 2. Zarge angelangt.

Welches Futter und wie viel hast du eingefüttert?

Wann hast du eingefüttert?

MfG
Honigmaul
 
Tommy,

schreib uns doch mal wo du zu Hause bist. Für mich persönlich gilt, dass ich nur noch zweiräumig überwintere, wenn ich glaube, dass es unbedingt notwendig ist.

Das ist es aber eigentlich nie... denn wenn man beobachtet wie viele Sommerbienen abgehen und was dann noch übrigbleibt- wenn ich sehe, was da dann nach dem Winter noch rauskommt, sieht man ja schon bei der Restentmilbung, dann frage ICH mich, wieso zweiräumig.

Gut, da scheiden sich zwar die Geister, aber für mich ist es klar- zudem spare ich noch an Futter UND der Abriss ist unwahrscheinlicher.

Es kann passieren, keine Frage, aber dennoch ist es so, dass weitaus mehr Völker im Frühjahr verhungern, sprich wie du schreibst, dass Brutpflege beobachtet wurde.

Wieso also die Völker im Dezember zerreissen und Futterwaben umhängen? So eine Empfehlung habe ich nie gehört, kann dir davon nur abraten. Schaust besser Ende Feber, Anfang März bei lauem Lüftchen in die Völker und gibst bei Bedarf Futterwaben, oder Futterteig. Wenn es wirklich warm ist und man glaubt man müsse alles neu ordnen und in Brutnestnähe bringen, könnte man Futterwaben aufritzen und umtragen lassen, doch mit dieser Maßnahme sind bestimmt nicht alle einverstanden.

Würde ich eigentlich auch nicht machen ...
 
Hallo Bienenfreunde
Vielleicht kann mir jemand erklären warum wir Menschen immer alles besser wissen als die Bienen, obwohl die Bienen schon viel länger leben als wir Menschen?

Wie die Anordnung des Futters für den Wintersitz zu sein hat, bestimmen bei mir die Bienen. Bei mir wird keine Wabe verrückt oder verschoben (weil sie nicht mittig oder am Rand ist) und keine Brut- oder Futterwabe verändert. Nach Entnahme der Honigzarge kommt die Futterzarge (mit 12 HZ-Rähmchen mit Frühjahrshonig) auf das Brutnest (12-rahmig BW) und dies funktioniert. Alle MW oder nicht ganz ausgebaute MW werden bei der Honigentnahme (meist schon vorher) entfernt und die Bienen erstellen sich ihren Wintersitz völlig allein. Welche Waben (Futter- oder Pollen- oder Leerwaben) wo auch immer sind, bleiben sie, weil es die Bienen so angordnet haben. Meiner Meinung nach, wissen die Bienen sehr wohl wie sie es brauchen und damit habe ich auch kein Problem, dass die Anordnung nicht stimmen könnte.
Mfg Walter
 
Jepp - und ich habe nicht einmal gewusst dass es so etwas wie Futterabriss gibt.
Da kann ich nun froh sein, dass dieser Kelch an mir vorbei gegangen ist, und
hoffen dass es nicht doch noch passiert.
Das Wetter scheint in meiner Region nun wärmer werden zu wollen.
Für den kommenden Herbst, Winter und Frühling werde ich mir darüber
mal Gedanken machen.

Viele Grüße,

Hagen
 
Nach Entnahme der Honigzarge kommt die Futterzarge (mit 12 HZ-Rähmchen mit Frühjahrshonig) auf das Brutnest (12-rahmig BW) und dies funktioniert.Mfg Walter

Hallo Walter,

das interessiert mich, weil ich schon länger genau mit diesem Gedanken spiele. Ist vielleicht OT, kann sein. Wie lagerst Du die Waben mit dem Frühjahrshonig bis zur Auffütterung ? Kandiert der Honig nicht in der Wabe ? Müssen die Waben vor dem Einfüttern aufgeritzt werden oder gibst Du sie verdeckelt ?
 
Hallo Zusammen,

ich bin in Süddeutschland im südlichen Schwabenländlä (südlich der Donau) zuhause; warm/kalt Perioden wechseln hier oft und auch Fön ist keine seltene Wetterlage.

die Sache mit dem Zitieren hab ich glaub ich noch nicht raus aber ich versuche es mal:


honigmaul: Das Volk saß auf einer Seite und fraß sich nach oben durch. Als das Futter auf dieser Seite aus war, schafften sie den Umstieg in die andere Wabengasse nicht.

das hatte ich glaube ich nicht, die obere Zarge war voll mit Futter, die Bienen hatten sich schon nach oben durchgearbeitet, es war an den unteren Wabenrändern auch teils ein kleinerer leerer bebrüteter Teil zu sehen; ich hab leider beim Ausräumen nicht so exakt geschaut, da ich den Schock bei den drei Völkern schnell hinter mich bríngen wollte.

honigmaul:
Wie viele tote Bienen lagen in der Kiste, war der Totenfall annähernd bodenbedeckt, 3 cm hoch oder 5 cm hoch?

Es lagen wenig Bienen auf dem Boden; sie hingen teils noch aneinander an einer Kette; teils waren welche auf den Futterwaben - sie saßen einfach in kleinen Gruppen drauf wie wenn nix wäre; nahe dem Brutnest steckten aber viele in den leeren Zellen;

Waren Reste eines Brutnestes erkennbar, waren die Bienen zuletzt im unteren Magazin, hatten die bereits den Rähmchenüberstieg geschafft oder waren die an den Rähmchenoberträgern der 2. Zarge angelangt.

Ja es waren Reste eines Brutnestes erkennbar, eines war sogar ganz nett groß, die Bienen waren in allen drei Beuten im unteren Maganzin, es fehlte nur wenig Futter oben (wobei ich nicht mehr sagen kann bei welchem das Brutnest auch nach oben gedrungen war (aber oben leer) ich habe zwei Wirtschaftsvölker und einen Ableger eingewintert.

Welches Futter und wie viel hast du eingefüttert?

Api Invert, am Ende hatten sie zwischen 19 und 22 kg Futter in der Beute

Wann hast du eingefüttert?

Bei den Wirtschaftsvölkern Beginn Ende Juli, Ende der Fütterung Anfang September (3 Futtergaben); den Ableger hatte ich Ende Mai gebildet und fortwährend gefüttert; Anfang September war Ende der Fütterung nachdem er ca. 20 kg Futter hatte.

Wie gesagt als die erste Wärmeperiode war im Februar waren meine Bienen ok (alle drei Völker) dann hatten wir nochmal mehrere Tage -10°C und ihr Leben war ausgehaucht.


Vielen Dank für Eure tollen Infos und Denkanstöße;
aus dem Bauch raus hätte ich auch gesagt die Bienen wissen doch wo sie am besten wohnen wollen und was sie brauchen also besser nicht in der Kälte stören - aber nach dieser mehrfachen Erfahrung hab ich etwas Sorge dass ich etwas Entscheidendes übersehen habe und das rauszufinden seid ihr einfach Alle Klasse!!!

Freue mich auf weitere Anregungen
LGT
 
Hallo Tommy!

Es lagen wenig Bienen auf dem Boden; sie hingen teils noch aneinander an einer Kette; teils waren welche auf den Futterwaben - sie saßen einfach in kleinen Gruppen drauf wie wenn nix wäre; nahe dem Brutnest steckten aber viele in den leeren Zellen;

Das ist ein eindeutiges Zeichen, dass die Bienen entweder von Haus aus sehr wenige waren, oder frühzeitig gealtert und durch das Flugloch abgegangen sind. Eigentlich ist das ein typisches Zeichen auf Varroaschaden.

Beim Futterabriss fallen alle Bienen in die Kiste. Den sterbenden Bienen fehlt aufgrund des Futtermangels die Kraft zum Ausfliegen. Bei einer alternden (varroageschädigten) Biene, die am vollen Topf sitzt, ist das nicht so.

Wenn in meiner Beute, 9 Rahmen Zander, ein 5000 Bienen Volk stirbt, würde sich im Unterboden ein ca 3 cm hoher Totenfall bilden - über die gesamte Fläche von ca 34 x 42 cm (4 Bienen/cm3). 5000 Bienen ist die unterste überlebensfähige Grenze. Ein normales Wintervolk hat 10000 - 15000 Bienen. Das ergibt einen ordentlichen Sterz an toten Bienen (kein schönes Bild).

Deine Bienen dürften vorzeitig gealtert sein und haben die Beute verlassen. Ich nehme an, dass es sich um einen Varroaschaden gehandelt hat.

Ungeeignetes Futter, oder zu späte Einfütterung, wodurch die Bienen auch frühzeitig altern können, würde ich ausschließen.

MfG
Honigmaul
 
Hallo Honigmaul,

vielen Dank für Deine Einschätzung!
Es waren viele Bienen im Volk und auf der Traube, als ich reinsah habe ich sie beim Waben ziehen erst abgestreift, von unten am Einflugloch konnte ich (vor dem Öffnen der Beute) keinen erhöhten Totenfall sehen; das hat mich so verwundert;
und es hat mich verwundert dass Bienen oben auf dem Futter saßen (die kleinen Gruppen) wo ich dachte, warum haben die es nciht geschafft Futter nach unten zu bringen;
vielleicht war es ja ihre Verzweiflung und sie sind oben dann erfroren?!?; Melizetosehonig würde ich ausschließen;

Du hast recht, es ist schrecklich eine Beute voll mit Bienen zu öffnen und sie bewegen sich nicht mehr; ich habe einem zufällig vorbeikommenden Bekannten das Bienenvolk und dessen Aufbau an dem ersten Volk welches ich öffnete gezeigt; das hat mich dann etwas beruhigt da sie noch den Zweck erfüllten einem Interessierten einen völlig ungefährlichen Einblick in ein Bienenvolk zu verschaffen.
Es wurde ihnen einfach das Licht ausgemacht.

Auf jeden Fall denke ich dass ich den Unterschied nun zwischen Futterabriss und Varroa erkennen kann; wie Du sagtest bei Varroa müssten also wenige Bienen übrig sein; das hatte ich nicht - wenn sie ausziehen ist es nicht so schrecklich wie wenn man die Toten entsorgen muss!!!

Danke und LG
Tommy
 
Hallo Klaus
Die Waben werden verdeckelt nur gegen den Honigraum getauscht. Gelagert wird der Futterhonig im Kühlraum mit ca. 10-12°C
Mfg Walter
 
Hallo tommy !

Mir ist es vor 2 Jahren ebenso ergangen wie dir. Ich habe nur ein Jungvolk über den Winter gebracht.
Ich dachte vorerst auch an einen Futterabriß. Im Vorjahr stellte ich dann meine Varroabehandlung und die Fütterung etwas um
Ich habe nur wenig zugefüttert und gelegentlich das Brutnest kontrolliert. Mein Resümee heute: Brutnest verhonigt (weniger Winterbienen und kaltgesessen). Voriges Jahr 1 Volk eingewintert - 1 ausgewintert.

Gruß franz
 
Hallo Walter, das was du hier schilderst ist vielleicht auch manchmal der Grund warum ein Anfänger oft sehr erfolgreich ist, weil er noch zu wenig Wissen hat um einzugreifen.

Die Rückschläge kommen dann, wenn er Ahnung hat, die ersten Kurse besuchte und sein Fachwissen unter die Bienen bringen will :toothy8:

Walter ich will nicht vom Thema abschweifen aber wie machst du es dann wenn es um Schwarmverhinderung geht, lässt du dann auch alles so wie es ist und greifst nicht ein?
 
Hallo Wolli
Zur Schwarmverhinderung habe ich auch nur die Bildung von Zwischenableger. Wenn allerdings bereits Weiselzellen angeblasen werden, ist zu überlegen was der Grund für die WZ ist. Wenn zu wenig Raum vorhanden ist, wird die WZ ausgebrochen und erweitert. Ziehen die Bienen danach nochmals eine WZ, wird ein Königinnenableger gemacht und eine WZ bleibt im Volk. Sonst wir eigentlich regelmässig geschröpft und Sammelbrutableger mit 3-4 Brutwaben erstellt.
mfg Walter
 
Hallo Franz,

wie meinst Du das mit wenig zufüttern; hast Du auch Zander und winterst dann auf einer Zarge ein? Wie viel Futter gibst du dann zu?
Ich werde mal nachlesen wie das mit der Einraumüberwinterung auf Zander geht. Da muss man sicher noch viel mehr aufpassen dass nicht zu viel gefüttert wird (Stichwort: Kalt sitzen)

Was hast Du an der Varroabehandlung gemacht?
Ich mache die zweite Behandlung mit Oxalsäure, da der Winter letztes Jahr nicht kommen wollte konnte ich sie erst am 20. Dezember machen (ich mache die Träufelmethode);
es kann also schon sein dass meine Völker aufgrund der Kombination Varroa, wenig Winterbienen (5000 sind ja optisch auch noch viele) und dem Kälteeinbruch im Februar gestorben sind.

Auf jeden Fall finde ich alle Eure Anregungen für mich als Bienenneuling super!
Tommy
 
Hallo !

Ich imkere mit Flachzargen und überwintere 2-zargig. Beim Einfüttern habe ich 1x 4 Liter Zuckerwasser 1:1
verabreicht. Anschließend noch ein paar Liter mit dem Lochdeckelglas. Wie gesagt die Menge richtet sich
nach dem Trachtangebot. Dafür habe ich ca. 14- tägig das Brutnest auf genügend Platz kontrolliert. Bei
einem Volk leiste ich mir den Zeitaufwand.
Ende Juli nach dem Abschleudern habe ich sofort 1x mit Bienenwohl geträufelt. Danach habe ich 3x mit
AS-Schwammtuch von oben behandelt.
Im Dezember erfolgt noch 1 Behandlung mit Bienenwohl. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

gruß franz
 
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