Wabenhygiene im Frühling (Zweizarger)

Nils

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Hallo miteinander,

ich hätte mal eine Frage bzw. Idee zur Wabenhygiene beim Zweizargern....

Im Prinzip sehe ich drei Möglichkeiten der Wabenhygiene:


  1. im Herbst beim Einengen die unterste Zarge komplett weg
  2. bei Zweizargern im Frühling die unterste Zarge komplett weg
  3. Rähmchenweise erneuern

Version 1) und 2) gehen nur, wenn die unterste Zarge brutfrei ist.
Mir geht’s hier um Version 2), also die Wabenhygiene im Frühling bei zweizargiger Überwinterung.

Theoretisch sollte man jetzt (bzw. schon früher), die unterste Zarge weg nehmen können, da sie brutfrei sein dürfte. Das hat bei mir bei einem Volk geklappt (bis auf eine Handvoll Stifte), aber bei kühlen Temperaturen war das nicht so erfreulich. Weder für Imker noch für die Bienen.
(5 Stiche, eine davon im Genick - danach holte ich mir dann doch mal den Schleier)

Bei 4 weiteren Zweizargern brauche ich das gar nicht zu versuchen, schon beim Blick von oben ist klar daß unten Brut drin sein muß bzw. die Bienen noch weit unten sitzen. Nun könnte ich rähmchenweise erneuern - die zargenweise Wabenhygiene würde mir aber besser gefallen.

Darum geht mir momentan was im Kopf herum, von dem ich gerne wüsste was ihr davon haltet.

Bei Zweizargern soll man ja eigentlich jetzt nichts aufsetzen. Erst zur Kirschblüte den Honigraum.

Was wäre denn, wenn ich jetzt die nächsten Tage eine Zarge aufsetze (also eine dritte)? (ohne ASG) Würde das Brutnest dann nach oben wandern und in 3-4 Wochen wäre die unterste Zarge relativ sicher brutfrei?

Dann zur Kirschblüte noch den HR drauf und die überflüssige unterste Zarge weg? Dann hätte ich wieder 3 Zargen und das Wegnehmen der untersten Zarge müsste relativ streß- und gewaltfrei ablaufen.
Theoretisch.

Was meinen die Praktiker dazu?

Danke,

Nils
 
Hallo Nils!

Ich regle das Problem schon im Sommer des Vorjahrs.

  • den Zargentausch versuche ich so zu gestalten, dass das älterste Wabenmaterial im Juni nach unten kommt
  • im Zuge der Honigernte oder kurz danach wird auch die unterste Zarge entnommen
    • Rähmchen mit Brut kommen über Absperrgitter auf ein kleines Volk am Stand - diese werden nach Auslaufen der Brut entfernt
    • Rähmchen ohne Brut kommen in den Wachsschmelzer
  • als zweite Zarge werden nun die ausgeschleuderten Waben oder auch Mittelwände aufgesetzt
  • danach Futter und Milbenbehandlung

Hab diese Waben auch schon zur Bildung von Ablegern verwendet, ist jedoch in Bezug auf Wabenhygiene nicht die beste Lösung.

Arbeitstechnisch hat dies für mich den Vorteil, dass:
  • Wachs aus diesen Waben übern Winter zu Mittelwänden verarbeitet wird
  • die Rähmchen werden übern Winter aufbereitet und mit Mittelwänden versehen

Schöne Grüße Sepp
 
Hallo Nils,
wie bei Deinen 4 Völkern, hat das mit der Zargenentnahme bei mir nicht geklappt. Habe den Termin jedes Mal übersehen, da es immer so kalt war.
Mein Resultat: Habe einzargig überwintert, habe dann aber immer das mulmige Gefühl, dass das Futter nicht reicht.
Folge: Ich stelle mit der Zeit auf größeres Format um.

Zu Deiner Frage: Ich habe die Wabenhygiene dann erst mal reduziert, indem ich oben und unten nur die alten Waben entnommen habe, die nicht oder sehr wenig bebrütet waren. Alte gut besuchte Schinken habe ich an den Rand geschoben und auslaufen lassen. Das muss man aber so allmählich über den Sommer bewerkstelligen und macht somit Zusatzarbeit.

Viele Grüße, Christian
 
Servus Christian,

danke für deine Antwort!
Ja genau, erst ist es dauernd zu kalt dafür und dann ist schon Brut drin :)
Weil letzten Herbst die zargenweise Wabenhygiene bei 2 Völkern so gut geklappt hat, würde ich das gerne öfters so machen. Die rähmchenweise Rumschieberei gefällt mir nicht so gut, weil man dann doch mal ein Rähmchen übersieht, ständig seine Finger im Brutnest hat usw.

Ein größeres Format - interessant! Welches schwebt dir vor? Zander 2/3? Dann hast du aber noch mehr Probleme mit Wabenhygiene, weil die größeren Formate noch weniger brutfrei werden?? Ist aber nur so eine Vermutung meinerseits.

Den Großteil habe ich auch einzargig überwintert. Seit Januar renne ich ständig mit Kofferwaage herum. Aber das ist mir fast lieber, als daß unten die alten Schinken drinnen bleiben. Bei Einzargern muß man jetzt nur die Randwaben entnehmen wenn nötig, das ist viel einfacher als bei den Zweizargern.
Insgesamt gefällt mir die Einzarger-Überwinterung besser, auch wenn ich seit Januar zufüttere. Aber mit Teig gehts leicht und auch Sirup im Glas ist sehr einfach zu verabreichen.

Aufgrund der nicht vorhandenen Antworten auf meine Frage gehe ich mal davon aus, daß noch niemand die Gabe einer dritten Zarge im Frühling versucht hat?
Gibt es echt keinen, der das schon mal gemacht hat, und sei es nur versehentlich?

Dann muß ich das doch glatt selber mal ausprobieren bei meinen 4 Zweizargern... :)


Servus,

Nils
 
Ich mache die Wabenerneuerung bei einer totalen Bauerneuerung nach dem Abschleudern im Juli.
 
Aufgrund der nicht vorhandenen Antworten auf meine Frage gehe ich mal davon aus, daß noch niemand die Gabe einer dritten Zarge im Frühling versucht hat?
Gibt es echt keinen, der das schon mal gemacht hat, und sei es nur versehentlich?
Ich habe es noch nie gemacht, und mache es auch nie, denn die Wabenhygenie ist bei mir kein Problem, ich mache sie jedes Jahr nach dem Abschleudern rähmchenweise, alle angedunkelten Waben wandern in den Dampfwachsschmelzer, auch wenn unterm Jahr dunkle Leerwaben gefunden werden, das Zeitfenster nach dem Abschleudern dazu ist geradezu riesig gegenüber dem Frühjahr. Im Frühjahr ist meist überhaupt keine Zeit für Wabenhygenie, die paar wenigen optimalen Tage sind übervoll mit anderen wichtigen Arbeiten. Dann der große Nachteil dass im Frühjahr die dunklen Waben meist schon frischen Nektar enthalten.

Ich habe dieses Frühjahr nur die evtl. angeschimmelten Randwaben entnommen, was bei Warmbau und DNM sehr einfach vonstatten geht, da der Imker seine Finger nicht einmal ansatzweise in die Nähe des Brutnestes bringen muss.

Du glaubst mir bestimmt wieder nicht Nils :), das Thema hatten wir schon oft und auf mich hörst du in diese Sache überhaupt nicht, das muss einmal laut und deutlich gesagt werden :b020 Lieber machst du so hochkomplizierte Dinge wie Zargenwolkenkratzer :)
 
Ein größeres Format - interessant! Welches schwebt dir vor? Zander 2/3? Dann hast du aber noch mehr Probleme mit Wabenhygiene, weil die größeren Formate noch weniger brutfrei werden?? Ist aber nur so eine Vermutung meinerseits.

Den Großteil habe ich auch einzargig überwintert. Seit Januar renne ich ständig mit Kofferwaage herum. Aber das ist mir fast lieber, als daß unten die alten Schinken drinnen bleiben. Bei Einzargern muß man jetzt nur die Randwaben entnehmen wenn nötig, das ist viel einfacher als bei den Zweizargern.
Insgesamt gefällt mir die Einzarger-Überwinterung besser, auch wenn ich seit Januar zufüttere. Aber mit Teig gehts leicht und auch Sirup im Glas ist sehr einfach zu verabreichen.

Hallo Nils,
Habe alle Einzargig überwintert und möchte dabei bleiben. Einen zweiten Brutraum gibt es bei mir nicht mehr, denn dann hätte ich gar keinen Honig in den letzten zwei Jahren gehabt.
Unser Klima ist echt bescheiden.
Als neues Maß werde ich 1,5 DNM nehmen. Habe dazu auch schon ein paar neue Zargen. Ggfs. muss ich da wie bei den Dadant mit Schied arbeiten, das werde ich ausprobieren.

Das Füttern war mit den Einzargern kein Problem, so wie Du es schreibst, bei Dir auch nicht.

Einer meiner früheren Imkerpaten hat alle Völker (50) auf einmal auf 1,5 DN umgestellt. Der war da sowas von überzeugt, dass er nicht mal Tests gemacht hat.

Schönen Gruss, Christian
 
Ich mache es nach dem abschleudern, die unterste Zarge kommt weg, oben kommt der alte Honigraum als 2 Zarge drauf, die untere sollte um die Zeit brutfrei sein. Und wenn im Laufe des Jahres da was durcheinander gekommen ist, durch hochsetzen einer Brutwaben oder ähnliches wird auch das dabei bereinigt , in dem alte Waben mit Brut, an den Rand gehängt werden.

Das mit 1,5 DN ist interessant, würde mich interessieren wie das läuft, es ist ja doch weniger Fläche als bei 2 Zargen DN. Ich habe auch vor das als Versuch im Laufe des Jahres zu machen.

Gruß
Volker
 
Hallo Nils,

ich glaube auch wie Fix, dass es im Frühjahr nicht einfach mit der Wabenhygiene zu bewerkstelligen ist, außer du hast Zander auf zwei Zargen und kannst die untere komplett entfernen, so mach ich es jedenfalls bei den meisten bei mir - zu ca. 80 % klappt das bei mir, außer natürlich bei meinen Einzargern.

Das ist zwar Ot. aber ich hänge mal einen Link zu "Wabenerneuerung im Spätsommer" an, da ist das Zeitfenster wesentlich günstiger.

https://www.llh.hessen.de/downloads...2 - Wabenerneuerung im Spaetsommer 100924.pdf

Gruß Franz
 
...

Einer meiner früheren Imkerpaten hat alle Völker (50) auf einmal auf 1,5 DN umgestellt. Der war da sowas von überzeugt, dass er nicht mal Tests gemacht hat.

Schönen Gruss, Christian

Hallo Christian,

ich will diese Umstellung von NM auf 1,5 NM zur Zeit auch rigeros durchführen und ebenfalls mit ca. 50 Völkern.
Deshalb würde mich interessieren wie Dein Imkerpate es es bewältigt hat. Weisst Du da was näheres ?
 
Ich habe mit dem 1,5er Maß keine Erfahrung aber es werfen sich Fragen auf: Bei 1,5 Zargern ist die Wabenhygenie nicht mehr so einfach denke ich, da nur hohe neue 1,5er Waben zum Tausch für dunkle hergenommen werden können. Wo bekommt man soviele her? Mittelwände ausbauen lassen geht nicht immer.

Bei Magazinen ist es sehr einfach, ich nehme die ausgeschleuderten Honigwaben zur Erneuerung, von denen habe ich nach dem Abschleudern jede Menge. Im Frühjahr werden die Honigwaben sowieso neu gebaut, beim 1,5er Maß werden die Honigwaben im Normalmaß (Zander oder DNM) gebaut, diese kann man in den 1,5er Brutraum-Kasten nicht runterhängen so wie ich das theoretisch sehe.
 
Da könnten die Datantler bestimmt etwas zu sagen, weil mit der Wabenhygiene stelle ich mir das auch nicht so einfach vor, ich denke das wird mit schieden laufen. so könnt ich mir das vorstellen.
 
Es ist zwar nicht mehr Frühling, aber ich möchte kein eigenes Thema dazu aufmachen...

Bei einem 2-Zarger (das Überbleibsel eines ZWA mit alter Königin) möchte ich unbedingt die untere Zarge komplett einschmelzen. Die Waben sind nicht mehr wirklich schön..
:SM_1_02:


Weil unten alles voller Brut ist (viel verdeckelte, auch offene Brut und Stifte), habe ich bei der letzen Durchsicht kurzerhand zwischen 1 BR und 2 BR ein ASG eingelegt. (HR existiert nicht) Die Königin ist im oberen Teil.

Jetzt bin ich im Nachhinein etwas verunsichert ob das klug war? Die Königin ist nun oben, fern vom Flugloch. Der Platz zum stifteln wird wohl knapp - und die Königin wollte ja schon mal schwärmen, was ich mit einem ZWA verhinderte. Ob sie da jetzt nicht auf dumme Ideen kommt??

Was meint ihr, funktioniert das und ich kann so zargenweise Wabenhygiene betreiben?
Ich würde nach 3 Wochen die untere Zarge komplett weg nehmen und auf der verbleibenen 1 Zarge einwintern.

Danke,

Nils
 
Man könnte vielleicht die Zargen tauschen und die zu wechselnden oben hingeben.
Dann das Absperrgitter und die Königin unten lassen.
 
Man könnte vielleicht die Zargen tauschen und die zu wechselnden oben hingeben.
Dann das Absperrgitter und die Königin unten lassen.

Habe ich auch schon überlegt - aber dann tragen sie mir oben das Futter rein?
 
Du könntest Zargentausch durchführen; also KÖ mit Brut ganz unten, dann einen HR (entweder mit MW und LW oder nur LW), dann Absperrgitter,dann die auslaufende Brut ganz oben. In 3 Wochen nimmst einfach die 3te, nun leere Zarge weg und fertig.


Lg Clemens
 
Ich habe mit dem 1,5er Maß keine Erfahrung aber es werfen sich Fragen auf: Bei 1,5 Zargern ist die Wabenhygenie nicht mehr so einfach denke ich, da nur hohe neue 1,5er Waben zum Tausch für dunkle hergenommen werden können. Wo bekommt man soviele her? Mittelwände ausbauen lassen geht nicht immer.

Auch darüber habe ich mir mit meinem Versuch "1,5 Zander, mein erster Versuch" schon den Kopf zerbrochen, heute könnte ich Dank unseres OG Mitglied´s -ist jener mir die eine 1,5 Zarge zur Verfügung stellte- erfahren, dass ich zwei weitere 1,5 Zander bekommen kann, er kann damit ganz einfach nichts anfangen.

Nun meine Idee, die bisherigen 10 Jumbo und 2 x 10 ÖBW Halbwaben sind bekanntlich nulljährig, ab dem Abschleudern kommen die 20 Halbwaben weg, nun wird gefüttert und entmilbt, gehe also mit 10 Waben 1,5 Zander in den Winter.

Ab Mitte Feber wird per FuT gefüttert, beim 1. Erweiterungsschritt Anfang bis Mitte April setzte ich eine 1,5 Zander auf, hier beginnt nun das schon hinlängliche bekannte Spiel von vorne, nämlich, eine BrW nach oben, es folgen 9 MiW um den Raum aufzufüllen. Ein bis längstens zwei Wochen erfolgt der Zargentausch, somit habe ich ohne viel Mühe auf einem Schlag abermals nulljährige Waben.

Josef
 
Hallo,

gestern schaute ich in das fragliche Volk rein - es kam wie es kommen mußte: Schwarmstimmung!
Unten läuft die Brut aus, nur noch verdeckeltes zu finden, jede Menge Bienen.
Oben über ASG Stifte, aber auch noch einige Waben Platz zum stifteln. Und mindestens 7-8 Zellen mit Larven und Gelee. Rechnet man das Alter ungefähr zurück, dann hat die Dame sofort nach der letzten Durchsicht die Zellen bestiftet. D.h. das ASG hat den Schwarmtrieb nicht unbedingt gefördert, der war einfach schon da.

Ich habe nun erst mal die dritte Zarge gegeben mit einigen MW - aber davon vergeht die Schwarmstimmung bestimmt nicht. Ich bin grad etwas unsicher was ich mit dem Volk machen soll. Josef würde abdrücken, das kann ich nicht. Evtl. mache ich einen ZWA und vereine das Volk in 8 Tagen wieder... *grübel*
Aber ich freue mich schon darauf in 2 Wochen die komplette untere Zarge einschmelzen zu können!

Servus,

Nils
 
Mitte März werde ich einengen. 5 Futterwaben lasse ich in den Völkern der Rest wird mit Brutwaben aus der ersten und zweiten Zarge aufgefüllt und die Windel eingeschoben.

Manche Völker sind noch voll mit Futter. Kein Wunder habe ich doch gut 35 Liter 2:3 in die 2-Zarger reingefüttert. Letztes Jahr war mir eine Lehre bis Mitte Mai - Anfang Juni kam nichts rein ...
 
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