Vortrag Albert Muller

Da sich ein beträchtlicher Teil der Varroen auf den Bienen befindet und dort nach gängiger Meinung auch bleibt, und die jungen Milben zum Reifungsfraß ihre Wirtsbienen nicht verlassen werden, wird sich vermutlich nur ein gewisser Teil der Varroen im Gitter finden.
Aber selbst wenn ein wesentlicher Teil Milben, nicht der natürliche Totenfall, zum Zeitpunkt der Schwarmzeit ohne Chemie aus dem Volk entfernt werden kann, wäre diese Methode einen Versuch wert. Auch wenn es nicht 80 oder 90% sind.
Für den, der die Zwischenablegermethode anwendet, ist ein Anbringen eines varroadichten Gitters ein sehr kleiner Aufwand.
Ich finde es sehr interssant, auch wenn ich mich erst mit dem Gedanken anfreunden muß, dass die Varroen per Pedes zur Brut unterwegs sein sollen.
 
Versuch macht gluch... so sehe ich das auch.:p
 
Der Imker muß unbedingt die Mehrfachparasitierung einer Brutzelle durch die Varroa verhindern.
Prinzipiell richtig.
Spielt aber normalerweise erst nach der SSW - oder bei aktiver Milbenzucht durch massive Fehler in der Betriebsweise - eine Rolle.

Wenn nur eine Milbe in die Zelle gelangt, liegt die Lebensfähigkeit der Nachfolgegeneration von Milben bei 30%. Wenn jetzt aber durch Mehrfachparasitierung die Inzucht unterbunden wird, steigt die Lebensfähigkeit auf 70%.
Woher stammen denn diese Fantasiezahlen?!
Bei Einfachparasitierung liegt die "Lebensfähigkeit" der adulten Milben bei 80%, sofern die Bienen keine Brut ausräumen oder öffnen.

Bien und Tracht gehören zusammen. Bei Trachtlosigkeit sinkt die Bruttemperatur von 35 auf 34°C, dadurch höhere Varroavermehrung
Wenn mehr Damen zu Hause sind, ist es kälter in der Kiste?
Das möchte ich mal bezweifeln.

Um Mehrfachparasitierung zu vermeiden. muß die Varroa zum Entwicklungshöhepunkt eines Volkes (1. bestiftete Weiselzelle) dezimiert werden.
Als Dogma ist das falsch.
Denn es ist nur eine von mehreren Möglichkeiten.

Just my 2 Cents


André
 
Ihr dürft den Vortrag nicht falsch verstehen. Da wird jetzt nicht die einzige richtige Meinung vertreten, sondern der Vortrag sollte als Gedankenanregung für Imker dienen. Wie schon Vorredner schrieben, versuchen macht klug. Man muß auch andere Möglichkeiten ins Auge fassen.

Ludwig Wittgenstein: Wir können also in der Logik nicht sagen: Das und das gibt es in der Welt, jenes nicht.
Das würde nämlich scheinbar voraussetzen, daß wir gewisse Möglichkeiten ausschließen und dies kann nicht der Fall sein, da sonst die Logik über die Grenzen der Welt hinaus müßte: wenn sie nämlich diese Grenzen auch von der anderen Seite betrachten könnte.

Gruß
Hans Peter
 
Ihr dürft den Vortrag nicht falsch verstehen.
Gruß
Hans Peter

Da bin ich deiner Meinung. Wer nicht die Originalfassung hörte, muss die Informationen aus deiner und Walters Beschreibung beziehen. Für mich sind zwei Kernpunkte massgebend: 1. Die reduzierte chemische Bekämpfung der Varroa und 2. Die Betriebsweise in der besagten Einraumbeute.
Da ich dem ersten Punkt in meiner Imkerei auch höchste Priorität einräume (5B), steht für mich die geschilderte Betriebsweise auf dem Prüfstand.
In der Hinterbehandlungsbeute in Reihenaufstellung im Bienenhaus ist das Vorgehen nicht praktikabel.
Interessant wäre es nun, wenn die Oberbehandler sich dieselbe Frage stellen würden. Die Konstruktion der Zwischenböden mit entsprechender Begitterung bilden kein technisches Hindernis. Wie soll das aber laufen mit dem Volk als Ganzes mitten in der Trachtzeit. Da sehe ich nicht durch, muss allerdings bekennen, dass sich meine Erfahrungen mit Magazinen in Grenzen hält.

mfG Christian
 
Hallo Christian
Du darfst darauf wetten dass diese Methode in diesem Jahr bei mir einige Versuche mitbringen wird. Da ich weitgehend mit Magazinbeuten arbeite, werden Zwischenableger mit dieser Varroareduzierung und natürlich auch in der Schwarmzeit gearbeitet. Ergebnisse werde ich dem Forum bekanntgeben.
MfG Walter
 
Hallo Walter, hast du Ergebnisse?

Wie könnte man das bei Dadant umsetzen?
 
Hallo Bienenfreunde
Selber habe ich versucht die Methode von Muller auch bei Magazinbeuten umzusetze. Da ich in meiner Betriebsweise regelmäßig Brutwaben in den Honigraum und MW bzw. frisch ausgebaute Waben in den Brutraum setze, war als Absperrgitter das Mullerbrett nicht allzu wirksam, da ja imm wieder Waben mit teilweise offener Brut in den Honigraum kamen. Um eine Effektivität zu erzielen müssten beim BW-Umsetzen diese zumindest so lange über dem Brett bleiben bis alle Bienen geschlüpft sind. Dies ist natürlich ein Problem wenn die anderen Bienen nicht in den Honigraum kommen, es wird natürlich nicht viel Honig eingetragen. Fazit: Die Bienen werden WZ ziehen und versuchen eine eigene Königin zu bekommen.
Muller arbeitet mit einer Einraumbeute wo er dieses Trennschied in der Schwarmzeit einsetzt. Er macht eigentlich damit einen Zwischenableger in der Waagrechten. Dafür wäre auch das Mullerbrett ohne weiteres einzusetzen. Da ich jedoch von meinber eigenen Betriebsweise nicht abweichen will, war dies ein Versuch etwas anderes zu probieren.
Wie gesagt als Zwischenableger ist es durchaus interessant einzusetzen. Vielleicht kommt es bei mer Betriebsweise einmal zum Einsatz.
Selber arbeite ich mit 12rahmigen Beuten und Halbzargen und mache generell bei Schwarmgefahr einfach nur Königinnenableger. Dies ist bei mir am einfachsten und auch am sichersten was Königinnen betrifft.
mfg Walter
 
Zurück
Oben