Varroa-Gate (Varroaschleuse)

Christian, du glaubst doch wohl nicht das ich so primitiv denke , plane und baue würde.....

Servus Kurt,

ich denke nicht, dass das die Einschätzung von Christian ist. Es ist nur so, dass dies ein schwieriges Thema ist an dem sich schon viele Imker die Zähne ausgebissen haben.

Auch mir ist das generelle Thema Varroaschleuse schon durch den Kopf gegangen, so tiefgehend wie Du habe ich mich allerdings nicht damit befasst. Ich habe es hier bei auf Erfahrung basierenden theoretischen Überlegungen belassen:

- da eine einzige Milbe reicht, um eine neue Population zu entwickeln und man nie alle Milben im Volk erwischt, kann keine 100%ige Milbenfreiheit im Volk erreicht werden

- selbst wenn ein Volk 100% milbenfrei wäre, so kann es keine 100%ige Milbenschleuse geben, das Volk würde wieder infiziert (und sei es durch "infizierte Bienen", die bei geöffneter Beute etc. ins Volk gelangen), man kann das Volk nicht permanent gegen Bienen, die die Schleuse umgehen können absichern

- durch eine solche Schleuse brächte man Wirkstoffe ins Volk, ggf. in den Honig oder Wachs. Auch, wenn dies nur Puderzucker wäre, brächte man dadurch während der Tracht ungeeignete Stoffe ins Volk (mal abgesehen davon, dass der schnell verklumpen würde). Während der Tracht darf man keine organischen Säuren oder andere Wirkstoffe ins Volk einbringen, Oxalsäurepulver scheidet also auch aus

- eine dauerhafte Behandlung kann ggf. zu Resistenzen der Milben führen

- eine konventionelle Behandlung ist weiter nötig aber auch zugleich ausreichend

Aufgrund dieser Faktoren würde ich es mir einfach nicht zutrauen, eine effektive Schleuse zu entwickeln. Ich probiere durchaus neue Sachen aus, aufgrund meiner geringen Zeit muss ich aber genau abwägen, was am meisten Erfolg verspricht.

Das bedeutet aber nicht, dass ich Deine Bemühungen in dieser Richtung nicht wertschätzen würde!

Gruß,
Hermann
 
- selbst wenn ein Volk 100% milbenfrei wäre, so kann es keine 100%ige Milbenschleuse geben, das Volk würde wieder infiziert (und sei es durch "infizierte Bienen", die bei geöffneter Beute etc. ins Volk gelangen), man kann das Volk nicht permanent gegen Bienen, die die Schleuse umgehen können absichern
Da ich eventuell im 2014 ein grösseres Schweizerbienenhaus (16 CH Kasten) übernehmen kann, wäre der Zuflug bei offenen Kasten gleich null

und somit müsste es möglich werden 100% milbenfrei zu imkern, aber es wird sicher nicht einfach

Da müsste eben die Schleuse faktisch und praktisch 100% funzen
 
Und dann darf man nicht vergessen, wenn in einen Gebiet mehr Imker so imkern würden, dann hätte die Milbe keine grosse Chance mehr, weil dann auch keine Milben mehr im Flugraum wären

Bei meinem Bienenhaus wird ein Warnschild stehen, Achtung liebe Varroa bitte absteigen, Lebensgefahr:SM_1_19:

Hoffe das die lesen können
 
Bei meinem Bienenhaus wird ein Warnschild stehen, Achtung liebe Varroa bitte absteigen, Lebensgefahr
Hoffe das die lesen können

... du meinst, weil sie sich dann totlachen? ... :Bolt

(bitte nimm diesen Scherz nicht zu ernst ;) , dazu ist das Leben zu kurz)

Gruß,
Hermann
 
Ich kenne Imker, die hatten seinerzeit die Bayvarolstreifen (Wirkstoff: Flumethrin ein synthetisches Pyrethroid) mittels Reißzwecken direkt hinter den Fluglöchern so festgemacht, dass jede Bienen, die das Flugloch passierte, über diese Streifen laufen mußte. Hatte gut funktioniert, Völkerverluste durch die Varroa hatten sie erst, als Flumethrin-resistente Varroen sich entwickelt hatten.

Und da das "varroa-gate" mit Deltamethrin (ebenfalls ein synthetisches Pyrethroid) als Wirkstoff beschichtet ist, wird es auch einige Jahre gute Dienste zur Varroa-Abwehr leisten. Bis die Milben auch gegen diesen Wirkstoff resistent sein werden.

Es dürfte vor allem eine Frage des Preises sein, ob die Imkerschaft dieses Produkt aus dem Hause Bayer einsetzen wird.
[Und bei einigen Imkern eine Frage der Weltsicht, ob man mit solchen Mitteln die Lösung des Varroa-Problem noch einige Jahre weiter verschleppt].
 
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