Varroa 2015, Eure Bekämpfungsmethoden?

Was soll das erst geben wenn der beutenkäfer auch noch kommt?

Darauf bin ich schon vorbereitet, hab nun nur noch 4 cm hohe und völlig glatte Böden, auch keine Falze mehr. All diese Dinge erleichtern den Putztrieb nicht nur die Bienen, sondern selber kann ich leichter allfälligen Befall erkennen.

Josef
 
Hallo Hagen,
eine sehr interessante Sache mit deinen Überlebenden mit Bienen schlüpfenden Varroen.
Jetzt nicht böse sein wenn ich frage: hast du das festgestellt oder steht das in einem schlauen Buch?
Gruß
Rudi

Hallo Rudi,

das hatte ich zuerst nicht einmal vermutet.
Ich beobachtete kurz nach der Behandlung mit zunächst
stark minimiertem Milbenfall, dann einen plötzlichen und exzessiven
Anstieg. Ich muss dazu sagen, dass ich das Milbenzählen pingelig
mache.
Den Anstieg schob ich dann stets auf Reinvasion - schließlich habe ich ja
die Behandlung lege artis durchgeführt.
Sehr erfahrene Imker mit fundiertem Wissen teilten mir aber dann immer wieder
mit, dass dies wohl keine Reinvasion ist.
Dann kamen Zweifel bei mir auf.
Letztendlich war es dann die Information über einen Vortrag, und dann die
Daten der Universität Würzburg.
Daraus geht hervor, dass die Ameisensäure die Fähigkeit der Bienen beeinflusst,
die Brutnesttemperatur konstant zu halten. Diese fällt
stark ab, was die Brutphase verlängert. Die Bienen schlüpfen nicht nach 21 Tagen
sondern später. Damit kann die männliche Milbe ein bis zwei weibliche Milben mehr
begatten.

Würde nun die Ameisensäure so in die Brut wirken wie das landläufig (und auch in Vorträgen und Büchern)
beschrieben wurde, wäre dies gleichgültig, denn es würden dann auch nach 21+x Tagen nur tote
Milben aus den Zellen fallen wenn die Biene schlüpft.
Dem ist aber offensichtlich nicht so.
Wenn ich nun meine Erfahrungen der Vergangenheit darauf hin überprüfe,
ist dieser Zusammenhang sehr plausibel und deckt sich mit
den Aufzeichnungen der Uni Würzburg (Daten hatte ich in einem anderen Thread schon einmal eingestellt).

Betrachte ich das nun auch aus der physikalischen Perspektive, dann herrscht in der Zelle eine
recht hohe Luftfeuchte (wegen des Stoffwechsels der Larve), auf jeden Fall eine höhere als außerhalb der Zelle.
Eine hohe Luftfeuchte senkt aber die Fähigkeit der Luft andere Dämpfe auf zu nehmen.
Die Konzentration von Ameisensäure muss also in der Brutzelle niedriger sein als
außerhalb der Zelle.
Damit ist die Milbe innerhalb der Zelle weniger der Ameisensäure ausgesetzt und überlebt
mit einer höheren Wahrscheinlichkeit.

Ich behandle aus diesen Gründen nun nur noch in erzwungenen Brutpausen.
Dafür geeignet ist die 5B - Methode von Chrigel, die ich nun schon mehrfach anwendete,
und auch die Methode des Teilen und Behandelns.

Wesentlich bei beiden Methoden ist, dass die Behandlung immer am brutfreien Volk
durchgeführt wird, und eine komplette Bauerneuerung damit einher geht.
Die Bienen sitzen danach immer auf vollkommen frischen, hellen Waben.

VG
Hagen
 
Bei mir bisher nur mit zugelassenen Behandlungsmitteln AS ad us vet, und später im Jahr dann Oxuvar, wobei ich heuer begonnen habe, erstmals das Schwammtuch einzusetzen. Allerdings will ich nicht mit Säure am Stand handtieren, also teste ich gerade den LD mit dem Schwammtuch auf einer entsprechenden Unterlage.
Die Wirkung auf die Bienen ist damit wie erwartet gut, die Wirkung auf die Teufel konnte noch nicht festgestellt werden, wobei ich auch erst seit drei Tagen damit teste.
Neues Gerät kaufe ich mir definitiv heuer nicht und auch die Säure muss irgendwie funktionieren, schliesslich bekommen andere das auch hin, oder?
LD_ST09.jpg
 
...auch die Säure muss irgendwie funktionieren, schliesslich bekommen andere das auch hin, oder?
Es funktioniert "irgendwie" - genau so ist es.
Oft reicht es aus, manchmal aber auch nicht.
Und ich glaube es gibt nur wenige Imker die AS anwenden und
nicht von Zeit zu Zeit eine Überraschung erleben.
Gerade 2014/2015 war eine Zeit in der sehr viele Völker
der Varroa zum Opfer gefallen sind.
Dies war bei mir letztes Jahr der Fall.
Niedrige Temperaturen, hohe Luftfeuchte....
Die Behandlung schlug fehl. Es war nicht so, dass ich das
nicht bemerkte.
Ich schob eine zweite nach....
Zuerst sah es dann zwischenzeitlich gut aus, dann ein
Anstieg der Milbenlast die ihres gleichen sucht.
Es war dann schlicht zu spät noch etwas zu tun.
Das Auswinterungsergebnis war entsprechend.

Es gibt neue Erkenntnisse - vor allem die der Uni Würzburg.
Viele Imker haben ihre eigenen Erfahrungen gemacht, und
haben sich dann gegen die AS entschieden.

15% Milchsäure ad us vet ist ebenso zugelassen.
Man ist mit der erzwungenen Brutpause damit auf einer
relativ sicheren Seite, denn die Witterung ist dabei
gleichgültig.
Zudem ist eine "komplette Bauerneuerung" wie bei den 5B´s
bzw. dem "Teilen und Behandeln" sehr von Vorteil.

Ich bin sehr dafür, dass jeder damit seine Erfahrungen machen muss.
Das habe ich auch so getan und das halte ich auch für wichtig.


VG
Hagen
 
Wie, Hagen, seit wann hast Du einen roten Kopf. Warst du sonst nicht Blau?
Ich experimentiere auch jedes Jahr, letztes Jahr musste ich auch nach dem schlechten Ergebnis mit der AS im Frühherbst schon den Winter einleuten und Schnee fallen lassen, hoffe, dass mir dies heuer ersparrt bleibt. Aber ich hab mir Vorräte an Oxuvar zugelegt, ggf. muss der O-Zucker im Herbst in die Futterschale und ich lasse dann die Bienen das Zeug selber mischen, so wie bei einem Zweikomponentenkleber, aber dieses Jahr teste ich wie gesagt nur zugelassenen Mittel.
Ich habe das Glück, dass mein Futterkonzept mir die letzten 5 Jahre nur ein Volk abhandenkommen lies. Ich habe - obwohl einige Imker im Verein letztes Jahr herbe Verluste zu beklagen haben - kein Volk verloren, ich kenne das ganicht, dass ein Kasten im Frühjahr leer ist, das wird wahrscheinlich ein Schock für mich, wenn ich das selber mal erleben muss
 
Hallo Hama,
Hab ich das jetzt richtig verstanden: oxuvar in die futterschale kippen ???
Gruß
Rudi
 
Ne, nur den Zucker aus der Packung. Oxuvar ist wie ein Zweikomponentenkleber, wobei Das "Eine, den Kleber" von unten, das "andere, den Wirkstoff" von oben und die Mischung dann andere vornehmen lassen...., wie gesagt, nur zugelassene Behandlungsmittel verwenden...
 
Heuer wird es die 5B-Methode werden. Morgen klappt es hoffentlich und ich kann damit loslegen. Allerdings werde ich diese Methode bei 4 Völkern probieren und den Rest dieses Jahr noch einmal klassisch mit AS behandeln. Ist schon zum Heulen, wie schnell das Jahr vorüber geht und man feststellt, dass man wieder nicht alles vorbereiten konnte...

Viele Grüße
Markus
 
Am 15.7. wurden bei allen Völkern die Königinnen auf eine Wabe abgesperrt. Wie wertvoll das Zeichnen der Königinnen für diese Arbeit ist, habe ich auch heuer wieder erlebt. Da ich im Sommer ohne ASG arbeite, habe ich zwei Königinnen auf honiggfüllten Waben im Honigraum angetroffen. Bei über dreissig Grad im Bienenhaus, versiegender Tracht und gewittriger Stimmung war auch die Freundlichkeit der Bienen grenzwertig. Gleichzeitig wurden die gefüllten Honigwaben entnommen. Die Ernte ist überdurchschnittlich.
Am 27.7. geht es weiter mit der Brutentnahme, dem Abwischen auf vollständig neuen Bau und der Bildung der Sammelbrutableger. In einem der brutfreien Völker wird noch eine Königinzucht eingeleitet.

Chrigel
 
Habe heute auch einen Volk denn kompletten BR weggenommen, aber alle Bienen und die Kö gelassen, morgen wird bedampft
Sie haben natürlich Futter und Leerwaben bekommen

Der alte BR hat eine Schlupfreife WZ bekommen, und wird in 24 Tagen behandelt
 
Ich habe das erstmal mit dem oxamt gearbeitet.

Die Milben sind gestorben und meinen Bienen geht es gut. Der Oxamat ist einfach super.

Liebe grüße

Rascheiderimker Matthias
 
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