und es gibt sie doch, die Reinvasion

Die Antwort hatte ich von dir erwartet.:D
Vielleicht ist es ja keine Resistenz, sondern "vergessene Tugenden" die zum Erfolg führen.
Und wenn die äußeren Einflüsse das eigentliche Problem sind, dannbekämpft die Chemiekeule nicht die Ursache.

Peter

Gibt es eigentlich Hunde die "resistent" gegen Zecken, Flöhe oder ähnliches sind?
Wann werden diese "Träumer" endlich begreifen was sie da von der Natur fordern!?
Es gibt kein Lebewesen welches nicht unter Plagen und Krankheiten leidet, aber die Biene soll "resistent" gegen alles sein/werden!
Wow: Super-Bee!!!!

Wenn ich hier Schafe/Ziegen/Kühe/Pferde halte muss ich die registrieren und (halb-)jährlich die original Rechnung des Impfproduktes gegen Tollwut und Aftose beim Amtstierarzt abstempeln lassen. Wenn nicht gibt es eine nette Strafe!
Das kostet mich nix, impfen muss ich eh wenn ich meine Tiere nicht durch Krankheit verlieren will. Klar registriert nicht jeder und natürlich impft nicht jeder, aber Raub und Mord steht auch unter Strafe und die Gefängnisse sind voll.
Es geht hier doch um eine Schädigung des Nächsten, dass heisst der Staat ist verpflichtet mich vor demjenigen zu schützen der seine Bienen an Varroa eingehen lässt und meine Bienen somit verseucht.
Ob das nun direkt über den Staat abläuft oder die Vereine das unter sich ausmachen ist eine andre Frage, je weniger Bürokratie desto besser.
Das grosse Problem ist doch die Kontrolle, da muss man auf ein nachbarliches Denunziantentum bauen, dass will doch wohl wirklich niemand, oder?
Besser wären Massnahmen die dem Imker helfen das Problem Varroa ordentlich anzugehen, ich denke da fehlt viel auf Seiten des Staates. Nur wird man die vielen "kleine Weltverbesserer" und Ignoranten nicht überzeugen können die Bienen zu behandeln.
Da hilft dann wirklich nur der Besuch eines Amtstierarztes, wenn der dann Varroa feststellt und der "Imker" nicht nachweisen kann wann, wie und womit behandelt wurde: Strafe und/oder Schadensersatz für alle in der Region verlorenen Völker! Da könnten die Vereine viel tun. Kurse zur Varroabehandlung und Nachweise für diese und die erfolgten Behandlungen ausstellen.
Damit sollten auch die "Resistenzzüchter" kein Problem haben, denn deren Bienen haben ja keine Varroa :p
 
Die wie von dir genannten "kleinen Weltverbesserer" gab es doch bisher nur in ganz geringer Zahl, so dass diese niemals die breite Imkermasse schädigen konnten. Warum diese anscheinend mehr werden, hat seine Gründe.
Ein schlampig behandelnder Nachbarimker kann schon Probleme machen. Doch größere Sorgen macht mir die größer werdende Anzahl Imker, gerade in diesem Winter, die das Behandlungs ABC beherrschen und trotzdem große Verluste erlitten.
Bisher bin ich von großen Verlusten verschont, doch spüre ich, dass ich mit gleichen Mitteln, Mengen und Verfahren jedes Jahr mehr Mühe hab die Milben aus den Völkern zu bekommen. Ich vermute mal, irgendwann wird auch bei mir das Fass überlaufen, trotz der von euch geforderten Gefolgsamkeit.

Bei der Frage warum, kommen viele mit Reinvasion und sie haben nicht unrecht. Trotzdem habe ich viele Völker wo dies nicht in Frage kommt. Über den plötzlichen Milbenanstieg habe ich andere Vermutungen, kann diese aber nicht beweisen.
 
Gibt es eigentlich Hunde die "resistent" gegen Zecken, Flöhe oder ähnliches sind?
Wann werden diese "Träumer" endlich begreifen was sie da von der Natur fordern!?
Es gibt kein Lebewesen welches nicht unter Plagen und Krankheiten leidet, aber die Biene soll "resistent" gegen alles sein/werden!
Wow: Super-Bee!!!!
...

Damit sollten auch die "Resistenzzüchter" kein Problem haben, denn deren Bienen haben ja keine Varroa :p

Mit einem großen Maß an Spott und Zynisms umzugehen ist immer wieder eine gute Aufgabe, an der man wachsen kann...

Was die Resistenz angeht, und das weißt Du auch Olli, ist damit im Prinzip eine Tolleranz gemeint, genau so wie auch ein Hund,ect. Flöhe eben tollerieren kann.
Und natürlich kann eine Bienenpoplation nur sehr schwer diese Tolleranzen entwickeln, wenn es unter ständiger Säuren-Gabe leidet und neben direkter Schädigung, wie auch beschrieben, die natürliche Mikroorganismen- Besiedlung regelmäßig gleich miteliminiert wird.

Wo liegt in der Imkerschaft die Einigkeit?
Vielleicht darin, dass es so nicht mehr weiter geht , und das, obwohl der kleine Beutenkäfer oder die Apocephalus borealis noch gar nicht bei uns angelangt sind.
Ein koordiniertes Angehen der Varroa-Problematik halte ich auch für notwendig, nur das Wie ist sehr entscheidend.
Wenn das Wie im Prinzip nur flächendeckendes zunehmendes Säure-Aufbringen bedeutet und uns lediglich einen Aufschub gewährt(Es ist bekannt, dass immer mehr Säuren angewendet werden müssen und die Varroa immer mehr , auch bei geringerer Anzahl in den Völkern,gegen eine geschwächte Biene die Oberhand behält) -dann ist das der Holzweg, den wir Menschen schon so dermaßen oft gegangen sind.
Es verwundert mich auch ein wenig, dass Imker, die sich auch aus sehr guten Gründen der Bioimkerei verschrieben haben und die den flächendeckenden Schaden durch die umfangreichen PSM - Anwendungen kritisieren, beim Thema Säuren von ihrer Sichtweise , die etwas mit Sanftmut und Einfühlungsvermögen in die Bedürfnisse der Ökosysteme zu tuen hat, abrücken.
Natürlich müssen unsere Völker erst einmal kurzfristig überleben, auch ich habe noch vor 6 Wochen OS angewendet, - aber das kann doch nicht das Ende der Fahnenstange sein, wir müssen doch jetzt an einer tragfähigen Lösung, wie wie das in der Ökolandwirtschaft doch auch tuen, arbeiten!
Ich sage es noch mal : mit militärischen Mitteln ist der Kampf gegen die Varroa und für vitale Bienen nicht zu gewinnen!
Viele imkerliche Grüße,
Björn

P.S. :Kommt morgen von Euch einer mit nach Berlin zur "Wir haben es satt"-Demo?
 
Servus Björn,

Einfühlungsvermögen in die Bedürfnisse der Ökosysteme...
Ich sage es noch mal : mit militärischen Mitteln ist der Kampf gegen die Varroa und für vitale Bienen nicht zu gewinnen!
Ein Ökosystem ist ja nicht dafür konzipiert Überflüsse oder Gewinne abzuwerfen. Aber gerade das erwarten wir ja von unseren Bienen. Wir wollen eingreifen und Honig und noch einige andere Dinge dem System entnehmen. Um in Kippen des Systems durch unser Eingreifen zu verhindern müssen wir eingreifen um unsere Tiere vor Schäden zu bewahren, denen sie durch das "genutzt werden" ausgesetzt sind.

Der Kampf gegen die Varroa ist denke ich auch keiner, der endgültig gewonnen werden kann. Mit keinem Mittel der Welt. Es geht darum, das System in einem Zustand zu halten, der nachhaltigen Honigertrag ermöglicht. Dazu müssen wir die Milbe nicht besiegen, sondern in einem Rahmen halten, der die Überlebensfähigkeit und Stärke unserer Völker nur gering einschränkt.


lg,
Sebastian
 
Servus Björn,


Ein Ökosystem ist ja nicht dafür konzipiert Überflüsse oder Gewinne abzuwerfen. Aber gerade das erwarten wir ja von unseren Bienen. Wir wollen eingreifen und Honig und noch einige andere Dinge dem System entnehmen. Um in Kippen des Systems durch unser Eingreifen zu verhindern müssen wir eingreifen um unsere Tiere vor Schäden zu bewahren, denen sie durch das "genutzt werden" ausgesetzt sind.

Der Kampf gegen die Varroa ist denke ich auch keiner, der endgültig gewonnen werden kann. Mit keinem Mittel der Welt. Es geht darum, das System in einem Zustand zu halten, der nachhaltigen Honigertrag ermöglicht. Dazu müssen wir die Milbe nicht besiegen, sondern in einem Rahmen halten, der die Überlebensfähigkeit und Stärke unserer Völker nur gering einschränkt.


lg,
Sebastian

Sehr richtig! Die chemische Keule oder die "biologischen" Behandlungen sollten nur dazu da sein Zeit zu gewinnen um:
1. den Gegner richtig zu begreifen und
2. ein entsprechendes Gegenmittel (Betriebsweise, Zucht, etc.) zu entwickeln.

Leider hakt es doch beim zweiten Punkt. Niemand forscht wirklich was die Varroa ist und wie man sie bekämpfen könnte. Alle sind nur damit beschäftigt die Symptome im Griff zu behalten.
Die Imker haben das Feld doch den Pharmakonzernen und Pfuschern überlassen, wo sind denn die seriösen Forschungsinstitute die an das Problem offen rangehen und eine ganzheitliche Lösung suchen?
 
Hallo Olli,
ja es hakt beim zweiten Punkt, nur das "niemand" würde ich so nicht unterschreiben, vielleicht ist "niemand von Rank und Namen" eine treffendere Bezeichnung.
Gruß,
Björn
 
...Die Imker haben das Feld doch den Pharmakonzernen und Pfuschern überlassen, wo sind denn die seriösen Forschungsinstitute die an das Problem offen rangehen und eine ganzheitliche Lösung suchen?

Der Grund ist aber auch leicht erklärt:
1) Macht ein Imker eine Entdeckung, wird er als Spinner hingestellt und seine Aussagen zählen so lange nicht, bis sie von einem Institut mittels Studie belegt werden.
2) Jetzt treten die Institute ins Blickfeld, kämpfen aber permanent mit Geldsorgen. Also müssen Untersuchungen gemacht werden, wo der Auftraggeber die Kosten übernimmt. Das übersteigt aber den Rahmen des Möglichen für die Imker.
3) Der Staat tendiert dort hin, wo die meisten Betroffenen sind und die meisten Wählerstimmen zu ergattern sind. Da kommen die Imker leider unter ferner Liefen an drittvorletzter Stelle.
4) Scharlatane treten auf den Plan und streuen Wundermittel unters verunsicherte Imkervolk.

Das ist der Werdegang unserer jetzigen Situation.

LG
Albert
 
Der Grund ist aber auch leicht erklärt:
1) Macht ein Imker eine Entdeckung, wird er als Spinner hingestellt und seine Aussagen zählen so lange nicht, bis sie von einem Institut mittels Studie belegt werden.
2) Jetzt treten die Institute ins Blickfeld, kämpfen aber permanent mit Geldsorgen. Also müssen Untersuchungen gemacht werden, wo der Auftraggeber die Kosten übernimmt. Das übersteigt aber den Rahmen des Möglichen für die Imker.
3) Der Staat tendiert dort hin, wo die meisten Betroffenen sind und die meisten Wählerstimmen zu ergattern sind. Da kommen die Imker leider unter ferner Liefen an drittvorletzter Stelle.
4) Scharlatane treten auf den Plan und streuen Wundermittel unters verunsicherte Imkervolk.

Das ist der Werdegang unserer jetzigen Situation.

LG
Albert
Absolut Deiner Meinung Albert
 
Zurück
Oben