Thymol wirkt auch in der verdeckelten Brut?

Hallo vielwind,

4 Gramm pro Volk dürfte wirklich zu wenig sein. Ein ApiLiveVar Streifen allein hat schon ca. 12,5 g Thymol, ein Apigard Schälchen auch. Das Öl könnte sogar die Verdampfung einschränken, wenn es selbst zur Verdampfung nicht beiträgt.

Hier zum Vergleich meine Daten zum Thymoleinsatz:

Einsatzort:
Thymolrähmchen mit Trog und Gitter, kann man kaufen aber auch selber bauen. Darunter bauen die Bienen im Sommer Drohnenwaben und ab ca. September Arbeiterinnenwaben. Die Bienen meiden nicht das volle Thymolrähmchen und halten sich völlig normal auf diesem auf.

Einsatzzeit (hängt jedoch auch von den Wetterverhältnissen ab):
Von Juli bis ca. März.
Von Juli bis September als zweites Rähmchen vom „warmen Rand (wo die Sonne hin scheint)“ der Beute eingehängt. Ab ca. Oktober bis Februar in der Mitte der Beute oben beim 2 Zarger und so nah wie nur möglich am Bienensitz beim 1 Zarger und im März wieder am Rand.

Einsatzmenge:
Juli-September ca. 13 – 17 g ab Oktober ca. 20 g (2 Zarger). 1 Zarger maximal 15 g. Das hängt von der Temperatur ab. Wenn es warm (über 25 Grad) ist gehe ich nie über 17 g. Bei Überdossierung ist mir leider ein Volk schon mal ausgezogen und hat sich zum Glück bei meinen anderen Völkern aufgeteilt eingebettelt. Aber das war einmalig aufgrund eines selbstverschuldeten Überdosierungsfehlers.

Mittel:
Thymol Kristallin. Wird vorher in der Dose nachpulverisiert. Dann im Thymolrähmchen verteilt. Nach ca. 3 Monaten nachgefüllt. Das Nachfüllen erfolgt nicht über den Winter. Die Rähmchen werden auf eventuelles verkitten mit Propolis nachgesehen. Bei der Messung der Temperatur im Rähmchen hatte ich auch bei niedrigen Aussentemperaturen ca. 6 Grad in der Nacht immer noch 18 Grad und am Tag mit ca. 17 Grad immer noch ca. 25 Grad. Zum verdampfen reicht das gerade noch. Darunter ist die Verdampfung eingeschränkt.

Winterbehandlung mit OXS nur bei Völkern mit erhöhten Fallzahlen.

Zur Veranschaulichung hier noch das Bild mit dem Rähmchen. Den Thymoltrog habe ich im unteren Bild zur Seite gedreht, so wird auch aufgefüllt. Das Thymol ist bereits drin verteilt.
 

Anhänge

  • Thymolraehmchen.jpg
    Thymolraehmchen.jpg
    77,4 KB · Aufrufe: 57
Hallo,ImkerH
Die „NUR“ 4 Gramm sollten wohl auch verhindern, dass Bienen und Brut geschädigt werden,
was ich bestätigen kann. Eine Wirkung war trotzdem auch vorhanden!!!
Problematisch war allerdings in dem Jahr bei mir die Räuberei.
Das kann aber auch andere Ursachen gehabt haben. Letztendlich war mir der Geruch zu extrem.
Und die Wachsbelastung finde ich auch nicht gut.
 
Hallo vielwind,
Ok, mit 4 g habe ich keine Erfahrung, weil bisher bei meinen 2 Zargern der Fall erst ab ca. 13 g Thymol begonnen hat, 10 g waren schon kritisch. Ein ApiLiveVar hat 12,5 g Thymol, daher auch mein Dosierungsbeginn ab ca. 13 g. Räuberei hatten wir dieses Jahr auch, vor allem als die Tannentracht ausfiel und schlechtes Wetter war. Die Bienen waren dann verstärkt auf der Suche bei anderen Beuten. Aber nach einer kleinen Futtergabe hat es sich wieder beruhigt. Ein Imker hier hatte sein Wachs untersuchen lassen, das Thymol konnte in geringen Mengen zwar festgestellt werden aber die Pestizide von der Raps- und Mais-Tracht waren laut seinen Aussagen heftig. Diese Belastungen hat er bei seinen Stöcken in der Stadt nicht gehabt. Ich habe meine Stöcke zur Zeit auch mitten in unserem Ort. Mal sehen was der Wachstest nächstes Jahr hier zu Tage bringt.
 
Moin „H“
Ich sehe das so, dass bei nur 4 Gramm der Milbenfall erst später einsetzt weil
es dann so ist, wie ich oben beschrieben habe, die Milben so desorientiert sind,
dass sie die Brutzellen nicht finden. Im Gegensatz zum viel höheren Einsatz
von bis 20 Gramm, die Brut und sogar Bienen zu Tode kommen.
Wenn Bienen sterben, ist die Königin auch in Gefahr. Nach meiner Meinung
ist das nicht gut. Dann kann ich ja gleich mit AS behandeln. Dann brauch ich
das Gestinke nicht ertragen und mit richtiger Dosierung und Langzeit überlebt
die Königin auch ziemlich sicher.
Die Tymol-Behandlung sollte doch eigentlich schonender sein.
Wenn in den Fertig-Präparaten 12,5 Gr. drinnen ist, dann wohl weil man Erfolge
schnell haben möchte.
 
Hallo vielwind,
ich kann nur bei der 10 g Grenze sagen, dass nach ca. 2 Wochen der Milbenfall zurückgegangen ist. Nach dem die Dosis wieder erhöht wurde, stieg er wieder. Daraus schliesse ich, dass unter 13 g bei einem 2 Zarger mit offenem Gitterboden die Konzentration des Stockgeruches zu niedrig ist. Bei geschlossenen Böden könnte dies eventuell etwas anders sein. Nachdem auch hier im Forum einige mit 1-2 ApiLiveVar Streifen ran gehen, ist die Dosis offensichtlich wirksam und nicht unbedingt zu hoch. Das Problem bei uns in der Region sind seit Jahren Massen an Indischen Springkraut gewesen. Eine Reinvasion über eine längere Zeit haben wir dadurch auch nachweisen können und haben beschlossen, dass wir ein länger anhaltendes Mittel zum Einsatz bringen. Nur Stossbehandlungen mit AS haben angeblich einen Kollegen 2 Stöcke gekostet. Deshalb haben wir mit unterschiedlichen Dosierungen mit Thymol gearbeitet. Wenn bei Dir 4 g ausreichen hast Du Glück, dann ist die Belastung vielleicht nicht so hartnäckig wie hier. Wir hatten bis letzte Woche noch 18 Grad und ich musste feststellen, dass die Königinnen noch kräftig in Brut sind, heute haben wir -2 Grad und 20 cm Schnee. Mit Winterbehandlung ohne Brut wird es wohl noch lange nichts werden. Das Öl, welches Du für das Auflösen der 4 g verwendest, unterstützt es die Verdampfung des Thymols wie zum Beispiel Eukaliptus- oder Menthol-Öl? Vielleicht liegt hier der Schlüssel in Deiner 4 g Dossierung.
 
Moin „H“
Nun meine Dadantbrutzargen waren die ganze Behandlung über mit
der Windel verschlossen. Trotzdem war die Wirkung aber nicht optimal.
So, ich verlor fast 50 % meiner Völker aber man lernt ja daraus.:(
 
Zurück
Oben