AW: Sperrgebiete der Amerikanischen Faulbrut in Österreich, Deutschland und der Schwe
Ich dachte abschwefeln und verbrennen, ist nicht mehr Stand der Dinge, macht man heute nicht eher eine Sanierung, Kunstschwarmbildung und neue Beuten bzw, desinfizieren ?
Hallo,
es kommt darauf an, wie die Klinik in dem jeweiligen Volk aus sieht.
Auch mich hat es getroffen in diesem Jahr.
Ich bin in einem Sperrbezirk.
Schon im letzten Jahr waren exorbitant viele Varroen zu zählen,
dies bei einem Volk, bei dem ich die totale Brutentnahme durchführte.
Danach Milchsäurebehandlung.
Dann war drei Wochen keine Varoa zu finden.
Plötzlich, von einem Tag auf den anderen, war das Volk über der Schadschwelle.
ICh vermutete nicht gepflegte Bienenvölker in der Nähe, speziell dachte ich an einen
verstorbenen Imker. ICh kannte den Mann nicht und seine Angehörigen auch nicht.
Vor ein paar Wochen stand dann auch der Bienensachverständige bei mir auf der Matte.
Es wurden alle Völker durchgesehen. Diese wiesen aber keinerlei klinischen Befund auf.
Dann wurden Futterkranzproben entnommen.
Zwei Völker hatten den Erreger, der Rest der Völker nur Sporen, eines war "clean".
Ich habe seit dem engen Kontakt zum Amtstierarzt. Es galt die Quelle zu finden
und wir erwägten Glascontainer (Honiggläser aus dem Supermarkt mit Restmengen),
umstehende Völker von Wanderimkern, und auch evtl. Völker der verstorbenen Imkers.
Das Veterinäramt ordnete schließlich die Untersuchung des Anwesens des verstorbenen Imkers
an.
Dies war dann ein Volltreffer. Laut Amtstierarzt hätte man dort Bilder für Lehrbücher machen können.
Der gesamte Stand war in einem total desolaten Zustand. Offenbar hat ein Angehöriger versucht die
Bienen weiter zu halten - mit katastrophalem Ergebnis.
Das schlimme ist, der Stand ist nur ca. 300m von meinem entfernt.
Diese Völker wurden meinen Informationen nach abgeschwefelt, für viele Beuten und Rähmchen
wurde die Verbrennung in einer Anlage angeordnet.
Ich hatte glück, laut Amtstierarzt, dass ich auf sauberen Wabenbau achte, denn er hätte noch nie
erlebt, dass auf frischen Waben sich der Erreger stark ausgebreitet hätte.
Mein Stand wird nach der Sanierung des anderen Standes dann vom Veterinärsamt noch einmal
untersucht und Proben genommen.
Eventuell müssen zwei meiner Völker als Kehrschwarm saniert werden.
Dies ist aber nicht schlimm, denn bei diesen hätte ich zur gegebenen Zeit
eh die 5 B - Methode angewendet.
Einziger Unterschied ist, dass nun eine Brutperiode verloren gehen wird.
In so fern kann ich Chrigels Ausführungen und Erfahrungen untermauern.
Es war allerdings Glück, dass ich mich für eine Betriebsweise entschied, die sich
an die 5 B anlehnt.
Ich vermute, es hätte mich richtig getroffen, denn diese kranken schwachen Völker
wurden sicher von meinen beräubert.
Es kann zwar jeden treffen, aber Wabenhygiene mit einem jährlichen komplett - Tausch
ist schon ein sehr guter Schutz.
VG
Hagen