Restentmilbung - richtige Zeitpunkt

Hallo Bienechristian,
die selbe Frage habe ich mir auch schon gestellt, hier wären Informationen über den Oxalsäuregehalt von BW interessant(wer weiß was darüber?), ansonsten würde ich mich lieber wieder auf die Herstellerangaben verlassen.
Viele Grüße,
Björn

Hallo!

Ich hab zwar nicht die Anleitung im Kopf, mein aber zu wissen warum so wenig Bienenwohl.

Die 10ml beziehen sich vermutlich auf das Behandlungskonzept Blockbehandlung! Hier wird auch bei der letzten Behandlung, die man Winterbehandlung nennen könnte, diese geringe Dosierung verwendet (gefällt mir nicht so wirklich, ständiges Stören des Volkes und doch nie eine ausreichende Wirkung...).

Bienenwohl bei einmaliger Anwendung im Winter habe ich immer mit der gleichen Dosierung wie gewöhnliche OS Lösung verwendet und empfehle es auch meinen Imkerkollegen so.

Gruß
Norbert
 
Norbert,
das entsprächen ja dann eben so ca. 30-50ml wie z.B. bei Oxuvar, oder?

Mir erscheinen diese 8-10ml schon als sehr wenig bei einmaliger Anwendung, besteht Bienenwohl doch größtenteils aus Oxalsäure.

Gibt es weitere Meinungen?

Grüße
Raimund
 
Bienenwohl -Anwendung und Dosierung

Hallo,
ich habe heute nach einer Anfrage an den Produzenten folgende Antwort erhalten :
"Sehr geehrter Herr...,
danke für Ihrer Anfrage, welche immer wieder gestellt wird.

Bienenwohl ist kein pures Oxalsäuregemisch sondern hier handelt es sich um eine Emulsion mit verschiedenen bienenfreundlichen Inhaltsstoffen.

Alles was von Instituten und Gesundheitsapostel gepredigt wird, ist völlig unqualifiziert und größtenteils aus der Luft gegriffen. Ich kann Ihnen Imker nennen,

welche seit über 15 Jahren nur BW anwenden und nur 2% Verluste bei 80 Völker und mehr zu verzeichnen haban.

Durch Anwendung von BW, ab Frühling und mit einer Menge von nur ca. 10 – 15ml durch die sog. Blockbehandlung ( 4 Anwendungen alle 5 -6 Tagen), lässt sich dieses

verwirklichen. Auch bei der Restentmilbung, welche bis zum Januar durchgeführt werden kann, verwenden Sie nur 8-10ml. Mit dem Schwanenhals durch 5 – 6 Wabengassen,

ein Kinderspiel! Beim Bienenwohl verteilen sich kleinste Tröpfchen und baden nicht die Bienen – wie bei 40 oder 50 ml. Je nach Milbenbefall kann eine solche Maßnahme auch

in 14 Tagen wiederholt werden. Lernen Sie die Biologie der Milbe kennen und Sie werden unsere weltweit anerkannten Errungenschaften bald verstehen.

Ich wünsche Ihnen und den Imkerfreunden Erfolg und gesunde und vitale Bienen.

Mit Imkergruß

B. Dany "

Mmh, es erschliesst sich mir zwar nicht die Sachlage bis auf den Grund,
ich werde jedoch dieses Jahr bei der empfohlenen Menge, wie auch in den letzten beiden Jahren,(ich hatte die Völker jeweils gut durch den Winter bekommen) bleiben. Und dann habe ich noch genug Zeit bis zum nächsten Jahr, mich mit der Alternative der "normalen" Oxalsäure- Träufelung zu befassen - Erfahrungen anderer Imker sind da sehr hilfreich!
Viele Grüße,
Björn
 
Servus Björn,

ich werde jedoch dieses Jahr bei der empfohlenen Menge, wie auch in den letzten beiden Jahren,
Bitte bedenke, dass Bienenwohl in Deutschland nicht zur Varroabehandlung zugelassen ist. Die Anwendung von nicht zugelassenen Tierarzneimitteln ist kein Kavaliersdelikt. Neben einer Strafe kann es Dir im Falle eine Kontrolle passieren, dass Dein Honig vernichtet werden muss.

lg,
Sebastian
 
Mir erscheinen diese 8-10ml schon als sehr wenig bei einmaliger Anwendung, besteht Bienenwohl doch größtenteils aus Oxalsäure
wie von den Vertreibern immer wieder geschrieben wird, sind es pro Behandlung 8-10 ml bei Blockbehandlungen (4-6 mal), also pro Behandlungsblock 32 - 60 ml. Ist das dann schonender, als einmal 30-50ml mit nur einmaligem Öffnen und Stören der Bienen?

Und diese Blockbehandlung soll mehrmals im Jahr erfolgen.

Gruß Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Björn,

Bitte bedenke, dass Bienenwohl in Deutschland nicht zur Varroabehandlung zugelassen ist.

Hallo, Sebastian, ich dachte das sei zugelassen?:eek: . Wenn Du Dich da genau auskennst, und es so beschreibst, als sei es für was anderes zugelassen, könntest Du informieren, für was das Bienenwohl zugelassen ist? Danke

Und, um Ralf's aussage aufzugreifen, ist es besser, oder wird es von den anwesenden Imkern empfohlen, eine einmalige Anwendung mit "etwas mehr Bienenwohl" zu nehmen, sprich ~30-40ml?

Danke
 
Hallo, Sebastian, ich dachte das sei zugelassen?:eek: . Wenn Du Dich da genau auskennst, und es so beschreibst, als sei es für was anderes zugelassen, könntest Du informieren, für was das Bienenwohl zugelassen ist?
Gerne. Bienenwohl ist für genau gar nichts zugelassen - jedenfalls in Deutschland. Mittel, die zur Behandlung eines Parasitenbefalls, so wie wir ihn bei der Varroa vorfinden, eingesetzt werden sind rechtlich als "Arzneimittel" zu klassifizieren. An Nutztiere, von denen Lebensmittel gewonnen werden, dürfen grundsätzlich nur zugelassene Arzneimittel verabreicht werden. Bienenwohl ist derzeit in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen.

Dasselbe gilt auch für Österreich, nur gab es bis vor etwa 6 Jahren eine Erleichterung für als "vermutlich harmlos" eingestufte Arzneimittel, die mussten keine vollständige Zulassung durchlaufen, da eine "Anmeldung" ausreichte. Diese wurde - meines wissens - für Bienenwohl durchgeführt. In Österreich sind diese Arzneimittel daher durch eine entsprechende Übergangsregelung noch legal im Verkehr. Dass heisst aber noch lange nicht, dass sie auch legal angewendet werden dürfen, denn dazu gibt es in Österreich ein eigenes Gesetz, das für lebensmittelliefernde Tiere explizit eine Zulassung verlangt (in erster Linie um zu verhindern, dass jede Apotheke ihre eigene Antibiotika-Mischung unters Volk bringen kann). Und die hat Bienenwohl nicht. Allerdings trifft das auch auf AS, OS und alle anderen Varroamittel ausser Apistan, Perizin und Apiguard zu.

Wir haben in Österreich daher die blöde Situation, dass streng genommen alles ausser Apistan, Perizin und Apiguard nicht legal einsetzbar ist. Aber in Österreich sehen wir nicht alles so eng, während man sich in Deutschland schon vor dem Kadi fürchten muss wenn man OS verdampft oder AS 85 statt 60 einsetzt.

lg,
Sebastian
 
Bitte an alle Bienenwohlanwender in Österreich (die dürfens ja verwenden:rolleyes:),

Welche Mengen Bienenwohl verwendet ihr bei der Restentmilbung im Dezember? Gleiche Menge wie bei Blockbehandlung? Gleiche Menge wie bei normaler Oxalsäure?

Björn und ich wären um weiteren Input dankbar.

Grüße
Raimund
 
Raimund,

man nimmt die Halbliterflasche, dreht den Schwanenhals drauf und fährt durch die besetzten Wabengassen so schnell, wie man einen Bleistiftstrich zieht.

Diese Mengenangabe mag etwas ungewöhnlich sein, aber immerhin muss man dann nicht über Beutengrößen, Rähmchenmaß etc diskutieren.

Bei mir ist das dann ungefähr so, dass dem Schwanenhals zweimal das Material ausgeht, du kannst dir dann natürlich auch rausrechnen welche Menge das ist und sie zum Beispiel mit einer Spritze reintröpfeln.

Wenn ich mich recht erinnere sind es bei mir ca 30ml bei Zander.
 
15% tige Milchsäure ist in Deutschland auch zugelassen und wenn ich nicht ganz falsch liege auch Apilife var
 
Übrigens Raimund,


nicht vergessen das Bienenwohl handwarm aufzuwärmen und bei obigem Beitrag bedenken, dass Api Life Var nichts mit Restentmilbung zu tun hat, sorry Harzer
 
15% tige Milchsäure ist in Deutschland auch zugelassen und wenn ich nicht ganz falsch liege auch Apilife var
Hallo Jörg,
Milchsäure verwindet man eher im Sommer im brutfreien Zustand, da werden die Bienen mit der MS "benetzt" (leicht besprüht). Für die Restentmilbung im Winter, wäre die MS ungeeignet. Die Bienen werden frieren und sterben, wenn man im Winter die Waben raus nimmt und die Bienen besprüht. Mit Oxalsäure träufelt man die handwarme OS auf die Bienen drauf, ohne die Wintertraube auseinander nehmen zu müssen.
Lg Salsa
 
Die tiefen Temperaturen bei der Behandlung werden benötigt, um eine dichte, engsitzende Wintertraube zu haben, bei welcher ein guter Körperkontakt der Einzelbienen entsteht und somit alle Bienen schnell in den Genuss der Oxalsäure kommen.

Sitzt die Traube zu locker,

- tropft die Lösung ohne Wirkung auf die Windel durch
- kommen viele Bienen leichter an offenes Futter ausserhalb der Wintertraube, sind somit nicht so scharf darauf, schnell die Zuckerlösung aufzunehmen und die Kolleginen zu trocken
- unterkühlen die benetzen Bienen zu schnell, da keine wärmende, eng sitzende Traube vorhanden ist, die dann die benetzten Bienen trocknen
- bekommen nicht alle Bienen genug Wirkstoff ab, die Wirkung erzielt nicht das gewünschte Ergebnis

Daher: je Kühler, desto besser, weil die eng sitzende Wintertraube der Schlüssel des Erfolges ist

Ich hätte mal eine Frage - wie kühl ist denn kühl? Tagsüber sind es derzeit 10 Grad, nachts null grad, und das Wechselspiel wird sich noch eine Weile halten. Träufeln also morgens bei Null, Mittags bei zehn oder abends bei fünf? Ab wieviel Grad (Richtung abwärts, versteht sich) haben die Bienen eine Wintertraube, die eng genug ist?
 
Ich hätte mal eine Frage - wie kühl ist denn kühl? Tagsüber sind es derzeit 10 Grad, nachts null grad, und das Wechselspiel wird sich noch eine Weile halten. Träufeln also morgens bei Null, Mittags bei zehn oder abends bei fünf? Ab wieviel Grad (Richtung abwärts, versteht sich) haben die Bienen eine Wintertraube, die eng genug ist?

Hallo Josel,
abgesehen davon das ich garnicht mehr träufle, ist 10 grad zu warm fürs träufeln. Bei null oder auch 5 Grad da schenkt es sich nicht viel was die Wintertraube angeht. Besser bei Null Grad.
 
Noch besser unter 0, da sitzt die Traube richtig eng. (Dr. Liebig)
MfG
 
Hallo,
erst hier im Bienenforum habe ich das erste Mal gehört, dass die optimale Temp. sogar unter Null°C liegen würde.
Ich frage mich aber, warum sich die Lehrmeinung von den mindestens 5°C so hartnäckig hält?
Grüße,
Björn
 
Hi Björn,
erst hier im Bienenforum habe ich das erste Mal gehört, dass die optimale Temp. sogar unter Null°C liegen würde.
Ich frage mich aber, warum sich die Lehrmeinung von den mindestens 5°C so hartnäckig hält?
dann warst Du nie auf einer Veranstaltung von Dr. Liebig, sonst hättest Du das schon früher gehört.
Die Lehrmeinung ist nicht plus 5°C, es gibt Bilder, da wird bei -14,9°C geträufelt.

Das mit den +5°C schreibt immer nur einer vom anderen ab. Genau wie bei der 65%igen AS, die es so nicht zu kaufen gibt (nur 60% und 85%).

Gruß Ralf
 
Hi Björn,

dann warst Du nie auf einer Veranstaltung von Dr. Liebig, sonst hättest Du das schon früher gehört.
Die Lehrmeinung ist nicht plus 5°C, es gibt Bilder, da wird bei -14,9°C geträufelt.

Das mit den +5°C schreibt immer nur einer vom anderen ab. Genau wie bei der 65%igen AS, die es so nicht zu kaufen gibt (nur 60% und 85%).

Gruß Ralf

Hallo Ralph,
tatsächlich bin ich Dr. Liebig noch nie persönlich begegnet, wobei er doch auch "nur" ein Experte ist, nicht die Wissenschaft schlechthin repräsentiert. In der Imkerschulung unseres Vereins wurde von den+5°C gesprochen, auch die Arbeitsmappe "Grundwissen für Imker" gibt an, dass in einer Frostperiode nicht restentmilbt werden kann.
Aber die Argumentation von Dr. Liebig und Euch hier im Forum (gerade was die "Konsistenz" der Bienentraube und die Verteilung des Wirkstoffes betrifft), überzeugt mich durchaus, so dass ich die Behandlung nun ebenfalls bei Frost durchführen werde.
Viele Grüße, Danke für die wertvollen Hinweise,
Björn
 
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