Gerne - und mit Hartmut hab ich auch nie gestritten
Danke Palma, daß wir wieder beim Thema sind
Ich habe Simons Methode auch schon gelesen und sie klingt interessant. Aber muss man dazu nicht bis zur letzten OS-Behandlung (Dezember) eine Leerzarge drauf lassen? Ist das ein Problem bezüglich Wärmeverlust?
Die Leerzarge, die nach der Einfütterung bzw. nach der AS-Behandlung nicht mehr benötigt wird, wird nur dann vom Stand geräumt, wenn Du Zeit und Platz hast, diese anderweitig zu lagern. Ansonsten kommt diese einfach auf den Innendeckel und unter den Blechdeckel (so macht es z.B. auch Josef), Ich räume meine in den nahen Schuppen, der 30 Meter vom Stand entfernt ist. Vorsorglich die Leerzarge auf dem Brutraum zu belassen macht keinen Sinn. Es ist ja auch nicht sicher, dass vor der Restentmilbung im Winter überhaupt noch eine Zwischenbehandlung nötig ist.
Simons Kohle-Methode funktioniert hervorragend, ist einfach, günstig und sicher für den Imker, wenn man paar Grundregeln beachtet. Die Kohlen werden in separaten Behältern vorgezündet. Zuletzt hatte ich mit Sand gefüllte Blumentöpchen verwendet. Diese werden auf die Oberträger gestellt, darauf der Löffel OS gegeben, Deckel zu und weg zur nächsten. Weg heisst, dass man sich von der betreffenden Beute entfernt und zwar gegen die Windrichtung. Deckel auf, Folie weg, Zarge drauf, Blumentopf rein, OS drauf, Deckel zu, das geht unter einer Minute je Beute, wenn alles vorbereitet parat steht. Man wartet dann in sicherer Entfernung, bis die OS-Dämpfe zu sehen sind, falls bei einem Kasten nichts zu sehen ist (Kohle aus) wird nichts gemacht, nicht an den Kasten gegangen, der neben anderen Kästen steht, wo ggf. die Sublimation läuft, nicht nachgebessert oder die Kohle gewechselt. Das ist wie bei einem Feuerwerkskracher, dessen Zündschnur nicht richtig funktionierte, den lässt man auch liegen und versucht es nicht nochmal. Anwenderschutz ist oberstes Gebot!. Auch wenn die Sublimation nach 10 Minuten vorbei ist, wird nichts gemacht. Ich räume erst am nächsten Tag den Blumentopf raus bzw. wiederhole die Sublimation falls es beim ersten mal nicht geklappt hat. Bei anderen Methoden fummelt man nach dem Sublimieren den Applikator aus der Beute und kommt dann sehr nahe an diese heran. Auch wenn die Konzentration der OS in der Luft danach gering ist, kommt man mit dieser trotzdem in Kontakt. Das kann bei Simons Methode komplett vermieden werden.
Hama hat hier (
http://www.bienenforum.com/forum/entry.php/44-Temperaturmessungen-bei-der-Oxalsäuresublimation) mal Messungen durchgeführt, wonach die OS auf über 150 Grad erhitzt wird. Nach meinen Erkenntnissen ist das aber schon sehr grenzwertig, da sich ab 150 Grad die OS bereits zersetzt in Ameisensäure (und noch was anderes).
Auch hier muss ganz klar verstanden werden, dass Sublimation und Sieden der OS parallel verlaufen. Sublimation ist ein Prozess, bei dem OS-Partikel sich von der heissen Oberfläche lösen und als "Gas" die Flüssigphase verlassen. Es muss ein paralleles Sieden und Zerfallen der OS stattfinden, dass ausreichend Energie zugeführt wird, um das Sublimat feinverteilt in die Luft zu bekommen. In dem Moment, wo "OS-Partikel" die siedende OS-Masse verlassen haben, kühlt diese bereits wieder schnell ab. In diesem Moment bildet sich der weisse, sichtbare OS-Nebel. Zerfallene OS bildet keinen OS-Nebel. Wenn also von drei Gramm OS, 1.5 Gramm als Sublimat auf die Milben gelangt, wurde das Ziel erreicht
(hat da jemand ggf. auch noch Mitleid mit der Oxalsäure, dass diese ggf. zerfällt